Holsterhauser Straße: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Holsterhausen | | Benennung = | ||
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[[Datei:Holsterhauser Strasse 104754 Thorsten Schmidt 2019-02-10.png|left|thumb|Holsterhauser Straße am 10.02.2019]] | |||
[[Datei:Holsterhauser Strasse Thorsten Schmidt 2019-02-10.png|left|thumb|Holsterhauser Straße am 10.02.2019]] | |||
Die Straße ist nach der ehemaligen Gemeinde Holsterhausen benannt. „Holt“ bezeichnet vermutlich ein Gebüsch, einen Hoch- oder Niederwald, „setter“ bzw. „sitten“ = das Sitzen und „husen“ bedeutet hausen, wohnen, siedeln. Demnach war dieser Stadtteil ursprünglich eine Siedlung im oder am Wald. | Die Straße ist nach der ehemaligen Gemeinde Holsterhausen benannt. „Holt“ bezeichnet vermutlich ein Gebüsch, einen Hoch- oder Niederwald, „setter“ bzw. „sitten“ = das Sitzen und „husen“ bedeutet hausen, wohnen, siedeln. Demnach war dieser Stadtteil ursprünglich eine Siedlung im oder am Wald. | ||
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Holsterhausen hieß 1220 „Holtzeterhusen“ und war den Oberhöfen (curiae) „Ekelo“ (=Eickel) und „Hurle“ (=Hordel) abgabepflichtig. Durch Urkunde des Grafen Dietrich von Kleve erhielten im Jahre 1320 die Brüder Albert und Adolf van den Hamme, seine Burgmannen in Strünkede, die Hufe „Holsterhusen“ als Burglehen. Conrad van der Darnburgh (Dorneburg) bestätigte 1354, den Zehnten unter anderem von „Henczens hus to der Santvort“ sowie 12 Pfennig aus dem „hove to Holsterhusen“ vom Grafen Johann von Kleve als Mannlehen erhalten zu haben. Coep van Hamme bekam 1392 ein Viertel „van der Vogelshoyve to Holsterhusen“ (Hof Vogelsang in Holsterhausen). Im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahre 1486 wurden in „Holsterhuysen“ 18 Hofbesitzer zur Steuer veranlagt. Zur Türkensteuer wurden 1542 in “Holsthuisen“ 10 Höfe und 6 Kötter herangezogen und laut Feuerstättenverzeichnis von 1664 gab es in „holsterhaussen“ 2 Höfe, 2 halbe Höfe und 12 Kötter. | Holsterhausen hieß 1220 „Holtzeterhusen“ und war den Oberhöfen (curiae) „Ekelo“ (=Eickel) und „Hurle“ (=Hordel) abgabepflichtig. Durch Urkunde des Grafen Dietrich von Kleve erhielten im Jahre 1320 die Brüder Albert und Adolf van den Hamme, seine Burgmannen in Strünkede, die Hufe „Holsterhusen“ als Burglehen. Conrad van der Darnburgh (Dorneburg) bestätigte 1354, den Zehnten unter anderem von „Henczens hus to der Santvort“ sowie 12 Pfennig aus dem „hove to Holsterhusen“ vom Grafen Johann von Kleve als Mannlehen erhalten zu haben. Coep van Hamme bekam 1392 ein Viertel „van der Vogelshoyve to Holsterhusen“ (Hof Vogelsang in Holsterhausen). Im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahre 1486 wurden in „Holsterhuysen“ 18 Hofbesitzer zur Steuer veranlagt. Zur Türkensteuer wurden 1542 in “Holsthuisen“ 10 Höfe und 6 Kötter herangezogen und laut Feuerstättenverzeichnis von 1664 gab es in „holsterhaussen“ 2 Höfe, 2 halbe Höfe und 12 Kötter. | ||
Holsterhausen gehörte im Jahre 1808 während der napoleonischen Zeit zur Mairie Herne, aus der sich die Bürgermeisterei Herne und ab 1844 das Amt Herne entwickelte, und zum Kreis/Landkreis Bochum. Am 1. August 1875 bildete Holsterhausen mit Eickel, Röhlinghausern, Bickern und Crange das Amt Wanne, das am 1. November 1891 in das Amt Wanne und Eickel geteilt wurde. Zum Amt Eickel gehörten die Gemeinden Eickel und Holsterhausen . Am 1. April 1910 wurde die Gemeinde Holsterhausen von der Gemeinde Eickel eingemeindet. Aus den Ämtern Wanne und Eickel wurde am 1. April 1926 die Stadt Wanne-Eickel gebildet. Es fanden dabei zwischen Holsterhausen und Herne umfangreiche Grenzberichtigungen statt. <ref>[[Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1968]], S. 33, Nr. 7, u. S. 34, Nr. 8.</ref> <ref>[[Borgmann 1936]], S. 25.</ref> <ref>[[Dösseler/Oediger 1974]], Nr. 356.</ref> <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997 | Holsterhausen gehörte im Jahre 1808 während der napoleonischen Zeit zur Mairie Herne, aus der sich die Bürgermeisterei Herne und ab 1844 das Amt Herne entwickelte, und zum Kreis/Landkreis Bochum. Am 1. August 1875 bildete Holsterhausen mit Eickel, Röhlinghausern, Bickern und Crange das Amt Wanne, das am 1. November 1891 in das Amt Wanne und Eickel geteilt wurde. Zum Amt Eickel gehörten die Gemeinden Eickel und Holsterhausen . Am 1. April 1910 wurde die Gemeinde Holsterhausen von der Gemeinde Eickel eingemeindet. Aus den Ämtern Wanne und Eickel wurde am 1. April 1926 die Stadt Wanne-Eickel gebildet. Es fanden dabei zwischen Holsterhausen und Herne umfangreiche Grenzberichtigungen statt. <ref>[[Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1968]], S. 33, Nr. 7, u. S. 34, Nr. 8.</ref> <ref>[[Borgmann 1936]], S. 25.</ref> <ref>[[Dösseler/Oediger 1974]], Nr. 356.</ref> <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>Ruhr-Nachrichten 11.04.1957.</ref> <ref>[[Schleidgen 1983]], Nr. 161 u. 385.</ref> <ref>[[Schulte 1925]], S. 80 f.</ref> <ref>[[Timm 1986]], S. 49, Nr. 773 - 790.</ref> <ref>[[Westerburg-Frisch 1967]], S. 3, Nr. 40. u. S. 35, Nr. 40.</ref> | ||
==Historie== | |||
* Verzeichnis im Gemeinde-Atlas Eickel von [[1823]] als „Landrath von Ungern Allee“, <ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß.</ref> | |||
* Verzeichnis im Gemeinde-Atlas Holsterhausen 1823, <ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Holsterhausen 1823. Übersichts-Handriß.</ref> | |||
* Verzeichnis im Gemeindeatlas Herne von 1823; <ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Herne 1823. Übersichts-Handriß.</ref> | |||
* (A) Allee-Straße (Eickel, von der [[Königstraße]] bis zur [[Dorstener Straße]], Benennung vor [[1893]]); | |||
* (B) Herner Straße (Holsterhausen, von der Dorstener Straße bis zur Stadtgrenze Alt-Herne, Benennung am [[16. April]] [[1903]]); | |||
* (A) Holsterhauser Straße (Eickel, Benennung um [[1910]]); | |||
* (B) Holsterhauser Straße (Holsterhausen, Umbenennung der Herner Straße am [[18. April]] [[1926]]); | |||
* (C) [[Shamrockstraße]] (Herne, im von Wanne-Eickel eingemeindeten Gebiet, Umbenennung in Holsterhauser Straße am [[28. April]] 1926); | |||
* (D) [[Im Hasenkamp]] (Holsterhauser, Begradigung der Holsterhauser Straße und Umbenennung des alten Teilstücks am [[25. November]] [[1936]]); <ref>Amtsblatt der Preuß. Regierung in Arnsberg 1936, Teil II, Stück 95, Nr. 693. </ref> | |||
* (E) Eickeler Straße (Herne, Benennung am [[19. Oktober]] [[1951]], Umbenennung am [[9. Dezember]] [[1974]]) | |||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
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* [[Lührig 1984]], S. 43 u. S. 45, Abb. 36. | * [[Lührig 1984]], S. 43 u. S. 45, Abb. 36. | ||
* [[Steinen 1757]], S. 816 f. | * [[Steinen 1757]], S. 816 f. | ||
==Lesen Sie auch== | |||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
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Aktuelle Version vom 10. Juli 2024, 15:10 Uhr
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Die Straße ist nach der ehemaligen Gemeinde Holsterhausen benannt. „Holt“ bezeichnet vermutlich ein Gebüsch, einen Hoch- oder Niederwald, „setter“ bzw. „sitten“ = das Sitzen und „husen“ bedeutet hausen, wohnen, siedeln. Demnach war dieser Stadtteil ursprünglich eine Siedlung im oder am Wald.
Von Steinen beschreibt 1757 die Bauerschaft wie folgt: „Holsterhausen lieget etwas linkerseits von der Strassen, die von Herne nach Wesel führet. Diese Bauerschaft, welche ins Gericht Eckel gehöret, ist zwar zum Theil zu Eckel, der gröste Theil aber zu Herne eingepfarret.“
Zu Hosterhausen gehörten die ehemaligen Gewanne Aschenbruch, Böhme, am Craney, Crangerheide, Hahenfeldkamp, Regenkamp, Horst, Roehen und Rottbruch.
Holsterhausen hieß 1220 „Holtzeterhusen“ und war den Oberhöfen (curiae) „Ekelo“ (=Eickel) und „Hurle“ (=Hordel) abgabepflichtig. Durch Urkunde des Grafen Dietrich von Kleve erhielten im Jahre 1320 die Brüder Albert und Adolf van den Hamme, seine Burgmannen in Strünkede, die Hufe „Holsterhusen“ als Burglehen. Conrad van der Darnburgh (Dorneburg) bestätigte 1354, den Zehnten unter anderem von „Henczens hus to der Santvort“ sowie 12 Pfennig aus dem „hove to Holsterhusen“ vom Grafen Johann von Kleve als Mannlehen erhalten zu haben. Coep van Hamme bekam 1392 ein Viertel „van der Vogelshoyve to Holsterhusen“ (Hof Vogelsang in Holsterhausen). Im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahre 1486 wurden in „Holsterhuysen“ 18 Hofbesitzer zur Steuer veranlagt. Zur Türkensteuer wurden 1542 in “Holsthuisen“ 10 Höfe und 6 Kötter herangezogen und laut Feuerstättenverzeichnis von 1664 gab es in „holsterhaussen“ 2 Höfe, 2 halbe Höfe und 12 Kötter.
Holsterhausen gehörte im Jahre 1808 während der napoleonischen Zeit zur Mairie Herne, aus der sich die Bürgermeisterei Herne und ab 1844 das Amt Herne entwickelte, und zum Kreis/Landkreis Bochum. Am 1. August 1875 bildete Holsterhausen mit Eickel, Röhlinghausern, Bickern und Crange das Amt Wanne, das am 1. November 1891 in das Amt Wanne und Eickel geteilt wurde. Zum Amt Eickel gehörten die Gemeinden Eickel und Holsterhausen . Am 1. April 1910 wurde die Gemeinde Holsterhausen von der Gemeinde Eickel eingemeindet. Aus den Ämtern Wanne und Eickel wurde am 1. April 1926 die Stadt Wanne-Eickel gebildet. Es fanden dabei zwischen Holsterhausen und Herne umfangreiche Grenzberichtigungen statt. [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10]
Historie
- Verzeichnis im Gemeinde-Atlas Eickel von 1823 als „Landrath von Ungern Allee“, [11]
- Verzeichnis im Gemeinde-Atlas Holsterhausen 1823, [12]
- Verzeichnis im Gemeindeatlas Herne von 1823; [13]
- (A) Allee-Straße (Eickel, von der Königstraße bis zur Dorstener Straße, Benennung vor 1893);
- (B) Herner Straße (Holsterhausen, von der Dorstener Straße bis zur Stadtgrenze Alt-Herne, Benennung am 16. April 1903);
- (A) Holsterhauser Straße (Eickel, Benennung um 1910);
- (B) Holsterhauser Straße (Holsterhausen, Umbenennung der Herner Straße am 18. April 1926);
- (C) Shamrockstraße (Herne, im von Wanne-Eickel eingemeindeten Gebiet, Umbenennung in Holsterhauser Straße am 28. April 1926);
- (D) Im Hasenkamp (Holsterhauser, Begradigung der Holsterhauser Straße und Umbenennung des alten Teilstücks am 25. November 1936); [14]
- (E) Eickeler Straße (Herne, Benennung am 19. Oktober 1951, Umbenennung am 9. Dezember 1974)
Bau der Eickeler Straße (heute Holsterhauser Straße)[15]
Literatur
- Darpe 1907, S. 45.
- Hegler 1903/1981, S. 53 - 57.
- Ludorff 1908, S. 22.
- Lührig 1984, S. 43 u. S. 45, Abb. 36.
- Steinen 1757, S. 816 f.
Lesen Sie auch
- Feldkampstraße (← Links)
- Schmiedesbach (← Links)
- Kriegerdenkmal (1901) (← Links)
- Herzogstraße (← Links)
- Horststraße (← Links)
- Haus Dorneburg (← Links)
- Holsterhausen ist ein Stadtteil im Herzen von Herne (WAZ 29.09.2014) (← Links)
- 1926 (← Links)
- Aus der Geschichte der Bahnhofstraße I (← Links)
- Unsere Bäume (Monno) (← Links)
- Schmiede Plenker (← Links)
- Straßenumbenennungen A (← Links)
- Straßenumbenennungen E (← Links)
- Straßenumbenennungen H (← Links)
- Straßenumbenennungen L (← Links)
- Herne-Mitte ist das arme, reiche Stadtzentrum (WAZ 02.11.2014) (← Links)
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- Bahnhofstraße 1d (Volkshaus Herne) (← Links)
- Bombenfunde (← Links)
- 2024 (← Links)
Quellen
- ↑ Foto: Gerd Biedermann †
- ↑ Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1968, S. 33, Nr. 7, u. S. 34, Nr. 8.
- ↑ Borgmann 1936, S. 25.
- ↑ Dösseler/Oediger 1974, Nr. 356.
- ↑ "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
- ↑ Ruhr-Nachrichten 11.04.1957.
- ↑ Schleidgen 1983, Nr. 161 u. 385.
- ↑ Schulte 1925, S. 80 f.
- ↑ Timm 1986, S. 49, Nr. 773 - 790.
- ↑ Westerburg-Frisch 1967, S. 3, Nr. 40. u. S. 35, Nr. 40.
- ↑ VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß.
- ↑ VuKAH, Gemeinde-Atlas Holsterhausen 1823. Übersichts-Handriß.
- ↑ VuKAH, Gemeinde-Atlas Herne 1823. Übersichts-Handriß.
- ↑ Amtsblatt der Preuß. Regierung in Arnsberg 1936, Teil II, Stück 95, Nr. 693.
- ↑ Foto: Sammlung Helga Kawashima
