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Der Bau des Kanals im Zeitraum von [[5. April]] [[1906]] bis [[17. Juli]] [[1914]] dauerte über acht Jahre und kostete rund 60 Millionen Reichsmark. Er wurde von der 1906 gegründeten ''Königlichen Kanalbaudirektion'' in Essen geleitet. Für den Bau wurden weitgehend die geomorphologischen Gegebenheiten des Emschertals genutzt. Teilweise, insbesondere in Herne und Gelsenkirchen, wurde der Kanal im vormaligen Flussbett der Emscher angelegt, deren Verlauf sich durch die vorhergehende Begradigung leicht nach Norden verlagert hatte. Pläne zum Ausbau der Emscher selbst zu einem Schifffahrtsweg, als ''Emscherkanal'' bezeichnet, hatte bereits der Industrielle [[William Thomas Mulvany]] in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf vorgestellt. In Essen war 1873 ein ''Emscherkanal Komitee'' gegründet worden. Zunächst wurden die Pläne zur Kanalisierung der Emscher weiter verfolgt. Die technische Realisierbarkeit wurde durch das Komitee 1875 vorgestellt. In der weiteren Projektierung wurde die Kanalisierung der unteren Emscher beibehalten, weiter östlich war ein Seiten-Kanal südlich des Flusslaufs geplant, bis zur Einmündung in den bereits fertig gestellten Dortmund-Ems-Kanal. Dieser vorwiegend als Dortmund-Rhein-Kanal bezeichnete projektierte Wasserweg von Duisburg-Laar am Rhein nach Herne wurde auch ''Emscherthal-Kanal'' genannt.<ref>Leo Sympher: Die wirtschaftliche Bedeutung des Rhein-Elbe-Kanals, Nachdruck des Originals von 1899, Salzwasser Verlag Paderborn 2012 ISBN 978-3-86444-693-1 S. 11-13</ref> Die rechtliche Grundlage für den Bau des Rhein-Herne-Kanals von Ruhrort nach Herne bildete schließlich das vom preußischen König erlassene ''Gesetz, betreffend die Herstellung und den Ausbau von Wasserwegen'' vom 1. April 1905.<ref>Leo Sympher, Die neuen wasserwirtschaftlichen Gesetze in Preussen. Im Auftrage des Preußischen Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten für den X. Internationalen Schiffahrt-Kongreß in Mailand. Wilhelm Ernst & Sohn Berlin 1905 S. 87</ref> | Der Bau des Kanals im Zeitraum von [[5. April]] [[1906]] bis [[17. Juli]] [[1914]] dauerte über acht Jahre und kostete rund 60 Millionen Reichsmark. Er wurde von der 1906 gegründeten ''Königlichen Kanalbaudirektion'' in Essen geleitet. Für den Bau wurden weitgehend die geomorphologischen Gegebenheiten des Emschertals genutzt. Teilweise, insbesondere in Herne und Gelsenkirchen, wurde der Kanal im vormaligen Flussbett der Emscher angelegt, deren Verlauf sich durch die vorhergehende Begradigung leicht nach Norden verlagert hatte. Pläne zum Ausbau der Emscher selbst zu einem Schifffahrtsweg, als ''Emscherkanal'' bezeichnet, hatte bereits der Industrielle [[William Thomas Mulvany]] in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf vorgestellt. In Essen war 1873 ein ''Emscherkanal Komitee'' gegründet worden. Zunächst wurden die Pläne zur Kanalisierung der Emscher weiter verfolgt. Die technische Realisierbarkeit wurde durch das Komitee 1875 vorgestellt. In der weiteren Projektierung wurde die Kanalisierung der unteren Emscher beibehalten, weiter östlich war ein Seiten-Kanal südlich des Flusslaufs geplant, bis zur Einmündung in den bereits fertig gestellten Dortmund-Ems-Kanal. Dieser vorwiegend als Dortmund-Rhein-Kanal bezeichnete projektierte Wasserweg von Duisburg-Laar am Rhein nach Herne wurde auch ''Emscherthal-Kanal'' genannt.<ref>Leo Sympher: Die wirtschaftliche Bedeutung des Rhein-Elbe-Kanals, Nachdruck des Originals von 1899, Salzwasser Verlag Paderborn 2012 {{ISBN|978-3-86444-693-1}} S. 11-13</ref> Die rechtliche Grundlage für den Bau des Rhein-Herne-Kanals von Ruhrort nach Herne bildete schließlich das vom preußischen König erlassene ''Gesetz, betreffend die Herstellung und den Ausbau von Wasserwegen'' vom 1. April 1905.<ref>Leo Sympher, Die neuen wasserwirtschaftlichen Gesetze in Preussen. Im Auftrage des Preußischen Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten für den X. Internationalen Schiffahrt-Kongreß in Mailand. Wilhelm Ernst & Sohn Berlin 1905 S. 87</ref> | ||
[[1914]] war der Rhein-Herne-Kanal mit zunächst sieben Kanalstufen vollendet. Er wurde für Schiffe bis zu 1350 t gebaut. Schiffe dieser Tragfähigkeit, die den Maßen der ursprünglichen Schleusen des Kanals entsprechen, werden daher als Rhein-Herne-Kanal-Schiffe bezeichnet. Der Kanal zählt von den Duisburg-Ruhrorter Häfen bis 5,6 km vor seinem Übergang in den Dortmund-Ems-Kanal zur Wasserstraßenklasse Vb, auf dem Reststück zur Klasse IV. | [[1914]] war der Rhein-Herne-Kanal mit zunächst sieben Kanalstufen vollendet. Er wurde für Schiffe bis zu 1350 t gebaut. Schiffe dieser Tragfähigkeit, die den Maßen der ursprünglichen Schleusen des Kanals entsprechen, werden daher als Rhein-Herne-Kanal-Schiffe bezeichnet. Der Kanal zählt von den Duisburg-Ruhrorter Häfen bis 5,6 km vor seinem Übergang in den Dortmund-Ems-Kanal zur Wasserstraßenklasse Vb, auf dem Reststück zur Klasse IV. |
Version vom 20. November 2023, 13:54 Uhr
Der Rhein-Herne-Kanal (RHK, Gewässerkennzahl: 74001) ist eine 45,4 Kilometer[1] lange Bundeswasserstraße[2] im Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, mit heute fünf Kanalstufen. Er wird vom Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich verwaltet.
PEGELONLINE publiziert mit verschiedenen Diensten tagesaktuelle Rohwerte unterschiedlicher gewässerkundlicher Parameter (z.B. Wasserstand) von Binnen- und Küstenpegeln der Wasserstraßen des Bundes bis maximal 30 Tage rückwirkend.
Für das Stadtgebiet Herne gibt es vier Messstellen. Die Pegel Herne UW und Herne OW, sowie die Pegel Wanne-Eickel Schleuse UW und Wanne-Eickel Schleuse OW. Die Werte der Pegel werden automatisch ausgelesen und hier in Meter über Normal Null angezeigt: [3] [4] [5] [6]
Verlauf
Der Rhein-Herne-Kanal führt vom Rhein zum Dortmund-Ems-Kanal. Er zweigt aus dem Duisburger Hafenkanal am Becken C bei Kanalkilometer 0,16 ab und verbindet die Duisburg-Ruhrorter Häfen mit dem westdeutschen Kanalnetz. Bei Kanalkilometer 1,4 zweigt der Verbindungskanal zur Ruhr ab. Ab Oberhausen folgt der Kanal südlich und weitgehend parallel der begradigten Emscher. Eine denkbare Namensgebung ähnlich dem Lippe-Seitenkanal als "Emscher-Seitenkanal" ist aber unbekannt.
Geschichte
Der Bau des Kanals im Zeitraum von 5. April 1906 bis 17. Juli 1914 dauerte über acht Jahre und kostete rund 60 Millionen Reichsmark. Er wurde von der 1906 gegründeten Königlichen Kanalbaudirektion in Essen geleitet. Für den Bau wurden weitgehend die geomorphologischen Gegebenheiten des Emschertals genutzt. Teilweise, insbesondere in Herne und Gelsenkirchen, wurde der Kanal im vormaligen Flussbett der Emscher angelegt, deren Verlauf sich durch die vorhergehende Begradigung leicht nach Norden verlagert hatte. Pläne zum Ausbau der Emscher selbst zu einem Schifffahrtsweg, als Emscherkanal bezeichnet, hatte bereits der Industrielle William Thomas Mulvany in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf vorgestellt. In Essen war 1873 ein Emscherkanal Komitee gegründet worden. Zunächst wurden die Pläne zur Kanalisierung der Emscher weiter verfolgt. Die technische Realisierbarkeit wurde durch das Komitee 1875 vorgestellt. In der weiteren Projektierung wurde die Kanalisierung der unteren Emscher beibehalten, weiter östlich war ein Seiten-Kanal südlich des Flusslaufs geplant, bis zur Einmündung in den bereits fertig gestellten Dortmund-Ems-Kanal. Dieser vorwiegend als Dortmund-Rhein-Kanal bezeichnete projektierte Wasserweg von Duisburg-Laar am Rhein nach Herne wurde auch Emscherthal-Kanal genannt.[8] Die rechtliche Grundlage für den Bau des Rhein-Herne-Kanals von Ruhrort nach Herne bildete schließlich das vom preußischen König erlassene Gesetz, betreffend die Herstellung und den Ausbau von Wasserwegen vom 1. April 1905.[9]
1914 war der Rhein-Herne-Kanal mit zunächst sieben Kanalstufen vollendet. Er wurde für Schiffe bis zu 1350 t gebaut. Schiffe dieser Tragfähigkeit, die den Maßen der ursprünglichen Schleusen des Kanals entsprechen, werden daher als Rhein-Herne-Kanal-Schiffe bezeichnet. Der Kanal zählt von den Duisburg-Ruhrorter Häfen bis 5,6 km vor seinem Übergang in den Dortmund-Ems-Kanal zur Wasserstraßenklasse Vb, auf dem Reststück zur Klasse IV.
Das erste Schiff, das den Kanal am 17. Juli 1914 befuhr, war der Schleppkahn Tyd is Geld.[10]
Beim Kanalprofil und bei allen Bauwerken sind Möglichkeiten zum Ausgleich von Bergsenkungen vorgesehen worden, wie sie später auch tatsächlich in größerem Umfang notwendig geworden sind.
Ursprünglich endete der Rhein-Herne-Kanal in Herne, wo er oberhalb der Schleuse Herne-Ost auf den Zweigkanal des Dortmund-Ems-Kanals von Henrichenburg nach Herne traf. Mit der Stilllegung des letzten Teils des Zweigkanals, dem Abschnitts vom Kanalhafen der Zeche Friedrich der Große, Anlage 3/4 bis zum Ende vor der Bahnhofstraße, wurde der Abschnitt Henrichenburg-Herne 1950 dem Rhein-Herne-Kanal zugeschlagen. Auf dem still- und trockengelegten Kanalabschnitt östlich der Brücke über die Bahnhofstraße bis zur Brücke über den Landwehrbach in Herne verläuft heute die Bundesautobahn 42 (Emscherschnellweg).
Beim Streckenausbau 1968-1995 zwischen Duisburg-Meiderich und Wanne-Eickel wurden Engstellen beseitigt, Kurven abgeflacht, und Brücken angehoben.Bei der Ufersicherung wechselten Spundwand- und Böschungsausbau. Seit 2010 finden Ausbauarbeiten im Bereich des Hafen Grimberg bis zur Schleuse Wanne-Eickel statt. Auch oberhalb der Schleuse Herne-Ost soll der Kanal vertieft und verbreitert werden. Größte Baustelle ist der Neubau des Emscherdurchlasses. Einige Brücken müssen ebenfalls in größerer Stützweite neu gebaut werden.
Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Ruhr.2010 im Ruhrgebiet wurde der Rhein-Herne-Kanal in zahlreiche Kulturveranstaltungen einbezogen, Hauptprojekt dabei war der KulturKanal, der auch 2011 weitergeführt wird.
Wasserhaltung
Der Rhein-Herne-Kanal ist ein Glied des Wasserleitungsnetzes, das aus den Westdeutschen Kanäle Kanälen (Datteln – Hamm, Dortmund – Ems, Rhein – Herne und Wesel – Datteln) gebildet wird. Dieses Netz dient nicht nur der Schifffahrt für die Schleusungen und dem Ausgleich für Versickerungen und Verdunstungen, sondern in hohem Maße auch der öffentlichen, landwirtschaftlichen und industriellen Wasserversorgung in Form von Gebrauchswasser (Kühlwasser für Kraftwerke) und Verbrauchswasser. Der Bedarf wird einerseits durch Entnahme aus der oberen Lippe bei der Wasserübergabe Hamm, zusätzlich durch den Verbindungskanal zur Unterlauf der Ruhr aus der Ruhr und in Ausnahmefällen aus dem Rhein gedeckt. Andererseits wird durch Rückpumpen von Schleusungswasser der Verbrauch für die Schifffahrt minimiert. Hierfür wurde der RHK 1958–1965 mittels einer eigenen Pumpwerkskette mit einem Rückpumpwerk an jeder Kanalstufe ausgestattet. Damit hatte der RHK eigenes Wasser zur Verfügung und musste nicht mehr über den Wesel-Datteln-Kanal und die Schleuse Herne-Ost versorgt werden. Die ersten Pumpwerke mussten 1980–1994 aufgrund des Baues neuer Schleusen ersetzt werden; gleichzeitig wurde auf leistungsfähigere Aggregate umgestellt. Die gesamte Wasserversorgung der westdeutschen Kanäle wird seit 1984 durch die Fernsteuerungszentrale in Datteln koordiniert.
Schleusen
Die Schleusen dienen der Überwindung des Höhenunterschiedes zwischen dem Rhein und der Scheitelhaltung Herne – Münster des Dortmund-Ems-Kanals von 31,50 m zuzüglich der Fallhöhe an der Eingangsschleuse je nach Rheinwasserstand.
Schleusengruppe Wanne-Eickel
Die Schleusengruppe Wanne-Eickel liegt bei Kanalkilometer 31,20 und überbrückt eine Fallhöhe von 8,40 m. Auch diese Anlage besteht aus zwei Schleusen, wobei hier nur die Südschleuse neu errichtet und auf den Bedarf der heutigen Binnenschifffahrt ausgerichtet wurde.
Beide Schleusen wurden beim Bau des Kanals zwischen 1906 und 1914 errichtet und besaßen eine nutzbare Länge von 165 m und eine Breite von 10 m. In den Schleusenkammern fanden so jeweils zwei der damals vorherrschenden Schiffstypen, die 80 m lang, 9,5 m breit und 2,5 m Tiefgang hatten, Platz. Heute ist die Nordschleuse in dieser ursprünglichen Größe erhalten, sie wird allerdings zurzeit nicht genutzt. Für Schiffe der Europaschiffsklasse II wäre sie auch zu klein.
Die Südschleuse wurde im Jahre 1994 neu errichtet und hat eine nutzbare Länge von 190 m und eine Breite von 12 m. Die Neuerrichtung der Nordschleuse ist geplant.
Ehemalige Schleusengruppe Herne-West
Die ehemalige Schleusengruppe Herne-West bei Kanalkilometer 35,25 wurde bei Erneuerung der Schleusenanlage Herne-Ost mitersetzt und 1991 beseitigt. Dazu wurde der Kanal im Abschnitt Herne-West bis Herne-Ost um 4,5 m vertieft und der Wasserspiegel auf den der Haltung Wanne-Eickel abgesenkt.
Die alte Schleuse genügte in Länge und Breite nicht mehr für die Maße der modernen Schiffe und Schubverbände. Die Bausubstanz selbst war überaltert und durch Bergsenkungen erheblich beschädigt. Im Zuge des Abbaues der Schleusen sind die äußeren Mauern beider Schleusenkammern erhalten geblieben. Insbesondere an der südlichen Mauer sind die Maßnahmen zum Ausgleich der Bergsenkungen noch deutlich zu erkennen. Die Kammerwand musste am westlichen Ende um 80 cm, am östlichen Ende aber um 3,5 m erhöht werden. Dies ist im Panoramabild am Unterschied zwischen Ziegelmauerwerk und Stahlbetonerhöhung zu erkennen.
Diese Schleusen stehen auf dem Sekundus-Sprung. Bei Planung des Kanals war das bekannt, man ging jedoch davon aus, dass gerade hier Bergsenkungen nicht stattfinden würden, da im Sprungbereich keine Steinkohle abgebaut werden sollte.
Schleuse Herne-Ost
Die Schleusenanlage Herne-Ost bei Kanalkilometer 37,26 wurde in den Jahren 1986 bis 1992 als Zwillingsschleuse erneuert. Die neuen Schleusenkammern sind jeweils 190 m lang und 12 m breit. Die Drempeltiefe (Wassertiefe am oberen Tor) beträgt 4 m. Zum Oberwasser bildet ein Drehsegmenttor den Abschluss. Stemmtore schließen die Kammern zum Unterwasser ab. Der Unterschied zwischen Ober- und Unterwasser beträgt 12,8 m. Eine Schleusung benötigt ca. 14 Minuten – Ein- und Ausfahrzeiten der Schiffe nicht gerechnet. Die beiden Schleusenkammern sind so verbunden, dass das ablaufende Wasser der einen Kammer so zum Auffüllen der anderen genutzt werden kann, bis Gleichstand eingetreten ist. Die zweite Hälfte des Wassers wird dann ins Unterwasser abgelassen und die andere, halbvolle Kammer wird vom Oberwasser aus befüllt. Auf diese Weise wird der Wasserverbrauch je Schleusung halbiert. Da ein Kanal ein stehendes Gewässer und kein Fluss ist, muss der Wasserverlust des Oberwassers beim Schleusen aufwändig wieder durch Zurückpumpen ausgeglichen werden.
Hier befindet sich auf der Pegel Herne OW.
Pegel
Für das Stadtgebiet Herne gibt es vier Pegel. Der erste Pegel liegt in Castrop-Rauxel in Höhe der Schleuse Henrichenburg, der zweite Pegel ist in Herne an der Schleuse Ost, dann folgen die Pegel in Wanne-Eickel an der Schleuse.
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Einzelansicht der Messwerte
Häfen
Hafen Grimberg
Der Hafen Grimberg liegt am südlichen Kanalufer in Gelsenkirchen, nahe der Stadtgrenze zu Herne. Benannt wurde er nach dem nahen Schloss Grimberg, von dem heute nur noch die Grundmauern bekannt sind. Er diente vorwiegend zur Erzanlandung für die Versorgung der Eisenhüttenwerke in Bochum und Gelsenkirchen. Hier begann die Erzbahn (Bochum). Mit der Stilllegung der Hüttenwerke verlor er seine ursprüngliche Funktion. Heute dient er Baustoff- und Recyclingbetrieben zur Bearbeitung und Verschiffung ihrer Produkte.
Um den Weg auf der Erzbahntrasse ans Wegenetz nördlich des Kanals anzubinden, wurde die Grimberger Sichel zwischen Hafen und Zoo gebaut. Die offizielle Einweihung der Brücke erfolgte im Rahmen eines Festaktes am 26. Oktober 2008.
Westhafen Wanne
Nachdem das Hafenbecken des Wanner Westhafens verfüllt wurde, um Platz für das Güterverkehrszentrum Emscher zu schaffen, besteht der Westhafen nur noch aus einer Kaimauer mit Verladeanlagen für Massengüter wie Kohle und z. B. Sand. Er wird von der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH betrieben.
Osthafen Wanne
Der Osthafen wird wie der Westhafen von der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH betrieben. Hier ist Schrott ein bedeutendes Umschlaggut.
Stadthafen Recklinghausen
Ursprünglich hatte die Stadt Recklinghausen keinen Zugang zum Kanal, da die Stadtgrenze im Süden weitgehend dem Verlauf der Emscher folgte. Erst durch einen Gebietserwerb von der Stadt Herne wurde es möglich, den Stadthafen Recklinghausen auf städtischem Gebiet anzulegen. Nach anfänglicher Rentabilität wurde der Hafen vor einigen Jahren aufgegeben. Nur ein alter Hafenkran bezeugte noch die frühere Funktion. Durch neue Förderprojekte entwickeln sich in den letzten Jahren sowohl Gewerbe als auch Freizeitaktivitäten.
Bauhafen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Der Bauhafen Herne des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich wurde im Zuge der Vertiefung des Kanals hier neu angelegt. Er dient der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zum Unterhalt des Kanals mit seinen Schleusen und Pumpwerken im Bereich von Essen bis Herne. Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten werden von hier durchgeführt.
Hafen Friedrich der Große
Der Hafen Friedrich der Große diente ursprünglich zur Verladung der Kohleförderung der gleichnamigen Zeche und der Verladung von Stahlteilen des am Rand des Zechengeländes gelegenen Peiner Stahlhandels (zeitweilig war die Zeche Eigentum der Ilseder Hütte in Peine). An der Kaimauer gab es bis 2008 noch einen Gleisanschluss, der nach Stilllegung der Zeche nicht mehr genutzt wird. Die Schienen wurden entfernt, und die Fläche dient nun Lastkraftwagen als Parkplatz. Östlich des Hafenbeckens hat sich auf dem Industriegelände "Friedrich der Große" eine Stahlhandelsfirma angesiedelt, die mit einer überdachten Verladeanlage wetterunabhängig den Kanal für ihre Logistik nutzt. Der Hafen ist Teil des Herner Meeres, zu dem auch der Liege- und Jachthafen, der Schleusenvorhafen und der nun ebenfalls als Jachthafen genutzte Hafen der ehemaligen Zeche König Ludwig gehören. Im Bereich des Herner Meeres liegt nach Auskunft eines mit Grunduntersuchungen beschäftigten Bohrteams mit ca. neun Metern auch die tiefste Stelle des Kanals.
Hafen König Ludwig
Der Hafen diente dem Kohleabsatz, aber auch der Materialanlieferung der ehemaligen Zeche König Ludwig. Er liegt bei Kanalkilometer 38 am Oberwasser der Schleuse Herne-Ost, auf der Nordseite gegenüber dem Hafen der Zeche Friedrich der Große. Das 1,7 ha große Hafenbecken wurde von Dezember 1897 bis 1898 angelegt, als das Teilstück des Kanals (damals Zweigkanal des Dortmund-Ems-Kanals) bereits geflutet wurde. 1912 wurden am Zechenhafen 360.096 t Güter umgeschlagen. 1913 wurde das Hafenbecken erweitert. Wegen Bergsenkungen musste die Kaimauer 1954 um 2,50 m erhöht werden. In den 1980er Jahren pachtete der Automobil- und Motorbootsport-Club Castrop-Rauxel e. V. das nicht mehr genutzte Hafengelände von der Ruhrkohle AG und betreibt es seitdem als Anlegehafen für Sportboote.
Am Hafen beginnt die König-Ludwig-Trasse, eine zum Geh- und Radweg umgebaute ehemalige Werksbahnstrecke. Sie verband die namensgebende Zeche König Ludwig mit dem Hafen.
Postkarten
Karten
Literatur
- Uli Auffermann: Rhein-Herne-Kanal - Ahoi! Lexikon mit über 450 Stichwörtern!, Semann Verlag, Mai 2014, ISBN: 978-3-9816578-0-7
- Achim Kubiak: Faszinierendes Ruhrgebiet. Augenblicke am Rhein-Herne-Kanal, Essen: edition rainruhr, 2009. ISBN: 978-3-9811598-7-5
- M. Eckholdt (Hrsg.), Flüsse und Kanäle, Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen, DSV-Verlag Hamburg 1998
- DIN 4054 Verkehrswasserbau; Begriffe; September 1977
Weblinks
- Originalartikel bei Wikipedia
- Der RHK auf (Wasser- und Schifffahrtsamt) WSA-Duisburg-Meiderich.wsv.de
- Informationen zum Rhein-Herne-Kanal auf SkipperGuide
- Virtuelle Fahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal bei 360° WDR Panorama
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Ursprungstext mit Autorenverzeichnis
Wikipedia: Rhein-Herne-Kanal, abgerufen am 21. März 2015
Quelle
- ↑ Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ Verzeichnis E, Lfd.Nr. 47 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700160
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700150
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700193
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700218
- ↑ 7,00 7,01 7,02 7,03 7,04 7,05 7,06 7,07 7,08 7,09 7,10 7,11 7,12 7,13 7,14 7,15 7,16 7,17 7,18 Sammlung Bernd Ellerbrock, Seelze
- ↑ Leo Sympher: Die wirtschaftliche Bedeutung des Rhein-Elbe-Kanals, Nachdruck des Originals von 1899, Salzwasser Verlag Paderborn 2012 ISBN: 978-3-86444-693-1 S. 11-13
- ↑ Leo Sympher, Die neuen wasserwirtschaftlichen Gesetze in Preussen. Im Auftrage des Preußischen Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten für den X. Internationalen Schiffahrt-Kongreß in Mailand. Wilhelm Ernst & Sohn Berlin 1905 S. 87
- ↑ Hinweis in: Der Kanal lebt, in: WAZ vom 29. August 2014, S. 3 (Rhein-Ruhr)
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700160
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700150
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700193
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=27700218
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/webservices/zeitreihe/visualisierung?parameter=WASSERSTAND%20ROHDATEN&pegelnummer=27700150&ansicht=einzeln
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/webservices/zeitreihe/visualisierung?parameter=WASSERSTAND%20ROHDATEN&pegelnummer=27700160&ansicht=einzeln
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/webservices/zeitreihe/visualisierung?parameter=WASSERSTAND%20ROHDATEN&pegelnummer=27700193&ansicht=einzeln
- ↑ https://www.pegelonline.wsv.de/webservices/zeitreihe/visualisierung?parameter=WASSERSTAND%20ROHDATEN&pegelnummer=27700218&ansicht=einzeln