Städtebilder aus dem westfälischen Industriegebiet - Wanne. 1911

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Am 1. November 1911 wurde im "General-Anzeiger für Dortmund und die Provinz Westfalen" folgender Artikel einer Serie über die Städte des Ruhrgebietes veröffentlicht, welchen wir hier gerne wiedergeben. Zeichnet er doch ein schönes Bild Wannes seiner Zeit nach.[1]

Städtebilder aus dem westfälischen Industriegebiet.

2. Wanne.

Die Ortschaft Wanne ist noch keine Stadt im eigentlichen Sinne, sie besitzt aber alle Eigenschaften dazu und übertrifft mit ihrer Einwohnerzahl Dutzende von Städten in Westfalen und Rheinland.

Ursprünglich hieß der Ort Bickern und Wanne war nur eine Unterbauerschaft von Bickern. Der große Bahnhof mit seinem stetig wachsenden Verkehr und seinen vielen Neubauten in der Umgebung gab aber schließlich dem Namen „Wanne" das Übergewicht, sodass der Name „Bickern" durch kaiserlichen Erlass vom 13. August 1897 in „Wanne" umgeändert wurde. Es sei kurz aus der Geschichte Wannes erzählt, dass im 12. Jahrhundert zwei Hüfner in „Wande", das heißt Talmulde oder Grenzgemeinde, an den Schulzen des Klosters Werden zu Krahwinkel bei Bochum lieferten. In Bickern gehörten zum Essener Stifts=Hofe Nienhusen drei Hoven (Höfe) nämlich die Gards, Everds und Gobelins „to Bückeren“, zum Essener Stifts=Hofe Ueckendorf eine und zwar die Hove oder den Kotten Drezes „to Bickeren".„Bückern gehörte zum bürgerlichen Gericht des Hauses Grimberg und seit 1690 zum Halsgericht der Freiherrn von Strünckede zu Dorneburg.

Das ist ein in flüchtigen Umrissen gezeichnetes Bild von Wanne aus der Vergangenheit. Man kann es sich vorstellen, welchen Anblick das Emschergebiet, auf dem das heutige Wanne erstanden ist, vor zwei, drei Jahrhunderten bot. Wilde Pferde rasten durch die Cranger Heide und erfreuten das Herz des dort hausenden Burgherrn. Das Kirchdorf Crange, das wegen seines Laurentius=Jahrmarktes, der das Stelldichein der Landwirte und Pferdehändler bildet, eine gewisse Berühmtheit besitzt, ist seit dem Jahre 1906 mit der Gemeinde Wanne verschmolzen. Die Verschmelzung beider Ortschaften war mit Rücksicht auf die Ausführung des Rhein=Herne=Kanals und der damit in Verbindung stehenden Ortschaften ein Gebot der Notwendigkeit. In nicht allzu fernen Tagen werden statt der wilden Pferde die Dampfschiffe und Lastkähne die Heide durcheilen, neues Leben verkündend und rastlosen Verkehr bringend.

Kommen wir nach diesen Abschweifungen wieder auf Wanne zurück. Zu den wichtigsten Ereignissen für Bickern und Wanne gehörte im vorigen Jahrhundert die Inbetriebsetzung der Kohlenbergwerke „Pluto" und „Unser Fritz“ und die am 1. Januar 1870 erfolgte Eröffnung der Bahnstrecke Wanne-Münster, der die Vollendung der Strecke Köln-Dortmund=Minden schon einige Jahre früher voraufgegangen war. Im Jahre 1871 zählte die Bevölkerung nur 1312 Köpfe, die sich im Jahre 1875 auf 2765 und im Jahre 1895 auf 14384 vermehrt hatte. Nun ging es rasch vorwärts. Im Jahre 1905 stand die Bewohnerzahl auf 30 578 und heute sind es rund 48 000 Einwohner. Mit Fug und Recht erstrebt die Bürgerschaft von Wanne im Vereine mit der Nachbar=Gemeinde Eickel, sowie den Ortschaften Röhlinghausen, Hordel und Günnigfeld das Städterecht, denn würde dieses über die 5 Gemeinden ausgesprochen, dann würde eine neue Stadt von über 100 000 Einwohnern im westfälischen Industriebezirk entstehen.

Die Gemeinde Eickel, die ihren Namen von „Eclo“, das ist Eichengehölz, herleiten soll, wird auch schon im 12. Jahrhundert genannt und hat eine reichere Geschichte als Wanne; sogar ein Vehmgericht war vorhanden. In der Zeit der Napoleonischen Herrschaft, 1809—1815, war Eickel der Mairie (Bürgermeisterei) Herne zugeteilt. Im Jahre 1830 zählte es nur 541 Einwohner, die erst erhöht wurden als die Kohlenindustrie sich in jener Gegend Bahn brach. Dieser Zeitpunkt datiert vom Jahre 1855, als die Zechen Shamrock 8 und 4 und Hannibal 2 in Betrieb gesetzt wurden. Damals stellte sich die Bevölkerungsziffer schon auf 2911 Köpfe, die auf 211 Häuser und 540 Haushaltungen entfielen. Im Jahre 1875 wurde Eickel dem neugebildeten Amte Wanne zugeteilt, errang aber am 1. Januar 1892 seine Selbständigkeit, indem es ein eigenes Amt wurde. Drei Jahre später zählte Eickel bereits 11 821 Einwohner, 1905 waren es 20 368 und heute beträgt die Bevölkerungsziffer rund 82000.

Wanne und Eickel gehören zusammen, wie Unna und Königsborn und haben auch stets treue Brüderschaft gehalten. Beide Gemeinden reichen sich daher auch immer die Hand, wenn es heißt, auf gemeinsamer Grundlage nutzbringende Einrichtungen zu schaffen. So sind Wanne und Eickel gemeinschaftlich beteiligt an dem in jeder Hinsicht neuzeitlich ausgestatteten Schlachthof, an dem vor einigen Jahren erbauten Realgymnasium, das bereits von 460 Schülern besucht wird, an der in einem wahren Prachtbau untergebrachten, von 154 Schülerinnen besuchten Töchterschule, an der Kanalhafengesellschaft— und erstreben auch gemeinsam die Errichtung eines Amtsgerichts. Die Erfüllung dieses Wunsches ist indessen erst mit der Verleihung des Städterechtes zu erwarten. Damit es den Bewohnern von Wanne und Eickel schon jetzt nicht an Rechtsbeistand fehlt, so haben sich vier Rechtsanwälte, darunter 2 Notare, in den beiden Gemeinden niedergelassen.

An der Wanne=Eickeler Grenze liegt auch das Soolbad „Wilhelmsquelle". Das Wasser soll sehr heilkräftig sein, man hat das „Bad“ aber in einen äußerst primitiven Rahmen gekleidet, sodass es von fremden Badegästen nur dürftig besucht wird. Es sollen nur zwei Badezellen— eine für Herren und eine für Damen— vorhanden sein. Mir fehlte es an Gelegenheit, in die kühlen Fluten der „Wilhelmsquelle" zu steigen, denn das Bad war „überfüllt"; man muss nämlich wissen, dass nicht weniger als 20000 Bäder im Jahre an die Mitglieder des Knappschaftsvereins abgegeben werden, und ist es begreiflich, dass nur selten eine Zelle frei ist.

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Haben Wanne und Eickel so vieles gemein, so trifft dieses allerdings auf die postalischen Verhältnisse nicht zu. Das Postamt in Eickel ist eine Zweigstelle von Wanne und das Wanner Postamt ist ungefähr in der Mitte beider Gemeinden platziert worden.

Ganz unabhängig von Eickel ist auch der Wanner Zentralbahnhof mit seinen vielen hundert Personen= und Güterzügen am Tage. Es ist bei dem gewaltigen Verkehr geradezu ein Wunder zu nennen, dass sich alles noch so glatt abwickelt. Minister Budde hat einmal die Bahnhöfe von Wanne und Herne Menschenfallen genannt, und seiner Initiative hat man es auch wohl zu verdanken, dass vor zwei Jahren endlich mit den Vorarbeiten für einen neuen Bahnhof begonnen wurde. In Wanne selbst ist von den Umbauten noch wenig zu sehen, aber „da draußen vor dem Tore sieht man den Fortschritt der Arbeiten. Das neue Bahnhofs-Empfangsgebäude erhält seinen Platz etwas nördlicher von dem jetzigen Stationsgebäude, gegenüber dem Amtshause. Dort liegt noch viel freies Land, sodass geräumige Gleis=Anlagen geschaffen werden können. Die Bürgerschaft von Wanne wird erleichtert aufatmen, wenn die unglückseligen Bahnübergänge an der Bahnhofsstraße verschwunden sind. Die Gleise aller Strecken werden gleich, wie in Dortmund, hochgelegt, sodass schienenfreie Verkehrswege geschaffen werden.

Will man das heutige Wanne richtig studieren, dann besteige man die gleichfalls in kommunaler Verwaltung ruhende elektrische Straßenbahn nach Recklinghausen und steige an der Brücke des neuen Emscherbettes in Crange aus. Man wird dann staunen über die Anlagen, die dort geschaffen worden sind. Der Emscherfluß, der bei Hochwasser weit über die Ufer trat und Wald und Felder überschwemmte, fließt so ruhig dahin, als ein stilles Bächlein, das zu Tale plätschert. Die Emscherregulierung bedeutet für Wanne und Umgebung einen wahren Segen. Die angrenzenden Waldungen mit Wiesenland würden sich ganz vorzüglich zu einem Spiel=, Sport= oder auch zu einem Tierpark für die künftige Großstadt Wanne eignen. Man sollte den Plan im Auge behalten. In unmittelbare Nähe landete im Juli d. J. auch der Parseval-Ballon.

Nicht weit von diesem Punkte ab ist ein mächtiger Bagger unausgesetzt tätig, um unendliche Bodenmassen zu lösen und in die Erdwagen zu befördern. Hunderte von Arbeitern assistieren dem eisernen, nimmersatten Ungeheuer, denn es handelt sich darum, den Wanner Stadthafen zu graben und zugleich das Bett zu machen für den Rhein=Herne-Kanal, der bekanntlich seine Fortsetzung in dem Dortmund=Emskanal findet. Meines Erachtens wird das Flußbett erheblich tiefer, als der Emskanal; es ist dieses auch erklärlich, weil auf der neuen Kanalstrecke auch größere Rhein= und Seeschiffe verkehren sollen. Der Wanner Hafen wird in seinem Umfange den Dortmunder Stadthafen noch übertreffen. Eine ganze Reihe gewerblicher und industrieller Betriebe stehen bereits mit der zuständigen Stelle in Unterhandlung, um sich im Hafengebiet von Wanne niederzulassen. Die Hafenanlagen kosten mehrere Millionen, denn es müssen eine ganze Reihe noch gut erhaltener Wohn= und Geschäftshäuser und Wirtschaftsgebäude angekauft und niedergelegt werden.

Auf unserer Heimfahrt stießen wir auch auf die Kanalisations=Anlagen, die mit der Emscherregulierung in Zusammenhang stehen. Diese Gemeindekanalisation, an der auch Eickel wieder beteiligt ist, kostet rund 5 Millionen Mark. Die Ausführung erfolgt nach den Plänen des technischen Beigeordneten, Herrn Amtsbaumeister Leder.

Was die bauliche Entwickelung in Wanne angeht, so erinnert diese schon mehr an amerikanische Verhältnisse. Die mehrere kilometerlange Bahnhofsstraße ist— abgesehen von einigen kleinen Lücken fast vollständig bebaut. Es sind in den letzten Jahren hochmoderne Waren= und Geschäftshäuser aller Art erstanden, sogar eine Glaspassage à la Köln besitzt Wanne und zwar mit einem recht einladenden „Kaiser=Café". An erstklassigen Hotel's und Restaurationsgebäuden fehlt es gleichfalls nicht, auch ein geschmackvoll ausgestattetes Automaten=Restaurant ist vorhanden, das namentlich von Antialkoholikern gern aufgesucht wird. Eine Wanderung über die Bahnhofstraße lässt uns ganz vergessen, dass unser großstädtischer Straßenzug vor 25 oder 30 Jahren noch eine wenig bebaute Landstraße war, an der kleine, unscheinbare Häuschen sich erhoben, von denen sich noch einige bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Welcher Kontrast zwischen diesen unscheinbaren Zeugen der Vergangenheit und den stolzen Kaufpalästen der Gegenwart!

An öffentlichen Bauten hat Wanne bis jetzt noch nicht viel aufzuweisen.

Das Verwaltungsgebäude des Amtes ist in einem recht gefälligen Style gehalten, auch die Raumeinteilung ist eine glückliche zu nennen, doch wird man später, wenn Wanne Stadt geworden ist, mit dem Bau nicht mehr auskommen und die Errichtung eines monumentalen Rathauses wird die unausbleibliche Folge sein.

Außergewöhnliches leistet die Gemeindevertretung auf dem Gebiete des Volksschulwesens. Die in neuerer Zeit geschaffenen Schulgebäude könnten ebenso gut ein Gymnasium oder eine sonstige höhere Lehranstalt aufnehmen. Damit verbunden sind Haushaltungsschulen, Schulmuseum usw. Es sind 10 Schulhäuser vorhanden, in denen 148 Lehrkräfte ihres Amtes walten. Interessieren wird, zu hören, dass in Wanne auf 100 Einwohner 21 schulpflichtige Kinder kommen. Gevatter Storch hat also“ im Emschergau ein reiches Arbeitsfeld. Die 10.000 Volksschüler in Wanne stellen eine ansehnliche Armee dar.

Dem höheren Schulwesen Wanne's haben wir schon Erwähnung getan. Die dortigen Lehranstalten werden von Schülern der entferntesten Gegenden besucht. Auch für eine kaufmännische Fortbildungsschule ist gesorgt, Lehrlingsschulen bestehen und an anderen Bildungsinstituten fehlt es nicht. Mit der fortgesetzten Steigerung der Bevölkerung stieg auch die Betätigung des religiösen Bedürfnisses, und so sind nach und nach im Wanner Gebiet sieben Kirchen entstanden. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die katholische Gemeinde ein mit allen sanitären Einrichtungen versehenes Krankenhaus geschaffen hat, das namentlich der industriellen Bevölkerung zugutekommt.

Um der Feuersgefahr wirksam begegnen zu können, hat die Gemeinde eine Feuerwehr ins Leben gerufen, die geradezu als vorbildlich hingestellt werden kann. Diese ist von dem Chef der Wehr, dem Herrn Beigeordneten Weiberg vollständig reorganisiert und mit den neuesten Geräten ausgerüstet worden, die in einem eigens dafür erbauten Feuerwehr=Depot untergebracht sind.

Dass in einem so großen Gemeindewesen auch das Vereinsleben blüht, ist begreiflich. Es sind Gesang=, Turn-, Krieger= und mancherlei andere Vereine ins Leben gerufen worden, sodass es an Festen und Vergnügungen nicht mangelt. Ganz besonders wird die Geselligkeit gepflegt, die sich in verschiedenen Vereinigungen widerspiegelt. Regen Besuch hat die Kasinogesellschaft „Klub“ aufzuweisen, wo die ersten Kreise sich ihr regelmäßiges Stelldichein geben, um die Tagesfragen zu erörtern. Im Übrigen fehlt es nicht an guten Konzerten und im Winter auch nicht an einer Reihe von Theatervorstellungen. Hierfür eignet sich vorzüglich der vor kurzem vollendete Saalbau im Kaisergarten, der mit Bühne und allen erforderlichen Einrichtungen ausgestattet ist. Von seiner schmucken Terrasse aus genießt man einen Blick über die noch immer in schönstem Grün prangenden Parkanlagen, Teich und Villen=Kolonie, die sich in einem wahren Prachtgewande dem Auge präsentieren. Dass sich der in einem so erfreulichen Aufblühen begriffene Musikverein in einem so ansprechenden Heime, wie ihn der mit einem Kostenaufwande von 100000 Mk. geschaffene Saalbau darstellt, weiter entwickeln und heben wird, liegt nahe.

Für die Bevölkerung steht der Kaisergarten mit Ausnahme der in den Sommermonaten gegebenen Abendkonzerte zu jeder Zeit zum Besuche offen. Den Mittelpunkt des so idyllisch gelegenen Parks bildet der von dem Bildhauer Fritzsche=Düsseldorf im Jahre 1902 geschaffene Kaiserbrunnen, dessen Herstellung den Betrag von 25000 Mk. erforderte. Außer dieser Erholungsstätte gibt es noch sonst allerlei Abwechselungen im Wanner Bezirk. Da ist die „Flora“, ein recht hübsch angelegtes Etablissement mit Sälen, Schweizerhaus, Wintergarten und einem vier Morgen großen Gondelteich, das an einzelnen Sonntagen schon von über 12000 Menschen besucht wurde. Neuerdings hat der Besitzer auch ein Kinematographentheater eingerichtet; mehr konnte er für seine Besucher nicht tun. Ach, die „Kirmes“ in Wanne! Ein Theater sucht das andere zu übertreffen, und immer noch neue werden offen gemacht. Dabei ist auch eine Spezialitätenbühne im Orte, das an jedem Sonntag überfüllt ist.

Das sonntägliche Leben bringt im Herzen des Industriebezirks die wunderbarsten Bilder hervor. Da sieht man alle Nationen vertreten, und jede für sich, sucht sich zu erholen und zu unterhalten. Da kann man die buntesten Nationaltrachten schauen, die Zeugnis abgeben für echte Heimatstreue. Freilich, in Westfalen lässt es sich besser leben, als im äußersten Osten oder im hohen Süden. Hier fließt das Gold, und wer arbeiten will, der findet sein Auskommen. Wenn in den letzten Jahren sich auch im Allgemeinen ein Abflauen der Konjunktur bemerkbar gemacht hat, so kann man doch wohl sagen, dass wir uns jetzt wieder auf einem aufsteigenden Aste befinden. Die Bergwerksgesellschaften, deren Gruben sich wie ein dichter Ring um Wanne ziehen, erweitern von Jahr zu Jahr ihre Anlagen, graben neue Schächte und vermehren ihre Arbeiter. Die Folge ist der Aufschwung des geschäftlichen Lebens, das wiederum die Einrichtungen von Geldinstituten schuf. Die Sparkassen weisen erfreuliche Einlagen auf, die Reichsbank ist reich beschäftigt und auch die Privatbanken haben zu tun.

Was Wanne nicht besitzt,— es hat neben allen möglichen Industriezweigen auch eine Bierquelle — das sind Kunstschätze. Woher sollte die Gemeinde diese auch wohl herholen können. Wannes Schätzliegen tief unter der Erde, der Bergmann gräbt sie und führt sie ans Tageslicht, damit sie hinausgehen in alle Welt. Ja, die schwarzen Diamanten sind es, die den Ort groß und reich gemacht, die Steinkohle ist der Ernährer und Mehrer des Volkes. Der Etat der Gemeinde Wanne bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 2 Millionen Mark. Diese Zahlen sprechen genug.

Wahrlich, die Männer, die ein solches, geradezu in die Höhe schnellendes Gemeinwesen mit klarem, weitem Blick verwalten, verdienen Dank und Anerkennung. Und hierzu gehören in erster Linie Herr Amtmann Winter und sein getreuer Mitarbeiter, Herr Beigeordneter Weiberg. T

Vgl.: Städtebilder aus dem westfälischen Industriegebiet - Herne. 1912

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Quellen