Bahnhofstraße 7a
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Das ehemalige Haus Kirchplatz 3 bzw. Bahnhofstraße 7a, befand sich gegenüber der Einmündung des Steinweges in die Bahnhofstraße und wurde bei der Durchlegung der Shamrockstraße mit dem Nebenhaus Kirchplatz 4/Bahnhofstraße 7b abgerissen.
Das Grundstück gehörte 1823 dem Veukamper. Dieser Familienname leitet sich offenbar her von der Gewannbezeichnung„ aufm Veukamp“ (= Viehkamp). Neben dem Veukämperschen Haus ist nach 1840, als das Spritzenhäuschen dem Chausseebau gewichen war, ein weiteres Haus entstanden, aber auch dieses ist vor 1870 verschwunden. Es wurde durch ein weiter zurückspringendes Haus ersetzt, das mit dem Anstelle des Veukämperschen Hauses entstandenen Gebäude an der Straßenfront einen stumpfen Winkel und ein Doppelhaus mit der Hausnummer 3/7a und 4/7b bildete. Beide Häuser waren in Fachwerk und 3 Geschossig ausgeführt.
Das Gesamtgrundstück gehörte seit seiner Heirat mit Lisette Veukämper am 17. November 1871 dem Gastwirt Heinrich Funke gen. Cordt (1841-1895), 1913 ging das südliche Gebäude (7a) in den Besitz des Kaufmanns Wilhelm Funke über, der darin sein Porzellan Geschäft hatte, das nördliche (7b) in den Besitz des Wirtes Heinrich Funke jr.
Hier wurde ein "Halbachscher Buchverlag", der eine nur kurz laufende Zeitung herausbrachte und dessen Druckerei gegründet. Es folgte das Porzellan Geschäft von Otto Alfeld aus Unna.[1]
Im Adressbuch von 1892 ist hier der Kaufmann Otto Alfeld, das Dienstmädchen Emma Wellmann, der Kaufmannslehrling August Eichholz, der Bergmann Friedrich Josteit und der Maurerpolier Johann Winkels beheimatet.
Am 15. März 1897 gründete also in diesem Hause der Kaufmann Wilhelm Funke (1874-1922) ein "Kunstgewerbehaus" Spezialhaus für Porzellan, Kristall,-Metall und Luxuswaren, das noch bis 1928 bestand. Seine Witwe Wilhelmine Hirschberg, wiederverheiratete Frau Lina Leich[2] schloss das Unternehmen krankheitsbedingt. Die Gesellschaft wurde am 19. Januar 1929 gelöscht. (Reg. 78). Das Ladenlokal wurde daraufhin geteilt und zum Fahrradgeschäft von Heinrich Klein und das Brotverkaufsgeschäft von Lorenz Peine - Brotfabrik und Konditorei aus Mengede - eröffnet.
Im September 1938 wurden die Abbrucharbeiten ausgelobt und im Oktober 1938 wurden die Häuser abgetragen.
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Einzelnachweise
- ↑ Drei Unternehmen gründeten sich zu dieser Zeit in Herne, wobei alle Gründer aus Unna stammten, Altfeld, Schluckebier und Lichterfeld.
- ↑ Ihr 2. Mann Otto Leich war Handelsvertreter (1872-1932)