Bahnhofstraße

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Die Bahnhofstraße, früher Teil einer Handelsstraße, die von Köln nach Münster führte, erlangte nach der Eröffnung des Bahnhofs Herne-Bochum an der Köln-Mindener Eisenbahn 1847 zunehmende Bedeutung für den Straßenverkehr.

Überblick
Bahnhofstraße.JPG
Bildinfo: Bahnhofstraße im Mai 2015



Benennung: 25. November 1881
Durch: Gemeindevertretung Herne [1] [2]
Postleitzahl: 44623
Postleitzahl: 44629
Stadtbezirk: Herne-Mitte
Ortsteil: Baukau
Ortsteil: Herne
Kartengitter: G3
Koordinaten: 51.540867,7.222264
Letze Änderung: 20.09.2021
Geändert von: Ulrich Klonki
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Bahnhofstraße

Historie

  • Verzeichnet in der Viehtreibekarte von 1775 und im Gemeinde-Atlas Herne von 1823; [3]
  • Landstraße von Wuppertal über Bochum, Strünkede, Recklinghausen und Münster zur Nordsee; verzeichnet im „Urmeßtischblatt“ von 1842;
  • Chausseestraße;
  • Bahnhofstraße (Herne, Benennung am 25. November 1881);
  • Bahnhofstraße (Baukau, Benennung am 30. Mai 1883);
  • Strünkeder Straße (Benennung am 30. Mai 1883, Umbenennung des Teilstücks zwischen Bismark- und Dornstraße am 11. Mai 1928);
  • Bochumer Straße 1-22, Kirchplatz 1-6, (Einbeziehung am 13. Juli 1908)
  • Strünkeder Straße, (Umbenennung des restlichen Teilstücks von der Bismarckstraße bis zur Stadtgrenze am 2. April 1936).

In weiser Voraussicht hatte man in den Jahren 1839 bis 1841 die Landstraße, welche auf einer Karte aus dem Jahr 1775 noch als Viehtreibeweg dargestellt ist, zu einer Chaussee ausgebaut. Damit erreichte man die Ansiedlung von Geschäftsleuten, Gastwirten und Handwerkern. Die wenigen Fachwerkbauten wurden in den folgenden Jahrzehnten von einer geschlossenen Bebauung mit repräsentativen mehrstöckigen Gebäuden aus Ziegelsteinen verdrängt.

Der wirtschaftliche Aufschwung des Kerns der Gemeinde Herne wurde noch gesteigert durch den Bau der ersten Straßenbahn des Ruhrgebiets von Herne nach Bochum. Mit dem Bau eines neuen Bahnhofs erfolgte zugleich die Höherlegung der Eisenbahngleise und der Bau einer Unterführung 1917. Durch diese Maßnahme konnte man das steigende Verkehrsaufkommen besser bewältigen. Diesem Zweck diente 1931 auch die Verbreiterung der Fahrbahn.

Spätestens in den 1960er Jahren war die Bahnhofstraße – inzwischen Teil der Bundesstraße 51 – zu einer vollkommen überlasteten innerstädtischen Verkehrsader geworden. Der „Entwicklungsplan für den Stadtkern“ sah unter anderem die „Herausnahme des Fahrverkehrs“ aus der Hauptgeschäftsstraße vor. Als Umgehungsstraße wurde der Westring gebaut.

1970 konnte die Bahnhofstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Ab 30. September 1976 wurde sie zwischen Bahnhof und City Center Fußgängerzone. 1973 begann man mit dem Bau der U-Bahn, die 1989 fertig gestellt wurde. Im Dezember 2002 war die Neugestaltung des Boulevards Bahnhofstraße abgeschlossen. [4] [5] [6]

Hausnummern

Nummer Was ist oder war hier Foto
1d Ehemaliges "Volkshaus" der Herner SPD; später Gaststätte Haranni; 1919 eröffnet; 1972 beim Ausbau der Sodinger Strasse abgebrochen.

siehe auch Bahnhofstraße 1d (Volkshaus Herne)

1920
3 Ehemaliges Filmtheater Scala. 1972 beim Ausbau der Sodinger Strasse abgebrochen.
7c Das königliche Amtsgericht war von 18921921 an der Bahnhofstraße 7c - Gerichtskotten genannt - beheimatet. Dann erfolge der Umzug zum neuerrichteten Amtsgerichtsgebäude am Herner Rathaus.
8b Ehemaliges Parteihaus der SPD und Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt Herne (AWO); bei einem Bombenangriff 1941 zerstört
9b 1954 wird hier das Lichtspieltheater Rex (später Astoria) eröffnet.
15 Von 1893 bis 1913 stand hier der aus Fachwerk errichtete Reichshallensaal (1913 abgebrannt), von 1905 bis 1999 befand sich hier das größte Kino Hernes, das Palast-Theater, später Lichtburg.
25 seit 1907 Textilhandelsgeschäft "Gebr. Rindskopf"; 1938 zwangsweise verkauft;

siehe auch Bahnhofstraße 25

30 ehemals Gloria-Theater, später Möbel Höcker, jetzt Neue Apotheke

siehe auch Bahnhofstraße 30

37 Sinn (Sinn Leffers); Eröffnung am 29. September 1929 - Schließung Februar 2009, ein halbes Jahr vor dem 80`tem Jubiläum!
64 Hier stand das 1876 von Ludwig Rensinghoff errichtete Wohn- und Restaurantgebäude mit Kegelhalle und Kutscherhaus, in dem bis 1959 das Hotel Schlenkhoff untergebracht war.
65-71 Althoff/Karstadt/Hertie-Gebäude; Eröffnung am 21. August 1961, Schließung am 31. März 2009; seit dem 15. Juli 2021 befindet sich hier u.a. neue Restaurant "Wirtshaus" mit Innen- und Aussengastronomie.
74a Hier befand sich bis 1963 das Kino "Schauburg".


Bilder

Literatur

Lesen Sie auch

Quellen

  1. Amtsblatt der Preuß. Regierung in Arnsberg 1936, Teil II, Stück 44, Nr. 303
  2. StAH, Protokollbuch der Gemeindevertretung Herne 1873 - 1883, Blatt 143, TOP II 3.
  3. VuKAH, Gemeinde-Atlas Herne 1823. Übersichts-Handriß
  4. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  5. Herner Anzeiger 08.12.1934, 26.10., 02.11., 09.11., 16.11., 23.11., 07.12., 28.12.1935, 15.02.1936
  6. WAZ 30.09., 01.10.1976.