Bahnhofstraße 19/21

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Bahnhofstraße 19/21
Bahnhofstraße 17-19 2025 Janik.png
Bildinfo: Bild: Andreas Janik 26. Januar 2025
Erbaut: 1912
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Letze Änderung: 29.01.2025
Geändert von: Andreas Janik
Bahnhofstraße 19/21
Die Häuser Bahnhofstraße 15-21 kurz nach 1912
Der selbe Blickwinkel im Januar 2025

Das Haus Bahnhofstraße 19/21 ist ein zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit zierputz, mit beidseitigen leicht herausspringenden asymetrisch (1:2 Fenster) Fassadenteile, die im Dachgeschoss als abgestufte Gauben enden..

Das Grundstück gehört mit zu den älteren bebauten Grundstücken der Bahnhofstraße.

Das Grundstück Nr.17 erwarb 1846 der Maurer Ludwig Reppekus (1810-1865), das Grundstück Nr.19/21 zu gleicher Zeit sein Bruder Heinrich Reppekus (1813-1853). Beide erbauten 1847 auf ihrem Grundstück je ein Wohnhaus, das mit dem des Bruders fest zusammenstieß. Ursprünglich hatten sie ihr Grundstück von dem Bauern Rensinghoff gt. Schlenkhoff in Erbpacht erhalten, „welche (so heißt es im Grundbuch) nach neueren Gesetzen in reines Eigentum übergegangen ist“.

Das Haus des Schneiders Heinrich Reppekus ging nach dessen Tode 1854 an seine Witwe Wilhelmine Cath. geb. Spinn (1823-1896) und ihre Kinder über, sie heiratete 1855 den Schneidermeister Georg Hemmer (1825-1887) der 1855 als Eigentümer eingetragen wurde. 1893 erwarb es der Eisenhändler Wilhelm Kochs zu Gelsenkirchenv von dessen Witwe, 1938 besaß es dessen Tochter, Frau Max Balke in Plauen. 1954/1960 besaß Frau Emma Balke das Objekt.

1892 bewohnten nur zwei Personen das kleine Haus: der Bergmann Heinrich Droste und der Gemüsehändler Franz Karney. 1894 erhielt es die Bezeichneung 19a und hier firmierten die Putzmacherinen (Kurzwaren) Constanze, Maria, Johanna und Louise Nohl, alles Töchter des Schullehrers Constanz Nohl (1814-1880).

Anzeige aus dem Adressbuch der Stadt Herne 1910

Vor dem 1. Weltkrieg wurde an Stelle des alten Hauses der jetzige, viel größere Neubau errichtet, nach den Eintragungen in den Adressbüchern aber es aber schon vor 1897 möglich.

Schon vor dem Neubau wurde an der Bahnhofstraße 11 das Stahlwaren und Waffengeschäfts Walter Fehlenberg gegründet. Der 1863 geborene Waffenschmied und Büchsenmacher Fehlenberg kam 1892 Jahren aus der Klingenstadt Solingen nach Herne um sich hier niederzulassen. Ins Handelsregister wurde die Firma am 20. Dezember 1895 (Reg. Nr. 363) eingetragen. 1896 ist er erstmals hier im Adressbuch (als 19/21) erwähnt. Walter sen. starb am 12. Januar 1943 in Herne. sein Sohn Walter jun. übernahm das Geschäft. Nach seinem Tode 1964 geht das Unternehmen auf dessen Witwe Hete geb. Möller über. 1968 erbte der Sohn Reinhold Fehlenberg (* 14. Juli 1924 † 1. März 2018) die Firma. Am 23. Mai 1990 endete die fast 100jährige Firmengeschichte mit der Löschung aus dem Handelsregister.

1897 wohnt hier u.a. der Architekt Johann Rasmusson, 1905/06 der Pastor Siegfried von Bülow von der Holsterhauser Gemeinde.

Ab 1931 bis nach 1960 war hier der Laden von Hugo und Erwin Stakemann: "Radio-Stakemann" vertreten.

1993 ist das Spielzeuggeschäft Friedrich-Wilhelm Dirschke und der Bekleidungsladen "Hemden-Zentrale" Herbert Schwientek hier.

Aktuell (Januar 2025) ist ein Telefonladen o2 und eine Zweigstelle der Confisserie und Konditorei Messner hier vorhanden.

Bahnhofstraße 17 | Bahnhofstraße 23

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