St. Antonius Waisenhaus

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Das St. Antonius Kinderheim vor 1963. Bildquelle: Sammlung Max. W. Blasey

Am 13. Juli 1911 gründete sich der Katholische Waisenhausverein Herne e.V. in Herne. Diese milde Stiftung hatte ihre Aufgabe in der "Versorgung und Pflege armer, verwaister und gefährdeter Kinder aus den katholischen Pfarrgemeinden der Stadt Herne"[1].

Von der Stadt Herne wurde das Seuchenhaus an der neuen Düngelstraße nebst zwei insgesammt 11340 qm großen Grundstücken für 26.000 Mark erworben, umgebaut und am 25. Februar [1912]] für 14 Waisenkinder und drei Schwestern des Vinzentinerinnen Ordens in Betrieb genommen. Da die belegung explodierte, so waren es zu Kriegsende 1918 251 Kinder, und auch die unterbringung von einigen in umliegende Baracken und Häusern nicht mehr ausreichte, wurde der Wunsch laut, einen großzügigen Neubau errichten zu können.

Es wurde großzügig geplant: Ein Kinderheim, eine Kleinkinderschule, eine Kapelle und ein Ledigenheim für Frauen sollten errichtet werden. Allerdings fraß die Inflation und die Zinsbelastung der Jahre diese Pläne, so dass nur noch das wirklich benötigte Kinderheim errichtet werden konnte.

Der Herner Architekt Meinoph Drolshagen aus Herne plante das Gebäude und die Firma Franz Klein erledigte die Bauarbeiten. Am 13. Juni 1928 wurde der erste Spartenstich getan um am 26. Juni 1928 den Grundstein feierlich zu segnen. Am 20. Mai 1929 wurde das fertige Haus an die Pflegeschwestrern übergeben.

In den Kriegszeiten des zweiten Weltkrieges wurden die Kinder evakuiert. In den freien Räumen zog ein Teil einer Schützenbataillon ein, wecher die Kriegsgefangenen der Herner Zechen bewachte. Am 2. April 1945 rückte diese an und im Oktober waren alle Kinder zurück in Herne. 1963 wurde der alte Teil des Hauses, bestehend aus den Resten des Siechenhauses abgetragen und ein vom Architekt Gentgen aus Hagen geplantes Gebäude angebaut und am 20. November 1964 übergeben werden.

1983, nach abzug der Vinzentinerinnen, kam das Ende des Waisenhauses. Das Marienhospital übernahm das Gebäude und nutzt es noch heute für Forschung und Lehre.

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Einzelnachweise