Bahnhofstraße 86
|
, Ecke Im Dülskamp zur Vinkestraße.
"Auch die Wirtschaft (Bahnhofstraße 88) neben der Epa ist erst 1889 erbaut worden, wohl aber hatte das Grundstück bereits seine Geschichte. Es gehörte nämlich zu dem Grundstückskomplex Ecke Bahnhof- und Vinckestraße, der, ebenso wie das Knadensche Grundstück, in der Hauptsache zur Parzelle 13 der Flur "In der Koppenburg" gehört hatte. Diese Parzelle, 2 Morgen 43 Ruten 50 Fuß groß, hatte 1811 bei der Strünkeder Versteigerung Vortmann für 2500 Taler Berliner Courant erstanden. Sie kam dann an die Eheleute Joh. Hrch. Gruthoff gt. Vortmann und Anna Elis. Vortmann und von diesen 1879 an den Ökonomen Friedr. Wilh. Cremer. Ein Teil wurde an Knaden verkauft, der südliche dagegen 1887 an den Kaufmann Wilhelm Kaiser. Auf dem Kaiserschen Teil stand aber bereits 1877 ein kleines Wohnhaus (die heutige Ecke Leuschner). Zu diesem gesellte sich zwischen 1866 und 1889 das Nebenhaus Mühlenstraße 1 (mit dem ersten Haus durch einen Zwischenbau verbunden) und das Wohn- und Wirtshaus Bahnhofstraße 88, an das in der Folgezeit noch ein Saal gefügt wurde. Außerdem wurde noch das Haus Mühlenstraße 3 gebaut. Die sämtlichen Gebäude gehörten Wilhelm Kaiser, 1922 erhielt sie seine Witwe Emilie geb. Möller. Die Ecke wurde im Jahre 1899 abgebrochen und dafür das jetzige Gebäude als Neubau errichtet. Ein zum Hinterwohnhaus umgebautes Stallgebäude des Hauses Mühlenstraße 1 brannte 1903 ab."v[1]
Erster Großmieter wurde das Herrenausstattungs- und Schuhgeschäft der Gebrüder Gretka.
1908 wurde der bisherige Teil-Gesellschafter Kaufmann Valentin Lucas Gretka (* 11. Oktober 1868 in Bieruń (Berun) in Schlesien) zu Herne alleiniger Inhaber der Firma. seiner Ehefrau[2], Maria Elisabeth geb. Sahl (* 25. April 1872 in Rüdesheim/Rhein, † 19. Juni 1942 Wittlich) , wurde Prokura erteilt. Der andere Bruder war Thomas Gretka, welcher in Dortmund als Schuhhändler firmierte. Am 13. Juni 1912 wurde die Gesellschaft in Herne und die Niederlassung in Hagen einige Zeit später wegen Konkurs gelöscht.[3] 1916 eröffenete er in Duisburg-Hamborn.
Der Kürscher Karl Hinkefent übernahm die Geschäftsräume und führte das Herrenkonfektionsgeschäft weiter. Nach seinem Tod übernahm seine Wittwe Emilie das Unternehmen.
Seit ca. 1938 ist das Chirurgische Instrumente und Bandagengeschäft Leuschner an der Bahnhofstraße 86 angesiedelt gewesen. Hier betrieb auch der Friseur Otto Wicht sein Handwerk. Auch der Malermeister Fritz Mersmann und der Schuhhändler Theodor König firmierten mit "Salamander" dort.[4] 1974 das Schuhhandelsgeschäft Basari und der Malermeister Karl-Heinz Semelka.
Die Reinigung Otto Rogosch "Komet" tritt vor 1978 hier auf und bleibt bestimmend. Heute sind ein Tattoo-Studio (Aloha Ink), eine Friseurkette (Cut-Club-11) und eine Pafümerie (Alandalus Parfümerie) hier beheimatet.
Verwandte Artikel
Einzelnachweise
- ↑ Leo Reiners: Aus der Geschichte der Bahnhofstraße IX
- ↑ Verheiratet am 2. Mai 1905 in Frankfurt/Main
- ↑ Vgl.: https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/8680831?query=Gretka
- ↑ Adressbuch Herne 1954