Joseph Knust

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Joseph Knust (geboren am 9. Juli 1862 in Marsberg-Padberg, gestorben am 21. März 1941 in Herne), war Mitbegründer des katholischen Schulwesens in Herne.

Johann Joseph Knust wurde als Sohn des Ackerers Johann Knust und dessen Ehefrau Magdalena Siebers in Padberg geboren und am 12. Juli 1862 in der St. Markus Kirche in Marsberg-Beringhausen getauft.

Nach seiner Schulbildung ging er ans Lehrerseminar nach Büren. Am 25. Juni 1883 wurde dem „Schulamtsbewerber Joseph Knust aus Padberg, Kreis Brilon […] eine Lehrerstelle an der katholischen Schule in Herne provisorisch verliehen […]“[1] Seine Probezeit endete für Ihn, wie für Herne, glücklich. Im März 1886 wird „dem Lehrer Joseph Knust […] eine Lehrerstelle an der kath. Volksschule zu Herne, definitiv […] verliehen.“[2]. In den weiteren Jahren seiner Tätigkeit war er maßgeblich am Aus- und Weiterbau des katholischen Schulwesens maßgeblich beteiligt.

Zuerst als Lehrer an der katholischen Schule an der Neustraße tätig. Hier verbrachte er die nächsten 20 Jahre.

Drei Jahre später, am 11. September 1889 heiratete er in Herne die Nichte des ersten Pfarrers von St. Bonifatius Gerhard Strickmann gen. Birwe (1844-1892), Christina Strickmann (geboren am 12. März. 1868 in Herzebrock, gestorben am 31. Januar 1924 in Herne). 10 Kinder entsprossen dieser glücklichen Verbindung, von denen aber nur drei Töchter und ein Sohn den Vater überlebten.

Am Anfang wohnte er im noch heute stehenden Haus Goethestraße 5. 1892 kaufte er das Haus Mont-Cenis-Straße 4 vom Bauunternehmer Heinrich Dickhoff aus dem Jahre 1877. Hier wohnte er den Rest seines Lebens.

Zum 1. April 1902 wurde der inzwischen zum Hauptlehrer beförderte zum Rektor der neuen katholischen Schule an der Düngelstraße ernannt (2021 abgebrochen) um ein duzend Jahre später, 1914 als Rektor zurück an die Neustraße zu wechseln. Hier ging er zum 1. Oktober 1927 in den Ruhestand. 44 Jahre im Herner Schuldienst. 44 Jahre, indem sich die Gemeinde zur Stadt, ja zur Großstadt wandelte.

Neben seiner Lehrtätigkeit war er für die Ausbildung der Referendare – damals Junglehrer genannt – zuständig, „die er mit großer Sachkenntnis und pädagogischer Gewandtheit vollzog. “[3]. So wurde er im Mai 1913 zum Mitglied der Prüfungskommission für die 2. Lehramtsprüfung ernannt.[4]

1908-1909 schrieb er als erstes eine Geschichte der kath. Gemeinde Herne im Herner Anzeiger, die, neben seinen eigenen Erinnerungen, die seines Kollegen Johannes Tigges als Quelle nutzen konnte.

Im ersten Weltkrieg organisierte er zahlreiche Hilfsprojekte die u.a. in die Gründung des Caritas Verbandes Hernes am 9. März 1916 mündete. Von Juni bis Oktober 1917 fuhr er mit 800 Kindern in einen Ferienzug nach Posen bzw. Kreis Schrimm (1. Kinderlandverschickung). Für seinen caritativen Einsatz erhielt er das Kriegsverdienstkreuz und den Orden Pro ecclesia et pontifice.

Er war Mitglied in vielen Gemeinschaften:

Gründungsvorsitzender des Caritasverbandes der Stadt Herne. (gegr. 8. Mai 1916)
Mitbegründer des Kolpingsverein Herne-Zentral (7. April 1889)
1914-1941 Mitglied des Kuratoriums des Kath. Krankenhauses
Mitglied des Kuratoriums des Waisenhauses.
Mitglied im Blindenverein
1913-1941 Mitglied im Gefängnis-Hülfsverein (Gegr. 20. Februar 1913)
1913-1941 Mitglied des Kirchenvorstandes der St. Bonifatius Gemeinde und bis 1925 Organist.
Mitglied im Pfarr-Cäcilienchor der St. Bonifatius Gemeinde.
Mitglied des Männer Gesangs Vereins Herne 1862.
Gründungsmitglied des Friedrich-Silcher-Chor Herne (gegr. 1891)
Verwaltungsrat der Vinzenzkonferenzen von St. Bonifatius und Herz Jesu.
Obmann des kath. Bühnenvolksbundes (gegr. 1920)
Langjähriger Kursleiter der Herner Volkshochschule
1930-1941 Gewähltes Mitglied (Lehrerschaft) im Jugendamtskollegium (Mitglied des Arbeitsausschusses für Jugendpflege) der Stadt Herne.

Auch als Festredner diverser anderen Gruppierungen und Vereinigungen war er hoch geschätzt.

Er starb nach kurzer Krankheit und wurde am 25. März 1941 auf den katholischen Friedhof an der Mont-Cenis-Straße beigesetzt.

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Quellen