Ev. Friedhof Herne (1841-1882)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
2. Evgl. Friedhof Herne
Bildinfo: Bild: Andreas Janik © Oktober 2021
Erbaut: 1841
Auch bekannt als: Behrenspark
Letze Änderung: 07.06.2025
Geändert von: Andreas Janik
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Behrenspark

Dieser "zweite" Friedhof Alt-Hernes liegt zwischen der Kirchhofstraße und Behrensstraße und ist seit seiner Umwidmung 1925 u.a. als "Behrenspark" bekannt. Einige Gräber sind in der Südostecke auf- und unter Denkmalschutz gestellt.

Leo Reiners 1936

Die Kirchhofstraße "hat ihre Bezeichnung nach dem ersten Herner Friedhof, der angelegt wurde, als der um die alte Dionysiuskirche gelagerte Friedhof (heute Alter Markt) überbelegt war. Dies geschah um 1840. Durch Vertrag vom 30. August 1839 kaufte die evangelische Gemeinde von Schulte genannt Bergelmann aus der Flur "Dennenkamp" 2 Morgen 105 Ruten „östweg angrenzend“,zum Preise von 600 Talern. Das Grundstück wurde mit einer lebenden Hecke umzogen, ringsum mit Pappeln bepflanzt und mit einem an steinernen Pfeilern befestigten eisernen Gittertore versehen. Am 22. Januar 1841 erfolgte die Einweihung des Totenackers. Der erste Tote, der hier seine Ruhestätte fand, war ein Kind, das siebenjährige Söhnchen des Papiermachergesellen Diedrich Heinrich Lanfermann. Indes war der Friedhof schon 1874 soweit belegt, daß man (in Richtung zur Behrensstraße) von Schulte gt. Bergelmann noch 1 Morgen, 16 Ruten, 42 Fuß hinzukaufen mußte. Für diesen gegenüber dem für 600 Taler erworbenen Hauptteil noch nicht halb so großen neuen Teil mußten 1178 Taler bezahlt werden. Um soviel waren die Grundstückspreise inzwischen gestiegen." [1]

Herner Stadtanzeiger 11. Februar 1955

"Eine grüne Oase in der Stadtmitte
Friedhof an der Kirchhofstraße heute Erholungsstätte

Die Mauer des alten Friedhofes an der Kirchhofstraße ist gefallen.
Jene hohe Mauer, die bisher den Blick der Straßenpassanten von dem Grün der Rasenfläche des alten Friedhofes abhielt. Genau 20 Jahre ist es jetzt her, daß im Jahre 1925 die Stadtverwaltung den Friedhof in eine Grünanlage umwandeln ließ.

Es war im Jahre 1841, als die evangelische Gemeinde des damaligen Dorfes Herne für einen neuen Friedhof von den Erben Schulte-Bergelmann das Grundstück „Auf dem Dennenkamp“ in einer Größe von 2 Morgen und 56 Ruten für 600 Taler erwarb. Mit einer Hecke und hohen Pappeln wurde der Friedhof eingefasst. Die Plätze rings der Hecke, die als Erbgruften abgegeben wurden, sind teilweise heute noch in der parkähnlichen Anlage erhalten. Sie zeugen von den alten Herner Geschlechtern, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden.

Der 7jährige Sohn des Papiermachergesellen Diedrich Lanfermann wurde auf diesem neuen Friedhof als erster zu Grabe getragen. Bald reihte sich Grab an Grab. Die Bevölkerung von Herne nahm zu, und nach und nach wurde der Friedhof zu klein. Im Jahre 1875 wurde er zur heutigen Bebelstraße hin erweitert. Doch bereits acht Jahre später, im Jahre 1883, war auch diese neue Friedhofshälfte vollkommen belegt.

Nicht nur Herner wurden damals auf diesem kleinen Friedhof an der Kirchhofstraße zu Grabe getragen, Bauern aus Hiltrop, Bergen, Horsthausen und Baukau fanden hier ihre letzte Ruhestätte, und auch sechs Bergknappen, die einem Unglück auf der Zeche Shamrock zum Opfer fielen, wurden hier begraben. Noch heute erkennt man über ihren Gräbern das Mahnmal mit der verwachsenen Inschrift: „In Erfüllung ihres Berufes starben am 27. September 1880 Karl Griebel, Diedrich Welz, Friedrich Stühmeier, Wilhelm Köhloff, Georg Mockner, Georg Murray.

Hier schlafen sie den ewigen Schlaf, während wenige Meter davon über die Bahnhofstraße der Verkehr der Großstadt brandet. Der Friedhof blieb auch als Grünanlage eine stille Insel im Hast der Zeit. Neben den Grabstätten der Herner Familien Schlenkhoff, Wiesmann, Overkamp, Koppenberg, Sehrbruch und Lechtape, den Baukauerern Rembert, Petermann, Grüter, den Horsthausener Trimbusch und Schulte am Esch, fand hier auch die Gattin eines Engländers am 11. März 1865 ihre letzte Ruhestätte. Auf ihrem Grabstein stehen die Worte: „In Memory of Isabella Griffith …“ Links vom Eingange an der Kirchhofstraße liegt noch heute das Grab des 1809 in Schwelm geborenen Pastors Julius Saatmann, der von 1833 bis 1870 in der Herner Gemeinde wirkte.

Die Grabsteine des alten Friedhofes sind zum größten Teil verschwunden. Sie sind der Zeit zum Opfer gefallen. Bei den noch vorhandenen sind die Inschriften verwittert. Wo früher Grab sich an Grab reihte, grünen heute große Grünflächen. Bänke laden zum [Verweilen ein.]"

Grabdenkmäler

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

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