Sodingen - Ein schöner Ortsteil (WAZ 31.08.2014)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

In Sodingen leben 11 517 Menschen. Sie fühlen sich in ihrem Stadtteil sehr wohl und genießen das grüne Umfeld.

Stadtteilreport WAZ 2014

31.08.2014

Ein schöner Ortsteil

Herne.

Erstmals erwähnt wurde Sodingen im Jahr 1150 – damals noch unter dem Namen „Sothinge“. 1819 zählte man in Sodingen 13 Häuser und 57 Einwohner. 1849 lag die Einwohnerzahl bei 125. Am 1. April 1928 erfolgte die Eingemeindung des Amtes Sodingen (Sodingen mit Gysenberg, Börnig sowie Holthausen bei Castrop) mit 23 543 Bürgerinnen und Bürgern nach Herne. Im „offiziellen“ Sodingen, zu dem auch Constantin zählt (siehe Bericht unten), lebten zum 31. Juli 2014 insgesamt 11 517 Menschen, davon 1794 in Constantin. Einige Schlaglichter. Bevölkerungsstruktur

Es gebe in ganz Herne nur einen schönen Stadtteil: Sodingen! Das sagte jüngst eine Bürgerin aus Herne-Mitte in einer WAZ-Umfrage. Das haben offenbar auch andere Menschen eine Zeit lang so gesehen, denn: Die Einwohnerzahl ist zwar in Sodingen seit 1986 permanent rückläufig, doch Ende der 80er Jahre und in den 90er Jahren fiel der Rückgang wesentlich moderater aus als in den meisten anderen Ortsteilen Hernes, was vor allem der regen Bautätigkeit und dem grünen Umfeld geschuldet war.

Inzwischen liegt Sodingen bei den Bevölkerungsverlusten „im Schnitt“. In Zahlen: Von 2003 bis 2013 gab es einen Rückgang um 6,3 vH oder knapp 800 Einwohner (von 12 324 auf 11 547). Stabil ist in Sodingen seit 2007 die absolute Zahl der Ausländer sowie der Menschen mit Migrationshintergrund: Insgesamt 2650 waren es Ende 2007 (21,8 vH), 2649 Ende 2013 (23,2 vH). Schließlich: Auch Sodingen wird immer älter. 2498 Sodinger sind über 65 Jahre alt (21,6 Prozent). 1983 lag der Anteil der „Oldies“ noch bei 16,5 Prozent. Zum Vergleich: 1886 Sodinger sind jünger als 18 Jahre. Wirtschaft

Arbeitgeber, die wie einst die Zeche Mont-Cenis den halben Stadtteil beschäftigten - das ist Vergangenheit. Rund 2500 Menschen finden nach Schätzungen der Wirtschaftsförderung im Ortsteil Lohn und Brot. Die Unternehmen sind vor allem im Gewerbegebiet Gewerkenstraße, Am Trimbuschhof sowie längs der Castroper Straße angesiedelt. Firmen wie zum Beispiel Reckli (Betonmatritzen), Bruck (Leuchtentechnik) oder Tennant (Metall & Technologie) sind international bis weltweit engagiert, was sich aber nicht unbedingt in der Zahl der Arbeitsplätze in Sodingen niederschlägt. Von überregionaler Strahlkraft ist die Landesfortbildungsakademie Mont-Cenis, die 23 Mitarbeiter hat und die von täglich 120 Seminarteilnehmern besucht wird. Wichtig: Im Ortsteil gibt es noch eine funktionierende Nahversorgung.

Verkehr

Die Castroper Straße im Norden und die Sodinger Straße bilden so etwas wie die Verkehrsadern im Ortsteil. Die Sodinger Straße ist mit 5,56 Kilometern die längste Straße in ganz Herne. Dass die A 42 nicht durch den Ortsteil führt, ändert nichts an der guten Anbindung ans überregionale Verkehrsnetz - ist es von Sodingen zur Anschlussstelle Börnig doch nur ein Katzensprung.

Freizeit und Kultur

Wenn Sodinger kulturelle Veranstaltungen besuchen wollen, müssen sie (in der Regel) andere Ortsteile oder Nachbarstädten ansteuern. Freizeitangebote/-möglichkeiten finden die Sodinger vor der Haustür. Vor allem der Revierpark Gysenberg mit dem Lago ist zu nennen, aber auch der Akademiepark ist für zahlreiche Walker zur (sportlichen) Heimat geworden.

Grenzen der historischen Ortsteile

Mit den Grenzen der statistischen Ortsteile in Herne ist das so eine Sache - auch in Sodingen! Dass beispielsweise der Gysenberg und der Volkspark zu Sodingen zählen, ist historisch gewachsen (Amt Sodingen) und wird eigentlich auch nicht in Frage gestellt. Nach den offiziellen Ortsteil-Grenzen liegen aber sowohl der Revierpark als auch der Volkspark (Sodingen) (!) in Holthausen/Börnig. Und auch der ruhmreiche SV Sodingen ist demnach nicht in Sodingen beheimatet, sondern knapp hinter der heutigen „Grenze“ zu Börnig/Holthausen.

Im Gegenzug bildet nach der statistischen Einteilung Constantin, das man geografisch eher Herne-Süd zuordnen könnte, den südlichsten Zipfel des Ortsteils Sodingen. Und: Der Südfriedhof an der Wiescherstraße liegt nicht in Herne-Süd, sondern – erraten – ebenfalls in Sodingen. Die WAZ wird in der Stadtteilserie flexibel mit diesen Herner „Besonderheiten“ umgehen: Revierpark, Volkspark und SV Sodingen schieben wir mal eben über die Grenze ins (offizielle) Sodingen, während sich Zahlen über die Bevölkerungsstruktur (siehe oben) allein auf den statistischen Ortsteil beziehen - anders wäre es angesichts der städtischen Datenbasis auch gar nicht möglich.

Lars-Oliver Christioph [1]

Dieser Artikel bzw. dieses Bild wird von der Westdeutschen Allgemeine Zeitung für das Wiki der Herner Stadtgeschichte zur Verfügung gestellt und unterliegt dem Urheberrecht. Bei einer Verwendung dieser Abbildung und/oder dieses Textes außerhalb des Wikis der Herner Stadtgeschichte ist die Genehmigung beim Zeitungsverlag einzuholen. Die Genehmigung umfasst Veröffentlichungen u.a. aus der Westdeutschen Allgemeine Zeitung und den Ausgaben aus Beständen des Herner Stadtarchivs.
920px-WAZ Logo.jpg

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen