Haus Dorneburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Das ehemaligen adeligen [[Haus Dorneburg]] lag in der Gemarkung Eickel, Flur II, genannt Dorneburg. Es war der Stammsitz der Familie von Dorneburg. Die Schreibweise des Familiennamens ist im Laufe weniger Jahre sehr unterschiedlich: Dorneburg (1243), Dorneborg (1279), Dorenborg (1286 / 1287), Dorrenburch (1295), Dorenborch (1299), Dorenborgh (1345).  <ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß</ref>
Das ehemaligen adeligen [[Haus Dorneburg]] lag in der Gemarkung Eickel, Flur II, genannt Dorneburg. Es war der Stammsitz der Familie von Dorneburg. Die Schreibweise des Familiennamens ist im Laufe weniger Jahre sehr unterschiedlich: Dorneburg (1243), Dorneborg (1279), Dorenborg (1286 / 1287), Dorrenburch (1295), Dorenborch (1299), Dorenborgh (1345).  <ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß</ref>


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1848 wurden das neu errichtete Gebäude mit den umliegenden Ländereien auf 12 Jahre vom Rentmeister Buschmann in Querenburg verpachtet.<ref>Vgl.: [[Märkischer Sprecher]] Nr. 3 vom [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10783545 8. Juli 1848] </ref>
1848 wurden das neu errichtete Gebäude mit den umliegenden Ländereien auf 12 Jahre vom Rentmeister Buschmann in Querenburg verpachtet.<ref>Vgl.: [[Märkischer Sprecher]] Nr. 3 vom [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10783545 8. Juli 1848] </ref>


1866 ging der Besitz an den Bickerner Bauern Heinrich Riemann, der ihn später an die Hibernia AG verkaufte. Um 1900 gab es in der Dorneburg eine Gaststätte. Im Ersten Weltkrieg wurde von der [[Zeche Shamrock]] auf dem Gelände der Dorneburg ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet.
Die Kosten des Neubaues waren jedoch so hoch, das große Teile des besitzes parzeliert wurden und u.a. an Bergleute verkauft wurden. 1866 ging der Restbesitz mit Haus und 50-60 Morgen Land<ref>Vgl. Essener zeitung vom 16.11.1883. [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/12230637?query=Str%C3%BCnkede online auf Zeitpunkt.nrw]</ref> an den Bickerner Bauern Heinrich Riemann, der ihn später an die Hibernia AG verkaufte.  
 
1883 brannte das gesamte Oekonomiegebäude restlos nieder. Ein großer Saal und diverse Nebengbäude wurden durch die Freiwillige Feuerwehr erhalten. Das herrschaftliche Gutshaus blieb verschont.<ref>Vgl. Essener Zeitung vom 15.11.1883 [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/12230631 online auf Zeitpunkt.nrw]</ref>
 
Um 1900 gab es in der Dorneburg eine Gaststätte. Im Ersten Weltkrieg wurde von der [[Zeche Shamrock]] auf dem Gelände der Dorneburg ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet.


1942 / 43 wurde der ehemalige Adelssitz von Bomben schwer getroffen, die Ruine 1951 / 55 abgetragen. An dieser Stelle entstand eine Wohnsiedlung, die den Namen „[[Auf der Dorneburg]]“ erhielt.  
1942 / 43 wurde der ehemalige Adelssitz von Bomben schwer getroffen, die Ruine 1951 / 55 abgetragen. An dieser Stelle entstand eine Wohnsiedlung, die den Namen „[[Auf der Dorneburg]]“ erhielt.  

Version vom 22. Oktober 2023, 22:59 Uhr

Haus Dorneburg
Dorneburg Postkarte 1916.jpg
Bildinfo: Haus Dorneburg, Postkarte 1916
Letze Änderung: 22.10.2023
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Haus Dorneburg in den 1920er Jahren

Das ehemaligen adeligen Haus Dorneburg lag in der Gemarkung Eickel, Flur II, genannt Dorneburg. Es war der Stammsitz der Familie von Dorneburg. Die Schreibweise des Familiennamens ist im Laufe weniger Jahre sehr unterschiedlich: Dorneburg (1243), Dorneborg (1279), Dorenborg (1286 / 1287), Dorrenburch (1295), Dorenborch (1299), Dorenborgh (1345). [1]

1243 wird Conradus de Dorenburg genannt, der vielleicht schon in einer von Gräften und Wällen umgebenen Burg wohnte. Der Lehnsmann des Grafen von Mark wird als Zeuge in einer Urkunde im Zusammenhang mit den Rittern Gerlacus und Wezelius von Strünkede aufgeführt. Rutger von Dorneburg zündete 1322 bei einem Streit mit Bowo von Strünkede dessen Schloss an. Dieser Rutger nannte sich 1345 mit Beinamen Aschebrock; er hatte die Funktion des Amtmannes (Oberster Verwalter) von Bochum. Um 1445 geriet die Burg an die Familie Loe.

Erwähnt wird in der Türkensteuerliste von 1542 „Up ter Aldendorneburg“ und im Türkensteuerregister von 1598 „Alte Dornenborg. Im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 erscheint mehrfach als Grundherr Lo(h)e zu(r) Dorne(n)burg(h). 1669 gelangte das Anwesen durch Heirat der letzten Erbtochter Elisabeth Klara von Loe mit Conrad von Strünkede in dessen Besitz. Nach dem Tod der ersten Frau 1671 heiratete Conrad bald darauf die Gräfin Sophie von Schwerin, mit der er zehn Kinder hatte.

Conrad verstand es, nach dem Verlust seines Landbesitzes am Niederrhein sich dafür vom brandenburgischen Kurfürsten durch „Lehnbrief über die Herrlichkeit Dorneburg“ vom 6. März 1690 die „Cicil-Kriminal-Jurisdiktion“ sowohl über seinen Burgbezirk als auch über Bickern, Eickel, Holsterhausen, Röhlinghausen und die Riemker Mark zu sichern. Bis etwa 1850 erinnerte der Schandpfahl auf dem Eickeler Markt noch an die alte Gerichtsstätte. Durch geschicktes Taktieren gelang es Conrad, 1717 auch Gut Gosewinkel in den Dorneburger Besitz einzugliedern.

Dieser bedeutende Mann, der als preußischer Regierungsrat von Kleve tätig war, erhielt nach seinem Tode 1707 von seiner Gemahlin für sich und seine Angehörigen ein großes Grabdenkmal in einer Seitenkapelle der Eickeler Johanniskirche gesetzt. Das gewaltige Monument aus Baumberger Sandstein zählt zu den bedeutendsten Grabdenkmälern Deutschlands des frühen 18. Jahrhunderts und wurde von Johann Mauritz Gröninger geschaffen. Diese zwölfköpfige Figurengruppe wurde 1890 an das Märkische Museum Witten zum Preis von 1.000 Goldmark verkauft.

Der Dorneburger Besitz, der neben dem Strünkeder damals einer der bedeutendsten des Gebiets war, geriet 1745 in Konkurs. Zur Konkursmasse gehörte unter anderem das „… adelige Haus Dorneburg nebst Wälle, Gräben, Gärten, Baumhof, Jagd, Fischerei, Taubenflucht und sonstigen Freiheiten…“

Der Danziger Hauptmann von Kuschinsky kaufte die Anlage: im 19. Jahrhundert erbte die Familie von Untzer den Adelsitz. Nach einem Brand 1844 wurden das Haupthaus und die Ökonomie mit Mühle als klassizistische Bauten unter Verwendung des barocken Portals von Haus Gosewinkel neu errichtet.

Verpachtungsanzeige vom 1. Juli 1848 im Dortmunder Anzeiger

1848 wurden das neu errichtete Gebäude mit den umliegenden Ländereien auf 12 Jahre vom Rentmeister Buschmann in Querenburg verpachtet.[2]

Die Kosten des Neubaues waren jedoch so hoch, das große Teile des besitzes parzeliert wurden und u.a. an Bergleute verkauft wurden. 1866 ging der Restbesitz mit Haus und 50-60 Morgen Land[3] an den Bickerner Bauern Heinrich Riemann, der ihn später an die Hibernia AG verkaufte.

1883 brannte das gesamte Oekonomiegebäude restlos nieder. Ein großer Saal und diverse Nebengbäude wurden durch die Freiwillige Feuerwehr erhalten. Das herrschaftliche Gutshaus blieb verschont.[4]

Um 1900 gab es in der Dorneburg eine Gaststätte. Im Ersten Weltkrieg wurde von der Zeche Shamrock auf dem Gelände der Dorneburg ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet.

1942 / 43 wurde der ehemalige Adelssitz von Bomben schwer getroffen, die Ruine 1951 / 55 abgetragen. An dieser Stelle entstand eine Wohnsiedlung, die den Namen „Auf der Dorneburg“ erhielt. [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15]


Genealogie

Wappen der von der Dorneburg gen. Aschebrock

Archiv

  • Bei dem Brand des Haupthauses wurde 1844 wahrscheinlich auch das reichhaltige Archiv der Dorneburg vernichtet. Genaue Nachrichten darüber gibt es nicht, aber seither ist es verschollen. Einzelne Archivalien sind im Stadtarchiv Herne zu finden.

Vorkommen „von Dorneburg“

1243 wird ein Conrad von Dorneburg erstmalig erwähnt.

1326: "Rutgero de Doyrenburo milite, Tyderico eius filio, "

1346 Rotger von Dorneberch Amt Bochum (historisch)|Drost zu Bochum

1354 Erhält Conrad van der Darneburgh (Dorneburg) von „Henczens hus to der Santvort“ (Hof in Eickel) den Zehnten und 12 Pfennig aus dem „hove to Holsterhusen“ durch den Grafen Johann von Cleve als Mannlehen. Auch als Dienstmann des Grafen von der Mark wird Conradus de Dorenburg in dieser Zeit als Zeuge im Zusammenhang mit den Rittern von Strünkede urkundlich erwähnt.

Die Teilungsurkunde der Söhne Heinrichs von Eickel von 1375 wird von Konrad von Dorneburg als Zeuge besiegelt.

  • 14. Jhdt. Wattenscheid/Kalandbruderschaft-adelige Mitglieder| Kalandbruderschaft: Item Conradi de Dorneborgh, später Item Hinrici van der Dorneborgh

Besitzer

Erbwechsel Dorneburg-Loe

  • Johan von Haus Loe (Marl-Drewer)|Loe (zu Strevelsloe in Marl) Herr zu Loe und Holte (1455) oo Elisabeth von Brüggenay gt. Hasenkamp (1455) , Erbin zu Doornenburg, Kinder:
    • Johan von Loe, Erbe zu Strevelsloe (Marl) oo Margr. Grave zu Hasselt
    • Godeken von Loe, Deutsch Ordens Ritter Comtur in Marienfeld
    • Walter von Loe, Erbe zu zu Doornenburg (1536)
    • Johanna von Loe, Stiftsdame zu St. Maria i. Cap. Köln

Erbfolge Haus Dorneburg

  • Walter von Loe und Dorneburg 1468 oo Haus Dellwig|Maria von Delwick (1503-1539), Kinder:
    • Heinrich von Loe zu Dornburg (1.oo Brigida von Bilderbeck, 2.oo Margreth v. Asbeck zum Gohr)
    • Walter von Loe zu Dornburg (oo Haus Knippenburg|Rorica von Knippenburg, Erbin zu Knippenburg)
    • Margret von Loe zu Dornburg, Äbtissin zu Neuss und Gerresheim
    • Anna von Loe zu Dornburg, Stiftsdame in Köln, dann Nonne in Neuss
    • Gertrud von Loe zu Dornburg oo Diethrich von Leithe zu Haus Laer|Laer.

Belehnungen

  • 1525 April 4: Wolter van der Loe bekundet, dass ihn der Junker Jorryen Graf van Lymborch, Herr zu Styrom, mit dem Hofe zu Holsterhusen (Holsterhausen) und dem Gute in den Bysen im Amt Bochum zu Mannlehnsrecht belehnt habe. Zeugen: Gosen in der Steynkulen und Jorryen Wytkensteyn. - op synt Ambrosius dach. Ausf. (Perg. dt., beschädigtes Siegel des Ausstellers anhängend.)
  • 12.05. 1525 Belehnung des Walter von Loe und Goswin in der Steinkuhle (auf Haus Steinkuhle) mit dem mit dem Haus Brenschede|"guet geheyten Bredenscheid" bei Wiemelshausen.

Erbteilung

18.10.1552 Bericht des Christoffer vam Loe, Amtmann zu Bochum, Ingeseten vam Adell des Ampts Boickum sampt des Gerichts Castrop mit Anzeigunge oerer Wonungen:

  • Henrich und Wolter van Loe hebben ge(erb)deilt, und is Henrichen als dem aldesten de Haus Dorneburg (Eickel)|Dorneberch gefallen und Wolter ein alt Ritter-Anzedel im Ampt Boickum und Kerspel|Kerspell Herne, Haus Sodingen|Soingen genoempt, toegedeilt, und wowail hie in dat Vest Recklinghausen|Vest Reckelinckhuisen (Haus Knippenburg) gehylickt, hefft hie sich jedoch van wegen des anzedels Soingen und andern synen alterlichen im Ampt Boickum und Furstendumb Cleve gelegenen gudern als ein inlendischer jegen mynen gnädigen Herrn und die luyde, als Symon van der Borch, Gysenberg und andere, to halden erbaden.

Erbsohn Heinrich zu Dorneburg

  • Hynrich van Loe thor Dorneburch (1545) 1.oo Brigida von Bilderbeck zu Eicklenborn, 2.oo Margreth von Asbeck zu Gohr, Kinder:
    • Melchior von Loe zu Doornenburg oo Ida von der Recke
    • Margarete von Loe zu Doornenburg (1560 Wwe.) oo Bernhard von Overlaken zu Haus Goldschmieding

Erbsohn Melchior zu Dorneburg

  • Melchior von Loe zu Doornenburg (1577) oo Ida von und zu Recke (1577) , Kinder:
    • Diederich von Loe oo 1585 Mettel von Loe zu Loe (zu Marl, Base Diederichs)(1577)
    • Mechtel vom Loe zu Dornburg (oo Bertram von Bottlenberg gt. Schirp)

Burg und Hausgraben

Der Burg- oder Hausgraben wird 1579 erstmals urkundlich erwähnt.

Vierhaushof

Der Vierhaushof war im 16. Jahrhundert Eigentum der Familie von Aldenbockum zur Wiesche und wurde 1562 von Johann von Aldenbockum an Melchior von Loe auf Haus Dorneburg in Eickel verkauft (Symann, Wanner Urk. Buch Nr. 78). Als Eigenleute wird Frau Ide mit ihren Kindern genannt. 1664 gehörte der Hof der Familie von Palandt.

Erbsohn Diederich zu Dorneburg

  • Diederich von Loe zu Haus Dorneburg (Eickel)|Dorneburg (+28.08.1585) oo 1578 Mechthild (Mettel) von Loe, Erbtochter zu Haus Loe (Marl-Drewer)|Loe, eine Cousine 4. Grades (+30.12.1615), Kinder:
    • Diederich vom Loe zu Dornburg (+07.06.1668)
    • Johann von Loe zu Dornburg, Rittmeister oo Ehevertrag 1622 Maria Brempt
    • Johann Wilhelm von Loe zu Dornburg, + 1654,
    • Ida von Loe zu Dornburg (oo Johann Grave zu Hassel)
    • Elisabeth Christine von Loe zu Dornburg (oo Conrad von Medevort zu Berge)
      • (29.10.1667, Adolph, Abt zu Werden und Helmstedt, belehnt nach dem Tode Abt Heinrichs den Conrad von Medevort zum Berge mit der halben Buddenhove im Ksp. Selm Bauerschaft. Botzlar zu Mannlehnrecht.)

Erbteilung

  • Erbe des Haus Loe (Marl-Drewer)|Hauses Loe 1620: Johann von Loe zu Dornburg und Loe, Rittmeister oo Ehevertrag 1622 Maria Brempt
    • Nacherbe Haus Loe (Marl-Drewer)|Hauses Loe 1632-1643: Diederich vom Loe zu Dornburg und Loe (+07.06.1668)
  • Erbe des Haus Dorneburg (Eickel)|Hauses Dorneburg 1630: Johann Wilhelm von Loe zu Dornburg, + 1654,

Erbsohn zu Dorburg: Johann Wilhelm

Der jüngere Bruder des kaiserlichen Obristen Johann vom Loe zu Loe und Dorneburg,Johann Wilhelm vom Loe, Herr auf Haus Loe, übernimmt 1630 Haus Dorneburg.

  • Johann Wilhelm vom Loe zu Dornburg oo 1654 Elisabeth von Düngelen zu Daalhausen, Kinder:
    • Christoph Goswin Christoph vom Loe zu Dornburg * 1632 (oo 1652 Cathar. Margar. von Boenen zum Overhaus (+1655)
    • Junge N. (starb bei der Belagerung Wiens)
    • Anna Sybille vom Loe zu Dornburg (oo Gisbert von Boenen zu Overhues)

Lutherisches Patronatsrecht zu Eickel

  • 1643 Wahrung des Patronatsrechte der Häuser Haus Dahlhausen (Hordel)|Dalhausen, Haus Nosthausen (Hofstede)|Nosthausen, Haus Dorneburg (Eickel)|Dorneburg und Haus Gosewinkel|Gosewinkel bei der Vergabe des lutherischen Pastorates zu Eickel durch den kurpfälzischen Residenten Dr. Wittgenstein.

Erbsohn Christioph

  • Goswin Christoph von Loe zu Dorneburg * 1632 oo Cathar. Margar. von Boenen zum Overhaus (+1655), Kinder:
    • Elisabeth Klara von Loe zu Dorneburg, Erbtochter zu Dorneburg (Conrad von Strünkede)

1640 klagt Bernhard Maerl zu Dülmen vor dem Richter zu Castrop, 1654 vor dem Hofgericht zu Kleve und 1664 vor dem Reichskammergericht in Wetzlar, gegen Kath. Marg. von Boenen, Wwe. des Goswin Christioh von Loe zu Dorneburg, auf Zahlung von 485 Talern nebst Zinsen für Warenlieferungen.

Erbtochter Elisabeth Klara

1669 gelangte Haus Dorneburg durch Heirat der letzten Erbtochter Elisabeth Klara von Loe zu Dorneburg (Tochter Christophs)(1656) mit Conrad von Herrschaft Strünkede|Strünkede in dessen Besitz. Nach dem Tod der ersten Frau am 27.02.1683 endete die Linie derer von Loe zu Dorneburg. 1688 heiratete Conrad bald darauf die Freiin und spätere Gräfin Sophie von Schwerin, mit der er zehn Kinder hatte. Ihr Grabmal aus Baumberger Sandstein und reichlichen Wappenschmuck steht heute am falschen Platz, dem Märkischen Museum in Witten.

Conrad von Strünkede war 1666 als Amtmann zu Amt Bochum (historisch)|Bochum vereidigt worden und wird als solcher bis 1692 erwähnt (+ 1708), Kinder:

  • Conrad von Strünkede
  • Carl von Strünkede

1666-97 Ritterzettel, Präsentlisten zum Landtag: von Strünckede zu Dorneburg,

Herrlichkeit Dorneburg

Conrad verstand es, nach dem Verlust seines Landbesitzes am Niederrhein sich dafür vom brandenburgischen Kurfürsten durch "Lehnbrief über die Herrlichkeit Dorneburg" vom 06.03.1690 die "Civil-Kriminal-Jurisdiktion" sowohl über seinen Burgbezirk als auch über Bickern, Eickel, Holsternhausen, Röhlinghausen und die Riemker Mark zu sichern. Bis etwa 1850 erinnerte der Schandpfahl auf dem Eickeler Markt noch an die alte Gerichtsstätte. Durch geschicktes Taktieren gelang es Conrad, 1717 auch Gut Gosewinkel in den Dorneburger Besitz einzugliedern.

Erbwechsel

  • 1742 Ludwig von Strünkede zur Dorneburg wird mit der Herrschaft Strünkede belehnt. oo Charlotte Henriette Freifrau von Quadt zu Wickradt

Erbwechsel

  • 1752 Conrad Ludwig von Strünkede zur Dorneburg, Ludwigs Sohn, wird mit der Herrschaft Strünkede belehnt
  • Haus Dorneburg geriet 1765 in Konkurs. Zur Konkursmasse gehörte u.a. das " adelige Haus Dorneburg nebst Wällen, Graben, Gärten, Baumhof, Jagd, Fischerei, Taubenflucht und sonstige Freiheiten ".

Rechte des Hauses Dorneburg

Markenrecht in der Riemker Mark

Durch die Vielzahl der zum Haus Dorneburg zählenden Eigenbehörigenhöfe, welche selber Markenrechte in der Riemker Mark und Cranger Heide besaßen, gehörte Haus Dorneburg zu größten Erbexen (Adelige mit Markenrecht) der Mark. Im Allodialbesitz von Haus Dorneburg befand sich im 18. Jahrhundert auch das Amt des Marken- und Holzrichters der Riemker Mark und im Bereich der eigenen Hofesaat. Das Markenrichteramt war im 14. Jht noch im Besitz der Familie von Eickel gewesen.

  • Haus Dorneburg (Eickel)/Riemker Mark - Cranger Heide im 19. Jdt.

Konkurserwerb

Aus dem Konkursmasse erwarb der Danziger Hauptmann von Kuschinsky die Dorneburg. Anfang des 19. Jahrhunderts erbte die Familie "von Untzer" die Anlage. Nach einem Brand 1844 wurde das Haupthaus und die Ökonomie mit Mühle als klassizistische Bauten unter Wiederverwendung des barocken Portals von Haus Gosewinkel neu errichtet.

Industrieverkauf

1866 ging der Besitz an den Landwirt Heinrich Riemann, der ihn später an die Hibernia AG verkaufte.

Landtagsfähigkeit

Mit dem Verkauf erlosch 1868 endgültig die bis dahin seit Jahrhunderten bestehende Landtagsfähigkeit des Gutes Dorneburg wegen Zerstückelung.

Abriss

Bis zu seiner Zerstörung durch Bomben 1942/43 war der ehemalige Adelssitz zeitweise Gaststätte, Gefangenlager und Wohnhaus. Die Ruine wurde 1951/55 abgetragen.

Verwandte Artikel

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Haus Dorneburg, abgerufen am 24. Februar 2015
Genealogie-Wiki: Haus Dorneburg (Eickel), abgerufen am 24. Februar 2015

Quelle

  1. VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß
  2. Vgl.: Märkischer Sprecher Nr. 3 vom 8. Juli 1848
  3. Vgl. Essener zeitung vom 16.11.1883. online auf Zeitpunkt.nrw
  4. Vgl. Essener Zeitung vom 15.11.1883 online auf Zeitpunkt.nrw
  5. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  6. Bauermann 1937, S. 113.
  7. Borgmann 1936, S. 26.
  8. Rübel 1894, Nr. 398.
  9. Rübel 1910, Nr. 806 u. 829.
  10. Schulte 1925, S. 51, 62, 70, 80 f., 88, 93, 95, 147 u. 152.
  11. Symann 1929, Nr. 952.
  12. WAZ 24.11.1951.
  13. Westfälische Rundschau 20.12.1951.
  14. WUB VII 1908/1975, Nr. 542, 546, 2025, 2330 u. 2571
  15. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Auf_der_Dorneburg?OpenDocument&ccm=080068