Amt Sodingen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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*Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen - A 002 Karten A (Allgemein) (Digitalisate DFG-gefördert) <ref>[http://www.landesarchiv-nrw.de/digitalisate/Abt_Westfalen/Kartensammlung_A/~129/12947/W_Karten_A-12947_01_r.jpg Direktlink zur Hochauflösenden Karte!]</ref>
*Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen - A 002 Karten A (Allgemein) (Digitalisate DFG-gefördert) <ref>[http://www.landesarchiv-nrw.de/digitalisate/Abt_Westfalen/Kartensammlung_A/~129/12947/W_Karten_A-12947_01_r.jpg Direktlink zur Hochauflösenden Karte!]</ref>
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Datei:Amt Sodingen-001.jpg
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Datei:Plan Amt Sodingen, Anfang 1928-aj.jpg|Der Plan von Anfang 1928 zeigt das Amt Sodingen. Am 01. April 1928 wurde das Amt aufgelöst und die Gemeinden Börnig, Holthausen und Sodingen in die Stadt Herne eingemeindet.
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Version vom 18. Februar 2017, 15:49 Uhr

Amtsverfassung

Nach der Westfälischen Landgemeindeordnung von 1841 wird "aus mehreren Gemeinden nebst den nicht im Gemeindeverbande stehenden Rittergütern ein Verwaltungsbezirk (Amt oder Kirchspielslandgemeinde) unter einem Amtmann gebildet". Der Amtmann wird nach Anhörung des Landrats von der Regierung ernannt. Er kann zum Vorsteher seiner Wohngemeinde bestimmt werden."Das Amt kann zugleich usw. einen Kommunalverband bilden". Ein Großteil der frühereien Bürgermeistereien erscheint erst in der Statistik von 1858 als Amt.

Amtsversammlung Sodingen

Gemeindevertretung Sodingen

Einleitung

Am 1. April 1902 aus den westlichen Teilen des Amtes Castrop gebildeter Amtsbezirk[1] mit den Landgemeinden Börnig, Giesenberg-Sodingen (ab 1913 nur noch Sodingen) und Holthausen im Landkreis Dortmund.

Das Amt bildete den äußersten Westen des Landkreises Dortmund. Nachbarämter und Städte waren im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, das Amt Bladenhorst des Landkreis Bochum, das Amt Castrop des Landkreises Dortmund, das Amt Harpen des Landkreises Bochum und der Stadtkreis Herne (bis 1906 die Ämter Amt Herne und Amt Baukau).[2] 1897, d. h. vor Gründung des Amtes Sodingen, hatte Börnig eine Fläche von 3,41 km², Giesenberg-Sodingen von 2,73 km² und Holthausen von 5,22 km².[3]

Am 01.04.1928 wurde das Amt aufgelöst und Börnig und Sodingen in den Stadtkreis Herne eingegliedert. Von Holthausen kam der Hauptteil zu Herne, Gebietsteile kamen zum Stadtkreis Castrop-Rauxel.[4]

Geschichte

  • 01.04.1902: Errichtung des Amtes Sodingen im Landkreis Dortmund aus den Landgemeinden Börnig, Holthausen und Giesenberg-Sodingen, welche bis dato zum Amt Castrop gehörten.[5] [6]
  • 15.10.1902: Max Wiethoff[7] wird zunächst kommissarischer Amtmann des Amtes Sodingen. Er bleibt Amtmann [bzw. ab Ende 1927 Bürgermeister] des Amtes bis zur Amtsauflösung im Jahre 1928.[8]
  • 1903: Bau der kath. Kirche St. Peter-und-Paul in Börnig.
  • 03.07.1903: Der Oberpräsident schlägt Max Wiethoff als endgültigen Amtmann vor.[9]
  • 1903/04: Die ev. Johanneskirche wird an der Mont-Cenis-Straße errichtet.[10]
  • 1904: Der Personenbahnhof Börnig nimmt seinen Betrieb auf.[11]
  • 01.08.1905: Gründung der "Straßenbahn Herne-Sodingen".[12]
  • 1906: Herne und Sodingen werden durch eine Straßenbahnlinie verbunden. Ein Amtsschulverband wurde gebildet.[13] [14]. In Börnig wird ein Kindergarten eingerichtet.
  • 01.01.1908: Das Amt Sodingen umfasst die Landgemeinden Börnig, Giesenberg-Sodingen und Holthausen.[15]
  • 1908: Im Amt Sodingen wird eine Amtssparkasse gegründet.[16]
  • 1909: Sodingen erhält ein Postamt und in der Gemeinde wird die Kanalisation gelegt.[17]
  • [01.10.]1909: Die ev. Gemeinde in Sodingen wird zur eigenen Pfarre erhoben.
  • 1910: Das Amt Sodingen erwirbt den Volkspark.[18] Ferner wird die Straßenbahnlinie nach Castrop verlängert.
  • 1912: Bau des Josefshospitals in Börnig. Anlage des Kommunalfriedhofes in Holthausen.[19]
  • 14.09.1912: In der Gaststätte Ropertz wird der SV Sodingen gegründet. Josef Kemper wird zum Vorsitzenden und Wilhelm Mühlenberg bzw. Alfred Busch zum Kassierer bzw. Schriftführer gewählt. Der Sodinger Amtmann Max Wiethoff verbot dem Verein aber, auf dem Sodinger Sportplatz zu spielen. Die Fußballer pachteten dann aber ein ausreichend großes Gelände und richteten darauf in Eigenarbeit einen Fußballplatz her.[20]
  • 13./14.05.1913: Giesenberg-Sodingen wird in Sodingen umbenannt.[21] [22]
  • 1913: Ab diesem Jahr nahm der Fußballverein SV Sodingen an der Meisterschaft des Bezirks Bochum-Gelsenkirchen teil.[23]
  • 1915: Eröffnung des Wochenmarktes in Sodingen.[24]
  • 1917: Versorgung des Amtes mit Elektrizität und Gas aus öffentlicher Quelle.[25]
  • 18.02.1919: Die Kumpel der Zeche Mont-Cenis rufen zum Streik auf. Bis zum April erschüttern Arbeitsniederlegungen das gesamte Ruhrgebiet. Nach blutigen Zusammenstößen zwischen Streikenden und Einheiten des Freikorps wird Ende 1919 der Belagerungszustand über das Ruhrgebiet verhängt. Die Regierung entsendet Truppen, um die Ruhe wiederherzustellen. [26]
  • 20.06.1921: Schlagwetterexplosion auf der Sodinger Schachtanlage Mont-Cenis[27] mit 85 Toten.
  • 24.06.1921: Beisetzung der verunglückten Bergleute der Zeche Mont-Cenis auf dem Friedhof in Horsthausen.[28]
  • 15.01.1923: In Wanne, Eickel, Sodingen und Herne zeigen sich die ersten französischen Soldaten der Ruhrbesetzung.[29]
  • 1925: Die Gewerkschaft der Zeche Mont-Cenis vergibt den Auftrag an die Fa. Friedrich Uhde zum Bau einer Stickstoffanlage.[30]
  • um 1927: Die Hochstraße [ehemalige Kaiser-Wilhelm-Straße] wird in Max-Wiethoff-Straße umbenannt.[31]
  • 1927: Die Stadt Herne kauft den Stadtwald Gysenberg.[32]
  • 01.04.1928: Eingliederung des Amtes Sodingen mit den Landgemeinden Börnig, Sodingen und Holthausen aus dem Landkreis Dortmund in die Stadt Herne sowie Auflösung des Amtes Sodingen. Die Eingemeindung, der erhebliche regionalpolitische Auseinandersetzungen mit Castrop-Rauxel vorausgingen, bedeutete [für die Stadt Herne] einen Zuwachs von 23.543 Einwohnern, so dass Herne mit 95.730 Einwohnern unmittelbar an die Grenze zur Großstadt rückte.[33] [34]

Quellen

  • Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 460-461.
  • Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 14 und 96.
  • Jehke, R. Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945 (siehe: http://www.territorial.de/westfal/dortmund/sodingen.htm).
  • Zerkowski, H. (Hrsg.) 100 Jahre St. Peter-und-Paul Herne Börnig-Sodingen, Festschrift (o. J.).


Einwohnerverzeichnis 1849

  • Bürgermeisterei Castrop, 6.645 Einwohner, davon::
    • Gemeinde Börnig 288 Einwohner
    • Gemeinde Giesenberg–Sodingen 248 Einwohner
    • Gemeinde Holthausen (Castrop) 273 Einwohner

Zeitzeichen 1895

  • Giesenberg-Sodingen , Dorf / (Landgemeinde) im Amt Castrop,
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop,
    • Gesamtfläche: (1895) 3 Wohnpl., 109 Gebäude,
    • Einwohner: 2.055 (643 Ev., 1.385 Kath., 27 andere Christem).
    • Gewerbe: Mühle.
  • Giesenberg , Bauerschaft im Amt Castrop, Landgemeinde Giesenberg-Sodingen
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop, Postbezirk Herne
    • Gesamtfläche: (1895) 11 Gebäude,
    • Einwohner: 96
  • Sodingen , Bauerschaft im Amt Castrop, Landgemeinde Giesenberg-Sodingen
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop.
    • Gesamtfläche: (1895) 81 Gebäude
    • Einwohner: 1.375
      • Quelle: Hic Leones
  • Holthausen (Castrop) , Dorf / (Landgemeinde) im Amt Castrop,
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop, Schule, Postbezirk Castrop
    • Gesamtfläche: 522,2 ha, (1895) 7 Wohnplätze, 115 Gebäude
    • Einwohner: 1.598 Ew. (672 Ev., 926 Kath.)
  • Börsinghausen, Ortschaft im Amt Castrop, Landgemeinde Holthausen (Castrop)
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop
    • Gesamtfläche: (1895) 14 Gebäude
    • Einwohner: 137
  • Kray , Ort, im Amt Castrop, Landgemeinde Holthausen (Castrop)
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop
    • Gesamtfläche: (1895) 6 Gebäude
    • Einwohner: 187
  • Landwehr (Castrop) , Ort, im Amt Castrop, Landgemeinde Holthausen (Castrop)
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop
    • Gesamtfläche: (1895) 21 Gebäude
    • Einwohner: 393
  • Oestrich (Östrich), Bauerschaft im Amt Castrop, Landgemeinde Holthausen (Castrop)
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Castrop, Standesamt Castrop, Religion: ev. Kspl. Castrop, kath. Kspl. Castrop
    • Gesamtfläche: (1895) 2 Gebäude
    • Einwohner: 30
      • Quelle: Hic Leones-->

Links


Karten

  • Amt Sodingen
  • Aufteilung zwischen Castrop-Rauxel und Herne
  • 1927
  • 1 : 15 000
  • 33 x 30
  • Druck: Willy Größchen, Dortmund
  • Regierung Arnsberg Nr. 17716
  • Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen - A 002 Karten A (Allgemein) (Digitalisate DFG-gefördert) [35]

Verwandte Artikel

Quellen

  1. Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Amtsbezirk
  2. http://lexikon.freenet.de/Amt_Sodingen
  3. http://lexikon.freenet.de/Amt_Sodingen
  4. http://lexikon.freenet.de/Amt_Sodingen
  5. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. XIV, 580
  6. http://www.territorial.de/westfal/dortmund/sodingen.htm
  7. * am 12.10.1873 in Schmallenberg (Kr. Meschede), † 10.01.1938 in Essen-Steele.
  8. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 461
  9. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 461
  10. Pott, T. 75 Jahre Katholische Kirchengemeinde in Herne (Börnig-Sodingen) 1892-1967. Libertas Verlag, Wiesbaden, 1967, S. 16.
  11. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 96.
  12. Stengel, W. O. 75 Jahre Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH - 150 Jahre Nahverkehr in Herne.Franz-Knaden Druck Kg, Herne, 1981, S. 30, 97
  13. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 96
  14. Grabski, R. Herne in alten Ansichten. Band 1. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande, 1977, [Nr. 141]
  15. http://territorial.de/index.htm
  16. Hommel M. Entwicklung und Integration junger Industriestädte im nördlichen Ruhrgebiet. In: Jäger H. Probleme des Städtewesens im industriellen Zeitalter. Böhlau Verlag Köln Wien, 1978, S. 109
  17. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 96
  18. Grabski, R. Herne in alten Ansichten. Band 1. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande, 1977, [Nr. 142]
  19. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 96
  20. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 8
  21. http://www.territorial.de/westfal/dortmund/sodingen.htm
  22. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 275
  23. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 8
  24. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 9
  25. Mydlak, G. Junge das waren Törchen. 75 Jahre SV Sodingen, Verlag Gronenberg, 1987, S. 96
  26. Meinke, U. Herne 1897-1997. Ein geschichtliches Journal. Siebold, Herne, 1997, S. 26
  27. Meinke, U. Herne 1897-1997. Ein geschichtliches Journal. Siebold, Herne, 1997, S. 27-286
  28. Grabski, R. Herne in alten Ansichten. Band 2. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande, 1992, [Nr. 15]
  29. Meinke, U. Herne 1897-1997. Ein geschichtliches Journal. Siebold, Herne, 1997, S. 29
  30. Harenberg, B. (Hrsg. Chronik des Ruhrgebietes.Chronik Verlag, Dortmund, 1987, S. 347
  31. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. 461
  32. Meinke, U. Herne 1897-1997. Ein geschichtliches Journal. Siebold, Herne, 1997, S. 33
  33. Hildebrandt, M.; Frensel, R.; Bodeux, J.; Heiserholt, F. Herne von Ackerstr. bis Zur-Nieden-Straße. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Stadt Herne, Stadtdruck, 1997, S. XIV, 580
  34. http://www.territorial.de/westfal/dortmund/sodingen.htm
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