Hof Schulte-Langforth: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 38: | Zeile 38: | ||
Johann Heinrich kaufte den Hof aus der Konkursmasse des Hauses Strünkede mit Wert von 9827 Reichtalern. <ref>[https://www.landesarchiv-nrw.de/data01/Abt_Westfalen/Grafschaft_Mark_Gerichte_III/00037_01_Bd01/5P3_00037_01_Bd01_305.jpg Online auf Archive.nrw - Direktlink] </ref> | Johann Heinrich kaufte den Hof aus der Konkursmasse des Hauses Strünkede mit Wert von 9827 Reichtalern. <ref>[https://www.landesarchiv-nrw.de/data01/Abt_Westfalen/Grafschaft_Mark_Gerichte_III/00037_01_Bd01/5P3_00037_01_Bd01_305.jpg Online auf Archive.nrw - Direktlink] </ref> | ||
1827 ist Johann Heinrich Schulte in der Langfort mit 252 Morgen und 150 Ruten im Güterverzeichnis eingetragen. | 1827 ist Johann Heinrich Schulte in der Langfort (1760-1835) mit 252 Morgen und 150 Ruten im Güterverzeichnis eingetragen. Dieser starb am 3. Mai 1835 kinderlos. | ||
Nun erbte Georg Cremer (auch Kraemer) den Hof und nannte sich von da „Cremer gen. Schulte-Langforth“. | |||
1843: Georg Cremer gt. Schulte in der Langfort, Landwirt, 59 Jahre (1784-?), Maria Catharina Cremer geb. Lindemann, 44 Jahre, (1799-1848) | 1843: Georg Cremer gt. Schulte in der Langfort, Landwirt, 59 Jahre (1784-?), Maria Catharina Cremer geb. Lindemann, 44 Jahre, (1799-1848) | ||
Zeile 47: | Zeile 47: | ||
Der letzte Besitzer hieß Eduard Cremer gt. Schulte-Langfort, (1851-1893). Sein [[Testamente (Herne)|Testament]] stammte aus dem Jahre 1892. Seine Witwe, Julie Schulte-Mausbeck (1860-1925), verkaufte um 1905 den Hof an die [[Zeche Friedrich der Große]] und zog in ihr neuerrichtetes Haus an der [[Bochumer Straße]] 42 in Herne-Süd. | Der letzte Besitzer hieß Eduard Cremer gt. Schulte-Langfort, (1851-1893). Sein [[Testamente (Herne)|Testament]] stammte aus dem Jahre 1892. Seine Witwe, Julie Schulte-Mausbeck (1860-1925), verkaufte um 1905 den Hof an die [[Zeche Friedrich der Große]] und zog in ihr neuerrichtetes Haus an der [[Bochumer Straße]] 42 in Herne-Süd. | ||
Bewirtschaftet wurde der Hof bis 1903 vom Bauern Röchling. | |||
'''Grosser Landwirtschaftlicher Inventar-Verkauf''' | |||
Am Dienstag, den 26. Mai, morgens 10 Uhr beginnend, läßt Herr Landwirt Röchling auf Schulte=Laugforts Hof in Horsthausen wegen Aufgabe der Landwirtschaft das gesamte lebende und tote Inventar öffentlich meistbietend gegen Kredit und Bürgschaft zum Verkaufe aussetzen und zwar: | |||
7 Pferde, darunter eine Stute mit Fohlen und 2 3½jährige Wallache, Wickrader Gestüts. 10 schwere Milchkühe, 5 Faselschweine und 1 tragendes Schwein, Gäuse, Enten, Hühner, 4 Wagen, 1 Jagdwagen, zwei Milchkarren, Sturz=, Jauche- u. Schlempekarren, Pflüge und Eggen. Dresch=, Häcksel=, Drill=, Mäh= und Dibbelmaschinen, sonstiges Gerät, Betten, Schranke, Oesen und andere Gegenstände. 30843 | |||
Der Verkauf des lebenden Inventars beginnt nachmittags 2½ Uhr. Versammlung an Ort und Stelle. | |||
Herne, den 18. Mai 1903. | |||
H. Mumme, Auktionator.<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/11023204 General-Anzeiger für Dortmund vom 20. Mai 1903. Online auf zeitpunkt.nrw]</ref> | |||
Zeile 55: | Zeile 63: | ||
*1692 - 1721 - Prozeßakten: Jörgen Schulte in der Langfort und Jörgen [[Hof Trimbusch|Trimbusch]], Pächter bzw. Eigenhörige des Hauses Strünckede ./. Haus Bladenhorst wegen der Rechte auf dem Uhlenbrocker Feld und der Beschlagnahme von Korn ebenda. IN: Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen - [https://www.archive.nrw.de/ms/search?link=VERZEICHUNGSEINHEIT-Vz_d6970d4f-8341-4b0d-aab0-b38148b181c5 U 194 / Gesamtarchiv von Romberg / Akten, Nr. 6711]. | *1692 - 1721 - Prozeßakten: Jörgen Schulte in der Langfort und Jörgen [[Hof Trimbusch|Trimbusch]], Pächter bzw. Eigenhörige des Hauses Strünckede ./. Haus Bladenhorst wegen der Rechte auf dem Uhlenbrocker Feld und der Beschlagnahme von Korn ebenda. IN: Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen - [https://www.archive.nrw.de/ms/search?link=VERZEICHUNGSEINHEIT-Vz_d6970d4f-8341-4b0d-aab0-b38148b181c5 U 194 / Gesamtarchiv von Romberg / Akten, Nr. 6711]. | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
*Herner Zeitung, 20. April 1935: Alte Hofnamen künden aus Jahrtausenden - Der Heimatforscher erklärte den Sinn der Bezeichnung "Worth / Auf den spuren der sächsischen Eroberer - Was sie von den ältesten Hofnamen bisher nicht wußten. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21316030 Online auf Zeitpunkt.nrw] | |||
*[[Döhmann 1959|Döhmann: Schulte-Langforth und Schlenkhoff und der Familien ihrer Inhaber aus dem Stamme Schulte-Langforth. O.O. 1959. ]] | *[[Döhmann 1959|Döhmann: Schulte-Langforth und Schlenkhoff und der Familien ihrer Inhaber aus dem Stamme Schulte-Langforth. O.O. 1959. ]] | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
{{Spezial:Linkliste/{{PAGENAME}}|Limit:500|namespace=0}} | {{Spezial:Linkliste/{{PAGENAME}}|Limit:500|namespace=0}} |
Aktuelle Version vom 22. November 2023, 09:23 Uhr
|
Der alte Hof Schulte Langforth, befand sich in Horsthausen, Flur I genannt Höttenbusch, ungefähr im Hofbereich Heckerstraße 5 und Ernststraße 12 bzw. 1890 an der Adresse Horsthausen Nr. 27.
Dieser Hof war der größte und älteste in Horsthausen.
Die erste Erwähnung dieser ländlichen Besitzung stammt aus dem 9. Jahrhundert. Sie findet sich im Urbar A der Abtei Werden, das einen dem Kloster Abgabepflichtigen namens ‘Uualdgrim’ in der ‘uilla Languuadu’ nennt. Wahrscheinlich bedeutete der Name ursprünglich ‘Hof an der langen Furt’.
Die Feldflur selber ist, nach Karl Hartung, „In der Heggen“ also „in der umzäunenden Hecke“. Es könnte sein, das es ein Hinweis auf den Hilligenwall ist, der, heute nicht mehr vorhanden, eine umwährte "Motte" war und näher an der Emscher (daher "lange Furt") lag.
Im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahre 1486 wird in der Bauerschaft ‘Soedingen‘ der ‘Schult Inder Lanckwert’, in der Türkensteuerliste des Jahres 1542 in ‘Horsthusen‘ ein ‘Schult in d lankwort’ und im Türkensteuerregister des Jahres 1598 in ‘Horsthausen’ der ‘Schulte zu der Landfort’ genannt.
Im Hypothekenbuch steht: „Hauß, Hof und garten. Ein Land 7325 ruthen, 245 fuß. | Eine wiese an d. Nettelbeck von 5 fuder Heu. | die Dreckwische von 2 ½ fuder Heu. | Die Ruhrwiesche Von 1 ½ fuder Heu | aufm Roesen Hrungewarst [sic?] Von 1 fud. Heu.“ Als Besitzer ist der Freyherr Von und Zu Strünckede, dann „modo Johann Heinrich Schulte in der Langfort“ eingetragen. [1] Johann Heinrich kaufte den Hof aus der Konkursmasse des Hauses Strünkede mit Wert von 9827 Reichtalern. [2]
1827 ist Johann Heinrich Schulte in der Langfort (1760-1835) mit 252 Morgen und 150 Ruten im Güterverzeichnis eingetragen. Dieser starb am 3. Mai 1835 kinderlos.
Nun erbte Georg Cremer (auch Kraemer) den Hof und nannte sich von da „Cremer gen. Schulte-Langforth“.
1843: Georg Cremer gt. Schulte in der Langfort, Landwirt, 59 Jahre (1784-?), Maria Catharina Cremer geb. Lindemann, 44 Jahre, (1799-1848)
Ihr Sohn Heinrich Schulte-Langforth (1824-1883) war von 1870 bis 1875 Vorsteher der Gemeinde Horsthausen.
Der letzte Besitzer hieß Eduard Cremer gt. Schulte-Langfort, (1851-1893). Sein Testament stammte aus dem Jahre 1892. Seine Witwe, Julie Schulte-Mausbeck (1860-1925), verkaufte um 1905 den Hof an die Zeche Friedrich der Große und zog in ihr neuerrichtetes Haus an der Bochumer Straße 42 in Herne-Süd.
Bewirtschaftet wurde der Hof bis 1903 vom Bauern Röchling.
Grosser Landwirtschaftlicher Inventar-Verkauf Am Dienstag, den 26. Mai, morgens 10 Uhr beginnend, läßt Herr Landwirt Röchling auf Schulte=Laugforts Hof in Horsthausen wegen Aufgabe der Landwirtschaft das gesamte lebende und tote Inventar öffentlich meistbietend gegen Kredit und Bürgschaft zum Verkaufe aussetzen und zwar: 7 Pferde, darunter eine Stute mit Fohlen und 2 3½jährige Wallache, Wickrader Gestüts. 10 schwere Milchkühe, 5 Faselschweine und 1 tragendes Schwein, Gäuse, Enten, Hühner, 4 Wagen, 1 Jagdwagen, zwei Milchkarren, Sturz=, Jauche- u. Schlempekarren, Pflüge und Eggen. Dresch=, Häcksel=, Drill=, Mäh= und Dibbelmaschinen, sonstiges Gerät, Betten, Schranke, Oesen und andere Gegenstände. 30843 Der Verkauf des lebenden Inventars beginnt nachmittags 2½ Uhr. Versammlung an Ort und Stelle. Herne, den 18. Mai 1903. H. Mumme, Auktionator.[3]
Die Hofgebäude wurden abgerissen und nur die Langforthstraße hält die Erinnerung an den Hof wach. Der Name der Familie ist nicht verschwunden. So heißt u.a. die langjährige Regisseurin der Kultsendung "Kunst und Krempel" des Bayerischen Rundfunks Claudia Schulte-Langforth.
Urkunden
- 1692 - 1721 - Prozeßakten: Jörgen Schulte in der Langfort und Jörgen Trimbusch, Pächter bzw. Eigenhörige des Hauses Strünckede ./. Haus Bladenhorst wegen der Rechte auf dem Uhlenbrocker Feld und der Beschlagnahme von Korn ebenda. IN: Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen - U 194 / Gesamtarchiv von Romberg / Akten, Nr. 6711.
Literatur
- Herner Zeitung, 20. April 1935: Alte Hofnamen künden aus Jahrtausenden - Der Heimatforscher erklärte den Sinn der Bezeichnung "Worth / Auf den spuren der sächsischen Eroberer - Was sie von den ältesten Hofnamen bisher nicht wußten. Online auf Zeitpunkt.nrw
- Döhmann: Schulte-Langforth und Schlenkhoff und der Familien ihrer Inhaber aus dem Stamme Schulte-Langforth. O.O. 1959.
Siehe auch
- Hunbergstraße (← Links)
- Testamente (Herne) (← Links)
- 1675 (← Links)
- Ev. Friedhof Herne (1882-1905) (← Links)
- Der Hilligenwall (← Links)
- Sodingen schon zu Napoleons Zeiten Zankapfel zwischen Castrop und Herne (Pruys 1925) (← Links)
- Was die hundertjährigen Karten von Herne uns erzählen Teil 4 (1928) (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder XI. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder XII. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder XIII. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder VI. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder III. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder II. (← Links)
- Die Limburger Lehen der Strünkeder I. (← Links)
Einzelnachweise
Dieser Artikel, diese genealogische oder textliche Zusammenstellung bzw. dieses Bild wird von Andreas Janik (ehem. Johann-Conrad) für das Wiki der Herner Stadtgeschichte zur Verfügung gestellt und unterliegt dem Urheberrecht. Bei einer Verwendung dieser Abbildung und/oder dieses Textes - auch als Zitat - außerhalb des Wikis der Herner Stadtgeschichte ist die Genehmigung beim Autor einzuholen. |