Bickernstraße
Der Name Bickern geht auf die alte Flurbezeichnung „Bickern“ (Flur III) in der Gemarkung Bickern zurück. Er ist vermutlich von „Bach“, „bek“ oder „bik“, der karolingischen Bezeichnung für Bachläufe, abgeleitet.
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Historie
Da Wasser für eine Besiedlung notwendig war, sah man dort, wo drei Bäche nahe beieinander flossen – der Dorneburger-, der Hüller- und der Baumbach – eine günstige Stelle für die Besiedlung des Gebietes.
„Bickern“ wird bereits in der „kleinen ,älteren’ Vogteirolle“ des Stiftes Essen aus der Zeit vor 1220 erwähnt. Im „Kettenbuch“ des Stiftes Essen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, welches auf ein Register aus dem Jahr 1332 zurückgeht, werden in Bickern vier Höfe genannt: „Gerhardi to Byckeren“, „Euerhardi to Byckeren“, „Gobelini to Byckeren“ und „Drezes to Bickeren“. Sie waren hörige Höfe des Stifts Essen, und zwar Unterhöfe der Essener Oberhöfe Nienhausen und Ueckendorf.
In dem Verzeichnis der Güter des Offiziums Wattenscheid werden 1411 in „Backeren“ das „Baten guede van Bickeren“ und „Diricks guede van Bickeren“ als zinspflichtige Güter aufgezählt. Im Schatzbuch der Grafschaft Mark werden 1486 in „Byckeren“ erwähnt: „Jan to Bickern“, „Thaebe to Bickern“ und „Henrick to Bickern“.
Die Bauerschaft „Bickeren“ im Niederamt Bochum wird 1524 in der Türkensteuerliste des märksichen Amtes Bochum genannt. 1598 erscheint der Name „Bickern“ im Türkensteuerregister für das Amt Bochum. Im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum umfasst die „Baurschaft Bickeren“ sechs Höfe, sieben Halbe Höfe, 23 Kötter mit einem Braukessel und 47 Feuerstätten.
Einer Sage nach soll der frühere Besitzer das Gut Bickern unter seinen vier Söhnen aufgeteilt haben, und zwar wohl im 16. Jahrhundert. Der Hof des ältesten Sohnes behielt den Stammnamen Bickerhof, die Höfe der drei anderen Söhne waren der Engelbertshof, der Hermannshof und der Wilhelmshof. Zusammen waren sie unter dem Namen „Bickernhöfe“ bekannt.
1824 übertraf Bickern als Bauerschaft der Größe nach die Bauerschaften Eickel, Röhlinghausen und Crange. So war es erforderlich, bei der Katasteraufnahme 1824 eine Aufteilung in drei Feldflure vorzunehmen: Flur 1 Wanne, Flur 2 Riemker Mark und Flur 3 Bickern. Von diesen drei Fluren war Wanne die größte. Diese Tatsache und die steigende wirtschaftliche Bedeutung waren die Gründe für eine Änderung des Namens Bickern am 13. August 1897 in „Wanne“.
Die Bauerschaft Bickern gehörte 1808 zur Mairie Herne, anschließend zur Bürgermeisterei Herne und von 1844 an als Landgemeinde zum Amt Herne. Als am 1. August 1875 das Amt Herne geteilt wurde, gehörten Bickern, Crange, Eickel, Holsterhausen und Röhlinghausen zum neuen Amt Wanne. Nach der Teilung am 1. November 1891 in das Amt Wanne und das Amt Eickel verblieben Bickern, Crange und Röhlinghausen im Amt Wanne. Am 1. April 1926 wurden diese beiden Ämter zur kreisfreien Stadt Wanne-Eickel vereinigt, die seit dem 1. Januar 1975 mit der Stadt Herne die kreisfreie Stadt Herne bildet. [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11]
Literatur
- Daniels 1927, S. 22 ff.
- Darpe 1907, S. 35 - 37.
- Grasreiner 1925, S. 55 ff.
- Hegler 1903/1981, S. 196.
- Lechtape 1941.
- Lührig 1984, S. 78, Abb. 66, S. 79 u. 81.
- Wilms 1986.
- Zienius 1984, S. 21 - 24.
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Quellen
- ↑ Foto: Gerd Biedermann †
- ↑ StAH, Protokollbuch des Überleitungsausschusses der Stadt Wanne-Eickel 1926, Blatt 6, TOP 7
- ↑ VuKAH, Gemeinde-Atlas Bickern 1823. Übersichts-Handriß
- ↑ "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
- ↑ Arens 1912, S. 37 u. 45.
- ↑ Bauermann 1937, S. 111.
- ↑ Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1968, S. 34, Nr. 8.
- ↑ Borgmann 1936, S. 25.
- ↑ Schulte 1925, S. 77 ff.
- ↑ Timm 1986, S. 48 Nr. 745 - 772.
- ↑ Wilkes 1937, S. 537.