Hof Düngelmann: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Hof Düngelmann, auf dem sich heute der Städtische Fuhrpark befindet, liegt in der Flur "Auf dem Siepen" (ssiepen = feuchte Niederung) an der nach dem Hof benannten [[Düngelstraße]], die, wie die Karte zeigt, früher an derselben Stelle wie heute von der [[Altenhöfener Straße]] abzweigte. (Die Verlängerung bis zur [[Wiescherstraße]] zwischen den Höfen [[Hof Breilmann|Breilmann]] und [[Hof Koppenberg|Koppenberg]] ist jüngeren Datums.) Das Wohnhaus des Hofes ist heute noch dasselbe wie bei der Anlegung der Katasterurkarte im Jahre [[1823]]. Ueber sein genaues Alter unterrichtet die Inschrift auf dem Balken über dem jetzt zugemauerten Deelentor. Sie lautet [s.u. ...]. Der Stallanbau nach Norden und der im Jahre [[1934]] abgebrochenen Anbau an der südlichen Hausecke sind dagegen erst nach 1870 entstanden. Das besagt die Inschrift auf dem sichergestellten Balken des im die 1934 abgeborchenen Anbaus: [s.u. ...] Dieser Balken ist insofern noch besonders interessant, als auf seiner Rückseite nach dem Abbruch folgende Inschrift sichtnbar geworden ist: [s.u. ...] Die Ziffern der Jahrzahl [[1774]] sind in älterer Schrift, so daß die Worteüber dieser Zahl im Jahre 1880 eingeritzt worden sein müssen, als man den Anbau errichtete und dabei einen vorher schon am Hof Punge eingebaut gewesenen Eichenbalken verwandte. Zu dem Hofe gehörte auch nach Süden dicht an der Düngelstraße eine große Scheune, die [[1870]] noch dort stand, [[1886]] aber verschwunden war.<br /> | Der Hof Düngelmann, auf dem sich heute der Städtische Fuhrpark befindet, liegt in der Flur "Auf dem Siepen" (ssiepen = feuchte Niederung) an der nach dem Hof benannten [[Düngelstraße]], die, wie die Karte zeigt, früher an derselben Stelle wie heute von der [[Altenhöfener Straße]] abzweigte. (Die Verlängerung bis zur [[Wiescherstraße]] zwischen den Höfen [[Hof Breilmann|Breilmann]] und [[Hof Koppenberg|Koppenberg]] ist jüngeren Datums.) Das Wohnhaus des Hofes ist heute noch dasselbe wie bei der Anlegung der Katasterurkarte im Jahre [[1823]]. Ueber sein genaues Alter unterrichtet die Inschrift auf dem Balken über dem jetzt zugemauerten Deelentor. Sie lautet [s.u. ...]. Der Stallanbau nach Norden und der im Jahre [[1934]] abgebrochenen Anbau an der südlichen Hausecke sind dagegen erst nach 1870 entstanden. Das besagt die Inschrift auf dem sichergestellten Balken des im die 1934 abgeborchenen Anbaus: [s.u. ...] Dieser Balken ist insofern noch besonders interessant, als auf seiner Rückseite nach dem Abbruch folgende Inschrift sichtnbar geworden ist: [s.u. ...] Die Ziffern der Jahrzahl [[1774]] sind in älterer Schrift, so daß die Worteüber dieser Zahl im Jahre 1880 eingeritzt worden sein müssen, als man den Anbau errichtete und dabei einen vorher schon am Hof Punge eingebaut gewesenen Eichenbalken verwandte. Zu dem Hofe gehörte auch nach Süden dicht an der Düngelstraße eine große Scheune, die [[1870]] noch dort stand, [[1886]] aber verschwunden war.<br /> | ||
Die '''Familie Düngelmann''' ist schon im Jahre [[1486]] durch das Märkische Schatzbuch nachgewiesen. Damals hatte ein Bernt Dungelmann 4 Goldgulden Steuer zu zahlen. Der Höchstsatz war 6 Goldgulden, so daß Düngelmann schon damals zu den wohlhabenderen Bauern gehört haben muß. In der Türkensteuerliste von [[1542]] steht ein Johann Dongelman aufgeführt, der 1 1/2 Goldgulden Steuer zu zahlen hatte, was ihn im Vergleich zu der Veranlagung der anderen Hofleute und Kötter an dieselbe Stelle einordnet, wie die 4 Gulden von 1485. Auch der Pächter Düngelmann, der in der Feuerstättenliste von [[1664]] verzeichnet ist, mußte nach der Matrikel von [[1654]] einen ansehnlichen Steuerbetrag aufbringen. Aus der Feuerstättenliste geht auch hervor, daß der Hof dem '''Herrn von Strünckede''' gehörte. Wir wir aus den alten [[Hypothekenbücher|Grundakten]] festgestellt haben, hat gegen Ende des 18.Jahrhunderts Carolina von Strünkede, die einen Frhr. v. Sudhausen geheiratete hatte, den Hof geerbt. Von dieser hat Joh. Heinrich Düngelmann im Jahre [[1896]] den Hof für 2000 Stück Französ. Cronentaler gekauft. Außer der Pacht= und Gewinnlast an die Strünkeder lagen auf dem Hofe folgende jährliche Lasten: 1 Scheffel Weizen, 1 1/2 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Hafer alt Bochumer Maß, abwechselnd eine Gans und das andere Jahr ein Huhn sowie ein "Bothen" Flachs an die lutherische Pastorat zu Herne, 1 Brot an die lutherischen Armen zu Herne, 2 Brote und 2 Stiegen Roggengarben an den zeitlichen lutherischen Küster. Diese Abgaben sind erst [[1873]] mit 278 Thalern 8 Pfg., dem 25fachen Betrag des von der Generalkommission in Münster festgesetzten Normal=Ablösepreis, abgelöst worden.<ref>http://dfg-viewer.de/show/?id=8071&tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00037_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=20</ref> | Die '''Familie Düngelmann''' ist schon im Jahre [[1486]] durch das Märkische Schatzbuch nachgewiesen. Damals hatte ein Bernt Dungelmann 4 Goldgulden Steuer zu zahlen. Der Höchstsatz war 6 Goldgulden, so daß Düngelmann schon damals zu den wohlhabenderen Bauern gehört haben muß. In der Türkensteuerliste von [[1542]] steht ein Johann Dongelman aufgeführt, der 1 1/2 Goldgulden Steuer zu zahlen hatte, was ihn im Vergleich zu der Veranlagung der anderen Hofleute und Kötter an dieselbe Stelle einordnet, wie die 4 Gulden von 1485. Auch der Pächter Düngelmann, der in der Feuerstättenliste von [[1664]] verzeichnet ist, mußte nach der Matrikel von [[1654]] einen ansehnlichen Steuerbetrag aufbringen. Aus der Feuerstättenliste geht auch hervor, daß der Hof dem '''Herrn von Strünckede''' gehörte. Wir wir aus den alten [[Hypothekenbücher|Grundakten]] festgestellt haben, hat gegen Ende des 18.Jahrhunderts Carolina von Strünkede, die einen Frhr. v. Sudhausen geheiratete hatte, den Hof geerbt. Von dieser hat Joh. Heinrich Düngelmann im Jahre [[1896]] den Hof für 2000 Stück Französ. Cronentaler gekauft. Außer der Pacht= und Gewinnlast an die Strünkeder lagen auf dem Hofe folgende jährliche Lasten: 1 Scheffel Weizen, 1 1/2 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Hafer alt Bochumer Maß, abwechselnd eine Gans und das andere Jahr ein Huhn sowie ein "Bothen" Flachs an die lutherische Pastorat zu Herne, 1 Brot an die lutherischen Armen zu Herne, 2 Brote und 2 Stiegen Roggengarben an den zeitlichen lutherischen Küster. Diese Abgaben sind erst [[1873]] mit 278 Thalern 8 Pfg., dem 25fachen Betrag des von der Generalkommission in Münster festgesetzten Normal=Ablösepreis, abgelöst worden.<ref>http://dfg-viewer.de/show/?id=8071&tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00037_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=20</ref> | ||
Version vom 18. Februar 2017, 18:35 Uhr
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Der Hof Düngelmann lag in der Gemarkung Herne, Flur IV, genannt Altenhöfe.
Im Heberegister des Klosters Werden aus der Zeit von 880 / 884 erscheint der Abgabepflichtige „Gerolf in villa Dungilahon“. 1332: Item mansus sive casa dictus Ordekens gůt to Důngelen 2 maldra ordei.[1] Einen „Bernt Dungelmann“ in Herne findet man 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark; „Johan Dongelman“ wird in der Türkensteuerliste von 1542, „in Hörne“ ein „Dungelmann“ im Türkensteuerregister von 1548 und ein „Pfächtiger Dungelman, ein Hof, eine Feuerstette“ im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 erwähnt. Der Hof Düngelmann lag im Bereich des späteren Fuhrparks. Heute befindet sich dort u.a. das ASB Begegnungs- und Pflegezentrum Herne-Mitte.[2]
Neben dem Hof Düngelmann gab es noch ein adeliges Geschlecht von Düngelen, das in Castrop, Herne, Eickel und Dahlhausen nachgewiesen ist.
Zeitschichten
Leo Reiners: "Das südliche Herne von einst" Herner Anzeiger 1. Juni 1935
Der Hof Düngelmann, auf dem sich heute der Städtische Fuhrpark befindet, liegt in der Flur "Auf dem Siepen" (ssiepen = feuchte Niederung) an der nach dem Hof benannten Düngelstraße, die, wie die Karte zeigt, früher an derselben Stelle wie heute von der Altenhöfener Straße abzweigte. (Die Verlängerung bis zur Wiescherstraße zwischen den Höfen Breilmann und Koppenberg ist jüngeren Datums.) Das Wohnhaus des Hofes ist heute noch dasselbe wie bei der Anlegung der Katasterurkarte im Jahre 1823. Ueber sein genaues Alter unterrichtet die Inschrift auf dem Balken über dem jetzt zugemauerten Deelentor. Sie lautet [s.u. ...]. Der Stallanbau nach Norden und der im Jahre 1934 abgebrochenen Anbau an der südlichen Hausecke sind dagegen erst nach 1870 entstanden. Das besagt die Inschrift auf dem sichergestellten Balken des im die 1934 abgeborchenen Anbaus: [s.u. ...] Dieser Balken ist insofern noch besonders interessant, als auf seiner Rückseite nach dem Abbruch folgende Inschrift sichtnbar geworden ist: [s.u. ...] Die Ziffern der Jahrzahl 1774 sind in älterer Schrift, so daß die Worteüber dieser Zahl im Jahre 1880 eingeritzt worden sein müssen, als man den Anbau errichtete und dabei einen vorher schon am Hof Punge eingebaut gewesenen Eichenbalken verwandte. Zu dem Hofe gehörte auch nach Süden dicht an der Düngelstraße eine große Scheune, die 1870 noch dort stand, 1886 aber verschwunden war.
Die Familie Düngelmann ist schon im Jahre 1486 durch das Märkische Schatzbuch nachgewiesen. Damals hatte ein Bernt Dungelmann 4 Goldgulden Steuer zu zahlen. Der Höchstsatz war 6 Goldgulden, so daß Düngelmann schon damals zu den wohlhabenderen Bauern gehört haben muß. In der Türkensteuerliste von 1542 steht ein Johann Dongelman aufgeführt, der 1 1/2 Goldgulden Steuer zu zahlen hatte, was ihn im Vergleich zu der Veranlagung der anderen Hofleute und Kötter an dieselbe Stelle einordnet, wie die 4 Gulden von 1485. Auch der Pächter Düngelmann, der in der Feuerstättenliste von 1664 verzeichnet ist, mußte nach der Matrikel von 1654 einen ansehnlichen Steuerbetrag aufbringen. Aus der Feuerstättenliste geht auch hervor, daß der Hof dem Herrn von Strünckede gehörte. Wir wir aus den alten Grundakten festgestellt haben, hat gegen Ende des 18.Jahrhunderts Carolina von Strünkede, die einen Frhr. v. Sudhausen geheiratete hatte, den Hof geerbt. Von dieser hat Joh. Heinrich Düngelmann im Jahre 1896 den Hof für 2000 Stück Französ. Cronentaler gekauft. Außer der Pacht= und Gewinnlast an die Strünkeder lagen auf dem Hofe folgende jährliche Lasten: 1 Scheffel Weizen, 1 1/2 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Hafer alt Bochumer Maß, abwechselnd eine Gans und das andere Jahr ein Huhn sowie ein "Bothen" Flachs an die lutherische Pastorat zu Herne, 1 Brot an die lutherischen Armen zu Herne, 2 Brote und 2 Stiegen Roggengarben an den zeitlichen lutherischen Küster. Diese Abgaben sind erst 1873 mit 278 Thalern 8 Pfg., dem 25fachen Betrag des von der Generalkommission in Münster festgesetzten Normal=Ablösepreis, abgelöst worden.[3]
Der Joh. Heinrich Düngelmann, der den Hof von der Frau von Sudhausen kaufte, ist auch derjenige, der 1804 das Wohnhaus neu baute. Er war 1733 geboren und heiratetet 1767 in erster Ehe Anna Marg. Schulte am Esch (gest. bereits 1769), 1777 in zweiter Ehe Anna Clara Cremer, die auch auf dem Deelenbalken verewigt ist. Sein Sohn auf 2. Ehe Johann Georg, der 1809 eine Anna Clara Wiesmann geheiratet hatte, starb 1814, drei Monate nach dem Tode seines vaters, so daß die alte und die junge Frau Düngelmann als Witwen auf dem Hofe zurückblieben. Jeder Partie, der alten Frau und der jungen mit ihren 3 Kindern gehörte der Hof nun je zur Hälfte. Die junge Witwe heiratete einige Jahre später in 2. Ehe den Bruder ihres verstorbenen Mannes, Johann Heinrich Düngelmann. Zu jener Zeit wurde ein Vertrag geschlossen, wonach die alte Frau Düngelmann, die damals 70 Jahre zählte und 1830 gestorben ist, ihre Hälfte der jungen Frau gegen Leibzucht übertrug, ferner wurde zur Sicherung der Kinder aus erster Ehe im Jahre 1821 ein Auseinandersetzungs- und Einkindschaftsvertrag geschlossen, wonach die Eheleute Düngelmann, also Clara Wiesmann und ihr zweiter Mann, verpflichtet waren, den Düngelmannshof am 10.2.1845 einem der drei Kinder aus erster Ehe (Friedrich, Friederika und Dorothea) gegen eine alsdann zu bestimmende Leibzucht für das Quantum von 4000 Reichstaler zu übertragen. Im Jahre 1843 aber traf man eine andere Regelung. Der Sohn aus erster Ehe, Friedrich, der zuerst als Hoferbe ausersehen war, war längst gestorben. Die nächste Anwartschaft war nach dem Vertrage von 1821 auf seine ältere Schwester Friederike übergegangen, die einen Friedrich Asbeck geheiratete hatte. Aus der zweiten Ehe war aber ein Sohn vorhanden, Johann Heinrich Engelbert Düngelmann. Man kam daher zu folgender Regelung: Die Eheleute Düngelmann übertragen den Eheleuten Asbeck ihr gesamtes Vermögen, halten sich aber den Nießbrauch bis zum Tode eines von ihnen vor. Die Eheleute Asbeck acceptieren diese Vermögensübertragung und verpflichten sich zur Uebernahme sämtlicher Schulden und nach Erlöschen des Nießbrauchrechts zur Gewährung der (genau umschriebenen) Leibzucht an den Ueberlebenden. Die drei Kinder der übertragenden Eheleute (aus 2. Ehe) Christine, Lisette und Alwine erhalten eine abfindung von je 200 Talern und im Fall der heirat eine einfache Ausrüstung und eine milchgebende Kuh. Die Eheleute Asbeck übertragen ihrerseits das ihnen von den Eheleuten Düngelmann übertragende Vermögen dem Johann Heinrich (Engelbert) Düngelmann eigentümlich. Dieser acceptiert die Uebertragung und übernimmt sämtliche Leistungen, welche den Eheleuten Asbeck in diesem Vertrage auferlegt sind. Außerdem tritt er den Eheleuten Asbeck mehrere Grundstücke ab, deren Wert von den Kontrahenten auf 1800 Taler veranschlagt wird. Zu diesen Grundstücken gehört auch der Teil des Besitztums, der "durch die Chaussee (also die gerade vorher fertiggestellte Bochumer Straße) von den übrigen Gründen abgeschnitten und von Herne aus zur Rechten von der Chaussee belegen ist". Er räumt ferner den Eheleuten Asbeck das Recht ein, "die Erde aus dem links von der Chaussee von Herne aus, längs seinen Grundstücken fließenden Bache auszuwerfen, und zwar für die Strecke von der Berger Hecke an bis zu dem Garten des Friedrich Rembert. Die Eheleute Asbeck dürfen die ausgeworfene Erde auf dem Düngelmannschen Grund und Boden so lange liegen lassen, bis sie gehörig ausgetrocknet ist. Um dieselbe wegzubringen, wird ihnen eine Fuhrwegegerechtigkeit durch Düngelmanns Busch und so lange der dort existierende Weg liegen bleibt, eingeräumt. Endlich zahlt der junge Düngelmann dem friedrich Asbeck noch 200 Taler und verpflichtet sich, seiner anderen Halbschwester Dorothea, die mit Heinrich Schlenkhoff genannt Dux verheiratet war, als völlige Abfindung für den Nachlaß ihres Vaters und des gesamten Düngelmannschen Vermögens 1000 Taler Berl[iner] Courant auszuzahlen.
So übernahm denn Joh. Hrch. Engelbert Düngelmann den Hof. Er war mit Engel Marg. Cath. Sengenhoff verheiratet. Als diese 1860 starb, waren sechs minderjährige Kinder vorhanden, für die Heinrich Sengenhoff die Vormundschaft übernahm. Er wurde, wie es damals üblich war, ein Erbauseinandersetzungsvertrag abgeschlossen. wonach das Vermögen an beweglichem und unbeweglichem Eigentum auf 10 508 Taler beziffert wurde. Davon fiel auf die Kinder die Hälfte, die auf den Vater übertragen wurde mit der verpflichtung, jedem Kind bei der Entlassung aus der väterlichen Gewalt 875 Taler aus diesem mütterlichen Erbteil auszuzahlen. Als der Vater bereits 1863 starb, erhielt das zweite Kind, der 1845 geborene Heinrich Friedrich Düngelmann, den Hof und zahlte in den Jahren 1873 und 74 seinen Geschwistern, von denen ein Mädchen den Wilh. Masthoff, ein anderes einen Hufschmied Küppersbusch in Klein=Umstand bei Werden, ein drittes den Ackerwirt Kuhlendahl in Wamigrath bei Langenberg geheiratet hatte, die 875 Taler sowie eine weitere Abfindung vom väterlichen Vermögen aus. Von dem Sohne Heinrich Friedrich Düngelmanns erwarb die Stadt Herne den Hof im Jahre 1918."
Haus
Hausinschrift
Am Haupthaus:
- Gott bewahre dieses Haus für Wasser und für Brand und auch das ganze Vater Land
- Anno 1804 den 12. July.
- Johannn Heinrich Düngelmann u. Anna Clara Kremer aus Herne (Ehelet.)
- MHOR (Meister Hangohr:)[4]
am Anbau:
- Bauen und Pflanzen laßt euch nicht verdrießen,
- unser Nachkommen sollen es mitgenießen.
- Heinrich Dungelmann u. Henriette Lochthofe Ehelt. Herne u. Baukau
- d. 19. Juni 1880.
- M.W.Funkenberg [Zimmerm.])[5]
Auf der Rückseite: Dieses Stück stamt von Punge zu Horsthausen und thrug die Jahreszahl 1774
Fuhrpark
Dem Fuhrpark [gegr. 1907[6]] obliegt also in der Hauptsache die gesamte Straßenreinigung und die Müllabfuhr. Daneben ist dem Fuhrpark die Gestellung der Pferde für die Straßenberieselung und den Krankenwagen übertragen, weiter betätigt er sich an notwendigen Fuhren im Stadtinteresse. Nachdem sich das zuerst gemietete Fuhrparkgrundstück an der Bochumerstraße als nicht mehr ausreichend erwies, kaufte der Magistrat 1918 den Düngelmannshof in Größe von 135,04 Ar, dessen aufstehende Gebäude nach einigen Um= und Anbauten auf lange Jahre hinaus allen Anforderungen entsprechen.'[7]
Genealogische Anmerkungen
Vgl. Düngelmann (Familie)
Verwandte Artikel
- Düngelmann (Familie) (← Links)
- 1503 (← Links)
- 1666 (← Links)
- 1590 (← Links)
- 1487 (← Links)
- Urkunde 1484 März 27 (← Links)
- Urkunde 1590 Mai 11 (← Links)
- Urkunde 1460 Juni 23 (← Links)
- Urkunde 1503 August 17 (← Links)
- Urkunde 1554 September 29 (← Links)
- 1655 (← Links)
- 1554 (← Links)
- Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486 (← Links)
- Türkensteuerliste 1598 (← Links)
- Urkunde 1719 März 10 (← Links)
- Urkunde 1487 Januar 2 (← Links)
- Riemker Vöde (← Links)
- Urkunde 1655 Januar 18 (← Links)
- Urkunde 1666 November 25 (← Links)
- Das südliche Herne von einst (Reiners 1935) I (← Links)
- Was die hundertjährigen Karten von Herne uns erzählen Teil 3 (1928) (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder XI. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder XIII. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder VI. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder IV. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder III. (← Links)
- Limburger Besitz im alten Herne (1938) (← Links)
- Das alte Dorf Herne (Herner Anzeiger 1934) I. (← Links)
Quelle
- ↑ Arnes, Franz: Das Heberegister des Stiftes Essen. Nach dem Kettenbuche im Essener Münsterarchiv. Ückendorf, S. 45. In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, Hft. 34, Essen 1912
- ↑ http://www.asb-herne-mitte.de/
- ↑ http://dfg-viewer.de/show/?id=8071&tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00037_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=20
- ↑ Artikel Leo Reiners 1.6.1935
- ↑ Decker 1927/1980, S. 79
- ↑ Schaefer 1912, S. 96
- ↑ Decker, a.a.O. S. 132