Malakowturm Unser-Fritz (Denkmal)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Malakowturm Unser-Fritz
Bildinfo: Bild: GeorgeIvan 2014[1]
Erbaut: 1873
Stadtbezirk: Herne-Wanne
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Letzte Änderung: 27.11.2025
Geändert von: Andreas Janik

Der Malakowturm der Zeche Unser Fritz ist ein erhaltenes Industriedenkmal auf dem Gelände der ehemaligen Steinkohlezeche Zeche Unser Fritz in Herne. Er gehört zu den 14 noch erhaltenen Malakow- bzw. Fördertürmen dieser Art im Ruhrgebiet und ist als historisches Zeugnis der Bergbau- und Industriekultur bedeutsam.
Der Begriff Malakow-Turm (auch Malakoff-Turm, seltener Malakov-Turm) geht auf einen Teil der russischen Festungsanlage vor Sewastopol, dem Fort Malakow, zurück.
Er ist unter der Nr. 158 am 1. Januar 1991 in die Denkmalliste der Stadt Herne eingetragen.

Der Turm um 1914

Geschichte

Die Zeche Unser Fritz wurde 1871 gegründet; im Jahr 1873 erreichte der erste Schacht „Sophie“ (Schacht 1) das Kohlenführende Karbon, und im selben Jahr entstand der Turm über dem Schachtkopf. Seine oktogonalen (vieleckigen) Treppentürme dienten damals als Flucht- und Zugangsbauwerke. [2][3]

Die Kohleförderung begann offiziell 1874. In den folgenden Jahrzehnten wuchs das Bergwerk bedeutend: Weitere Schächte (II–V) wurden abgeteuft, und mit dem steigenden Bedarf entstanden Kokereien, eine Benzolfabrik und ein eigener Hafen am Rhein-Herne-Kanal.

Ab etwa 1923 wurde die Zeche in enger Verbindung mit der Zeche Zeche Consolidation geführt; 1928 endete die reguläre Förderung auf Unser Fritz. Nach weiteren Übergaben wurde der Grubenbetrieb endgültig aufgegeben — viele Schächte wurden verfüllt, und die Tagesanlagen abgerissen. Nur der Malakowturm von Schacht 1 blieb als letztes Großbauwerk erhalten. Andere Nebengebäude werden zur Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 vielfältig verwendet.

Architektur

Der Turm gehört zu dem Typus der "Schachttürme in Ziegelmauerwerk mit polygonalen Treppentürmchen und Strebepfeilern".
"Auch der Malakoffturm der Schachtanlage Unser Fritz in Herne-Eickel besitzt einen Turmkubus mit polygonalen Treppentürmchen an den Kanten der Hauptfassade und ist mit Strebepfeilern an der dem Fördermaschinenhaus gegenüberliegenden Hauptfassade ausgestattet.
Die Teufarbeiten am Schacht 1 begannen Ende des Jahres 1871; 1874 konnte erstmals gefördert werden. Der massive Backsteinturm ist viergeschossig aufgebaut und verwendet in zwei Reihen übereinander rundbogige Fenster als Gliederungselemente. Mauerlisenen unterteilen die Wandflächen in zwei gleiche Abschnitte, ein Zinnengesims leitet zum vierseitigen Dach über. Ebenso wie bei Prosper war dem Malakoffturm von Unser Fritz nachträglich ein Strebengerüst für die Schachtförderung aufgesetzt worden. "[4]

Erhaltungszustand, Schutz und Nutzung

  • Denkmalstatus: Der Malakowturm gilt als denkmalgeschütztes Zeugnis der Bergbaugeschichte von Herne und als das älteste erhaltene bauliche Zeugnis der Herner Bergbaugeschichte. [5]
    • DENKMAL NR. 158
      • Malakowturm der Zeche Unser Fritz
      • Unser-Fritz-Straße
      • Erbaut: 1873
      • Architektur:
      • Details: Der Malakowturm von Schacht „Sophie“ orientiert sich an historischen Vorbildern der Festungsarchitektur, die auch als technische Einrichtung repräsentativ wirken sollten. Das 4-geschossige, ganz aus Ziegeln aufgemauerte Bauwerk wird durch Strebepfeiler, Rundbogen- und Rundfenster, Gurtgesimse und einem Rundbogenfries gegliedert. In den beiden achtkantigen Ecktürmen befinden sich Wendeltreppen (Fluchttreppen). Nicht nur die Höhe der Eisenpreise, sondern auch ein gewisser Schönheitssinn gab den Schachtürmen im Gegensatz zu den Eisengerüsten den Vorzug.
  • Aktueller Zustand: Der Turm steht noch, ist aber in einem stark verwitterten Zustand; das Umfeld wurde größtenteils zurückgebaut oder umgenutzt (Teilflächen gehören zur Route der Industriekultur bzw. wurden baulich verändert). [6][7]
  • Nutzungsperspektiven: Auf Teilen des Zechengeländes fanden und finden Umnutzungen statt (z. B. Künstlerzeche auf anderen Schachtanlagen, Gewerbenutzung, Neubauprojekte). Konkrete Pläne für den Malakowturm wechseln und hängen von Denkmalschutzträgern sowie städtebaulichen Entscheidungen ab. [8]

Das Gelände der ehemaligen Zeche Schacht I/II wurde weitgehend umgebaut oder umgenutzt — viele Gebäude wurden abgerissen, neue Nutzungen (Wohnbebauung, Gewerbe, Freiflächen) sind entstanden. Der Turm bleibt als sichtbares Zeugnis der Bergbaugeschichte Herner Stadtteils Unser Fritz erhalten.

Bedeutung

  • Der Turm ist ein seltenes Beispiel für die frühe bergbauliche Förderarchitektur im Ruhrgebiet und dokumentiert die industrielle Vergangenheit der Region.
  • Er dient als sichtbares Denkmal und erinnert an die Zechen-Ära und Arbeiterschaft, die die Region geprägt hat.
  • Der Erhalt symbolisiert das Bewusstsein für Industriekultur und Denkmalschutz im Wandel zu neuen Nutzungen und Stadtentwicklung.

Weblinks

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