Theodor Wiese

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Theodor Wiese (geboren am 29. Oktober 1883 in Ennigerloh-Werl; † zwischen 1950 und 1954), war ein Herner Kirchenmusiker.

Theodor Wiese im Jahre 1929

Stefan Theodor Wiese wurde als Sohn des gleichnamigen Vaters des Colon Theodor (1833-1899) und dessen Ehefrau Maria Bernardine geb. Schürckmann (1848-1883) in der Bauerschaft Werl [1] – zwischen Ennigerloh und Neubeckum gelegen - geboren und am 31. Oktober in der St. Jakob d. Ä. Kirche in Ennigerloh getauft.[2] Seine Mutter starb schon im November im Kindbett und sein Vater verheiratete sich im nächsten Jahr erneut.

Mit 9 Jahren wurde Wiese durch „verständige Lehrer“ in seiner musikalischen Ausbildung gefördert, so dass er vom 27. September 1901 bis zu seiner Abschlussprüfung am kirchenmusikalischen Konservatorium in Münster am 24. September 1903 perfektionieren konnte.

Am 25. Dezember 1903 spielte er in der damals neuerbauten Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bönig vor und erhielt die Stellung des Organisten und Kantor. (Stimmlage: Bariton) Besonders sein Pfarr-Cäcilienchor der Gemeinde lag ihm dabei am Herzen.

Der Pfarr-Cäcilienchor im Jahre 1928

Neben seinem kirchlichen Dienst machte er die Chorarbeit in Sodingen-Börnig zum Aufblühen. Als Dirigent der Männergesangsvereine (MGV) Concordia und des Männergesangsverein Börnig erlebten die Menschen neue Töne. „er gab der Entwicklung der Tonkunst in Sodingen Ziel und Richtung, er fand ihr mahnend, helfend und leitend stets treu zu Seite. Ihm dürfen wie es verdanken, wenn das Sodinger Musik- und Gesangsleben einen guten Klang hat […].“[3]

Daneben leitete er die Gesangsabteilung des Beamtenvereins Shamrock 1|2. Von 1927 bis 1936 den MGV Herne Stamm 1897. 1920-1937 als Gründungschorleiter die Gesangsabteilung des Werkmeister-Vereins Sodingen-Holthausen. Auch dem MGV „Germania“ aus Börnig verhalf er zur rechten Stimme. Daneben noch der Beamten-Gesangsverein Friedrich der Grosse, MGV Rauxel-Dorf und der MGV Bladenhorst.

Auch komponierte er einige kurze Werke. Ein „Sängergruß“ ist aus dem Jahr 1930 bekannt.[4]

Persönlich war er ein beliebter Mitbürger. „Teddor“ wie er genannt wurde, was in zahlreichen Familien ein gern gesehener Gast. „Man nannte ihn wohl gern den zweiten Pastor, der an dem Leben und Wohlergehen der Gemeindemitglieder denselben Anteil nahm, wie ein Seelsorger.[5]

Ende Dezember 1929 feierte Wiese sein 25jähriges Jubiläum als Organist und Chorleiter an St. Peter und Paul und erhielt zahlreiche Würdigungen. [6]

Vor 1910 ist er in den Adressbüchern nicht nachweisbar. 1910 wird als Adresse und als Eigentum des Organisten Wiese das Haus Kirchstraße 31 verzeichnet. 1914 ist er dort zwar noch wohnhaft, jedoch nur noch als Mieter. Im Adressbuch von 1926 wird er im um-Nummerierten Haus Kirchstraße 67 als „Organist, Photograph und Maler“ bezeichnet. 1929 dann ohne „Maler“. Nun scheint er nach Herne gewechselt zu haben: 1934 steht er als im Haus Shamrockstraße 4 wohnend. 1938 ist er nicht verzeichnet. Er wohnte laut Adressbuch von 1950 im Haus Widumer Straße 4, wie zu Beginn an der Kirchstraße gegenüber „seiner“ Pfarrkirche. Ab 1954 taucht er in Herne nicht mehr auf.

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Quellen

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