Georg Sporleder

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Dr. Georg Sporleder (geboren 2. Oktober 1877 in Güstrow/Mecklenburg; gestorben am 13. Februar 1959 in Düsseldorf) war ein deutscher Rechtsanwalt und Kommunalbeamter.

Oberbürgermeister a. D. Dr. Georg Sporleder [1]
Dr. Georg Sporleder [2]

Georg Friedrich Carl Sporleder wurde am 28. Dezember 1877 im Dom zu Güstrow als Sohn von Karl Sporleder (1846-1919) und Marie Vellrathine Matthies (1854-1931) getauft.
Ab 1896 studierte Sporleder an der Universität Rostock Jura[3] und wurde Angehöriger, später Ehrenmitglied des Corps Visigothia Rostock. 1898 wurde er auch Mitglied des Guestphalia Jena.[4] Er war der Wegbereiter zur Traditionserhaltung der vertriebenen ostdeutschen Corps durch Einführung von Traditions- und Patenschaftsverhältnissen im KSCV.

Am 27. August 1907 wurde der damaligen kommissarische Hilfsarbeiter im kaiserlichen Aufsichtsamtes für Privatversicherungen zu Berlin-Wilmersdorf zum zweiten Bürgermeister und Magistratsassessor der Stadt Herne gewählt und am 15. November eingeführt.[5] Am 7. August 1913 als Nachfolger Dr. Bürens zum ersten Bürgermeister gewählt[6], trug er von 28. Oktober 1917[7] bis zum 21. September 1925 den Titel eines Oberbürgermeister von Herne. Ebenfalls wurde Dr. Sporleder am 24. Oktober 1913 zum Provinzial=Landtagsabgeordneten gewählt.
In seine Amtszeit fielen unter anderem der Erste Weltkrieg, die Novemberrevolution, der Kapp-Putsch und die Ruhrbesetzung. Erst 1924 verließen die französischen Besatzer den Herner Raum, sodass Dr. Sporleder aus dem "Exil" im Teutoburger Wald zurückkehren konnte. Als nach einem Jahr seine insgesamt zwölfjährige Amtszeit ablief, wurde das noch aus dem Kaiserreich stammende Stadtoberhaupt wegen der veränderten politischen Verhältnisse nicht mehr wiedergewählt.[8]
In den späteren Jahren war er als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht Düsseldorf, ab 1929 als Ausfsichtsratsmitglied der Ernst Sandvoss AG Bauausführungen Düsseldorf und als Vorstandsmitglied in der Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehrhardt & Sehmer in Saarbrücken (bis 1941) tätig. Er wohnte (1938) im Hause Wildenbruchstraße 112 in Düsseldorf.

Zwischen dem 5. Mai und 13. August 1945 leitete er im Auftrag der Befreier die sog. "Verwaltungsstelle Oberkassel" um diese in die Stadt Düsseldorf zu überführen.[9]


Genealogische Anmerkungen

Verheiratet war Dr. Sporleder mit Klara Morsbach. Am 1. Oktober 1915 wurde sein Sohn Jürgen Alfred Hans Sporleder in Herne geboren und im Elternhaus Schaeferstraße 13 getauft.[10]

Die am 23. Februar 1912 in Herne geborene Bildhauerin Leonore Gerber-Sporleder (gestorben 2006 in Meerbusch) war seine Tochter[11], der evangelischer Pfarrer der Bekennenden Kirche Ulrich Sporleder (1911–1944)[12] war sein Neffe.

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Quellen

Stadtarchiv Herne: Bestand Oberbürgermeister - 2 Rathäuser - 22 Oberbürgermeister, Publikation der Stadt Herne, November 2002

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Georg Sporleder, abgerufen am 1. Februar 2016 (?)