St. Antonius Waisenhaus: Unterschied zwischen den Versionen
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Von der Stadt Herne wurde das Seuchenhaus an der neuen [[Düngelstraße]] | Von der Stadt Herne wurde das alte ''Seuchenhaus'' an der neuen [[Düngelstraße]] und aus Privathand zwei weitere insgesammt 11340 qm große Grundstücke für 26.000 Mark erworben, umgebaut und am [[25. Februar]] [[1912]] für 14 Waisenkinder und drei Schwestern des Vinzentinerinnen Ordens in Betrieb genommen. Da die Belegung explodierte, so waren es zu Kriegsende [[1918]] 251 Kinder, und auch die Unterbringung von einigen in umliegende Baracken und Häusern nicht mehr ausreichte, wurde der Wunsch laut, einen großzügigen Neubau errichten zu können. | ||
Es wurde großzügig geplant: Ein Kinderheim, eine Kleinkinderschule, eine Kapelle und ein Ledigenheim für Frauen sollten errichtet werden. Allerdings fraß die Inflation und die Zinsbelastung der Jahre diese Pläne, so dass nur noch das wirklich benötigte Kinderheim errichtet werden konnte. | Es wurde großzügig geplant: Ein Kinderheim, eine Kleinkinderschule, eine Kapelle und ein Ledigenheim für Frauen sollten errichtet werden. Allerdings fraß die Inflation und die Zinsbelastung der Jahre diese Pläne, so dass nur noch das wirklich benötigte Kinderheim errichtet werden konnte. | ||
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Der Herner Architekt [[Meinolf Drolshagen (Architekt)|Meinolph Drolshagen]] plante das Gebäude gegenüber der [[Herz-Jesu|Herz-Jesu Kirche]], die Firma Franz Klein erledigte die Bauarbeiten. Am [[13. Juni]] [[1928]] erfolgte der erste Spartenstich und am 26. Juni 1928 wurde feierlich der Grundstein gesegnet. Am [[20. Mai]] [[1929]] wurde das nun fertige Haus an die Pflegeschwestern übergeben.<ref>Vgl. Herner Anzeiger vom 26. Juni 1929. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21206714 Online auf Zeitpunkt.NRW]</ref> | |||
Die finanziellen Zuwendungen vermochten allerdings nicht, die stetig anwachsende Zinz- und Abtragung zu leisten und es stand zwischenzeitlich die Zwangsliquidation an. Nun mit Mühen konnte dieses abgewendet und die Belastungen verringert werden.<ref>Pfarrarchiv St. Dionysius Herne, Abt. Herz-Jesu - Akten - St. Antonius-Kinderheim</ref> | |||
In den Kriegszeiten des zweiten Weltkrieges wurden die Kinder evakuiert. In den freien Räumen zog ein Teil einer Schützenbataillon ein, wecher die Kriegsgefangenen der Herner Zechen bewachte. Am 2. April 1945 rückte diese ab und im Oktober waren alle Kinder zurück in Herne. | In den Kriegszeiten des zweiten Weltkrieges wurden die Kinder ins St. Josef-Studentenheim nach Speyer evakuiert. In den freien Räumen zog ein Teil einer Schützenbataillon ein, wecher die Kriegsgefangenen der Herner Zechen bewachte. Am [[2. April]] [[1945]] rückte diese ab und im Oktober waren alle Kinder zurück in Herne. | ||
1963 wurde der alte Teil des Hauses, bestehend aus den Resten des Siechenhauses abgetragen und ein vom Architekt Gentgen aus Hagen geplantes Gebäude angebaut | [[1963]] wurde der alte Teil des Hauses, bestehend aus den Resten des Siechenhauses abgetragen und ein vom Architekt Klaus-Peter Gentgen aus Hagen geplantes Gebäude angebaut welches am [[20. November]] [[1964]] übergeben werden konnte. | ||
1983, nach Abzug der Vinzentinerinnen, kam das Ende des Waisenhauses. Das [[Marienhospital (Herne)|Marienhospital]] übernahm das Gebäude und nutzt es noch heute für Forschung und Lehre. | [[1983]], nach Abzug der Vinzentinerinnen, kam das Ende des Waisenhauses. Das [[Marienhospital (Herne)|Marienhospital]] übernahm das Gebäude und nutzt es noch heute für Forschung und Lehre. | ||
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In der ehemaligen Kapelle des Neubaus von 1963/ | In der ehemaligen Kapelle des Neubaus von [[1963]]/[[1964]] befindet sich das von der Firma Bernhard aus Telgte aus Betonglas gefertigte Fenster "''Das Opferlamm, umgeben von den vier Evangelistensymbolen''", entworfen von [https://de.wikipedia.org/wiki/Erentrud_Trost Sw. Ehrentrud Trost] aus der Benediktiner Abtei Varensell.<ref>Eugenia, Sw.: Chronik des Antonius Waisenhauses. Herne 1966. S. 6. Pfarrarchiv St. Dionysius Herne. </ref><br> | ||
Von der Herz Jesu Gemeinde wurde zur Eröffnung ein Kreuzweg des Künstlers Hubert Janning (geboren am 15.04.1929 in Beerlage) aus Münster-Angelmodde geschenkt. | |||
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Aktuelle Version vom 24. November 2023, 11:35 Uhr
Am 13. Juli 1911 gründete sich der Katholische Waisenhausverein Herne e.V. in Herne. Diese milde Stiftung hatte ihre Aufgabe in der "Versorgung und Pflege armer, verwaister und gefährdeter Kinder aus den katholischen Pfarrgemeinden der Stadt Herne"[1].
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Von der Stadt Herne wurde das alte Seuchenhaus an der neuen Düngelstraße und aus Privathand zwei weitere insgesammt 11340 qm große Grundstücke für 26.000 Mark erworben, umgebaut und am 25. Februar 1912 für 14 Waisenkinder und drei Schwestern des Vinzentinerinnen Ordens in Betrieb genommen. Da die Belegung explodierte, so waren es zu Kriegsende 1918 251 Kinder, und auch die Unterbringung von einigen in umliegende Baracken und Häusern nicht mehr ausreichte, wurde der Wunsch laut, einen großzügigen Neubau errichten zu können.
Es wurde großzügig geplant: Ein Kinderheim, eine Kleinkinderschule, eine Kapelle und ein Ledigenheim für Frauen sollten errichtet werden. Allerdings fraß die Inflation und die Zinsbelastung der Jahre diese Pläne, so dass nur noch das wirklich benötigte Kinderheim errichtet werden konnte.
Der Herner Architekt Meinolph Drolshagen plante das Gebäude gegenüber der Herz-Jesu Kirche, die Firma Franz Klein erledigte die Bauarbeiten. Am 13. Juni 1928 erfolgte der erste Spartenstich und am 26. Juni 1928 wurde feierlich der Grundstein gesegnet. Am 20. Mai 1929 wurde das nun fertige Haus an die Pflegeschwestern übergeben.[2]
Die finanziellen Zuwendungen vermochten allerdings nicht, die stetig anwachsende Zinz- und Abtragung zu leisten und es stand zwischenzeitlich die Zwangsliquidation an. Nun mit Mühen konnte dieses abgewendet und die Belastungen verringert werden.[3]
In den Kriegszeiten des zweiten Weltkrieges wurden die Kinder ins St. Josef-Studentenheim nach Speyer evakuiert. In den freien Räumen zog ein Teil einer Schützenbataillon ein, wecher die Kriegsgefangenen der Herner Zechen bewachte. Am 2. April 1945 rückte diese ab und im Oktober waren alle Kinder zurück in Herne. 1963 wurde der alte Teil des Hauses, bestehend aus den Resten des Siechenhauses abgetragen und ein vom Architekt Klaus-Peter Gentgen aus Hagen geplantes Gebäude angebaut welches am 20. November 1964 übergeben werden konnte.
1983, nach Abzug der Vinzentinerinnen, kam das Ende des Waisenhauses. Das Marienhospital übernahm das Gebäude und nutzt es noch heute für Forschung und Lehre.
Kapelle
In der ehemaligen Kapelle des Neubaus von 1963/1964 befindet sich das von der Firma Bernhard aus Telgte aus Betonglas gefertigte Fenster "Das Opferlamm, umgeben von den vier Evangelistensymbolen", entworfen von Sw. Ehrentrud Trost aus der Benediktiner Abtei Varensell.[4]
Von der Herz Jesu Gemeinde wurde zur Eröffnung ein Kreuzweg des Künstlers Hubert Janning (geboren am 15.04.1929 in Beerlage) aus Münster-Angelmodde geschenkt.
Lesen Sie auch
- Düngelstraße (← Links)
- Franz-Düwell-Straße (← Links)
- 1928 (← Links)
- 1964 (← Links)
- 1912 (← Links)
- 1911 (← Links)
- 26. Juni (← Links)
- 1983 (← Links)
- 25. Februar (← Links)
- 20. November (← Links)
- Franz Düwell (← Links)
- Altenhöfener Straße 35 (← Links)
- Kita MAKiTa (← Links)
- Der Bote 2023-23 (← Links)
- Bauten in Herne 1928 II (← Links)
- Meinolf Drolshagen (Architekt) (← Links)
- Was die hundertjährigen Karten von Herne uns erzählen Teil 3 (1928) (← Links)
- Joseph Knust (← Links)
- Caritasverband Herne e.V. (← Links)
- Luise Crux (← Links)
- Johann Schulte (Architekt) (← Links)
Einzelnachweise
- ↑ 100 Jahre Herz-Jesu S. 145
- ↑ Vgl. Herner Anzeiger vom 26. Juni 1929. Online auf Zeitpunkt.NRW
- ↑ Pfarrarchiv St. Dionysius Herne, Abt. Herz-Jesu - Akten - St. Antonius-Kinderheim
- ↑ Eugenia, Sw.: Chronik des Antonius Waisenhauses. Herne 1966. S. 6. Pfarrarchiv St. Dionysius Herne.