Mont-Cenis-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Zeile 61: Zeile 61:
| '''8''' || Dienstwohnung des Oberbürgermeisters [[Hermann Schaefer]] [[1901]] und [[Georg Sporleder|Dr. Georg Sporleder]] [[1910]]||
| '''8''' || Dienstwohnung des Oberbürgermeisters [[Hermann Schaefer]] [[1901]] und [[Georg Sporleder|Dr. Georg Sporleder]] [[1910]]||
|-
|-
| '''10''' || von [[1950]] bis zum Abbruch [[1964]] waren hier die Westfälische Rundschau, die [[Arbeiterwohlfahrt Herne|Arbeiterwohlfahrt (AWO)]] und das Parteibüro der SPD untergebracht.|| [https://wiki.hv-her-wan.de/index.php?title=Mont-Cenis-Straße_10.jpg ca. 1956]
| '''10''' || von [[1950]] bis zum Abbruch [[1964]] waren hier die Westfälische Rundschau, die [[Arbeiterwohlfahrt Herne|Arbeiterwohlfahrt (AWO)]], die Sozialistische Jugend Deutschlands (SJD) (Die Falken) und das Parteibüro der SPD untergebracht.|| [https://wiki.hv-her-wan.de/index.php?title=Mont-Cenis-Straße_10.jpg ca. 1956]
|-
|-
| '''17''' || [[Herne Merkez Camii|Herne Merkez Camii (Moschee)]] ||  
| '''17''' || [[Herne Merkez Camii|Herne Merkez Camii (Moschee)]] ||  

Version vom 13. April 2023, 16:02 Uhr

Überblick
Mont-Cenis Straße-GB-2015.jpg
Bildinfo: Anfang der Mont-Cenis-Straße 2015 [1]



Benennung: 25. November 1881
Durch: Gemeindevertretung Herne [2]
Postleitzahl: 44623
Postleitzahl: 44627
Stadtbezirk: Herne-Mitte
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Börnig
Ortsteil: Herne
Ortsteil: Holthausen
Ortsteil: Sodingen
Kartengitter: H4
Koordinaten: 51.539268,7.25934
Letze Änderung: 13.04.2023
Geändert von: Ulrich Klonki
Die Karte wird geladen …
Blick auf die Mont-Cenis-Straße in Richtung Stammstraße um 1990. [3]

Die Straße ist benannt nach der Gewerkschaft der Steinkohlenzeche Mont Cenis, die am 27. Juli 1872 gegründet und zum 31. März 1978 stillgelegt wurde.

Dazu wurde von dem Kaufmann Wilhelm Endemann die Zeche Alexandrine erworben, mit den 1858 / 59 verliehenen Feldern „Theresia I“, „Eugenia“, „Mathilde I“, „Louis“ und „Jérome“ und zum Grubenfeld Mont Cenis konsolidiert.

Die Wahl des Namens Mont Cenis geschah zum Gedenken an die am 17. September 1871 erfolgte Inbetriebnahme eines 13 km langen Tunnels durch den gleichnamigen Berg in den Alpen. Diese Namensgebung weist gleichzeitig auf die maßgebliche Beteiligung französischen Kapitals bei der Gründung der Zeche hin.

Schon 1871 war mit der Niederbringung des Schachts 1 begonnen worden und 1875 konnte die Förderung aufgenommen werden.

Der eigentliche Aufschwung der Zeche begann mit der Aufnahme der Förderung der Schachtanlage 2 im Jahr 1897.

Bei einem Explosionsunglück am 20. Juni 1921 fanden 85 Bergleute den Tod.

1929 erreichte Mont Cenis die höchste Förderung mit 1.145.272 Tonnen bei 3.987 Beschäftigten.

Am 1. Januar 1936 erwarb die Harpener Bergbau AG die Zeche. Am 1. April 1973 erfolgte die Übernahme durch Friedrich der Große. Zum 31. März 1978 wurde Mont Cenis zusammen mit dem Bergwerk Friedrich der Große stillgelegt. [4] [5]

Historie

  • 1823 Im Gemeinde-Atlas Herne von der Stammstraße bis zur Gemeindegrenze Sodingens verzeichnet; [6]
  • in den Gemeinde-Atlanten Börnig, Holthausen und Sodingen 1826 / 27 verzeichnet; [7] [8] [9]
  • Mont-Cenis-Straße (Sodingen, Benennung am 26. Januar 1898);
  • Mont-Cenis-Straße (Holthausen, Benennung am 21. August 1901);
  • Mont-Cenis-Straße (Börnig, Benennung vor 1910);
  • Kaiser-Friedrich-Platz (westlich Am Amtshaus, Benennung um 1916, Umbenennung in Neumarkt am 20. Mai 1919, Umbenennung in Hindenburgplatz am 11. Mai 1928, nach 1945 Einbeziehung in die Mont-Cenis-Straße); 20. August 1999 umwidmung in Platz vor Ort.
  • Karlstraße (Holthauser Straße bis Stadtgrenze Castrop-Rauxel, Benennung am 28. Februar 1919, Einbeziehung in die Mont-Cenis-Straße am 9. Dezember 1974)
















Hausnummern

Nr Was ist oder war hier Foto
8 Dienstwohnung des Oberbürgermeisters Hermann Schaefer 1901 und Dr. Georg Sporleder 1910
10 von 1950 bis zum Abbruch 1964 waren hier die Westfälische Rundschau, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Sozialistische Jugend Deutschlands (SJD) (Die Falken) und das Parteibüro der SPD untergebracht. ca. 1956
17 Herne Merkez Camii (Moschee)
26
  • ehemaliges Cafe 26, ein Jugendzentrum der ev. Jugend
  • seit 2019 "Cafe Desaster", ein Treffpunkt für den STadtteil
32-34 ehemaliger katholischer Friedhof
37 ehemalige Gaststätte Goethe Eck
39 Von 1914 bis zum 29. Februar 2020 befand sich hier die Fleischerei Schuster.
46 ehemalige Bäckerei Eichholz
55 Der Ostbach unterquert die Mont-Cenis-Straße als Abwasserkanal.
67 Bis 19xx war hier die Backstube und der Verkaufsladen der Bäckerei Fork
68 Hier stand mal eine Fina-Tankstelle.
71 Bis zum 30. Juni 2018 war hier "Timo's Musikschule
78 Inges Büdchen
81 ehemals Dachdeckermeister Lothar Kram
93 ehemalige Gaststätte ???
95 Bis zum Jahr 19?? befand sich hier die Senffabrik Bolte
101 Bis zum Jahr 2022 befand sich hier ein An- und Verkauf (Trödelladen)
106 Der neue renaturierte Ostbach unterquert die Mont-Cenis-Straße.
108 Einfahrt zum Otto-Hahn-Gymnasium
138 Einrichtung dr Diakonie Stiftung Wittekindshof
146 Kita der Arbeiterwohlfahrt (AWO)
197 Bis 1959 befand sich hier der Zugang zum Staßenbahndepot der HCR und bis 19?? die Gaststätte Möller, nach der die Haltestelle "Ausweiche Möller" benannt war.
205 Ehemaliger Lebensmittelladen Bernhard Pieper, später Kita-Notgruppe der Arbeiterwohlfahrt (AWO), jetzt Wohnung
214 Von 1961 bis 1975 ?? befand sich hier eine Aral-Tankstelle, Inhaber war 1961 Otto Theilen
218
223 Ehemalige Gasolin Grosstankstelle J. Glaser
236 bis ???? Dampffärberei und chemische Reinigung Kexel
240
  • Ehemalig Franz Oberc, Tapeten-Farben-Lacke-Fussbodenbelag
  • Bis 19xx war im Hinterhofgebäude die Backstube und der Verkaufsladen der Bäckerei Anlauf
247 von 1953 bis 1967 Residenz-Theater (Resi Kino)
249 ehemaliges Tapetenfachgeschäft W. Schnettelker
251 ehemaliges Kaufhaus für Textilwaren von Julie und Louis Frank, die am 30. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und ermordet wurden [10]; später Schneidermeister Franz Josef Rottmann und Textilhaus Gustav Bach[11]
252 ehemalige Bäckerei und Konditorei Wilhelm Stegmann [12]; später Drogerie Windeck
253 Vom 1. Mai 1903 bis zum 3. Mai 1905 war hier das Postamt Sodingen untergebracht.

Bis 2014 die Gaststätte Haus Wiesmann. Sie war Vereinsgaststätte von:

254 ehemals Möbelfachgeschäft Heinrich Schemberg
256 ehemals Lebensmittelgeschäft Bernhard Pieper
257 ehemals Gustav Linka, Radio, Fernsehen, Elektrogeräte
'261 Kleine Kita "Villa Sonnenschein"
262 ehemaliges Uhren-Fachgeschäft Valentin, später Bernhard Heitmann
266 ehemaliges Verwaltungsgebäude der Zeche Mont-Cenis
279 ehemals "Funkmietwagen und Minicar" Auto Schreiber
280 bis 1999 Standort der Post in Sodingen
282 seit 1894 befindet sich hier das Modehaus Klassen & Koch
289
292
293 ehemaliges Reformhaus Schäfer
294
296 Lotto Heinz Wentzek, jetzt Galerie "Kunstpunkt" des Herner Künstlerbundes (HKB)
297 von 1926 bis 1963 Lichtspieltheater (Kino) "Alhambra" [13]
299 ehemaliger Schuhmachermeister Ludwig Reinhartz [14]
302 ehemalige Drogerie Fritz Dreher
305 ehemaliges Textilgeschäft Irma Heinrich
306 ehemaliges Reformhaus Schmalenberg
309 ehemaliges Amtssparkasse Sodingen, Friseur Braun, jetzt Polizeiwache
312 ehemalige Metzgerei Heinz Volkmar
313 ehemalige Bau- und Möbelschreinerei und Beerdigungsinstitut Josef Osterloh
315 ehemaliges Schuhhaus Bednarek
327
346 Direktorenvilla der Zeche Mont-Cenis
349 ehemaliges Casino Mont-Cenis, geführt von Fritz Lux [15]
369

Literatur

Historische Bilder

Bilder

Mont-Cenis-Straße von damals bis heute

<YouTube>https://youtu.be/1XH5lUq94jM</YouTube>

Erinnerung
Mont-Cenis-Strasse Iris Anna Otto mitte 1950er.jpg
Das Foto zeigt mich Mitte der 1950er Jahre vor dem Lebens­mit­tel­laden meiner Eltern (und vor­her Groß­eltern) in der Mont-Cenis-Straße 388. Nebenan (auf 390) haben meine anderen Großeltern gewohnt. Mein Großvater war Hauer und später - mit der dort erworbenen Steinstaublunge - Nachtwächter auf der Zeche Mont-Cenis. Iris Anna Otto

Mont-Cenis-Str Ringstr Renate Bürklin 1968-1971.jpg

Mont-Cenis-Straße / Ringstraße zwischen 1968 und 1971. Das leckere Brot und die knusprigen Brötchen vom Bäcker Erke habe ich dann nach unse­rem Weg­zug erst­mal sehr ver­misst. Bäcker Herrmann war etwas weiter auf der anderen Seite. Gegen­über vom Bunker. Da war dann auch noch der Metz­ger Erbe und Radio Niederdrenk. Renate Bürklin 2017

Um den Platz am Sodinger Denkmal, wo die von den Bürgern als Bruchbahn verrufene Straßenbahn auf ihrer Fahrt vom Herner Bahnhof bis zum Münsterplatz in Castrop-Rauxel auch eine Haltestelle hatte und in dieser Zeit meist bis auf den Trittbrettern überfüllt war, rankten sich in der damaligen Zeit viele Geschäfte und Lokale.

So gab es das Bekleidungshaus Bach, das Möbelgeschäft Schemberg, die Wirtschaften Ropertz, Stolpe, Kleinhubbert, Borgmann, Quere, Wiesmann und Nöthe am Amtshaus, die vielen Tauben-, Gesangs- und Bergmannsvereinen, Spielmannszügen und vor allem dem Boxverein BSC-22-Herne-Ost mit seinen Champions Wollert, Soznitza, Poniatowski und Keuchel als Vereinslokal dienten.

Bekannt waren auch der mit seinem Dreiradauto herumkutschierende Obst- und Gemüsehändler Sauerwald, die Metzgerei Klisch, deren Tochter den ältesten Sohn des Milchbauers Klaas heiratete, die Drogerie Fuhrmann, die Bücherei Saisch, der Friseur Grabowski, die Lebensmittelgeschäfte Drilling, Niehage, Wittig und Anlauf, das Eisenwarengeschäft Pflüger, das Cafe´ Valentin mit seiner Backstube, wo die Bergmannsfrauen zu Weihnachten und Ostern ihre vorbereiteten Streuselkuchen und Mohnstollen backen ließen.

Schließlich gab es noch die Bäckerei Erke, die wie der Kartoffelhändler Kleinschnittger ihre Kunden direkt belieferte.

Ärztliche Betreuung fanden die Sodinger in dieser Zeit vor allem bei den Doktoren Düppe, Loh, Selig und Weinrich, dessen Frau auch als Zahnärztin fungierte.

Reinold Krohm


Lesen Sie auch

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Foto: Gerd Biedermann †
  2. StAH, Protokollbuch der Gemeindevertretung Herne 1873 - 1883, Blatt 143, TOP II, Nr. 7.
  3. Ein Foto von Friedhelm Wessel
  4. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  5. Herner Zeitung 19.02.1938.
  6. VuKAH, Gemeinde-Atlas Herne 1823. Übersichts-Handriß.
  7. VuKAH, Gemeinde-Atlas Börnig 1826/27. Übersichts-Handriß.
  8. VuKAH, Gemeinde-Atlas Holthausen 1826. Übersichts-Handriß.
  9. VuKAH, Gemeinde-Atlas Sodingen 1827. Übersichts-Handriß.
  10. Nahtstellen, spürbar hier
  11. SV Sodingen, Vereinszeitung 1952/5
  12. SV Sodingen, Vereinszeitung 1952/5
  13. SV Sodingen, Vereinszeitung 1952/5
  14. SV Sodingen, Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum, 1952
  15. SV Sodingen, Vereinszeitung 1952/5
  16. Aus Sodinger Rundblick Nr. 127/1980
  17. Zitat: Sodinger Rundblick Nr. 130/1981
  18. 18,0 18,1 Aus Sodinger Rundblick Nr. 131/1981