Arbeiterwohlfahrt Herne: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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=== 1919 - 1933 Die Anfänge ===
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Nachdem die Volkshausgesellschaft [[1920]] die [[Bahnhofstraße]] 8b erworben hatte, waren dort im Anbau die Büros der Geschäftsführerin der AWO ([[Auguste Sindermann]]) und der Bauarbeitergewerkschaft, ein Jugendheim der Sozialistischen Jugend und eine Nähstube untergebracht. Im Vorderhaus waren die Büros der SPD, eine Buchhandlung und ein Redaktionsraum der sozialdemokratischen "Herner Volkszeitung" .  
Nachdem die Volkshausgesellschaft [[1920]] die [[Bahnhofstraße]] 8b erworben hatte, waren dort im Anbau die Büros der Geschäftsführerin der AWO ([[Auguste Sindermann]]) und der Bauarbeitergewerkschaft, ein Jugendheim der Sozialistischen Jugend und eine Nähstube untergebracht. Im Vorderhaus waren die Büros der SPD, eine Buchhandlung und ein Redaktionsraum der sozialdemokratischen "Herner Volkszeitung".
 
Im Laufe des Jahres [[1926]] errichtet die Arbeiterwohlfahrt in Constantin eine Tagesheilstätte, in der (lungen)erkrankte Personen (häufig Tuberkolose) für 6 bis 8 Wochen untergebracht werden. Die Tagesheilstätte ist jeweils in den Sommermonaten geöffnet und wird von 100-150 Personen jährlich besucht.
Wärend des Krieges wurde sie zerstört.


=== 1933 - 1945 Machtergreifung der Nationalsozialisten und Zerschlagung der AWO ===
=== 1933 - 1945 Machtergreifung der Nationalsozialisten und Zerschlagung der AWO ===

Version vom 23. November 2019, 18:42 Uhr

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Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Herne
Logo AWO-Logo, 2018.jpg
Abkürzung: AWO Herne
Vorsitz: Thorsten Kulliga
Gründung: 1919
Letzte Änderung: 23.11.2019
Geändert von: Ulrich Klonki


Auf Initiative der Frauenrechtlerin und Sozialreformerin Marie Juchacz ist am 13. Dezember 1919 der Hauptausschuss für Arbeiter-Wohlfahrt ins Leben gerufen worden. Die Not der Armen und - eben auch vieler Frauen - während des ersten Weltkrieges brachte Juchacz auf die Idee, eine sozialdemokratische Wohlfahrtspflege zu initiieren.

Durch solidarische Hilfe zur Selbsthilfe und Einflussnahme auf die staatliche und kommunale Sozialpolitik sollte die stigmatisierende Armenpflege überwunden werden. Keine barmherzigen Almosen, sondern Rechtsansprüche auf Hilfe!

Geschichte

1919 - 1933 Die Anfänge

Nachdem die Volkshausgesellschaft 1920 die Bahnhofstraße 8b erworben hatte, waren dort im Anbau die Büros der Geschäftsführerin der AWO (Auguste Sindermann) und der Bauarbeitergewerkschaft, ein Jugendheim der Sozialistischen Jugend und eine Nähstube untergebracht. Im Vorderhaus waren die Büros der SPD, eine Buchhandlung und ein Redaktionsraum der sozialdemokratischen "Herner Volkszeitung".

Im Laufe des Jahres 1926 errichtet die Arbeiterwohlfahrt in Constantin eine Tagesheilstätte, in der (lungen)erkrankte Personen (häufig Tuberkolose) für 6 bis 8 Wochen untergebracht werden. Die Tagesheilstätte ist jeweils in den Sommermonaten geöffnet und wird von 100-150 Personen jährlich besucht. Wärend des Krieges wurde sie zerstört.

1933 - 1945 Machtergreifung der Nationalsozialisten und Zerschlagung der AWO

1933 erfolgte ein deramatischer Umbruch. In ihren Erinnerungen beschreibt die Tochter des damaligen Parteisekretärs Heinrich Crämer, Luise Strunk, die sogenannte "Machtergreifung" wie folgt: "Nach der Wahl Hitlers durch den Reichstag und der Bestätigung durch den Reichspräsidenten von Hindenburg als Reichskanzler ging eine Vernichtungswelle über die Organisationen der Arbeiter-Bewegung und deren Funktionäre, zunächst illegal durch die SA los. Die der Arbeiter-Bewegung gehörenden Gebäude und Büros wurden besetzt und durchsucht, auch hier in Herne.

Das Parteihaus Bahnhofstraße 8b wurde am 2. April 1933 besetzt und blieb es bis zum 29. April 1933. Man durchsuchte die sich in den Räumen befindlichen Aktenschränke angeblich nach landesverräterischem Material und Waffen. In Wirklichkeit aber nach Mitgliederverzeichnissen der verschiedenen Organisationen. Man bedrohte die in den Häusern wohnenden Funktionärsfamilien mit Waffen, beschimpfte sie bei Wohnungsdurchsuchungen in der hässlichsten Art. Sehr oft unternahm man diese Aktionen in total betrunkenem Zustand, wie im Parteihaus Bahnhofstraße 8b - Nacht für Nacht den ganzen Monat April 1933 hindurch.

Die in Privathäusern wohnenden Funktionäre holte man in der Nacht aus ihren Betten, schleppte sie in die SA-Heime, verprügelte und quälte sie und warf sie dann bewusstlos auf die Straße, von wo aus sie, wenn sie Glück hatten, von Angehörigen oder Bekannten nach Hause oder ins Krankenhaus gebracht wurden. Ausschreitungen gab es auch schon in den letzten Monaten 1932 ... "

Um die Geschäftsstellen, die Einrichtungen und Konten der AWO stritten sich die Nazi-Organisationen, besonders die NS-Arbeitsfront und die NS-Volkswohlfahrt.

1945 - 1955 Wiederaufbau

Die Aufbauzeit nach dem Krieg war bewegt und sehr erfolgreich. Ab 1945/1946 waren die AWO-Geschäftsräume in dem früheren Gewerkschaftshaus, das 1933 von der Arbeitsfront okkupiert worden war, ab März 1947 in der Bahnhofstraße 16.

An beiden Standorten gab es eine Suppenküche und einen Speiseraum. Dort wurden wochentags bis zum Umzug im April 1949 in die Bahnhofstraße 7c für 60 Pfennig und einige Lebensmittelmarken etwa 80 Portionen ausgegeben. Damals war es sehr schwer an Lebensmittel zu kommen, oft kochte schon das Wasser im Suppenkessel und Auguste Sindermann und Else Drenseck waren noch unterwegs, um etwas für die Suppe zu organisieren oder zu fechten, wie es damals hieß.

Der nächste Umzug stand bereits im März 1950 zur Mont-Cenis-Strasse 10 an, hier hatten die AWO, die SPD, die Falken und die Westfälische Rundschau bis zum Abbruch des Gebäudes im Mai 1964 ihre Räumlichkeiten.

Auguste Sindermann hat sich sehr für den Bau des heutigen Karl-Hölkeskamp-Hauses an der Breddestraße eingesetzt. Sie legte Wert darauf, dass neben den Büros auch Jugendräume, eine Altenbegegnungsstätte und ein Veranstaltungssaal errichtet wurden. Die AWO entwickelte sich in Alt-Herne schnell zu einem starken Wohlfahrtsverband, 1947 verdreifachte sie ihre Mitgliederzahl auf 2000 und die Zahl freiwilliger Helfer auf 3000 Frauen und Männer (WR 4.2.1948).

Die AWO hat sich sehr konkret der Sorgen und Nöte der Menschen angenommen, Beispiele aus der Westfälischen Rundschau:

  • Tb.-Kranke erhalten Zuweisungen von stärkenden Lebensmitteln
  • erholungsbedürftige Kinder werden 4 bis 6 Wochen in Kinderheimen in Hattingen (Königsstein) und Linden-Dahlhausen (Naturfreunde-Haus) untergebrachtund nehmen dort 4 bis 5 Pfund zu
  • Versorgung besonders bedürftiger Personen mit Textil- und Schuhwaren (WR 4.12.1946)
  • Hilfe für Flüchtlinge und Ostvertriebene (WR 23.11.1948)
  • In der Nähstube werden Textilien für die Kleiderkammer aufgearbeitet (WR 15.12.1949)
  • Begründung der großen traditionellen AWO-Weihnachtsfeier mit 400 Männern und Frauen: 28000 Jahre unter dem Weihnachtsbaum hieß es 1948 (WR 23.12.1948)
  • Krankenbesuche mit nützlichen Geschenken oder auch Bargeld.
  • Ehrenamtliche Helfer machen Hausbesuche zu Familien mit gefährdeten Kindern, sind als Schutzaufsichtshelfer, Vormunde, Pfleger, Abwesenheitspfleger und Unterhaltspfleger unterwegs (WR 1.2.1951)
  • Selbst in den Jahreshauptversammlungen klappern die Stricknadeln

Vorsitzende

Veranstaltungen

  • 18.01.2020 AWO Kreisverbandskonferenz mit Neuwahl des Vorstandes
  • 06.01.2020 Neujahrsempfang
  • 04.12.2019 Weihnachtsfeier im Kulturzentrum
  • 22.11.2019 erster Spatenstich für das Seniorenzentrm "Berta-Schulz-Quartier" an der Karlstrasse
  • 13.05.2019 Grundsteinlegung der Kita Mont-Cenis-Strasse 144
  • 27.04.2019 100 Jahre AWO, Jubiläumsfeier auf dem Robert-Brauner-Platz
  • 24.06.1971 Eröffnung des Seniorenzentrums Am Katzenbuckel
  • 17.11.1969 erster Spatenstich für das Seniorenzentrum Am Katzenbuckel
  • 09.05.1964 Eröffnung des Karl-Hölkeskamp-Hauses
  • 27.10.1962 Richtfest am Neubau des Karl-Hölkeskamp-Hauses auf der Breddestrasse
  • Gründungsversammlung



Verwandte Artikel

Quellen