Haus Dorneburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Das ehemaligen adeligen [[Haus Dorneburg]] lag in der Gemarkung Eickel, Flur II, genannt Dorneburg. Es war der Stammsitz der Familie von Dorneburg. Die Schreibweise des Familiennamens ist im Laufe weniger Jahre sehr unterschiedlich: Dorneburg (1243), Dorneborg (1279), Dorenborg (1286 / 1287), Dorrenburch (1295), Dorenborch (1299), Dorenborgh (1345).  <ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß</ref>
Das ehemaligen adeligen [[Haus Dorneburg]] lag in der Gemarkung Eickel, Flur II, genannt Dorneburg. Es war der Stammsitz der Familie von Dorneburg. Die Schreibweise des Familiennamens ist im Laufe weniger Jahre sehr unterschiedlich: Dorneburg (1243), Dorneborg (1279), Dorenborg (1286 / 1287), Dorrenburch (1295), Dorenborch (1299), Dorenborgh (1345).  <ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß</ref>
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==Genealogie==
==Genealogie==
[[Datei:Aschebrock-Dorneburg Wappen Westfalen Tafel 011 5.jpg|300px|thumb|Wappen der von der Dorneburg gen. Aschebrock]]
 
=== Archiv===
=== Archiv===
* Bei dem Brand des Haupthauses wurde 1844 wahrscheinlich auch das reichhaltige Archiv der Dorneburg vernichtet. Genaue Nachrichten darüber gibt es nicht, aber seither ist es verschollen. Einzelne Archivalien sind im Stadtarchiv Herne zu finden.
* Bei dem Brand des Haupthauses wurde 1844 wahrscheinlich auch das reichhaltige Archiv der Dorneburg vernichtet. Genaue Nachrichten darüber gibt es nicht, aber seither ist es verschollen. Einzelne Archivalien sind im Stadtarchiv Herne zu finden.

Aktuelle Version vom 17. Dezember 2024, 10:15 Uhr

Haus Dorneburg
Dorneburg Postkarte 1916.jpg
Bildinfo: Haus Dorneburg, Postkarte 1916
Letze Änderung: 17.12.2024
Geändert von: Andreas Janik
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Haus Dorneburg in den 1920er Jahren
Haus Dorneburg mit Wirtschaftsflügel
Wappen der von der Dorneburg gen. Aschebrock

Das ehemaligen adeligen Haus Dorneburg lag in der Gemarkung Eickel, Flur II, genannt Dorneburg. Es war der Stammsitz der Familie von Dorneburg. Die Schreibweise des Familiennamens ist im Laufe weniger Jahre sehr unterschiedlich: Dorneburg (1243), Dorneborg (1279), Dorenborg (1286 / 1287), Dorrenburch (1295), Dorenborch (1299), Dorenborgh (1345). [1]

Lage aus der Gemeindekarte Eickel 1823

Das Schloss, oder besser, das adelige Haus Dorneburg, war eine typische kleine Wasserburg der Emscher Region bzw. des südlichen Münsterlandes. Das Haus lag vermutlich inmitten eines Teichs, der vom Dorneburger Mühlenbach gespeist wurde. Vor dem Haus lag zudem, wie im Plan von 1823 unschwer zu erkennen ist, ein Vorplatz. Im Osten davon führte eine Brücke in die Vorburg, welche für die Bewirtschaftung des Besitzes mit großen Speicherscheunen im Norden wie im Süden ausgestattet war. Vergleichbare Häuser wären Bodelschwing, Kemnade, Vondern, aber auch vie Vorburg von Haus Beeck. Weiter in Richtung Osten führte eine gerade gezogene Allee (heute Holsterhauser Straße) in Richtung Fernstraße Dorstener Straße hin. Südlich, von der Mühle aus, verläuft die ebenfalls Alleeförmig ausgebaute Königstraße zum Dorf Eickel.

1243 wird Conradus de Dorenburg genannt, der vielleicht schon in einer von Gräften und Wällen umgebenen Burg wohnte. Der Lehnsmann des Grafen von Mark wird als Zeuge in einer Urkunde im Zusammenhang mit den Rittern Gerlacus und Wezelius von Strünkede aufgeführt. Rutger von Dorneburg zündete 1322 bei einem Streit mit Bowo von Strünkede dessen Schloss an. Dieser Rutger nannte sich 1345 mit Beinamen Aschebrock; er hatte die Funktion des Amtmannes (Oberster Verwalter) von Bochum. Um 1445 geriet die Burg an die Familie Loe.

Erwähnt wird in der Türkensteuerliste von 1542 „Up ter Aldendorneburg“ und im Türkensteuerregister von 1598 „Alte Dornenborg. Im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 erscheint mehrfach als Grundherr Lo(h)e zu(r) Dorne(n)burg(h). 1669 gelangte das Anwesen durch Heirat der letzten Erbtochter Elisabeth Klara von Loe mit Conrad von Strünkede in dessen Besitz. Nach dem Tod der ersten Frau 1671 heiratete Conrad bald darauf die Gräfin Sophie von Schwerin, mit der er zehn Kinder hatte.

Conrad verstand es, nach dem Verlust seines Landbesitzes am Niederrhein sich dafür vom brandenburgischen Kurfürsten durch „Lehnbrief über die Herrlichkeit Dorneburg“ vom 6. März 1690 die „Cicil-Kriminal-Jurisdiktion“ sowohl über seinen Burgbezirk als auch über Bickern, Eickel, Holsterhausen, Röhlinghausen und die Riemker Mark zu sichern. Bis etwa 1850 erinnerte der Schandpfahl auf dem Eickeler Markt noch an die alte Gerichtsstätte. Durch geschicktes Taktieren gelang es Conrad, 1717 auch Gut Gosewinkel in den Dorneburger Besitz einzugliedern.

Dieser bedeutende Mann, der als preußischer Regierungsrat von Kleve tätig war, erhielt nach seinem Tode 1707 von seiner Gemahlin für sich und seine Angehörigen ein großes Grabdenkmal in einer Seitenkapelle der Eickeler Johanniskirche gesetzt. Das gewaltige Monument aus Baumberger Sandstein zählt zu den bedeutendsten Grabdenkmälern Deutschlands des frühen 18. Jahrhunderts und wurde von Johann Mauritz Gröninger geschaffen. Diese zwölfköpfige Figurengruppe wurde 1890 an das Märkische Museum Witten zum Preis von 1.000 Goldmark verkauft.

Der Dorneburger Besitz, der neben dem Strünkeder damals einer der bedeutendsten des Gebiets war, geriet 1745 in Konkurs. Zur Konkursmasse gehörte unter anderem das „… adelige Haus Dorneburg nebst Wälle, Gräben, Gärten, Baumhof, Jagd, Fischerei, Taubenflucht und sonstigen Freiheiten…“


Danksagung der Hilfe bei Schlossbrand vom 15. Juni 1844. Frühe Erwähnung einer Gemeindefeuerspritze

Der Danziger Hauptmann von Kuschinsky kaufte die Anlage: im 19. Jahrhundert erbte die Familie von Untzer den Adelsitz. Nach einem Brand in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni 1844 wurden das Haupthaus und die Ökonomie mit Mühle als klassizistische Bauten unter Verwendung des barocken Portals von Haus Gosewinkel neu errichtet.

Verpachtungsanzeige vom 1. Juli 1848 im Dortmunder Anzeiger

1848 wurden das dann neu errichtete Gebäude mit den umliegenden Ländereien auf 12 Jahre vom Rentmeister Buschmann in Querenburg verpachtet.[2]

Die neuen Gebäude aus der Gemeindekarte von 1903

Die Kosten des Neubaues waren jedoch so hoch, das große Teile des besitzes parzeliert wurden und u.a. an Bergleute verkauft wurden. 1866 ging der Restbesitz mit Haus und 50-60 Morgen Land[3] an den Bickerner Bauern Heinrich Riemann, der ihn später an die Hibernia AG verkaufte.

1883 brannte das gesamte Oekonomiegebäude restlos nieder. Ein großer Saal und diverse Nebengbäude wurden durch die Freiwillige Feuerwehr erhalten. Das herrschaftliche Gutshaus blieb verschont.[4]

Um 1900 gab es in der Dorneburg eine Gaststätte. Im Ersten Weltkrieg wurde von der Zeche Shamrock auf dem Gelände der Dorneburg ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet.

1942 / 43 wurde der ehemalige Adelssitz von Bomben schwer getroffen, die Ruine 1951 / 55 abgetragen. An dieser Stelle entstand eine Wohnsiedlung, die den Namen „Auf der Dorneburg“ erhielt. [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15]


Genealogie

Archiv

  • Bei dem Brand des Haupthauses wurde 1844 wahrscheinlich auch das reichhaltige Archiv der Dorneburg vernichtet. Genaue Nachrichten darüber gibt es nicht, aber seither ist es verschollen. Einzelne Archivalien sind im Stadtarchiv Herne zu finden.


Abriss

Bis zu seiner Zerstörung durch Bomben 1942/43 war der ehemalige Adelssitz zeitweise Gaststätte, Gefangenlager und Wohnhaus. Die Ruine wurde 1951/55 abgetragen.

Verwandte Artikel

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Haus Dorneburg, abgerufen am 24. Februar 2015
Genealogie-Wiki: Haus Dorneburg (Eickel), abgerufen am 24. Februar 2015

Quelle

  1. VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß
  2. Vgl.: Märkischer Sprecher Nr. 3 vom 8. Juli 1848
  3. Vgl. Essener zeitung vom 16.11.1883. online auf Zeitpunkt.nrw
  4. Vgl. Essener Zeitung vom 15.11.1883 online auf Zeitpunkt.nrw
  5. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  6. Bauermann 1937, S. 113.
  7. Borgmann 1936, S. 26.
  8. Rübel 1894, Nr. 398.
  9. Rübel 1910, Nr. 806 u. 829.
  10. Schulte 1925, S. 51, 62, 70, 80 f., 88, 93, 95, 147 u. 152.
  11. Symann 1929, Nr. 952.
  12. WAZ 24.11.1951.
  13. Westfälische Rundschau 20.12.1951.
  14. WUB VII 1908/1975, Nr. 542, 546, 2025, 2330 u. 2571
  15. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Auf_der_Dorneburg?OpenDocument&ccm=080068