Mit 18 Siegen auf dem Weg zum Deutschen Meister
Willi Demski legte mit seinem Tor zum 1:0 über die Elf von Preußen Dellbrück am 22. August 1954 den Grundstein für die erfolgreichste Saison der Grünweißen aus Sodingen.
Erinnerungen
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Mein Vater war in den SVS vernarrt, ich ging schon früher oft mit ihm zum Sportplatz. Wir haben auch einige Spieler, die von auswärts kamen, immer in Logis aufgenomm. Das war so in den 1950er Jahren. Wir wohnten ja in direkter Nachbarschaft zum damaligen Vereinslokal Deutsches Haus Am Kricken, hatten dort eine Metzgerei. Auch die Trainer liessen sich gerne mal zum Mittagessen bei uns einladen. (Elisabeth Flintner)
Ich war mit meinem Papa und Onkel bei vielen Spielen in den 1950er Jahren im 'Glück auf' Stadion, Massen von Menschen zog dieser Verein an. Ich habe mitte der Sechziger in der Schülermannschaft gespielt. Trainer war damals unter anderem Hännes Adamik. Herbert Kirsch war, so glaube ich, unser Jugendleiter. Es war eine schöne Zeit. Glück Auf! (Wolfgang Holtkamp) |
Vor rund 20.000 Zuschauern im neuen Glück-Auf-Stadion ließ der „Komet des Westens“, wie die Elf von Ludwig Tretter auch bezeichnet wurde, in der Spielzeit 1954/1955 so renommierte Mannschaften wie BVB, Schalke 04, 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf hinter sich. Dabei hatten Hännes Adamik und Co. erst zwei Jahre zuvor den Sprung in das westdeutsche Fußball-Oberhaus, die Oberliga West, geschafft. In den Jahren zuvor schaffte der SVS jeweils die Plätze 11. und 14. Nun griff man im Herner Vorort nach der Schale. Doch der Weg dorthin war lang und hart.
Erst am 30. Spieltag, es war der 1. Mai 1955, stand nach einem 2:1-Sieg über den Rivalen Meidericher SV fest; der SV Sodingen steht in der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft. Am 3. Oktober 1954 kam es so auch zum ersten Herner Ortsderby in der Oberliga, denn die Westfalia hatte ebenfalls den Aufstieg ins Fußball-Oberhaus geschafft. Doch die Sodinger gewannen dieses erste Match. In der 58. Minute bezwang Gert „Gerdi“ Harpers vor 27.000 Zuschauern SCW-Torhüter Hondtke. Aber auch das Rückspiel, diesmal wollen aber nur 10.000 Fans die Begegnung sehen, wurde die Elf vom Schloss unterm Sodinger Förderturm überrannt. Der Westdeutsche Vizemeister gewann am 2. Februar 1955 das zweite Ortsderby glatt mit 5:2-Zählern. Die Torschützen: Adamik, Wächter (2), Demski und Harpers bei SVS und Pühl und Grandt für SCW.
Siege über die großen Oberliga-Rivalen konnten Sawitzki, Nowak, Konopczinski, Edler, Demski, Gärner, Linka, Wächter, Harpers, Wenker und Wächter im Vizemeisterjahr unter anderem über Borussia Dortmund (3:2), VfL Bochum (2:1), Preußen Münster (1:0) und über den 1. FC Köln (2:1) feiern.
In der Endrundegruppe mussten sich die Sodinger anschließend mit Viktoria 89 Berlin, 1. FC Kaiserslautern und dem Hamburger SV auseinandersetzen. Weil das heimische Stadion an der Ringstraße vom DFB als nicht endrundentauglich angesehen wurde, mussten die Grünweißen damals leider ihre Heimspiele im Müngersdorfer Stadion in Köln und der Schalker Glückauf-Kampfbahn austragen. Deutscher Meister wurde damals die von Fritz Szepan trainierte rotweiße Rahn-Truppe aus Essen.
An diesen großen Erfolg konnte der SVS danach nie mehr richtig anknüpfen. Dafür schrieb der blauweiße Ortsrivale 1959 Fußballgeschichte, denn die „Westfalia“ erreichte ebenfalls die Endrunde zur Deutschen Fußballmeisterschaft. Gegner waren hier: Offenbach, Borussia Neunkirchen, Karlsruhe und der spätere Deutsche Meister Hamburger SV.[3]
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Einzelnachweise
- ↑ Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.
- ↑ Foto aus dem Archiv des SV-Sodingen
- ↑ Ein Artikel von Friedhelm Wessel