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Widum (lateinisch „widem“: das der Kirche „Gewidmete“) ist die Ausstattung einer Pfarrpfründe an Grund und Boden. | |||
Widum (lateinisch „widem“: das der Kirche „Gewidmete“) ist die Ausstattung einer Pfarrpfründe an Grund und Boden. | |||
Das Wort hängt mit „Witwe“ zusammen. Witwe heißt auf lateinisch vidua, plattdeutsch wedem. Widum bezeichnete ursprünglich eine Schenkung für eine Witwe, um ihren Lebensunterhalt sicher zu stellen. Auf die Kirche in rechtlicher Hinsicht bezogen, ist „Widum“ ein Kirchengut mit dazu gehörigen Gebäuden wie dem Pfarrhof, der von dem Ortspfarrer verwaltet wurde. | Das Wort hängt mit „Witwe“ zusammen. Witwe heißt auf lateinisch vidua, plattdeutsch wedem. Widum bezeichnete ursprünglich eine Schenkung für eine Witwe, um ihren Lebensunterhalt sicher zu stellen. Auf die Kirche in rechtlicher Hinsicht bezogen, ist „Widum“ ein Kirchengut mit dazu gehörigen Gebäuden wie dem Pfarrhof, der von dem Ortspfarrer verwaltet wurde. | ||
Die für Börnig zuständige katholische Kirchengemeinde St. Lambertus in Castrop besaß noch um die vorletzte Jahrhundertwende an dieser Straße Grundstücke. Abpfarrung und kanonische Errichtung der Pfarrei „Börnig-Sodingen (mit Giesenberg)“ wurden am [[9. April]] [[1900]] rechtswirksam. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> | Die für Börnig zuständige katholische Kirchengemeinde St. Lambertus in Castrop besaß noch um die vorletzte Jahrhundertwende an dieser Straße Grundstücke. Abpfarrung und kanonische Errichtung der Pfarrei „Börnig-Sodingen (mit Giesenberg)“ wurden am [[9. April]] [[1900]] rechtswirksam. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> | ||
Diese Grundstücke wurden von der Freifrau von Weichs (1850-1891) auf Haus Bladenhorst und der Witwe Tönnis (1830-1903) aus Börnig der Gemeinde 1891 für den Bau einer Notkirche geschenkt. Diese wurde zuvor als Notkirche beim Bau der neuen Castroper Pfarrkirche und später als erste [[St. Dreifaltigkeit (Herne)|Dreifaltigkeitskirche]] in Holthausen genutzt. Der damalige Platz lag an der Castroper Widumer Straße, so dass die Namensgebung der Straße doppeldeutig anzusehen ist. | |||
Im Jahre 1900 wurde diese Straße - welche von der katholischen (Not)Kirche bis zum sog. Faulenfurth führte - mit einer Aschedecke versehen.<ref>Vgl.: Castroper Anzeiger vom 18. September 1900. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/6494945?query=B%C3%B6rnig online auf zeitpunkt.nrw]</ref> | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
*[[Grabski 1986]], Nr. 109. | *[[Grabski 1986]], Nr. 109. |
Aktuelle Version vom 27. August 2023, 21:48 Uhr
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Widum (lateinisch „widem“: das der Kirche „Gewidmete“) ist die Ausstattung einer Pfarrpfründe an Grund und Boden.
Das Wort hängt mit „Witwe“ zusammen. Witwe heißt auf lateinisch vidua, plattdeutsch wedem. Widum bezeichnete ursprünglich eine Schenkung für eine Witwe, um ihren Lebensunterhalt sicher zu stellen. Auf die Kirche in rechtlicher Hinsicht bezogen, ist „Widum“ ein Kirchengut mit dazu gehörigen Gebäuden wie dem Pfarrhof, der von dem Ortspfarrer verwaltet wurde.
Die für Börnig zuständige katholische Kirchengemeinde St. Lambertus in Castrop besaß noch um die vorletzte Jahrhundertwende an dieser Straße Grundstücke. Abpfarrung und kanonische Errichtung der Pfarrei „Börnig-Sodingen (mit Giesenberg)“ wurden am 9. April 1900 rechtswirksam. [3]
Diese Grundstücke wurden von der Freifrau von Weichs (1850-1891) auf Haus Bladenhorst und der Witwe Tönnis (1830-1903) aus Börnig der Gemeinde 1891 für den Bau einer Notkirche geschenkt. Diese wurde zuvor als Notkirche beim Bau der neuen Castroper Pfarrkirche und später als erste Dreifaltigkeitskirche in Holthausen genutzt. Der damalige Platz lag an der Castroper Widumer Straße, so dass die Namensgebung der Straße doppeldeutig anzusehen ist.
Im Jahre 1900 wurde diese Straße - welche von der katholischen (Not)Kirche bis zum sog. Faulenfurth führte - mit einer Aschedecke versehen.[4]
Literatur
- Grabski 1986, Nr. 109.
- Hartung 1973, S. 30 f.
- Pott 1967, bes. S. 14 f.
Lesen Sie auch
- St. Peter und Paul (← Links)
- Marienhospital (Herne) (← Links)
- Fronleichnam zu Hause in Börnig (um 1932) (← Links)
- 1900 (← Links)
- 1905 (← Links)
- Josefs-Hospital (← Links)
- Herner Straßennamen und heimatstädtische Struktur (← Links)
- 22. März (← Links)
- 9. April (← Links)
- 30. August (← Links)
- Denkmalliste Herne (← Links)
- 2018 (← Links)
- 2019 (← Links)
- 2022 (← Links)
- Bruno Danek (← Links)
- Kath. Friedhof St. Peter und Paul (St. Dionysius) (← Links)
- Albert Fimpler (Architekt) (← Links)
- Was die hundertjährigen Karten von Herne uns erzählen Teil 5 (1928) (← Links)
- Herner Friedhöfe aus vier Jahrtausende (← Links)
Quellen
- ↑ Foto: Gerd Biedermann †
- ↑ StAH, Protokollbuch der Gemeindevertretung Wanne 1901 - 1910, Blatt 76, TOP 5.
- ↑ "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
- ↑ Vgl.: Castroper Anzeiger vom 18. September 1900. online auf zeitpunkt.nrw