Sportclub Westfalia von 1904 Herne: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Infobox Verein | |||
| Name = Sportclub Westfalia von 1904 Herne | |||
| Abkürzung = Westfalia Herne | |||
| Logo = Westfalia Herne.svg | |||
| Vereinsfarben = Blau-Weiß | |||
| Farbe1=blue | |||
| Farbe2=white | |||
| Zweck = | |||
| Vorsitz = Ingo Brüggemann | |||
| Vorstand = Andreas Schmidt, Holger Stoye, Jörg Tottmann und Frank Boguschweski | |||
| Gründung = 1904 | |||
| Auflösung = | |||
| Mitglieder = | |||
| Mitarbeiter= | |||
| Sitz = | |||
| Leitung = | |||
| Adresse = Westring 260, 44629 Herne | |||
| Telefon = 02323/23449 | |||
| Telefax = | |||
| Mobil = | |||
| Homepage = https://westfalia-herne.de/ | |||
| Email = geschaeftsstelle@westfalia-herne.de | |||
| Bild = | |||
| Bildbeschreibung = | |||
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__NOTOC__ | |||
<div class="inhalt" style="background-color:#ffffff;border-style: outset; margin-bottom:1em; padding:2em 2em 2em 2em;font-size:16px;max-width:800px;text-align:justify"> | |||
=Geschichte= | =Geschichte= | ||
==Entstehung und frühe Jahre== | ==Entstehung und frühe Jahre== | ||
Zahlreiche Spieler verdienten auch bei der Westfalia in früheren Jahrzehnten ihr Geld durchaus im Bergbau und in der Metallindustrie der Stadt. | |||
Initiator des Vereins war Willy Stens, ein Mitglied des B.V. Steele und Voluntär bei [[Fritz Baum|Baum]]. Zusammen mit Hermann Kortenhaus setzten sie den Plan zu einem Ballspielverein in die Tat um. | |||
Das Gründungsprotokoll:<br> | |||
Am [[13. Juni]] [[1904]] fand auf [[Schloss Strünkede|Schloß Strünkede]] eine Besprechung zwecks Gründung eines Sportvereis statt. erschienen waren 13 Herren [...] Nach Verlauf derselben wurde von sämtlichen Herren die Gründung des obengenannten Vereins einstimmig beschlossen.<br> | |||
Der Name des Vereins:<br> | |||
1. Hauptversammlung am 17. Juni. 1. Benennung des namenlosen Clubs. [...] einstimmig beschlossen, den Club '''Sport=Club "Westfalia"''' zu nennen.<br> | |||
Die Namen der 16 Gründer sind:<br> | |||
Willy Stens, Hermann Kortenhaus, Fritz Eichholz, Willy Kleine, Fritz Hirdes, Heinrich Brennholt, G. Lichterfeld, Fritz Bromen, G. Sassenberg, Leopold Senger, Fritz Köhler, Alfons Delsing, Emil Schweitzer, Bernhard Krein, Willy Böker und Heinrich Dörlöchter jr.<ref>Herner Anzeiger vom 1. Juni 1929. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21206426 Online auf Zeitpunkt.nrw]</ref> | |||
:Anfrage Spielwiese für den neuen Verein:<br/>''Sportclub Westfalia Herne<br/>Herne i. W., den 28. Dezember 1904<br/>An das Bürgermeisteramt Herne<br/>Wir bitten hierdurch ergebenst, uns gütigst die Erlaubnis zur Abhaltung von Ballspielen auf der an der [[Manteuffelstraße|Schlachthausstraße]] gelegenen Städtischen Wiese erteilen zu wollen.<br/>Es ist diese Wiese die einzige, welche sich für unseren Sport eignet, und da dieselbe sonst unbenutzt daliegt, das projektierte Schlachthaus aber vorläufig noch nicht gebaut wird, hoffen wir, daß Sie uns unsere Bitte gewähren. Unsere eifrigen Bemühungen eine zweckmäßige Wiese zu finden, sind erfolglos, ohne eine solche ist ein Sportclub nicht existenzfähig.<br/>Fast allerorts, wo noch kein Städtischer Sportplatz vorhanden ist, stellen die Städt. Verwaltungen den Vereinen größtenteils unentgeltlich, Wiesen zur Verfügung. In einer Stadt wie Herne war ein Sportclub längst ein Bedürfnis und liegt ab nun in Ihrer Hand, den jungen Sportclub zum Blühen zu bringen. Im Falle Ihrer Erlaubniserteilung möchten wir auch den auf der Wiese gelegenen Schuppen mitbenutzen.<br/>wir bitten höflichst, uns Ihre Antwort möglichst ....''<ref> Übertragung: Gertrud Frohberger, Gisela Brück-Sprengel und Axel Stiebling</ref> | |||
:Nachfrage Spielwiese für den neuen Verein:<br/>''Sportclub Westfalia Herne<br/>Herne i. W. den 13. Januar 1905<br/>Bürgermeisteramt Herne. Wir kommen heute auf Ihr geehrtes Schreiben vom 30. v. Mts. J. [?] III 7181 zurück und teilen Ihnen ergebenst mit, daß unsere letzte Versammlung beschlossen hat, die Wiese zu pachten? Wir möchten Sie jedoch nochmals fälligst bitten, in Erwägung zu ziehen, ob es nicht möglich ist, den Pachtzins zu ermäßigen. Wir bemerken wiederholt, dass man in allen anderen Städten, [?] Herne vollständig ebenbürtig, teilweise sogar noch unterlegen sind, den Sportvereinen in jeder Beziehung die weitgehendsten concessionen? macht. Selbstverständlich müssen wir uns Ihrem Beschlusse fügen und sehen diesen gern möglichst umgehend entgegen.'' <ref>Übertragung: Gertrud Frohberger, Gisela Brück-Sprengel und Axel Stiebling</ref> | |||
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Nach dem Kriegsende spielte die Westfalia in der zunächst erstklassigen Landesliga Westfalen, die mit Einführung der Oberliga zur Saison 1947/48 zweitklassig wurde und 1949 in die 2. Liga West überging. Die Vizemeisterschaft 1954 durch ein dramatisches 2:1 im Entscheidungsspiel bei der SG Wattenscheid 09 brachte den Aufstieg in die Oberliga West. | Nach dem Kriegsende spielte die Westfalia in der zunächst erstklassigen Landesliga Westfalen, die mit Einführung der Oberliga zur Saison 1947/48 zweitklassig wurde und 1949 in die 2. Liga West überging. Die Vizemeisterschaft 1954 durch ein dramatisches 2:1 im Entscheidungsspiel bei der SG Wattenscheid 09 brachte den Aufstieg in die Oberliga West. | ||
In dieser höchsten Spielklasse spielte Herne durchgehend bis zur Einführung der Fußball-Bundesliga zur Saison 1963/64. Trotz der Oberliga-Meisterschaft 1959 (Gerhard Clement wurde mit 33 Treffen Torschützenkönig der Liga) und der Vizemeisterschaft 1960 fand der Verein dort keine Berücksichtigung. Auch die beiden Teilnahmen an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft blieben erfolglos, wohl unter anderem, da die Westfalia 1959 ihre Endrunden-Heimspiele in der Kampfbahn Rote Erde in Dortmund austragen musste. | In dieser höchsten Spielklasse spielte Herne durchgehend bis zur Einführung der Fußball-Bundesliga zur Saison 1963/64. Trotz der Oberliga-Meisterschaft 1959 ([[Gerhard Clement]] wurde mit 33 Treffen Torschützenkönig der Liga) und der Vizemeisterschaft 1960 fand der Verein dort keine Berücksichtigung. Auch die beiden Teilnahmen an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft blieben erfolglos, wohl unter anderem, da die Westfalia 1959 ihre Endrunden-Heimspiele in der Kampfbahn Rote Erde in Dortmund austragen musste. | ||
Mindestens lokal legendär sind die Oberliga-Derbys, die sich die Westfalia mit dem damals populäreren Stadtrivalen SV Sodingen lieferte: zwischen 1954 und 1958 gewann die Westfalia nicht ein einziges Duell gegen die Nachbarn, die in neun Partien (ein Pokal- und acht Oberliga-Spiele) vier Siege und fünf Unentschieden davontrugen. Erst in Sodingens Abstiegs- und Westfalias Meistersaison 1958/59 behielt die Elf vom Schloss Strünkede die Oberhand. | Mindestens lokal legendär sind die Oberliga-Derbys, die sich die Westfalia mit dem damals populäreren Stadtrivalen SV Sodingen lieferte: zwischen 1954 und 1958 gewann die Westfalia nicht ein einziges Duell gegen die Nachbarn, die in neun Partien (ein Pokal- und acht Oberliga-Spiele) vier Siege und fünf Unentschieden davontrugen. Erst in Sodingens Abstiegs- und Westfalias Meistersaison 1958/59 behielt die Elf vom Schloss Strünkede die Oberhand. | ||
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Zweimal in der Vereinsgeschichte sah es so aus, als würde Westfalia Herne ihr 100-jähriges Jubiläum nicht mehr begehen können: | Zweimal in der Vereinsgeschichte sah es so aus, als würde Westfalia Herne ihr 100-jähriges Jubiläum nicht mehr begehen können: | ||
*1945 beschlagnahmte die britische Besatzungsmacht das Vereinsgelände, ließ zunächst auch keine Neugründung des Klubs zu, sondern zwang ihn vielmehr, seine blauweiße Spielerkluft zu verbrennen. Es kann nur vermutet werden, dass die Briten die Westfalia als im Dritten Reich besonders „Mitläufer-verdächtig“ einstuften. | *1945 beschlagnahmte die britische Besatzungsmacht das Vereinsgelände, ließ zunächst auch keine Neugründung des Klubs zu, sondern zwang ihn vielmehr, seine blauweiße Spielerkluft zu verbrennen. Es kann nur vermutet werden, dass die Briten die Westfalia als im Dritten Reich besonders „Mitläufer-verdächtig“ einstuften. | ||
*In den 1970er Jahren hatte der Verein sich in völlige finanzielle Abhängigkeit zu einem einzelnen Mäzen, dem Mineralölhändler Erhard Goldbach (Goldin-Tankstellen), begeben; das ging so weit, dass 1977–1979 der Name in SC Westfalia Goldin 04 Herne geändert wurde und darüber hinaus zahlreiche Spieler ihrem Hauptberuf in diesem Unternehmen nachgingen. Als die Firma 1979 pleiteging, stand auch der Fußballverein finanziell vor dem Ende, zumal der DFB nach dem ersten Spieltag der Saison 1979/80 ihm die Lizenz für die 2. Bundesliga entzog und die Westfalia sofort in die Oberliga Westfalen zurückstufte. | *In den 1970er Jahren hatte der Verein sich in völlige finanzielle Abhängigkeit zu einem einzelnen Mäzen, dem Mineralölhändler [[Erhard Goldbach]] (Goldin-Tankstellen), begeben; das ging so weit, dass 1977–1979 der Name in SC Westfalia Goldin 04 Herne geändert wurde und darüber hinaus zahlreiche Spieler ihrem Hauptberuf in diesem Unternehmen nachgingen. Als die Firma 1979 pleiteging, stand auch der Fußballverein finanziell vor dem Ende, zumal der DFB nach dem ersten Spieltag der Saison 1979/80 ihm die Lizenz für die 2. Bundesliga entzog und die Westfalia sofort in die Oberliga Westfalen zurückstufte. | ||
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Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Westfalia_Herne Westfalia Herne, abgerufen am 12. März 2015 | |||
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Aktuelle Version vom 22. November 2023, 13:08 Uhr
Gegründet wurde die Westfalia am 13. Juni 1904 von jungen Männern aus gut situierten Herner Familien, was dem Club damals den Ruf einbrachte, im Gegensatz zum Lokalrivalen SV Sodingen ein „bürgerlicher“ Verein zu sein.
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Geschichte
Entstehung und frühe Jahre
Zahlreiche Spieler verdienten auch bei der Westfalia in früheren Jahrzehnten ihr Geld durchaus im Bergbau und in der Metallindustrie der Stadt.
Initiator des Vereins war Willy Stens, ein Mitglied des B.V. Steele und Voluntär bei Baum. Zusammen mit Hermann Kortenhaus setzten sie den Plan zu einem Ballspielverein in die Tat um.
Das Gründungsprotokoll:
Am 13. Juni 1904 fand auf Schloß Strünkede eine Besprechung zwecks Gründung eines Sportvereis statt. erschienen waren 13 Herren [...] Nach Verlauf derselben wurde von sämtlichen Herren die Gründung des obengenannten Vereins einstimmig beschlossen.
Der Name des Vereins:
1. Hauptversammlung am 17. Juni. 1. Benennung des namenlosen Clubs. [...] einstimmig beschlossen, den Club Sport=Club "Westfalia" zu nennen.
Die Namen der 16 Gründer sind:
Willy Stens, Hermann Kortenhaus, Fritz Eichholz, Willy Kleine, Fritz Hirdes, Heinrich Brennholt, G. Lichterfeld, Fritz Bromen, G. Sassenberg, Leopold Senger, Fritz Köhler, Alfons Delsing, Emil Schweitzer, Bernhard Krein, Willy Böker und Heinrich Dörlöchter jr.[1]
- Anfrage Spielwiese für den neuen Verein:
Sportclub Westfalia Herne
Herne i. W., den 28. Dezember 1904
An das Bürgermeisteramt Herne
Wir bitten hierdurch ergebenst, uns gütigst die Erlaubnis zur Abhaltung von Ballspielen auf der an der Schlachthausstraße gelegenen Städtischen Wiese erteilen zu wollen.
Es ist diese Wiese die einzige, welche sich für unseren Sport eignet, und da dieselbe sonst unbenutzt daliegt, das projektierte Schlachthaus aber vorläufig noch nicht gebaut wird, hoffen wir, daß Sie uns unsere Bitte gewähren. Unsere eifrigen Bemühungen eine zweckmäßige Wiese zu finden, sind erfolglos, ohne eine solche ist ein Sportclub nicht existenzfähig.
Fast allerorts, wo noch kein Städtischer Sportplatz vorhanden ist, stellen die Städt. Verwaltungen den Vereinen größtenteils unentgeltlich, Wiesen zur Verfügung. In einer Stadt wie Herne war ein Sportclub längst ein Bedürfnis und liegt ab nun in Ihrer Hand, den jungen Sportclub zum Blühen zu bringen. Im Falle Ihrer Erlaubniserteilung möchten wir auch den auf der Wiese gelegenen Schuppen mitbenutzen.
wir bitten höflichst, uns Ihre Antwort möglichst ....[2]
- Nachfrage Spielwiese für den neuen Verein:
Sportclub Westfalia Herne
Herne i. W. den 13. Januar 1905
Bürgermeisteramt Herne. Wir kommen heute auf Ihr geehrtes Schreiben vom 30. v. Mts. J. [?] III 7181 zurück und teilen Ihnen ergebenst mit, daß unsere letzte Versammlung beschlossen hat, die Wiese zu pachten? Wir möchten Sie jedoch nochmals fälligst bitten, in Erwägung zu ziehen, ob es nicht möglich ist, den Pachtzins zu ermäßigen. Wir bemerken wiederholt, dass man in allen anderen Städten, [?] Herne vollständig ebenbürtig, teilweise sogar noch unterlegen sind, den Sportvereinen in jeder Beziehung die weitgehendsten concessionen? macht. Selbstverständlich müssen wir uns Ihrem Beschlusse fügen und sehen diesen gern möglichst umgehend entgegen. [3]
Seit dem 9. September 1934 ist das Stadion am Schloss Strünkede (für einstmals 35.000 Zuschauer) das sportliche Domizil des Vereins.
Zu Beginn des Spielbetriebes in Deutschland erfolgten ständig Änderungen in den Fußballligen. Bis zur kontinuierlichen Teilnahme an der Gauliga Westfalen spielte die Westfalia in 29 Spieljahren in 19 verschiedenen Ligen. Zum Teil liefen die Spielrunden auch über zwei Jahre, so 1922/24 und 1924/26. Der Spielbetrieb erfolgte von 1905 bis 1908 in der 2. Klasse, wo sich erste Erfolge einstellten: 1907/08 wurde die Westfalia Gruppensieger und Vizemeister und stieg in die A-Klasse, damals die höchste westfälische Spielklasse, auf; diese wurde aber nur ein Jahr gehalten. Von 1909 bis 1914 spielten die Herner in der B-Klasse, wo sie im Winter 1910 und 1911 Meister wurden, aber nicht aufstiegen.
Nach der kriegsbedingten Unterbrechung des Spielbetriebs blieben die Herner von 1919 bis 1930 zweitklassig und schafften dabei vier Mal die Meisterschaft in der Spielgruppe. 1930 stand die Westfalia kurz vor der Bezirksmeisterschaft. Der Verein teilte sich mit dem punktgleichen Germania Bochum die Tabellenführung und hatte gegenüber der Germania die bessere Torbilanz vorzuweisen. Für die Meisterschaft war dies jedoch nicht von Belang; das Entscheidungsspiel verlor die Westfalia 1:2.
Die 1933 gegründete Gauliga nahm den Spielbetrieb ohne die Herner auf. 1934 überstand der Verein als Meister der zweitklassigen Bezirksklasse dann auch die Aufstiegsrunde in die Gauliga, der der Verein bis zur erneuten kriegsbedingten Einstellung des Spielbetriebs 1944 angehörte. 1937 wurde Herne Vizemeister hinter dem FC Schalke 04, dem Serienmeister sämtlicher elf Gauligajahre. Sonst belegte der Verein durchgehend Mittelfeldplätze. 1938 wurde Westfalias Stürmer Paul Matzkowski mit 28 Treffern Deutscher Rekord-Torschütze.
Nachkriegszeit
Nach dem Kriegsende spielte die Westfalia in der zunächst erstklassigen Landesliga Westfalen, die mit Einführung der Oberliga zur Saison 1947/48 zweitklassig wurde und 1949 in die 2. Liga West überging. Die Vizemeisterschaft 1954 durch ein dramatisches 2:1 im Entscheidungsspiel bei der SG Wattenscheid 09 brachte den Aufstieg in die Oberliga West.
In dieser höchsten Spielklasse spielte Herne durchgehend bis zur Einführung der Fußball-Bundesliga zur Saison 1963/64. Trotz der Oberliga-Meisterschaft 1959 (Gerhard Clement wurde mit 33 Treffen Torschützenkönig der Liga) und der Vizemeisterschaft 1960 fand der Verein dort keine Berücksichtigung. Auch die beiden Teilnahmen an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft blieben erfolglos, wohl unter anderem, da die Westfalia 1959 ihre Endrunden-Heimspiele in der Kampfbahn Rote Erde in Dortmund austragen musste.
Mindestens lokal legendär sind die Oberliga-Derbys, die sich die Westfalia mit dem damals populäreren Stadtrivalen SV Sodingen lieferte: zwischen 1954 und 1958 gewann die Westfalia nicht ein einziges Duell gegen die Nachbarn, die in neun Partien (ein Pokal- und acht Oberliga-Spiele) vier Siege und fünf Unentschieden davontrugen. Erst in Sodingens Abstiegs- und Westfalias Meistersaison 1958/59 behielt die Elf vom Schloss Strünkede die Oberhand.
Nach der Rückstufung blieb die Westfalia lange Jahre zweitklassig. Abgesehen von zwei Jahren im Amateurfußball (1968–1970) gehörten die Herner durchgehend der Regionalliga West an. 1974 qualifizierten sie sich nicht für die neue Zweite Bundesliga (Nord), rückten aber 1975 als Westfalenmeister und Sieger der Aufstiegsrunde nach. Niedergang
Nach der Goldin-Pleite musste die Westfalia nach dem ersten Spieltag der Saison 1979/80 die Lizenz für die 2. Bundesliga zurückgeben und spielte bis 1990 in der drittklassigen Oberliga Westfalen, sackte danach bis in die sechstklassige Landesliga ab und schaffte es nach zwei Meisterschaften und Aufstiegen in der Landesliga Westfalen 1997/98 und in der Verbandsliga 1998/99 in die Oberliga Westfalen, der damals vierthöchsten Klasse. 2002/03 stieg die Westfalia ab, schaffte aber 2005 die Rückkehr in die Oberliga mit der Verbandsligameisterschaft. 2006 qualifizierte sich Westfalia Herne als Westfalen-Pokalsieger (6:4 gegen den Delbrücker SC) für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals, schied jedoch mit 1:2 (0:0) gegen den FC Erzgebirge Aue aus.
In der Spielzeit 2007/08 lieferte sich die Westfalia mit den Sportfreunden Lotte bis zum letzten Spieltag ein spannendes Duell um die Qualifikation zur Regionalliga West. Mit dem 5. Platz wurde die Qualifikation zur NRW-Liga (derzeit fünfthöchste Spielklasse) gemeistert.
Zweimal in der Vereinsgeschichte sah es so aus, als würde Westfalia Herne ihr 100-jähriges Jubiläum nicht mehr begehen können:
- 1945 beschlagnahmte die britische Besatzungsmacht das Vereinsgelände, ließ zunächst auch keine Neugründung des Klubs zu, sondern zwang ihn vielmehr, seine blauweiße Spielerkluft zu verbrennen. Es kann nur vermutet werden, dass die Briten die Westfalia als im Dritten Reich besonders „Mitläufer-verdächtig“ einstuften.
- In den 1970er Jahren hatte der Verein sich in völlige finanzielle Abhängigkeit zu einem einzelnen Mäzen, dem Mineralölhändler Erhard Goldbach (Goldin-Tankstellen), begeben; das ging so weit, dass 1977–1979 der Name in SC Westfalia Goldin 04 Herne geändert wurde und darüber hinaus zahlreiche Spieler ihrem Hauptberuf in diesem Unternehmen nachgingen. Als die Firma 1979 pleiteging, stand auch der Fußballverein finanziell vor dem Ende, zumal der DFB nach dem ersten Spieltag der Saison 1979/80 ihm die Lizenz für die 2. Bundesliga entzog und die Westfalia sofort in die Oberliga Westfalen zurückstufte.
Ursprungstext mit Autorenverzeichnis
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Westfalia_Herne Westfalia Herne, abgerufen am 12. März 2015
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Einzelnachweise
- ↑ Herner Anzeiger vom 1. Juni 1929. Online auf Zeitpunkt.nrw
- ↑ Übertragung: Gertrud Frohberger, Gisela Brück-Sprengel und Axel Stiebling
- ↑ Übertragung: Gertrud Frohberger, Gisela Brück-Sprengel und Axel Stiebling