Wilhelm Hömberg

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Wilhelm Hömberg (geboren am 3. Juni 1865 in Schmallenberg-Fredeburg; † 24. August 1914 in Herne), war ein Herner Kaufmann der Jahrhundertwende.

Werbung der Firma Gebr. Hömberg im Adressbuch der Stadt Herne 1897
JANIK Hömberg Friedhof MCS-2017.jpg

Friedrich Wilhelm Hömberg wurde als Sohn des Blaufärbers und späteren Kaufmanns Lorenz Hömberg und dessen Ehefrau Franziska Vogt in Bad Fredeburg bei Schmallenberg geboren und dort in der St. Georgs Kirche am 5. Juni getauft.

Er wurde, wie sein Bruder Heinrich zum Kaufmann ausgebildet.

Im Mai 1893 heiratete er in Elberfeld die 26jährige Adele Freimuth, Tochter des Kaufmanns Franz Freimuth und dessen Ehefrau Adelheid geb. Vinzenz.
Beide zogen in die aufstrebende Landgemeinde Herne und wohnte und firmiert mit der Firma „Gebr. Hömberg Weiß- und Wollwaren“ als Kaufmann im Hause Bahnhofstraße 50 bzw. 1897 Bahnhofstraße 50a. 1899-1904 wieder im Haus Nr. 50.
Der andere Bruder Hömbergs „Heinrich Hömberg“, ließ sich 1889 mit seinem Firmenanteil in Witten nieder[1]. Sein ältester Sohn war der Geschäftsmann und Politiker Heinrich Hömberg (1893-1961), sein jüngerer Sohn der Historiker Hömberg (1905-1963).
Doch wie nahe Freud und Leid liegen, erlebte Hömberg im März 1894. Am 2. März wurde sein erstes Kind geboren: Adele, und am 3. März in St. Bonifatius getauft. Die Mutter überlebte die Geburt ihres Kindes nicht, sondern verstarb am selben Tage im Wochenbett. Ihre Beisetzung erfolgte am 5. März 1894 auf den katholischen Friedhof an der Mont-Cenis-Straße und ist bis heute erhalten.

Im November 1897 heiratet er erneut. Mit Clara von Geldern (geb. 1876) hatte er mind. 6 Kinder, wovon 3 überlebten. Sein Sohn Johannes, „Hans“ genannt, starb im Juli 1901, knapp 11 Monate nach seiner Geburt, an einer „Brechruhr“ und wurde neben der ersten Frau bestattet.

Im Jahre 1905 erwarb er die Häuser Schaeferstraße 1[2] und Bahnhofstraße 50 /50a und baute 1906 das ganze so weit um, das das nun bestehende einheitliche Eckhaus entstand.
Als Eigentümer des Gebäudes, wohnt er jetzt ums Eck im älteren Haus Schaeferstraße 1 das aus dem Jahre 1872 stammt und früher dem Kaufmann Albert Sickel (1844-1917) gehörte. Es ist eine alte Villenartiges Gebäude und er bewohnte es standesgemäß neben seiner Familie mit 3 Verkäuferinnen, 2 Lehrmädchen und 2 Dienstmägde.
Seine Mitgliedschaft im katholischen Kaufmann Verein ist belegt.
Auch er sollte, wie viele Personen dieser Zeit, nicht alt werden. Ein Leberleiden wurde ihm zum Verhängnis. Am 24. August 1914, wenige Tage vor dem Beginn des ersten Weltkriegs, verstarb er und wurde am 27. August neben seiner ersten Gattin beigesetzt.
Nun führt die Witwe und die Kidner das Geschäft durch die nächsten zwei Jahrzehnte.

Im hiesigen Handelsregister, Abt. A. Nr. 89 ist heute bei der Firma GEBRÜDER HÖMBERG in Herne eingetragen worden, daß das Geschäft von der Witwe Wilhelm Hömberg, Christine, Frieda, Clara geb. van Gelder in Herne in fortgesetzter Gütergemeinschaft mit ihren Kindern: 1. Pauline Clara, 2. Wilhelmine Johanna Maria, 3. Karoline Josefine Paula, 4. Wilhelm Adolf, fortgesetzt wird.
Herne, den 27. April 1915.
Königliches Amtsgericht.[3]

Zum 15. November 1933 wird die „Firma Gebürder Hömberg“, Register Nr. 89, aus dem Handelsregister beim Amtsgericht Herne gelöscht. 1931 ist das Pfaff-Nähmaschienenhaus[4] im Haus untergebracht, später die private "Herner Musikschule"[5]. Ab Frühjahr 1936 vermietet die Witwe Hömberg ihr Erdgeschoss an den Dentisten Heinrich Dienhart.
Sie stirbt hochbetagt mit 86 Jahren am 20. Februar 1962. Um 1980 verlässt das letzte Familienmitglied das Haus und wechselt zurück in das Haus Bahnhofstraße 50.
Das Haus dient seit dieser Zeit zu keinem Wohnzweck mehr. Die Rechtsanwaltskanzler Leuthold und später Dünwald saß im Gebäude. Seit 2001 befindet sich dort die Praxis für Ergotherapie & AD(H)S Beratung. Seit der Beendigung der Tätigkeit und dem Auszug der Rechtsanwaltskanzler Dünwald im Jahre 2011, komplett.

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Quellen

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