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Version vom 29. Januar 2018, 07:13 Uhr
Die Flottmann-Hallen sind ein Kultur- und Veranstaltungszentrum in Herne, Straße des Bohrhammers 5, und Teil der Route der Industriekultur.
Geschichte
Die Flottmann-Hallen wurden 1908 als Produktionsstätte für die Flottmann-Werke geplant und errichtet. Der Entwurf in vom Jugendstil beeinflusster Reformarchitektur stammte von den Dortmunder Architekten Georg Schmidtmann und Julius Klemp. Hier arbeiteten bis zu 1.000 Menschen in Tag- und Nachtschichten.
Der Standort wurde 1983 stillgelegt. Die Fabrikgebäude wurden größtenteils abgerissen, nur Ausstellungs- und Versandhalle, Schmiede und Schlosserei blieben erhalten. Die bestehende Anlagen wurden unter Denkmalschutz gestellt und so vor dem Abriss gerettet.
Im Sommer 1985 entschloss sich die Stadt Herne, das Baudenkmal künftig als öffentliches Kultur- und Veranstaltungszentrum zu nutzen. Im Oktober 1986 wurden die Hallen der Öffentlichkeit als Kulturzentrum übergeben. Zwischen 1997 und 2000 wurde dort im 14-täglichen Rhythmus über 70 Folgen der WDR-Talkshow Mittwochs mit … produziert.[2]
Die Herner Flottmann-Hallen sind heute unter anderem eine Spielstätte der RuhrTriennale.
Der Rat der Stadt Herne hat am 15. Oktober 2013 auf Vorschlag der Verwaltung alle in der Nazi-Zeit von den Städten Herne und Wanne-Eickel verliehenen Ehrenbürgerschaften in einem „symbolisch-politischen Akt” einstimmig aberkannt. So auch die Ehrenbürgerschaft Otto Heinrich Flottmanns. Anlass war die NS-Vergangenheit des Unternehmers.
Ziel der Stadt Herne sei es nicht, betont der damalige Oberbürgermeister Horst Schiereck, Stadtgeschichte von unbequemen Fakten zu bereinigen und damit die Flottmann-Hallen womöglich umbenennen zu wollen. Ziel sei es aber, sich mit der Stadtgeschichte „noch stärker als bisher öffentlich auseinanderzusetzen”. Die Verbindung der Flottman-Hallen zum Nationalsozialismus wurde durch eine Gedenktafel sowie in einer Dauerausstellung in der Kultureinrichtung sichtbar gemacht.[3] [4] [5]
Außenanlagen
Nach einer Bodensanierung entstand 2008–2010 auf dem ehemaligen Fabrikgelände ein Naherholungspark.[6]
Ein Blickfang auf dem Gelände ist das schmiedeeisernes Jugendstil-Tor, das von Karl Weinhold geschaffen und von Otto Heinrich Flottmann für sein Werksgelände gekauft wurde. 1967 stifteten die Flottmann-Werke das Tor der Stadt Herne. Es stand daraufhin lange Zeit im Park bzw. im Haupthof von Schloss Strünkede, wurde 2010 restauriert und unter einer Schutzkonstruktion aus Beton und Glas wieder auf dem Werksgelände aufgestellt.[7][8]
Im auf dem weitläufigen Außengelände angelegten Skulpturenpark sind Arbeiten von Heinrich Brockmeier (Zeit des Schweigens), Peter Schwickerath (Stahlschitt), Reiner Seliger (sesto) und Andreas Bee (Homburger) zu sehen. Neben dem Haupteingang ist eine von Thomas Baumgärtel in Pochoir-Technik gesprayte Banane zu finden.
Sonderausstellungen
- 2010: Wasser (Herner Künstlerbund HKB)
- 2012: 2. Europäische Jugendkunstausstellung (Überregionales Forum für Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren für die Präsentation ihrer Kunstwerke)[9]
- 2011: Yvonne Kendall & Henning Eichinger. returning to the surface
- 2013/14: Ornamental Structures (Kooperationsausstellung mit der Städtischen Galerie Herne)
- 2014: Bernd Damke Gemälde aus 30 Jahren (Kooperationsausstellung mit der Städtischen Galerie Herne)
Ursprungstext mit Autorenverzeichnis
Wikipedia: Flottmann-Hallen, abgerufen am 23. April 2015
Literatur
- Ralf Piorr (Hg.): Flottmann. Eine Geschichte des Reviers, Klartext Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1229-8
Verwandte Artikel
- Herne 3 (← Links)
- Flottmann-Werke (← Links)
- Herne-Süd war früher Bauernland (WAZ 11.11.2014) (← Links)
- 1999 (← Links)
- 1992 (← Links)
- 1995 (← Links)
- 1998 (← Links)
- 1908 (← Links)
- 1985 (← Links)
- 1986 (← Links)
- Geschichte der Herner Flottmann-Werkes neu geschrieben (← Links)
- Und wenn du denkst, Flottmann geht unter . . . (← Links)
- 2013 (← Links)
- 2010 (← Links)
- 2004 (← Links)
- 2005 (← Links)
- 2006 (← Links)
- 2007 (← Links)
- 2001 (← Links)
- 2002 (← Links)
- 2003 (← Links)
- Willi Thomczyk (← Links)
- 1983 (← Links)
- 1996 (← Links)
- 1997 (← Links)
- Stelzenläufer (Pielsticker-Groner) (← Links)
- Herne-Süd ist grün und hat viele Einfamilienhäuser (WAZ 10.11.2014) (← Links)
- 1. Dezember (← Links)
- 1. April (← Links)
- 13. Januar (← Links)
- 29. Januar (← Links)
- 10. Februar (← Links)
- 30. April (← Links)
- 15. Mai (← Links)
- 12. Juni (← Links)
- 2. September (← Links)
- 12. September (← Links)
- 10. Juli (← Links)
- 19. Juli (← Links)
- 18. Oktober (← Links)
- 20. Oktober (← Links)
- 23. Oktober (← Links)
- 31. Oktober (← Links)
- 8. November (← Links)
- 10. November (← Links)
- 12. November (← Links)
- 19. November (← Links)
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- ... und nun?! (← Links)
- Der Ostbach – ein kleiner Emscherzufluss mit einem bewegten Lauf (← Links)
- Wilhelm Tinnemann (← Links)
- 2024 (← Links)
Weblinks
- Offizielle Website: Flottmann-Hallen in Herne
- Die Flottmann-Hallen, Herner Szenetreff für Kunst, Kultur, Tanz und Theater, Stadt Herne
- Das Jugendkulturprogramm der Flottmann-Hallen: RoomService
- Eine Geschichte des Reviers
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Foto von Thorsten Schmidt (24.12.2016)
- ↑ Manfred Erdenberger: Der Westfale in Köln auf wdr.de
- ↑ Ralf Piorr, Die Herner Nazi-Vergangenheit von Otto Heinrich Flottmann. http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/die-herner-nazi-vergangenheit-von-otto-heinrich-flottmann-id8549946.html (Abgerufen am 24.12.2016)
- ↑ Redaktion, Herner Rat erkennt Ehrenbürgerschaft in symbolischem Akt ab http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/herner-rat-erkennt-ehrenbuergerschaft-in-symbolischem-akt-ab-id8564890.html (Abgerufen 24.12.2016)
- ↑ WAZ vom 17 Oktober 2013
- ↑ Elf Hektar „Pantoffelgrün”. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalteil Herne, vom 13. Mai 2009.
- ↑ Flottmann-Tor kehrt heim. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalteil Herne, vom 12. September 2010.
- ↑ http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Flottmanntor_September_2010
- ↑ http://www.flottmann-hallen.de/jugendkunstausstellung.html abgerufen am 6. März 2012