Unser-Fritz-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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==Historie==
Die Straße erhielt ihren Namen nach der [[Zeche Unser Fritz]]. Am 18. September [[1871]] erfolgte die Gründung der Gewerkschaft durch den Kaufmann Friedrich Grillo, den Bankier Ludwig von Born und den Gewerken Wilhelm Hagedorn zu Essen, durch die Zusammenlegung der Felder „Liberia“, „Liberia I“, „Fleithe“ und „Vereinigte Gregor“, letzteres bestehend aus den Feldern „Gregor“, „Gregor I“ und „Cyprian“. <ref>Amtsblatt der Königlichen Regierung in Arnsberg 1871, Teil I, Stück 45, Nr. 696.</ref>
Die Straße erhielt ihren Namen nach der [[Zeche Unser Fritz]]. Am 18. September [[1871]] erfolgte die Gründung der Gewerkschaft durch den Kaufmann Friedrich Grillo, den Bankier Ludwig von Born und den Gewerken Wilhelm Hagedorn zu Essen, durch die Zusammenlegung der Felder „Liberia“, „Liberia I“, „Fleithe“ und „Vereinigte Gregor“, letzteres bestehend aus den Feldern „Gregor“, „Gregor I“ und „Cyprian“. <ref>Amtsblatt der Königlichen Regierung in Arnsberg 1871, Teil I, Stück 45, Nr. 696.</ref>


Zu Ehren des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen (1888) Friedrich III.., der als Kronprinz Friedrich Wilhelm genannt wurde (geboren am 18. Oktober 1831 in Potsdam, gestorben am 15. Juni 1888 in Potsdam), wurde die Gewerkschaft Unser Fritz genannt, weil dieser wegen seiner liberalen Einstellung beliebt war und allgemein „Unser Fritz“ genannt wurde.
Zu Ehren des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen (1888) Friedrich III.., der als Kronprinz Friedrich Wilhelm genannt wurde (geboren am 18. Oktober 1831 in Potsdam, gestorben am 15. Juni 1888 in Potsdam), wurde die Gewerkschaft Unser Fritz genannt, weil dieser wegen seiner liberalen Einstellung beliebt war und allgemein „Unser Fritz“ genannt wurde.


Mit dem Abteufen des Schachts 1 (Sophie) wurde 1871 begonnen. 1875 betrug die Förderung 93.000 Tonnen. 1881 begannen nördlich der Emscher die Abteufarbeiten zu Schacht 2; die Förderung wurde 1885 aufgenommen. Schacht 3 ging 1903 in Betrieb und 1904 begann die Abteufe des Schachtes 4. 1911 und 1913 wurden Kokereien gebaut und 1913 eine Benzolfabrik. Es folgte der Hafen am [[Rhein-Herne-Kanal]].
Mit dem [[Bergmannssprache A#Abteufen|Abteufen]] des Schachts 1 (Sophie) wurde 1871 begonnen. 1875 betrug die Förderung 93.000 Tonnen. 1881 begannen nördlich der Emscher die Abteufarbeiten zu Schacht 2; die Förderung wurde 1885 aufgenommen. Schacht 3 ging 1903 in Betrieb und 1904 begann die Abteufe des Schachtes 4. 1911 und 1913 wurden Kokereien gebaut und 1913 eine Benzolfabrik. Es folgte der Hafen am [[Rhein-Herne-Kanal]].


Der Verbund mit dem Bergwerk Consolidation erfolgte 1923, die Anlagen blieben jedoch getrennt. Die höchste Förderleistung wurde 1925 mit 891.000 Tonnen erbracht bei 3.840 Beschäftigten. Nachdem der Abbau von Gas- und Flammenkohle in den ersten Jahren eine steile Aufwärtsentwicklung erlebte, musste der Grubenbetrieb der Zeche dennoch am 30. November 1928 aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse stillgelegt werden. Das Grubenfeld kam 1929 zu Consolidation.
Der Verbund mit dem Bergwerk [[Bergmannssprache C#Consolidation|Consolidation]] erfolgte 1923, die Anlagen blieben jedoch getrennt. Die höchste Förderleistung wurde 1925 mit 891.000 Tonnen erbracht bei 3.840 Beschäftigten. Nachdem der [[Bergmannssprache A#Abbau|Abbau]] von Gas- und Flammenkohle in den ersten Jahren eine steile Aufwärtsentwicklung erlebte, musste der Grubenbetrieb der Zeche dennoch am 30. November 1928 aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse stillgelegt werden. Das Grubenfeld kam 1929 zu Consolidation.


In den Jahren 1936 bis 1938 wurde die Zeche Unser Fritz mit der Schachtanlage Consolidation 3 / 4 / 9 verbunden und zu einer Betriebseinheit zusammen gefasst. Die Schächte der Zeche Unser Fritz dienten nun zur Seilfahrt, zum Bergeversatz und zur Wetterführung. Die beiden stählernen Fördergerüste der Schachtanlage Unser Fritz 2 / 3 bestimmten jahrzehntelang das Landschaftsbild.
In den Jahren 1936 bis 1938 wurde die Zeche Unser Fritz mit der Schachtanlage Consolidation 3 / 4 / 9 verbunden und zu einer Betriebseinheit zusammen gefasst. Die Schächte der Zeche Unser Fritz dienten nun zur Seilfahrt, zum Bergeversatz und zur [[Bergmannssprache W#Wetterführung|Wetterführung]]. Die beiden stählernen Fördergerüste der Schachtanlage Unser Fritz 2 / 3 bestimmten jahrzehntelang das Landschaftsbild.


Durch die Gründung der Ruhrkohle AG erfolgte die Zusammenlegung der Schachtanlagen Consolidation / Unser Fritz und [[Zeche Pluto|Pluto]] am 1. Oktober 1970 zu einer Werksdirektion. Da Teile der Anlage nach wie vor für die Bewetterung und als Materiallager genutzt werden, blieb auch das ehemalige Kauengebäude mit Sozialräumen, Steigerstube und Lohnbüro erhalten.
Durch die Gründung der Ruhrkohle AG erfolgte die Zusammenlegung der Schachtanlagen Consolidation / Unser Fritz und [[Zeche Pluto|Pluto]] am 1. Oktober 1970 zu einer Werksdirektion. Da Teile der Anlage nach wie vor für die [[Bergmannssprache B#Bewetterung|Bewetterung]] und als Materiallager genutzt werden, blieb auch das ehemalige Kauengebäude mit Sozialräumen, Steigerstube und Lohnbüro erhalten.


Heute befinden sich Künstlerateliers im alten Kauengebäude. Nachdem der Grafiker und Objekt-Künstler Helmut Bettenhausen 1964 sein Atelier dort eingerichtet hatte, siedelte sich seit 1972 eine Gruppe von weiteren sechs Künstlern an: der Grafiker und Objektemacher Günter Dworak, der Grafik-Designer Rainer Henrichs, die Fotografen [[Winfried Labus]], Werner Thiel und Wolfgang Wirtz sowie der Musiker und Architekt Jens Blome. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Unser-Fritz-Strasse?OpenDocument&ccm=080068</ref>
Heute befinden sich Künstlerateliers im alten Kauengebäude. Nachdem der Grafiker und Objekt-Künstler Helmut Bettenhausen 1964 sein Atelier dort eingerichtet hatte, siedelte sich seit 1972 eine Gruppe von weiteren sechs Künstlern an: der Grafiker und Objektemacher [[Günter Dworak]], der Grafik-Designer Rainer Henrichs, die Fotografen [[Winfried Labus]], Werner Thiel und Wolfgang Wirtz sowie der Musiker und Architekt Jens Blome. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Unser-Fritz-Strasse?OpenDocument&ccm=080068</ref>


==Hausnummern==
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==Verwandte Artikel==
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==Quellen==
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<references />
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Aktuelle Version vom 26. September 2021, 12:51 Uhr

Überblick
2019-Unser Fritz Straße.jpg
Bildinfo: Die Unser Fritz Straße im August 2019



Benennung: nicht bekannt
Erwähnung: Adreß-Buch für den Amtsbezirk
Wanne 1898
Postleitzahl: 44649
Postleitzahl: 44653
Stadtbezirk: Wanne
Ortsteil: Bickern
Kartengitter: B4
Koordinaten: 51.542682,7.145338
Letze Änderung: 26.09.2021
Geändert von: Thorsten Schmidt
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Haus Nr. 95, "Pub a la Pub", eine von den Falken betriebene Jugendfreizeiteinrichtung

Die Straße erhielt ihren Namen nach der Zeche Unser Fritz. Am 18. September 1871 erfolgte die Gründung der Gewerkschaft durch den Kaufmann Friedrich Grillo, den Bankier Ludwig von Born und den Gewerken Wilhelm Hagedorn zu Essen, durch die Zusammenlegung der Felder „Liberia“, „Liberia I“, „Fleithe“ und „Vereinigte Gregor“, letzteres bestehend aus den Feldern „Gregor“, „Gregor I“ und „Cyprian“. [1]

Zu Ehren des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen (1888) Friedrich III.., der als Kronprinz Friedrich Wilhelm genannt wurde (geboren am 18. Oktober 1831 in Potsdam, gestorben am 15. Juni 1888 in Potsdam), wurde die Gewerkschaft Unser Fritz genannt, weil dieser wegen seiner liberalen Einstellung beliebt war und allgemein „Unser Fritz“ genannt wurde.

Mit dem Abteufen des Schachts 1 (Sophie) wurde 1871 begonnen. 1875 betrug die Förderung 93.000 Tonnen. 1881 begannen nördlich der Emscher die Abteufarbeiten zu Schacht 2; die Förderung wurde 1885 aufgenommen. Schacht 3 ging 1903 in Betrieb und 1904 begann die Abteufe des Schachtes 4. 1911 und 1913 wurden Kokereien gebaut und 1913 eine Benzolfabrik. Es folgte der Hafen am Rhein-Herne-Kanal.

Der Verbund mit dem Bergwerk Consolidation erfolgte 1923, die Anlagen blieben jedoch getrennt. Die höchste Förderleistung wurde 1925 mit 891.000 Tonnen erbracht bei 3.840 Beschäftigten. Nachdem der Abbau von Gas- und Flammenkohle in den ersten Jahren eine steile Aufwärtsentwicklung erlebte, musste der Grubenbetrieb der Zeche dennoch am 30. November 1928 aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse stillgelegt werden. Das Grubenfeld kam 1929 zu Consolidation.

In den Jahren 1936 bis 1938 wurde die Zeche Unser Fritz mit der Schachtanlage Consolidation 3 / 4 / 9 verbunden und zu einer Betriebseinheit zusammen gefasst. Die Schächte der Zeche Unser Fritz dienten nun zur Seilfahrt, zum Bergeversatz und zur Wetterführung. Die beiden stählernen Fördergerüste der Schachtanlage Unser Fritz 2 / 3 bestimmten jahrzehntelang das Landschaftsbild.

Durch die Gründung der Ruhrkohle AG erfolgte die Zusammenlegung der Schachtanlagen Consolidation / Unser Fritz und Pluto am 1. Oktober 1970 zu einer Werksdirektion. Da Teile der Anlage nach wie vor für die Bewetterung und als Materiallager genutzt werden, blieb auch das ehemalige Kauengebäude mit Sozialräumen, Steigerstube und Lohnbüro erhalten.

Heute befinden sich Künstlerateliers im alten Kauengebäude. Nachdem der Grafiker und Objekt-Künstler Helmut Bettenhausen 1964 sein Atelier dort eingerichtet hatte, siedelte sich seit 1972 eine Gruppe von weiteren sechs Künstlern an: der Grafiker und Objektemacher Günter Dworak, der Grafik-Designer Rainer Henrichs, die Fotografen Winfried Labus, Werner Thiel und Wolfgang Wirtz sowie der Musiker und Architekt Jens Blome. [2] [3]

Hausnummern

95
"Pub a la Pub", eine seit dem 24. November 2006 von den Falken betriebene Jugendfreizeiteinrichtung.
107
Städtische Kindertageseinrichtung
108
Heimatmuseum Unser Fritz.


Literatur

Verwandte Artikel

Quellen

  1. Amtsblatt der Königlichen Regierung in Arnsberg 1871, Teil I, Stück 45, Nr. 696.
  2. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  3. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Unser-Fritz-Strasse?OpenDocument&ccm=080068