Haus Dahlhausen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Haus Dahlhausen
Letze Änderung: 23.09.2017
Geändert von: Thorsten Schmidt
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Haus Dahlhausen war eine Wasserburg und liegt in Eickel, westlich von der heutigen Dahlhauser Straße, an der Hammer Straße in der sogenannten „Springwiese“. Der Burggraben wurde durch eine Quelle gespeist. Diese Burg war im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Dahlhausen und gelangte im Jahr 1546 durch Einheirat in den Besitz des Heinrich von Düngelen. Das Herrenhaus im Fachwerkstil wurde 1794-1799 errichtet[1].

Goswin von Düngelen [2] heiratete Elisabeth, die Tochter Melchior von Havkenscheids. Ihre Tochter Anna von Düngelen war Kapitularin des adeligen Damenstiftes Kloster Elsey und heiratete am 18. Oktober 1644 Jörgen Christoph von Schell, der 1651 vom Grafen von Styrum mit Haus Rechen belehnt wurde.[3]

Karl Ferdinand Franz Philipp Amalius Freiherr von Düngelen starb hier ohne männliche Nachkommen am 21. Juni 1802.

Ab dem Jahre 1809 gehörte das Gut der Familie Schragmüller.

Durch den Bergbau kam es zu Bergschäden und einem Absinken des Grundwasserspiegels. Der letzte Eigentümer des Gutes, Karl Konrad Schragmüller, prozessierte und verkaufte es schließlich 1890 an die Firma Friedrich Krupp AG, die auch die benachbarte Zeche Hannover besaß. Auf dem Gelände wurde zwischen 1906 und 1915 von der Firma Krupp die Arbeitersiedlung Dahlhauser Heide errichtet.

Das Gut-Dahlhausen wurde bis 1973 von der Firma Krupp nebst landwirtschaftlichen Ländereien verpachtet. Der letzte Pächter war der Bauer Michael.
Seit 1974 befindet sich Haus-Dahlhausen im Besitz der Familie Göbel, die dort einen Ponyhof betreibt und die Anlage durch 2 Reithallen sowie ein Restaurant mit gutbürgerlicher Küche erweitert hat.
Hier hat auch der Reiterverein "Bochum-Hordel" sein Zuhause.

Genealogie

Familie von Dahlhausen

Urkundlich erwähnt wird Johann von Dahlhausen 1321 in einer Urkunde des Stiftes Essen, danach Heinrich von Dahlhausen 1328 und wiederum Johann von Dahlhausen 1384. Ihnen folgen später Tonnis von Dahlhausen 1443 , Henrik von Dahlhausen 1451 und schließlich Otto von Dahlhausen 1491. Mit ihm sind die Herren von Dahlhausen im Mannesstamm ausgestorben.

Erbfolger von Düngelen

  • 1473 Bernt von Düngelen zu Bladenhorst erhält Haus Dahlhausen
  • 1552 "Rotger von Dungelen zu Dailhusen is niet weirhafftich."

Erbfolge

  • Von 1564 bis 1580 ist Heinrichs Sohn, Röttger von Düngellen Besitzer von Dahlhausen. Die dem Haus Dahlhausen zustehende Landtagsfähigkeit in der Grafschaft Mark wird 1605 auf Rotgers Sohn Goswin übertragen.
  • 1605 Goswin von Düngelen oo Elisabeth von Havkenscheid auf Haus Dahlhausen bei Bochum-Hordel)
    • Tochter Anna von Düngelen oo 18. 10.1644 Jörgen Christoph von Schell (geb. 1619, +25.05.1677) zu Haus Rechen (Wiemelhausen)
  • Rötger von Düngelen zu Dahlhausen (* 08.04.1599 † 28.01.1679) oo 20.06.1628 Clara Elisabeth von Kettler zu Haus Hovestadt.
    • Mauritz Goswin von Düngellen (* 11.12.1639 † 11.11.1725)oo 1665 Clara Amalia Lappe zu Ruhr und Visbeck
      • Mauritz Winhold (* 24.01.1670 † 28.06.1744) oo Gudula Johanna von Hugenpoth zu Stockum.
  • 1751 Verkauf einiger zu Dahhausen gehörige Bauernhöfe [4], [5]
  • 1752 Zwangsverkauf zweier Bauernhöfe (Overmann und Bömmermann zu Hordel) [6]
  • 11.1756 Zwangeverkauf von Dahlhauser Besitz in Orsoy [7]
  • 1759 wird der Sohn Moritz Goswins, Goswin Carl von Düngellen, Herr auf Dahlhausen.
  • 1766 verkauf eines Stück Landes, die Bredde, [8]

Ereignisse, Güterstreit

  • Wegen einer unerfüllten Forderung von 900 Talern klagte 1677 vor dem Hofgericht in Kleve und 1684 vor dem Reichskammergericht in Wetzlar Rutger von Düngelen zu Dahlhausen auf Immission in den Schledinghof und das Drewegut des Johan Salentin von Nesselrode als Rechtsnachfolger des Wilhelm von Brempt zu Grimberg.

Ritterzettel

  • 1666-97 Ritterzettel, Präsentlisten zum Landtag: von Düngel zu Dalhausen, zu Hovescheidt (zum Werdener Sattelhof Viehausen)

Werdener Lehen

1707-1785 Sattelhof Dahlhausen, Bauerschaft Hordel, Kirchspiel Eickel, Belehnung von Düngelen.

Patronatsrecht zu Eickel

Patronatsrecht zu Eickel

1643 Wahrung des Patronatsrechte der Häuser Dalhausen, Nosthausen, Dorneburg und Gosewinkel bei der Vergabe des lutherischen Pastorates zu Eickel durch den kurpfälzischen Residenten Dr. Wittgenstein.

Eigenbehörige

Nach der Feuerstättenliste von 1664 War Haus Dahlhausen Grundherr über 27 ½ Höfe. Dieser Besitz erstrecken sich vom Raum Hordel (Hof Ahmann, Hof Kruse, Hof Beckmann und Hof Blanke) über Werne (Hof Hellbrugge), Harpen (Hof Oberhoff), Gerthe (Schultenhöfe), Altenbochum (Hof Kost und Hof Veltmann), Eickel (Hof Muthmann und Hof Vietinghof , Bickern (Hof Dreisskamp und Hof Borcke), Riemke (Hof Messmann und Hof Rensinghoff) bis nach Hofstede, Hamme, Günnigfeld, Eppendorf, Ückendorf und Steele. Alle diese Orte lagen damals im historischen Amt Bochum.

Verkauf

Haus Dahlhausen gelangte 1802 zusammen mit Haus Havkenscheidt an Friedrich Wilhelm Schragmüller und wurde 1891 an die Fa. Krupp verkauft.

Archivalien

  • Stadtarchiv Bochum / Sammelbestand Adelssitze / Haus Dahlhausen, mit 40 Archivkartons (17. – 20. Jhdt.)
  • Stadtarchiv Bochum / Sammelbestand Adelssitze /von Düngelen-Schragmüller, mit 13 Mappen (18. - 20. Jhdt.)
  • Stadtarchiv Herne / Archiv Haus Dahlhausen, mit 81 Urkunden (1361 – 1801 und 1.277 Akten (1526 - 1908)

Verwandte Artikel

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Haus Dahlhausen, abgerufen am 14. März 2015
Genealogie-Wiki: Haus Dahlhausen (Hordel), abgerufen am 14. März 2015

Quelle

  1. Symann, Ernst: Die Urkunden des Archivs Wanne-Eickel 1600-1800, II, S.140ff.
  2. Haus Laer: Stiftung Elisabeth von der Leithen
  3. Günter Höfken: Die Geschichte des Hauses Rechen. In: Bochumer Heimatbücher 1951. Kortum-Gesellschaft Bochum, Bochum, 1951 http://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W27CQCFQ666BOLDDE online
  4. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/pageview/445043 Duisburger Intelligenz-Zettel Nr. XIX
  5. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/pageview/445083 und Nr. XXIII. mit specifikation
  6. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/pageview/451180 ebd. Nr. VIII.
  7. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/pageview/469728
  8. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/pageview/486411