Kategorie:Erinnerungen: Unterschied zwischen den Versionen

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"Unser Gehirn speichert nicht das reale Erlebnis, sondern verbindet die Erinnerung mit Bildern und Empfindungen und leitet uns damit in die Irre. Unsere Erinnerung ist kein Film. Vom Vergangenen bewahrt sie vor allem die Höhepunkte — vom Urlaub den famosen Abend an der Bar über der Steilküste, nicht die faden Tage am schmutzigen Strand. Und von den Sommern die einsame Pracht der Hochdruckwetterlage — und nicht die vorherrschende Allerweltswitterung davor und danach.
"Unser Gehirn speichert nicht das reale Erlebnis, sondern verbindet die Erinnerung mit Bildern und Empfindungen und leitet uns damit in die Irre. Unsere Erinnerung ist kein Film. Vom Vergangenen bewahrt sie vor allem die Höhepunkte — vom Urlaub den famosen Abend an der Bar über der Steilküste, nicht die faden Tage am schmutzigen Strand. Und von den Sommern die einsame Pracht der Hochdruckwetterlage — und nicht die vorherrschende Allerweltswitterung davor und danach.


Die allergrößten Sommer liegen gemeinhin am weitesten zurück, irgendwo in der Kindheit. Ein Blick in die Wetterstatistik jener Tage würde zeigen, wie oft wir damals in Wahrheit wonenlanges Mistwetter mit Malbüchern überstehen mussten.
Die allergrößten Sommer liegen gemeinhin am weitesten zurück, irgendwo in der Kindheit. Ein Blick in die Wetterstatistik jener Tage würde zeigen, wie oft wir damals in Wahrheit wochenlanges Mistwetter mit Malbüchern überstehen mussten.


Die Erinnerung schert sich wenig um Statistik, sie formt stimmige Geschichten. Mit fortschreitendem Abstand werden diese Geschichten in der Regel immer schöner — so entsteht die große Selbsterzählung von der Seligkeit endloser Sommertage." <ref>Dworschak, Manfred: "Die überforderte Jahreszeit". In: DER SPIEGEL 35 / 2017, Seite 108.</ref>
Die Erinnerung schert sich wenig um Statistik, sie formt stimmige Geschichten. Mit fortschreitendem Abstand werden diese Geschichten in der Regel immer schöner — so entsteht die große Selbsterzählung von der Seligkeit endloser Sommertage." <ref>Dworschak, Manfred: "Die überforderte Jahreszeit". In: DER SPIEGEL 35 / 2017, Seite 108.</ref>

Version vom 30. März 2018, 10:06 Uhr

Hier sammeln wir persönliche Erinnerungen an die damalige Zeit. Wir möchten so die vielen tollen Geschichten konservieren und für spätere Generationen verfügbar machen. Die Erinnerungen können gerne mit Bildern aus der damaligen Zeit versehen sein. Möglich wären auch Fotoalben mit kleinen Erklärungen zu einzelnen Bildern.

Zeitzeugenberichte sind ein wertvoller Bestandteil, um die Geschichte kennenzulernen. Zeitzeugen können ihre Erinnerungen fesselnd und plastisch darstellen. Damit kann man an der Stadtgeschichte Interessierte eindrucksvoll an das Thema heranführen. Die Berichte sind wertvoll, weil sie aus der Sicht von ganz "normalen" Menschen, wie du und ich, die Erlebnisse schildern. Eigene Erinnerungen oder das Interesse an dem Thema werden geweckt. Sie können wunderbar als Grundlage zur weiteren Erforschung der Geschichte genutzt werden.

Zeitzeugenberichte sind allerdings subjektive Erinnerungen, da sie in vielen Teilen nicht belegbar sind. Jeder Mensch erinnert sich etwas anders an eine Begebenheit. Es spielen Empfindungen und unterschiedliche Kenntnisse eine Rolle. Je emotionaler man sich erinnert, desto unterschiedlicher kann die Erinnerung sein. Wenn wir uns z. B. nach 20 Jahren mit unseren Sandkastenfreunden treffen und über ein Ereignis aus der Kindheit sprechen, von dem wir fest glauben, dass es so passiert ist, wie wir es ezählen, gibt es mit Sicherheit mindestens eine weitere Version, an die unser Gegenüber ebenso fest glaubt.

"Unser Gehirn speichert nicht das reale Erlebnis, sondern verbindet die Erinnerung mit Bildern und Empfindungen und leitet uns damit in die Irre. Unsere Erinnerung ist kein Film. Vom Vergangenen bewahrt sie vor allem die Höhepunkte — vom Urlaub den famosen Abend an der Bar über der Steilküste, nicht die faden Tage am schmutzigen Strand. Und von den Sommern die einsame Pracht der Hochdruckwetterlage — und nicht die vorherrschende Allerweltswitterung davor und danach.

Die allergrößten Sommer liegen gemeinhin am weitesten zurück, irgendwo in der Kindheit. Ein Blick in die Wetterstatistik jener Tage würde zeigen, wie oft wir damals in Wahrheit wochenlanges Mistwetter mit Malbüchern überstehen mussten.

Die Erinnerung schert sich wenig um Statistik, sie formt stimmige Geschichten. Mit fortschreitendem Abstand werden diese Geschichten in der Regel immer schöner — so entsteht die große Selbsterzählung von der Seligkeit endloser Sommertage." [1]

Daher dürfen Zeitzeugenberichte nicht alleine betrachtet werden. Je mehr Erinnerungen man von einer Begebenheit sammelt, umso mehr lassen sich diese Berichte als Grundlage für die Erforschung heranziehen. Sie sollen unser Interesse wecken und uns anspornen, weiter über das Geschehene nachzudenken und nachzuforschen.

Über Eure Mithilfe würden wir uns freuen und wüschen viel Spaß beim Lesen der Erinnerungen.

  1. Dworschak, Manfred: "Die überforderte Jahreszeit". In: DER SPIEGEL 35 / 2017, Seite 108.

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