Börsinghausen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Allgemeine Informationen

Börsinghausen ist eine Bauerschaft in der Gemarkung Holthausen, Flur XIX, genannt Börsinghausen.

Geschichte

  • vor 1220: Börsinghausen wird als 'Bursighusen' in der "Kleinen, älteren Vogteirolle" des Stiftes Essen erwähnt.[1]
  • Nov. 1266: Graf Dietrich von Cleve bekundet, dass die Brüder von der Horst auf die Güter in Voßnacken (Unterbauernschaft von Börnig), welche der Dietrich dem Kloster Klein-Sterkrade verkauft, verzichtet habe. Zeugen waren u. a.: Gerlacus de Superiori Castdorp (Obercastrop), Hugo de Holthusen (Holthausen), Johannes de Berninchusen (Behringhausen), Sibodo und Bertholdus de Bursinchusen (Börsinghausen), Elbertus de Overencastorpe (Obercastrop), Hartbernus, Henricus, Walter de Bornewic (Börnig), Theodericus de Velewic (Vellwig), Theodericus, Sibodo und Leo de Buwinchusen (Bövinghausen), Theodericus und Rutgerus de Blarnhurst (Bladenhorst).[2]
  • 1332 "Manus prope Castrope to Borsynchusen Sibben vruwe 2 malda avene, 7 modios brasii: media pars ordei, media pars avene, magne mensure. Item 12 den. de quadam casa in Parva Tremonia.[3]
  • 1542: Die Bauernschaft wird in der Türkensteuerliste genannt.[4]
  • 1806/1807: Holthausen, Börsinghausen und Oestrich gehören zur kath. Pfarrgemeinde St. Lambertus zu Castrop. Börsinghausen hat 9 katholische und zwei reformierte Haushaltungen.[5]
  • 1818: Holthausen, Oestrich und Börsinghausen gehören zur kath. Pfarrgemeinde St. Lambertus zu Castrop. Die Gesamtgemeinde hat 32 Häuser mit 228 Einwohnern (Holthausen: 17 Häuser mit 110 Katholiken. Börsinghausen: 11 Häuser und 60 Katholiken sowie 6 Lutheraner und 11 Reformierte. Oestrich: 4 Häuser mit 41 Katholiken).[6]
  • 10. Mai 1822: Nach einem 7-jährigen Streit vereinigte die Regierung in Arnsberg die Gemeinden Börnig, Sodingen, Giesenberg und Börsinghausen zu einem kath. Schulverband [Börnig].[7]
  • 1887: Holthausen bei Castrop hat eine Fläche von 522 ha, davon 331 ha Ackerland, sowie 6 Wohnplätze und 88 Wohngebäude mit 159 Haushaltungen. Insgesamt leben 968 Einwohner (411 Protestanten, 557 Katholiken) ebd. Die Anzahlen für die Wohnplätze waren: Dorf Holthausen 28 Wohngebäude und 310 Einwohner, Ortschaft Börsinghausen 13 Wohngebäude und 91 Einwohner, Bauernschaft Oestrich 10 Wohngebäude und 98 Einwohner, Kray 5 Wohngebäude und 106 Einwohner, Holthauserbruch 16 Wohngebäude und 168 Einwohner, Landwehr 16 Wohngebäude und 195 Einwohner.[8]
  • 02.12.1895: Bei der Volkszählung hat Holthausen eine Fläche von 522,2 ha und 7 Wohnplätze mit 1598 Einwohnern (672 Protestanten und 926 Katholiken). Es gab 270 Haushalte. Auf die Wohnplätze entfielen: Börsinghausen 14 Häuser und 167 Einwohner, auf Östrich 2 Häuser und 30 Einwohner, auf den Holthauserbruch 20 Häuser und 277 Einwohner, auf Kray 6 Häuser und 187 Einwohner, auf die Faule Furth 5 Häuser und 51 Einwohner sowie auf die Landwehr 21 Häuser und 393 Einwohner.[9]
  • 01.04.1902: Die traditionelle funktionale Einheit des Amtes Castrop wird zerschlagen und es entstehen drei neue Teile:
    • die amtsfreie Stadt Castrop, gebildet aus der bisherigen Titularstadt Castrop und den Landgemeinden Obercastrop und Behringhausen mit 14.447 Einwohnern,
    • die westlichen Gemeinden Börnig, Sodingen sowie Giesenberg und Holthausen bilden das neue Amt Sodingen mit 9.616 Einwohnern, welches sich dann in der Folgezeit auf die schnell wachsende Stadt Herne umorientierte,
    • die übrigen Gemeinden Habinghorst, Rauxel, Frohlinde, Merklinde und Bövinghausen bilden das Amt Rauxel mit 11.311 Einwohnern.[10] [11] [12] [13]
  • 25.03.1908: In Holthausen entsteht an der Mont-Cenis-Straße eine Filialkirche der katholischen St. Lambertus-Kirche zu Castrop. Der Castroper Dechant Keweloh weiht die Notkirche an diesem Tage ein. Die treibenden Kräfte der Errichtung dieser Filialkirche in Holthausen waren die Landwirte Gustav Haacke und Heinrich Tappe. Die Filialgemeinde hat 220 Seelen.[14] [15]
  • 1913: Holthausen wird zur kath. Pfarrei erhoben, deren Grenzen sich mit denen der politischen Gemeinden Holthausen und Börsinghausen deckte.[16]
  • 1. April 1928: Das Amt Sodingen mit den Landgemeinden Holthausen, Börnig und Sodingen wird nach Herne eingemeindet.[17] Teile von Holthausen kommen aber zu Castrop-Rauxel.[18]
  • 1932: In Holthausen entsteht an der Börsinghauser Straße die neue kath. Dreifaltigkeitskirche. Die alte Notkirche verschwand.[19]

Archivale

  • 1828-1830 - Ablösung des Twyfels-(Twifels) oder Tillmanns-(Tellmanns-) Gutes in Börsinghausen, ehemals Stift Essen. Landesarchiv NRW Abt. Westfalen zu Münster B 481 Do Domänenrentamt Dortmund, Sachakte (Akten)154
  • 1841 - Ablösung der Abgaben (Leibgewinnrente) des Hof Böckmann in Börsinghausen. Landesarchiv NRW Abt. Westfalen zu Münster B 481 Do Domänenrentamt Dortmund, Sachakte (Akten) 781

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Ursprungstext (Teilweise) mit Autorenverzeichnis

Ursprungsartikel von Michael Bulitta (Bonn) in wiki-de.genealogy.net: Holthausen. Mit freundlicher Genehmigung des Ursprungsautors Michael Bulitta vom 4. März 2020, abgerufen am 25. Februar 2015

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Quelle

  1. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 142
  2. Castrop-Rauxel. Heimatbuch zur 1100 Jahrfeier 834-1934. S. 55
  3. Arnes, Franz: Das Heberegister des Stiftes Essen. Nach dem Kettenbuche im Essener Münsterarchiv. Veyhof, S. 17. In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, Hft. 34, Essen 1912
  4. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 338
  5. Hartung K. Die St. Lambertuspfarrei in Castrop-Rauxel. Regensbergsche Verlagsbuchhandlung Münster (Westf.), 1947, S. 49
  6. Hartung K. Die St. Lambertuspfarrei in Castrop-Rauxel. Regensbergsche Verlagsbuchhandlung Münster (Westf.), 1947, S. 49
  7. Stache, H. Die Entwicklung der Geschichte der Herner Volksschulen. 1. Teil: Von der Pfarrschule zur Elementarschule. Herne, 1964, S. 147
  8. Gemeindelexikon Westfalen, S. 55
  9. Gemeindelexikon Westfalen 1897, S. 6
  10. Hommel M. Entwicklung und Integration junger Industriestädte im nördlichen Ruhrgebiet. In: Jäger H. Probleme des Städtewesens im industriellen Zeitalter. Böhlau Verlag Köln Wien, 1978, S. 114-115
  11. Castrop-Rauxel. Entwicklung einer westfälischen Industriestadt.Geschwister Schmitz Buchdruck, Castrop-Rauxel, 1967, S. 32
  12. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. XIV, 580
  13. http://www.territorial.de/westfal/dortmund/sodingen.htm
  14. Hartung K. Die St. Lambertuspfarrei in Castrop-Rauxel. Regensbergsche Verlagsbuchhandlung Münster (Westf.), 1947, S. 68
  15. Schröder C. Beiträge zur Geschichte der Stadt Castrop. C. L. Krüger GmbH, Dortmund, 1913, S. 53
  16. Hartung K. Die St. Lambertuspfarrei in Castrop-Rauxel. Regensbergsche Verlagsbuchhandlung Münster (Westf.), 1947, S. 68
  17. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 338, 461
  18. Reekers, S. 185
  19. Hartung K. Die St. Lambertuspfarrei in Castrop-Rauxel. Regensbergsche Verlagsbuchhandlung Münster (Westf.), 1947, S. 68