Hof Bergelmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [[Hof Bergelmann]] lag in der Gemarkung Herne, Flur I, genannt Herne. Er gehörte zu den ältesten Herner Höfen. Die Namen „Berchelmann“ und „Berchelmans soen opdes Kluseners guet“ erscheinen schon 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark.



Aktuelle Version vom 4. November 2022, 15:14 Uhr

ehemaliger Hof Bergelmann (Schulte-Bergelmann)
Bergelmann-Hof-1928.jpg
Bildinfo: Der alte Bergelmannsche Hof,
Blick von Süden
bevor er verkürzt wurde.
Stadtbezirk: Herne-Mitte
Ortsteil: Herne
Kartengitter: G4
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Letzte Änderung: 04.11.2022
Geändert von: Andreas Janik
Der Hof nach seiner Verkürzung um 1912

Der Hof Bergelmann lag in der Gemarkung Herne, Flur I, genannt Herne. Er gehörte zu den ältesten Herner Höfen. Die Namen „Berchelmann“ und „Berchelmans soen opdes Kluseners guet“ erscheinen schon 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark.

Allgemeine Einführung

In der „Bauerschaft Herne“ wird „Bergelman“ 1542 als Steuerpflichtiger in der Türkensteuerliste des märkischen Amtes Bochum genannt. 1598 wird der Hof „Bergelmann“ im Türkensteuerregister erwähnt. Im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 heißt es: „Pfächtiger Bergelmann, ein Hof, zwei Feuerstetten, deren eine sein Vorgesessener, der Alte, bewohnet.“

Der Hof gehörte zur Grundherrschaft Strünkede. Durch Vertrag vom 16. April 1787 erwarb die Witwe Freifrau von Strünkede, geborene Quadt von Wickrath, den Hof Bergelmann. Sie übertrug das Erbrecht an diesem Hof ihrer Tochter Carolina von Sudhausen, geborene von Strünkede.

Das Fachwerkhaus, auf dessen Deckenbalken das Datum 10. Juli 1821 eingearbeitet war, wurde am 7. Oktober 1959 wegen Baufälligkeit abgerissen.

Bergelmann war vom 12. Februar 1847 bis 13. Januar 1851 Vorsteher der Gemeindevertretung Herne.

Auf einen Teil des zum Hof gehörenden Geländes wurde 1841 ein evangelischer Friedhof eingeweiht. 1874 wurde zwecks Erweiterung des Friedhofgeländes ein angrenzendes, ebenfalls zu Bergelmanns Hof gehörendes Grundstück gekauft. Da die Fläche des Friedhofs nach wenigen Jahren dennoch überbelegt war (siehe „Kirchhofstraße“), wurde 1881 ein dem Landwirt Schulte-Nölle gehörendes Grundstück, das ganz in der Nähe lag und etwa 18.000 qm umfasste, zur Anlage eines neuen Begräbnisplatzes erworben. Am 26. Januar 1882 konnte der neue Friedhof eingeweiht werden. [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9]

Herner Anzeiger

Herner Zeitung

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Westfälische Rundschau

Erinnerungen

Erinnerung
Bauernhaus sinkt in Schutt und Staub

Lastwagen ziehen die Wände um / Abbruch an Bergelmanns Hof

Unter beträchtlicher Staubentwicklung fiel gestern das alte Wirtschaftsgebäude von „Bergelmanns Hof" am Südrand des Friedrich-Ebert-Platzes in Trümmer. Mit Hilfe von zwei starken, allradangetriebenen Lastwagen und eines fingerdicken Seiles rissen Abbrucharbeiter die Wände und Balken des über hundertjährigen Fachwerkhauses ein. Krachend stürzten Fachwerk und Mauerbewurf zu Boden. Innerhalb weniger Stunden war von dem zweistöckigen Gebäude nur noch ein Schutthaufen übrig.

Zahlreiche Schulkinder und Passanten blieben während der Abbrucharbeiten stehen und sahen sich an, wie einer der bekanntesten Zeugen von Hernes Vergangenheit abgetragen wurde. Eine Reihe von Markständen und -gerätschaften, die bis gestern morgen in der Tenne des Fachwerkhauses abgestellt waren, wurden vorher in Sicherheit gebracht. [10]

Erinnerung
Bergelmanns Hof steht nicht mehr

Am Dienstag erst äußerten HZ-Leser ihren Unmut darüber, daß der bereits seit Wochen verlassene Bergelmanns Hof noch immer nicht der Spitzhacke zum Opfer gefallen sei. Genau 24 Stunden später rückten Arbeiter einer Abbruchfirma an, um eines der ältesten Herner Häuser binnen weniger Stunden dem Erdboden gleichzumachen. Unsere Bilder zeigen von links nach rechts: Dicke Stahltrossen werden an zwei schweren Lastkraftwagen und an großen Haltebalken des Hauses befestigt. — Die Lkw rucken an, die Seile straffen sich, und die vordere Seitenwand stürzt in einer Wolke von Staub und Mörtel mit mächtigem Krachen und Bersten in sich zusammen. — Es dauert Minuten, bis sich der Staub des jahrhundertealten Gebälks verzogen hat, und ein riesiger Schuttberg darunter sichtbar wird. — Erst dann beginnen die Arbeiter damit, die Trümmer zu bergen und sorgfältig zu stapeln. — Zwei Stunden nur benötigte man für diese Arbeiten — dann bestand das einst so stolze Haus nur noch aus einem einzigen Trümmerhaufen. [11]

Siehe auch

Einzelnachweise

  • Stadtarchiv Herne: Ordner Bauernhöfe und Kotten in Herne.
  1. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  2. Bauermann 1937, S. 112.
  3. Borgmann 1936, S. 24.
  4. EHM, Archiv Haus Strünkede, Mappe 21.
  5. Herner Anzeiger 16.04.1921, 01.04.1922, 25.04., 28.04., 02.05.1936.
  6. Schulte 1925, S. 82.
  7. Timm 1986, S. 40, Nr. 431 u. 432.
  8. Westfälische Rundschau 27.08.1959.
  9. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Bergelmannshof?OpenDocument&ccm=080068
  10. Text des Originalartikels der Westfälische Rundschau vom 8. Oktober 1959
  11. Text des Originalartikels der Herner Zeitung aus dem Oktober 1959