Pestalozzi Gymnasium: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab April 1949 war die Schule dann "Neusprachliches Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig". Das 50-jährige Schuljubiläum stand 1952 an und die Schule erhielt ihren heutigen Namen: "Pestalozzi-Gymnasium" . 1958 wurde in der Oberstufe ein sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Zweig eingeführt, das sogenannte "Herner Modell". Ein erneuter Umzug, diesmal in den Neubau im Ostbachtal, ermöglichte 1964 die Renovierung des alten Gebäudes an der Neustraße. Das "Neusprachliche Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem und sozial- und wirtschaftswissenschaftlichem Zweig", wie die Schule mittlerweile mit Untertitel hieß, wurde 1966 aufgeteilt: Als "Städtisches neusprachliches Jungengymnasium" kehrte das Pestalozzi-Gymnasium an die Neustraße zurück. Die übrigen Schulzweige blieben als eigenständiges Gymnasium im Ostbachtal und wurden 1968 mit dem heutigen Namen (Otto-Hahn-Gymnasium) bezeichnet. | Ab April 1949 war die Schule dann "Neusprachliches Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig". Das 50-jährige Schuljubiläum stand 1952 an und die Schule erhielt ihren heutigen Namen: "Pestalozzi-Gymnasium" . 1958 wurde in der Oberstufe ein sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Zweig eingeführt, das sogenannte "Herner Modell". Ein erneuter Umzug, diesmal in den Neubau im Ostbachtal, ermöglichte 1964 die Renovierung des alten Gebäudes an der Neustraße. Das "Neusprachliche Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem und sozial- und wirtschaftswissenschaftlichem Zweig", wie die Schule mittlerweile mit Untertitel hieß, wurde 1966 aufgeteilt: Als "Städtisches neusprachliches Jungengymnasium" kehrte das Pestalozzi-Gymnasium an die Neustraße zurück. Die übrigen Schulzweige blieben als eigenständiges Gymnasium im Ostbachtal und wurden 1968 mit dem heutigen Namen (Otto-Hahn-Gymnasium) bezeichnet. | ||
Ab 1969 können (erstmalig seit 1893) wieder Mädchen unsere Schule besuchen. die sich fortan "Pestalozzi-Gymnasium - Städtisches Gymnasium | Ab 1969 können (erstmalig seit 1893) wieder Mädchen unsere Schule besuchen. die sich fortan "Pestalozzi-Gymnasium - Städtisches Gymnasium für Jungen und Mädchen" nennt. Steigende Schülerzahlen führten in der Folgezeit zur zeitweiligen Auslagerung einzelner Klassen in Barackengebäude an der Berufsschule und der gesamten Oberstufe in die Räume der Volkshochschule im Herner Kulturzentrum. Diese Notbehelfe konnten natürlich den Raummangel im Gebäude an der Neustraße nicht dauerhaft lösen. 1977 - im Jahr des 75jährigen Schuljubiläums - erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Schulgebäude am [[Harpener Weg]], in dem sich das Pestalozzi-Gymnasium auch heute noch befindet. | ||
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[[Kategorie:Schule]] | [[Kategorie:Schule]] |
Version vom 6. Juni 2016, 17:43 Uhr
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Ein kleiner historischer Rückblick
- von Wolfgang Gorniak [1]
Die Gründung
Die Geschichte des Pestalozzi-Gymnasiums beginnt im Jahre 1868. Damals taten sich sechs Herner Bürger in Privatinitiative zusammen, um eine Schule zu gründen, die dem Nachwuchs bessere Bildungsmöglichkeiten als die überfüllten Volksschulen bieten sollte. Das Gehalt des ersten Lehrers (und Leiters) der "Rektoratschule", wie diese Privatschule in der Herner Öffentlichkeit genannt wurde, garantierten die Begründer der Schule. Mit 18 schulgeldpfllchtigen Schülern begann dann am 12. Oktober 1868 der Unterricht, zuerst in angemieteten Räumen am Altmarkt (heute Haranniplatz), dann im 1869 errichteten Schulgebäude an der Bahnhofstraße. Die Schülerzahl stieg bis zum Sommer 1870 auf 40, so daß ein zweiter Lehrer eingestellt wurde. Dieser mußte aber zwei Jahre später wieder entlassen werden, weil nur noch 18 Schüler gezählt wurden.
Auf gesicherterer Basis stand die Schule erst ab 1872, als die Gemeinde Herne sie als öffentllche Schule unter der Bezeichnung "Bürgerschule" übernahm. 1881 erhielt die Anstalt, die ab 1873 auch von Mädchen besucht wurde, durch die Stadt die Aufgabe zugewiesen, die Schüler für die mittleren Klassen des Gymnasiums, der Realschule oder der höheren Gewerbeschule vorzubereiten. Die "Rektoratschule", wie sie mittlenweile offiziell hieß, zog dann 1887 in ein neues Schulhaus an der Schulstraße. Wenige Jahre später, 1893, wurde für die Mädchen, die in zunehmender Zahl die Rektoratschule besuchten, an der Neustraße ein Neubau (Gründungsbau der heutigen Hans-Tilkowski-Hausptschule) errichtet. Hatte es sich bisher um eine reine evangelische Schule gehandelt, so trug die Stadt der steigenden Anzahl katholischer Mitbürger Rechnung und bestimmte im Jahre 1900 als Statut der Schule: "Die Schule hat paritätischen Charakter und vereinigt in sich Schüler verschiedener Bekenntnisse."
1902 - 1933
Nachdem Herne 1897 die Stadtrechte erhalten hatte, wünschte die Bürgerschaft zunehmend die Einrichtung einer eigenen höheren Schule in Herne selbst, was nach einigen Schwierigkeiten dann auch zum 1. April 1902 gelang. Mit diesem Datum, von dem böse Zungen ableiten könnten, unsere Schule sei ein Aprilscherz, beginnt die eigentllche Geschichte des Pestalozzi-Gymnasiums.
Die "Städtische Realschule mit Progymnasium i.E.", wie unsere Schule zuerst hieß, zog 1903 in das neue Schulgebäude an der Hermann-Löns-Straße und wurde ab Ostern 1909 zu einer Oberrealschule ausgebaut. Von dieser wurde das Progymnasium abgetrennt, an dem am 27. Februar 1912 erstmalig eine Reifeprüfilng stattfand: vier der fünf Schüler der Oberprima bestanden dieses erste Abitur.
Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs waren alle Oberprimaner, ein Unterprimaner und sieben Untersekundaner als Kriegsfreiwillige eingezogen, daneben vier von 19 Lehrern der Schule. Noch während des Krieges, 1917, wurde das Progymnasium zum Vollgymnasium ernannt, das ab 1920 "Städtisches Gymnasium zu Herne" hieß, ab 1928 ein Realgymnasium angegliedert erhielt und dann "Städtisches Gymnasium und Realgymnsium i.E. zu Heme" genannt wurde. Angesichts der auch damals schwierigen Finanzlage Hernes beschloß die Stadt 1932, nur das Realgymnasium weiterzuführen und Gymnasium wie Oberrealschule auslaufen zu lassen. Dieser Entscheidung folgte ein erneuter Umzug, diesmal in das Gebäude des bisherigen Oberlyzeums an der Neustraße. Der Abbau des Gymnasiums bei gleichzeitiger Umwandlung in ein Realgymnasium wurde fortgeführt.
Schulberichte
- Realschule mit Progymnasium zu Herne.: Bericht über das Schuljahr 1904–1905. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realschule mit Progymnasium zu Herne.: Bericht über das Schuljahr 1905–1906. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realschule mit Progymnasium zu Herne.: Bericht über das Schuljahr 1906–1907. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realschule mit Progymnasium zu Herne.: Bericht über das Schuljahr 1907–1908. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realschule mit Progymnasium zu Herne.: Bericht über das Schuljahr 1908–1909. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Oberrealschule i.E. mit Reformprogymnasium zu Herne.: Bericht über das Schuljahr 1909–10. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Oberrealschule i.E. mit Reformprogymnasium zu Herne.: Bericht über das Schuljahr 1910–11. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Städtische Oberrealschule zu Herne i.W.: Beilage zum Jahresbericht über das Schuljahr 1913/14. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Städtische Oberrealschule zu Herne i.W.: Bericht über das Schuljahr 1914–15. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
1933 - 1945
Der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten folgten gravierende Auswirkungen auch für unsere Schule: Der bisherige Leiter der Gesamtanstalt, StD Pesch, wurde beurlaubt und später als Studienrat nach Dortmund an das Adolf-Hitler-Gymnasium versetzt. Parallel zur Gleichschaltung aller gesellschaftlichen Bereiche hoben die politischen Machthaber den schon 1920 geschaffenen Elternbeirat auf und beseitigten 1938 den Schulausschuß. Jüdische Mitschüler wurden reglementiert und mußten die Schule verlassen. Mit der "Neuordnung des höheren Schulwesens" verkürzte man die neunjährige Schulzeit auf acht Jahre. fast alle höheren Schulen waren fortan Oberschulen für Jungen bzw. Mädchen, so auch unsere Schule, die sich von 1938 - 1945 "Oberschule für Jungen" nannte.
In der Folgezeit wirkten die Ereignisse und Umstände des Zweiten Weltkrieges in ganz erheblichem Maße auf die Schule ein: Einberufungen reduzierten die Zahl der Lehrer: immer jüngere Schülerjahrgänge mußten zur Wehrmacht; Schüler und Lehrer leisteten in den Ferien Kriegshilfsdienste. 1941 wurden sechs Klassen mit der Kinderlandverschickung aus Herne nach Bruchberg bei Ansbach verlagert; ab 1942/43 mußten die älteren Schüler als Flakhelfer bei der Luftwaffe Dienst tun. 1943 wurde dann die Schule nach Treptow in Pommern evakuiert. Die als Luftwaffenhelfer eingesetzten Schüler der Klassen 5 - 8 blieben allerdings in Herne und erhielten - auch nach Verlegungen in die Nachbarstädte - von einigen Lehrkräften jeweils in der Nähe der Flakstellungen weiter Unterricht. Die nach Treptow evakuierten Schüler und Lehrer konnten erst im März 1945 unter z.T. abenteuerlichen Bedingungen nach Herne zurückkehren.
Die Zeit nach 1945
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Unterricht zunächst in Form von Arbeitsgemeinschaften im Gebäude an der Schulstraße wiederaufgenommen, ab 8. Januar 1946 dann als "Städtisches Gymnasium Herne" im alten Gebäude an der Schulstraße. Lehrermangel infolge der Entnazifizierung, Lehrmittelmangel. fehlende Lernziele und Stoffpläne, räumliche Probleme aufgrund der Belegung von Klassenräumen durch das Wirtschaftsamt, unzureichende Ernährungs- und Wohnverhältnisse der meisten Schüler - dies alles kennzeichnete die Situation der Schule in den folgenden Jahren. Bei einer Gesamtzahl von 640 Schülern fand Ostern 1949 wieder das erste reguläre Abitur statt, dem sich 17 Oberprimaner unterzogen.
Ab April 1949 war die Schule dann "Neusprachliches Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig". Das 50-jährige Schuljubiläum stand 1952 an und die Schule erhielt ihren heutigen Namen: "Pestalozzi-Gymnasium" . 1958 wurde in der Oberstufe ein sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Zweig eingeführt, das sogenannte "Herner Modell". Ein erneuter Umzug, diesmal in den Neubau im Ostbachtal, ermöglichte 1964 die Renovierung des alten Gebäudes an der Neustraße. Das "Neusprachliche Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem und sozial- und wirtschaftswissenschaftlichem Zweig", wie die Schule mittlerweile mit Untertitel hieß, wurde 1966 aufgeteilt: Als "Städtisches neusprachliches Jungengymnasium" kehrte das Pestalozzi-Gymnasium an die Neustraße zurück. Die übrigen Schulzweige blieben als eigenständiges Gymnasium im Ostbachtal und wurden 1968 mit dem heutigen Namen (Otto-Hahn-Gymnasium) bezeichnet.
Ab 1969 können (erstmalig seit 1893) wieder Mädchen unsere Schule besuchen. die sich fortan "Pestalozzi-Gymnasium - Städtisches Gymnasium für Jungen und Mädchen" nennt. Steigende Schülerzahlen führten in der Folgezeit zur zeitweiligen Auslagerung einzelner Klassen in Barackengebäude an der Berufsschule und der gesamten Oberstufe in die Räume der Volkshochschule im Herner Kulturzentrum. Diese Notbehelfe konnten natürlich den Raummangel im Gebäude an der Neustraße nicht dauerhaft lösen. 1977 - im Jahr des 75jährigen Schuljubiläums - erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Schulgebäude am Harpener Weg, in dem sich das Pestalozzi-Gymnasium auch heute noch befindet.
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