Kath. Friedhof St. Peter und Paul (St. Dionysius)
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Der Börniger Friedhof, auch Katholischer Friedhof St. Peter und Paul genannt, liegt zwischen der Widumer Straße im Süden, der St. Peter und Paul Kirche im Westen, der Gemeindehäuser "Zum Urbanus" und "Thomas-Morus-Haus" und einem Acker.
Die erste Beerdigung auf dem Friedhof fand am 27. Januar 1900 statt. Die feierliche Einweihung fand am Palmsonntag des gleichen Jahres durch den Castroper Dechanten Keweloh statt, bevor am Tage danach, den 9. April 1900, die Abpfarrung von Castrop vollzogen worden war.
Im Laufe der Jahre wurde der Friedhof durch Zukauf und Schenkungen immer wieder erweitert, da die Gemeinde durch die fortschreitende Industrialisierung stark an Mitgliedern gewann.
Da es sich bei dem Friedhof um einen Gemeindefriedhof handelt, ist er ausschließlich Mitgliedern der katholischen Pfarrgemeinde St. Dionysius in Herne und deren Angehörigen vorbehalten. Bis 2019 nur den Mitgliedern der Gemeinde St. Peter und Paul und in den letzten Jahren bis 2019 auch von St. Dreifaltigkeit.
Am 13. Juni 1943 ging eine Mine auf dem Börniger Friedhof nieder und richtete schweren Schaden an der St. Peter-und-Paul-Kirche, am Krankenhaus, Jugendheim, Pfarrhaus und Vikarie an.
Kriegsgräber
Direkt am Haupteingang befinden sich zur Rechten die Grabstellen einiger unbekannten und namentlich bekannter Opfer des letzten Krieges. Insgesamt ruhen hier, verteilt auf mehrere Stellen, 61 Kriegstote aus dem I. und II. Weltkrieg.
- I. WK: 23
- II. WK: 36
Nationalitäten: vierundvierzig Deutsche, elf Sowjetische, drei Polnische und ein anderer Angehöriger.
In der zweiten Reihe zur Linken des Haupteinganges findet sich eine Grabstelle mit der Bezeichnung:
Hier Ruhen 9 Russische Soldaten aus dem I.Weltkrieg 1914-1918.
Links daneben befindet sich ein weißer Marmorblock mit den Namen: Adolf Bojarski, Stanislaus Brosak, Valentin Daitsch, Thomas Dziorek, Sigismund Grasewitsch, Stefan Kapschik, Iwan Klinochezki, Iwan Lewandowski und Michael Madeo.
Grabstätten
Geistliche
Auf der rechten Seite der Hauptachse, dem Hauptweg vom Eingang aus, befindet sich das Gemeinschaftsgrab der
Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul zu Paderborn,
die im benachtbarten St. Joseph Hospital ihren aufopferungsreichen Dienst versahen, hier starben und beigesetzt worden sind.
Auf zwei große Marmortafel stehen die Namen: (links)
Sw. M. Theomeda + 30.04.1947 | Sw. M. Eugeniana + 15.02.1949 | Sw. M. Bertwaldis + 17.11.1949 | Sw. M. Evarista + 04.04.1951
Postulantin Hildegard von Bronk + 31.05.1944 | Sw. M. Othilde + 28.05.1942 | Sw. M. Sulperia + 21.11.1938
(rechts)
Sw. M. Demetris + 12.12.1953 | Sw. M. Bertilla + 26.03.1966 | Sw. M. Laurentine + 15.04.1966 | Sw. M. Williberta +11.08.1866
Sw. M. Eberhardine + 15.04.1953, Sw. M. Cordula + 19.08.1932 | Sw. M. Botwida + 06.07.1920 | Sw. M. Melosa + 28.09.1917.
Am Ende des Hauptweges befindet sich ein großes steinerndes Kreuz aus dem Jahre 1978. Es steht inmitten der Priestergruft, und bildet den Fluchtpunkt der Hauptachse des Friedhofs. Die Rückseite des Kreuzes steht in der Tradition des Pestkreuzes und zeigt Symbole der Caritas und der Seligpreisungen.
Beginnend im Osten (links) liegen die Gräber von:
- Heribert Zerkowski (1944-2010)
- Josef Pennig (1932-1985)
- Emil Wefer (1904-1964)
- Johannes Bräckling (1868-1922)
- Josef Prenger (1879-1964)
- Theodor Pott (1925-1972)
- Franz Wagener (1926-1953)
- Alfons Vogt (1914-2015)
- Hans-Günter Bierbaum (1929-2021)
Weltliche
Im Links davon steht am Ende des Ganges ein Denkmal für die Verstorbenen und Gefallenen der Kolpingfamilie Börnig-Sodingen.
Rechts von der Priestergruft befindet sich ein Mahnmal zum Gedenken der Bergleute der Zeche Mont-Cenis. In den für die damalige Zeit typischen Wortlaut heißt es:
"Dem Gedächtnis ihrer auf dem Felde der Arbeit gebliebenen | Arbeitskameraden Gewidment im Jahre 1939 | Gewerkschaft der Steinkohlenzeche Mont Cenis"
Es folgen die Namen:
Peter Adamski, Bernhard Backenecker, Paul Bayer, Andreas Bartoschewski, Otto Borgmann, Paul Böhm, Anton Ersel, August Ecker, Wladislaus Hanusek, Bernhard Kappeleven, Gustav Kricke, Stanislaus Kubial, Lorenz Kaczmarek, Melchior Kmet, Karl Kram, Konstantin Lupowski, Ludwig Nowak, Andreas Olejniczak, Franz Parzysz, Wilhelm Reimann, Thomas Stempniak, Heinrich Vogtmann, Franz Wollherr, FRanz Wichert, August Zwara, Franz Zichocz und Stanislaus Zalitz.
Diese Personen ist eine Auflistung von Grubenopfern der Jahre bis 1939.
Weitere wichtige Persönlichkeiten liegen bzw. lagen hier bestattet:
- Max Wiethoff, Ehrengrab links neben der Priestergruft.
- Gottfried Zechel, anonymes Urnengrab.
- Heinz Voorwold
- Franz Kohlenbach (1900-1958)
- Familie Schulte-Uhlenbrock
- Familie Heiermann-Gysenberg
- Familie Galland
Ein Sternenkinderfeld rundet den Friedhof ab.
Literatur
- Herne – Der Friedhofswegweiser. Leipzig, Mammut, 2012, S. 26-28
Siehe auch
- St. Peter und Paul (← Links)
- Max Wiethoff (← Links)
- Katholischer Friedhof St. Bonifatius Herne (1891-1907) (← Links)
- Bruno Danek (← Links)
- Was die hundertjährigen Karten von Herne uns erzählen Teil 5 (1928) (← Links)
- Katholischer Friedhof St. Bonifatius Herne (1865-1891) (← Links)
- Joseph Prenger (← Links)
- Josef Kohlenbach (← Links)
- Herner Friedhöfe aus vier Jahrtausende (← Links)
Quelle
- ↑ Vgl.: Ursprungstext auf: St. Dionysius Mit freundlicher Genehmigung und Bearbeitung durch den beauftragten Archivpfleger der St. Dionysius Gemeinde Herne vom 10.11.2019