Wanne-Eickel

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Ortseingangsschild "Wanne-Eickel" [1]

Wanne-Eickel hat die 50 nie geschafft. Von April 1926 bis Dezember 1974 dauerte die Eigenständigkeit als Stadt, ab 1955 sogar als Großstadt.


Wolfgang Berke

Das Beste von allem

Am 1. Januar 1975 wurden (offizielle Lesart) Wanne-Eickel und Herne zu einer neuen Stadt zusammengeschlossen. Die hieß Herne und hatte im Westen nur noch die beiden offiziellen Stadtbezirke Wanne und Eickel. All die kleinen Gemeinden mit der großen Tradition waren verwaltungstechnisch nicht mehr da. Als Trostpflaster sind die Ortsteile auf den amtlichen Stadtplänen aber noch benannt. Nur Bickern nicht.

Was auf den Stadtplänen noch erlaubt ist, durfte aber in der Wirklichkeit nicht stattfinden. Noch im Januar 1975 wurden Dutzende von Ortsschildern demontiert und neue hingestellt. Die ersten wahrscheinlich schon in der Silvesternacht. Zuerst mit „Wanne-Eickel“ – klein drunter: „Stadt Herne“. Und plötzlich tauchten dann die Schilder auf, die viele Wanne-Eickeler am liebsten sofort wieder abgeschraubt hätten: fett „Herne“ – klein darunter: „Stadtbezirk Wanne“ oder „Stadtbezirk Eickel“, je nachdem.

Die Energie und das Tempo, mit denen die Umlabel-Aktion durchgezogen wurde, konnten stutzig machen. Pannen wie das Schild mit der Aufschrift: „Stadt Herten Stadtbezirk Wanne“ sorgten für hämische Kommentare Richtung Herne. Und das Kirmesplakat 1975: „Cranger Kirmes in Herne“ sorgte für einen Sturm der Entrüstung. Wie auch immer: Seit 1975 heißt die Stadt „Herne“, pappt ganz legal ihr HER auf unsere Autos und entweiht unsere Ausweispapiere, indem sie unserem Ritterschlag „geboren in: Wanne-Eickel“ ein entwürdigendes „jetzt Herne“ hinterherschiebt.

Trotz allem, liebe Herner: Es gibt auch ein Wanne-Eickel nach 1975. Nicht nur in den Köpfen und den Herzen vieler Menschen, sondern auch auf einigen, wenigen Ortschildern, die ihr einfach übersehen habt. Wo die stehen? Na, da müsstet ihr schon nach Wanne-Eickel kommen und ganz kräftig suchen. Hier wird’s nicht verraten.


Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors [2]
Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2005

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Quellen

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