St. Peter und Paul: Unterschied zwischen den Versionen
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Die erste Orgel wurde 1810 in Herford vom Orgelbauer Meyer erstellt. 1903 gelangte sie in die Börniger Notkirche, nach | Die erste Orgel wurde 1810 in Herford vom Orgelbauer Meyer erstellt. 1903 gelangte sie in die Börniger Notkirche, 1903 nach einer Überholung durch den Paderborner Orgelbaumeister Carl Tennstädt in die neue St. Peter und Paul Kirche. Sie wurde dabei auf 17 Register erweitert. 1960 setzte man sie in die Horsthauser St. Josephs Kirche um. 1983 wurde sie für den Neubau von St. Joseph bei der Firma Sauer in Höxter restauriert und erhielt 21 Register. Seit 1987 ist sie wieder in Gebrauch. Sie ist die älteste erhaltene und zugleich wertvollste Orgel in Herne. | ||
Im Juli 1960 wurde eine neue Orgel der Firma Stockmann aus Werl mit 52 Registern angeschafft, die im Jahr 1982 von der Empore in das nördliche Seitenschiff verbracht und dort in neuem Gehäuse aufgestellt wurde.<br> | |||
<big>DIE ERNEUERTE STOCKMANN-ORGEL</big> <br> | <big>DIE ERNEUERTE STOCKMANN-ORGEL</big> <br> | ||
Die Orgel hat Schleifladen mit elektrischer Traktur. Auf 4 Manuale und Pedal sind 52 Register mit 3728 Pfeifen so verteilt, daß die zu den einzelnen Klaviaturen gehörenden Pfeifenreihen jeweils in einem eigenen Gehäuse untergebracht sind, und somit ein selbständiges Werk bilden.<br> | Die Orgel hat Schleifladen mit elektrischer Traktur. Auf 4 Manuale und Pedal sind 52 Register mit 3728 Pfeifen so verteilt, daß die zu den einzelnen Klaviaturen gehörenden Pfeifenreihen jeweils in einem eigenen Gehäuse untergebracht sind, und somit ein selbständiges Werk bilden.<br> |
Version vom 28. August 2023, 11:42 Uhr
Die Kirche St. Peter und Paul Börnig-Sodingen ist eine katholische Gemeindekirche in Herne und liegt an der Kirchstraße/Widumer Straße.
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Bis zum 31. Dezember 2016 war sie Gemeindekirche der St. Peter und Paul Gemeinde im Pastoralverbund Herne-Ost des Dekanates Emschertal im Erzbistum Paderborn. Heute gehört sie zur Katholische Pfarrgemeinde St. Dionysius Herne.
Baugeschichte
Kirchlich gehörten alle katholischen Bewohner der Bauernschaften Börnig, Sodingen und Gysenberg sowie Horsthausen ursprünglich zur Pfarrei St. Lambertus in Castrop. Um 1818 wird die Bevölkerungszahl mit 584 Personen angegeben, davon 546 katholische Gemeindemitglieder. Um 1885 betrug diese schon 2000 Gemeindemitglieder und seit dem 28. April 1892 feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste in der an der Ecke Kirchstraße/Widumer Straße (Widum = Pfarrhaus) gebauten Notkirche St. Urbanus. Diese Notkirche diente der Mutterpfarrei beim Umbau ihrer Kirche St. Lambertus als Domizil und auch die alte Kirchenglocke aus Castrop aus dem Jahre 1643 ging auf St. Urbanus über (1906 nach Merklinde, 1943 verschollen). Zusammen mit St. Joseph wurde am 9. April 1900 die Pfarrei Börnig-Sodingen mit Gysenberg von Castrop Unabhängig und errichtet.[1] Es gelang dem neuen Kirchenvorstand der Gemeinde Börnig-Sodingen, ein Grundstück gegenüber der Notkirche, der Hollerte Stock genannt, anzukaufen und zuerst einen eigenen Friedhof einzurichten. Durch die Gründung des politischen Amtes Sodingen wird der Wunsch eine eigene Pfarrkirche zu bauen größer und die Planungen werden vorangetrieben.
Nach den Plänen des Regierungsbaumeisters Hermann Wielers wird das neugotische Gebäude durch den Sodinger Bauunternehmer Rehkopp erbaut. Der Baupreis betrug 200500 Mark. Am 28. April 1902 erfolgte der erste Spatenstich, am 29. Juni 1902 (Peter & Paul) die Grundsteinlegung durch den Bischof Wilhelm, am 8. Dezember 1903 die Einsegnung und am 14. Juli 1906[2] die feierliche Konsekration der nunmehr dem Patronat von St. Peter und St. Paul zugedachten Kirche, durch den Paderborner Weihbischof Augustinus Gockel.
"Die Kirche ist in rein gotischem Stile gebaut. Ihre Länge beträgt mit dem Turme 54 m. Die Breite des Hauptschiffes ist 9 m, die der Nebenschiffe je 5 m. In der Vierung hat sie eine Breite von 25.5 m. Die Höhe der Kirche bis zur Dachspitze ist 24 m, bis zur Turmspitze 71 m."[3]
Am Pfingstsonntag 1943 und besonders am 9. November 1943 wird das Kirchengebäude schwer beschädigt und die Kirche für 13 Monate gesperrt[4]. 1951/1952 wird die bauliche Sicherheit der Kirche mit schlichter Malerei und Verglasung wiederhergestellt.
Am 15. November 1991 beschließt die Bezirksvertretung Sodingen, die Eintragung der kath. Pfarrkirche St.-Peter-und-Paul in die Denkmalliste der Stadt Herne zu beantragen. Am 13. Februar 1992 gab die Stadt Herne daraufhin folgenden Bescheid: "Gemäß § 3 des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Baudenkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen vom 11. März 1980 ..., ist die kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, in 4690 Herne 1, Gemarkung Börnig, Flur 12, Flurstück 5, als Baudenkmal mit Wirkung vom heutigen Tage in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne eingetragen worden."[1]
Ausstattung
Hochaltar
Dieser wurde im Jahre 1912 in einem Gemeinschaftwerk folgender Werkstätten geschaffen:
- August Bücker (1859-1933), Rheda. Altaraufbau.
- Heinrich Hartmann (1868-1937) Wiedenbrück; Schnitzaltarfiguren.
- Ferdinand Schuto (1869-1941), Bingen; Bemalung und Vergoldung.
Er ist der bedeutenste Neugotische Hochaltar in Herne.
1 Tabernakel
2 Kreuz
3 Kreuzgruppe (Jesus, Maria und Johannes)
4 Erzengel Gabriel
5 Erzengel Raphael
6 Erzengel Michael
7 Erzengel Uriel
8 Engel
9 Hl. Petrus
10 Hl. Paulus
11 Geburt Jesu
12 Hochzeit zu Kanaan
13 Letztes Abendmahl
14 Auferstehung
Am Altartisch: 15 Opfer des Abraham
16 Lamm Gottes
17 Opfer des Melchisedech1 Tabernakel
2 Kreuz
3 Kreuzgruppe (Jesus, Maria und Johannes)
4 Erzengel Gabriel
5 Erzengel Raphael
6 Erzengel Michael
7 Erzengel Uriel
8 Engel
18 Papst Urban
19 Kaiser Heinrich II.
20 Kaiserin Kunigunde
21 Hl. Liborius
22 Katharina von Alexandrien
23 Hl. Barbara
Am Altartisch: 15 Opfer des Abraham
16 Lamm Gottes
17 Opfer des Melchisedech
- Zwei Standbilder der Patrone St. Peter und Paul, entstanden um 1730
- 1967 Bildstock "Maria im Baum" von Hermann Gesing
- 2003 Ambo, Altartisch, Osterleuchter u. Taufbrunnen aus der Werkstatt Winkelmann aus Günne.
FENSTER
An Pfingsten 1943 wurden alle Fenster der Kirche durch eine Luftmiene zerstört und nur provisorisch erneuert.
1950 schuf Walter Klocke (1887-1965)[5] die ersten neuen Fenster.
Hochchor:
- fünf Fenster mit Ornamente
Linkes Querschiff: (durch die Orgel verdeckt)
- Fenster mit Thema zur Eucharistie
Rechtes Querschiff:
- Szenen aus dem Leben des hl. Paulus: Blendung, Predigt, Enthauptung.
- Szenen aus dem Leben des hl. Petrus: Verleugnung, Schlüsselübergabe, Kreuzigung.
- Darüber: Die vier Evangelistensymbole.
Marienkapelle (links):
- Die freudenreichen Geheimnisse des Rosenkranzes: Verkündigung an Maria, Maria bei Elisabeth, Geburt Jesu, Darbringung im Tempel, Wiederfindung Jesu im Tempel.
- Die schmerzreichen Geheimnisse des Rosenkranzes: Jesus am Ölberg, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuzweg, Kreuzigung.
- Die glorreichen Geheimnisse des Rosenkranzes: Christi Auferstehung, Himmelfahrt, Geistsendung, Aufnahme Mariens in den Himmel, Krönung Mariens.
Apostelkapelle (rechts):
- Szenen aus dem Leben des hl. Joseph von Nazareth: Maria und Joseph, Verlobung, ein Engel erscheint Joseph.
- Segnender Christus, Bergarbeiter vor dem Petersdom, darüber Joseph.
- Szenen aus dem Leben des hl. Joseph von Nazareth: Christi Geburt, heilige Familie, Tod des Joseph
Weitere Fenster in den Kreuzschiffen zeigen Heilige bzw. Patrone des Erzbistum Paderborns
- St. Elisabeth von Thüringen und St. Heinrich II.
- St. Liborius von Le Mans, St. Hathumar von Paderborn.
Zwischen 1979 und 1984 wurden die Hauptschiff-Fenster und 1985 die Turmrossette durch Jupp Gesing neu gestaltet.
Linke Seite: Thema: Gemeinde
- Ornamente und 1. Gründung der Kirche, Geistsendung (Apg 2,1-4)
- Ornamente und 2. Leben und Glauben im Hause der Lydia (Apg 16,11-15)
- Ornamente und 3. Gemeinschaft im Brotbrechen (Apg 2,42).
- Ornamente und 4. Paulus legt dem kranken Vater des Publius die Hände auf (Apg 28,7-9).
Rechte Seite: Thema: Jesus
- Ornamente und 1. Taufe Jesu im Jordan (Lk 3,21-22).
- Ornamente und 2. Die samaritische Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-12).
- Ornamente und 3. Fußwaschung (Joh 13,1-16).
- Ornamente und 4. Heilung des Gelähmten (Lk 5,17-26).
Rosette: Thema: Vollendung der Welt
In der Mitte ist Christus als Sonne, umgeben von den Paradiesflüssen dargestellt. Neben zwei Engelgruppen erscheinen 24 erlöste Perosnen und Darstellungen der acht Seligkeiten. In den unterern Zwickeln befinden sich Darstellungen von Adam und Eva. Eingesegnet wurde dieses abschließende Werk am 8. Juni 1985.
Glocken
"Die erste Glocke in unserer Gemeinde läutete 1892 vom Dach der Urbanus-Notkirche. Sie stammte aus dem Jahre 1643 und hing bis zum Bau der neuen Castroper Kirche im Gestühl von Alt-St. Lambertus. Beim Bau unserer jetzigen Pfarrkirche wurde ein neues Geläut vorgesehen, die alten Glocken — inzwischen war eine weitere Gußstahlglocke von Nachbarpfarreien geschenkt worden — wurden an neuentstehende Gemeinden weitergegeben. Leider ist die mittelalterliche Glocke später verschollen.
Die Glocke hatte zwischen Spitzenornamenten und einem Rankenband eine vierzeilige Inschrift: † Defunctos ploro vivos voco fulgura frango. Dedicata batae Mariae virgini [Ich beweine die Toten, ich rufe die Lebenden, ich breche den Blitz. Der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet] † R. D. Martinus Borchardius pro tempore pastor in Castrop hanc campanam renovari curavit uti [R. D. Martin Borchard, zeitweise Pfarrer in Castrop, gelang es, diese Glocke erneuert zu nutzen] † et J. Bertholdt zu Frolinden et G. Schulte zu Biegeibieg provisores ecclesiae, egregy ecclesiae catholicae: [und J. Bertholdt zu Frolinde und G. Schulte zu Biegeibieg Träger der Kirche, ??? der katholischen Kirche] † Romanae fautores et defensores Joannes Paris me fecit anno 1643: [Der römische Unterstützer und Verteidiger Johann Paris[7] fertigte mich 1643] Darunter waren 3 Medaillons mit der Mutter Gottes, einem Kruzifix und einem Kreuz angebracht.“
Das neue 3er Bronzegeläut von St. Peter und Paul (22, 33, 55 Tonnen) konnte nur von 1903-1917 die Gemeinde zu Gebet und Gottesdienst rufen und Freude und Leid in die Öffentlichkeit hinaussingen. Es wurde 1917 als Kriegsmaterial abgenommen und eingeschmolzen. Erst 1923 konnte die Gemeinde wieder neue Glocken beim Bochumer Verein gießen lassen.
Für 164,384,- Mark wurde ein 5er-Geläut einschließlich Glockenstuhlumbau geliefert. Die örtlichen Baukosten betrugen rd. 60.000,— Mark (in diesen Zahlen zeichnet sich die Inflation ab).
Die Stimmung der Glocken ist a — c — es — f — g
- a-Glocke: 199 cm 3.359 kg „HERZ JESU, Erlöser der Welt, erbarme dich unser!"
- c-Glocke: 167 cm 1.982 kg „ST. JOSEPH - Gemahl Mariens, Patron der Weltkirche, bitte für uns."
- es-Glocke: 143 cm 1.287 kg „ST. PETER und PAUL, Apostelfürsten und Pfarrpatrone, tretet ein für Priester und Gläubige."
- f-Glocke: 133 cm 1.015 kg „AVE MARIA, Mutter Gottes, Friedenskönigin, Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!"
- g-Glocke: 117 cm 742 kg „HL. LIBORIUS, ruhmreicher Patron des Bistums Paderborn, geleite uns in die ewige Heimat."
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Läutewerk generalüberholt und auf vollelektrischen Betrieb umgestellt. 1968 wurden Glocken und Glockenstuhl entrostet und wetterfest gestrichen. Mögen sie lange noch erklingen und gehört werden, unsere 5 Glocken, und in ihrer eigenwilligen Sprache auch eine „lebendige Stimme der Frohen Botschaft" sein."[8]
Orgel
Die erste Orgel wurde 1810 in Herford vom Orgelbauer Meyer erstellt. 1903 gelangte sie in die Börniger Notkirche, 1903 nach einer Überholung durch den Paderborner Orgelbaumeister Carl Tennstädt in die neue St. Peter und Paul Kirche. Sie wurde dabei auf 17 Register erweitert. 1960 setzte man sie in die Horsthauser St. Josephs Kirche um. 1983 wurde sie für den Neubau von St. Joseph bei der Firma Sauer in Höxter restauriert und erhielt 21 Register. Seit 1987 ist sie wieder in Gebrauch. Sie ist die älteste erhaltene und zugleich wertvollste Orgel in Herne.
Im Juli 1960 wurde eine neue Orgel der Firma Stockmann aus Werl mit 52 Registern angeschafft, die im Jahr 1982 von der Empore in das nördliche Seitenschiff verbracht und dort in neuem Gehäuse aufgestellt wurde.
DIE ERNEUERTE STOCKMANN-ORGEL
Die Orgel hat Schleifladen mit elektrischer Traktur. Auf 4 Manuale und Pedal sind 52 Register mit 3728 Pfeifen so verteilt, daß die zu den einzelnen Klaviaturen gehörenden Pfeifenreihen jeweils in einem eigenen Gehäuse untergebracht sind, und somit ein selbständiges Werk bilden.
In der Mitte stehen die Manualwerke. Oben das Hauptwerk (10 Register) mit den waagerecht in den Kirchenraum ragenden spanischen Trompeten, darunter das Brustwerk (7 Register). In einem abgesetzten Gehäuse steht vor dem verdeckten Schwellwerk (13 Register) das Rückpositiv (10 Register). Die beiden Pedaltürme (12 Register) stehen rechts und links.
Disposition
Bei der Disposition und Intonation wurde vor allem Wert darauf gelegt, daß jedes Werk eine eigene Klangfarbe erhält, und sich somit das eine gegen das andere Manual ausspielen läßt. Selbstverständlich sorgen Koppeln dafür, daß die Werke auch untereinander verbunden werden können. Die Intonation wurde kernstichlos bei offenen Pfeifenfüßen durchgeführt.
Die Disposition entwarf Ildefons Bollinger in Zusammenarbeit mit den Erbauern der Orgel.
Planung und Ausführung in den Orgelbauwerkeslätten der Gebr. Stockmann zu Werl/Westfalen, gegründet 1889.
Die Intonation erfolgte durch Lothar Rüschenschmidt aus Werl.
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