Marienhospital (Herne)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Eingangsbereich an der Westseite

Stiftung Marienhospital[1]

Im Frühjahr des Jahres 1882 gründeten katholische Bürger einen Sammelverein, um ein Krankenhaus in Herne, das damals rund 8.500 Einwohner hatte, zu errichten. Unter den ersten Spendern befanden sich die beiden Herner Zechen Shamrock und Friedrich der Große, aber auch die Kaiserin in Berlin. Der Bauunternehmer Dickhoff und der Kaufmann Meimberg erhielten am 25.4.1883 die Genehmigung zur Errichtung des Katholischen Krankenhauses durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg.

Bereits am 12.8.1883 wurde das Marienhospital an der Schulstraße/Marienstraße mit 28 Betten eingeweiht. Drei Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul in Paderborn übernahmen die pflegerische Betreuung. Der erste Patient war ein 30jähriger Bergmann. Das Marienhospital hatte damals eine innere und eine chirurgische Station. Bis Ende 1883 wurden 83 Patienten stationär aufgenommen. Bereits 4 Jahre später folgte die Erweiterung. Durch Kabinettsorder des preußischen Königs vom 29.10.1894 wurde die erste Satzung vom 12.4.1894 genehmigt. Von diesem Tag an erhielt das Marienhospital als Stiftung die Rechte einer juristischen Person.

Erweiterung im Jahre 1902

Im Jahre 1902 errichtete man einen großzügigen Erweiterungsbau an der Marienstraße und die Zahl der Betten stieg auf 180. 1925 wurde wiederum angebaut und das Krankenhaus verfügte danach über 302 Betten. Im Jahre 1931 kam eine Intensivstation dazu.

Auch die schrecklichen Kriegsjahre gingen nicht spurlos an dem Haus vorbei: 1943 zerstörte eine Fliegerbombe den Flügel an der Schulstraße, der Schaden wurde aber bald nach Kriegsende wieder beseitigt. Im Jahre 1962 errichtete man ein Schwesternheim für die Ordensschwestern und in den frei werdenden Räumlichkeiten des Krankenhauses eine urologische Station. Damit erreichte das Marienhospital eine Gesamtbettenzahl von 396 Betten. Bedingt durch die medizinische Entwicklung, die sowohl in diagnostischen als auch in therapeutischen Verfahren immer mehr Kranken Heilung bzw. Linderung ermöglichte, wurde mehr und mehr Raumkapazität notwendig.

1961 beschloss das damalige Kuratorium deshalb, ein neues Krankenhaus unter den damals modernen Gesichtspunkten zu bauen. Nach Erwerb des Grundstücks am Hölkeskampring begannen im Jahre 1963 die Bauarbeiten. Am 29.9.1966 wurde das Haus, das nunmehr über 457 Betten verfügte, eingeweiht. Ein Schwestern- und Personalwohnheim mit 128 Einheiten sowie ein Ärztewohnhaus mit 12 Wohneinheiten konnten gleichzeitig bezogen werden. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf über 35 Mio. DM. [...]

Baukran über dem Marienhospital im März 2015

Erweiterung im Jahre 2015

Baubeginn im Jahr 2015. Die St. Elisabeth Gruppe beginnt mit der kompletten Modernisierung und Erweiterung des Marienhospitals. Bis 2019 sollen die Baumassnahmen abgeschlossen und das Gebäude um zwei Stockwerke höher sein. [2] [3]

Universitätsklinik

Das Jahr 1977 war für die Stiftung ein ganz entscheidendes Jahr. Bereits im Juli 1976 hatte der Rektor der Ruhr-Universität Bochum habilitierte Chefärzte leistungsfähiger Kliniken im Bochumer Raum gebeten, ihre Krankenhäuser für eine Ausbildung der Medizinstudenten des 5. bis 10. Semesters zur Verfügung zu stellen, da die Ruhr-Universität über kein eigenes Klinikum verfügte. Im Herbst 1976 wurde mit 50 Studenten ein Vorlauf erprobt, an dem sich das Marienhospital Herne mit seiner chirurgischen und medizinischen Klinik beteiligte. Am 15. Juni 1977 konnten die Verträge mit dem Land Nordrhein-Westfalen unterzeichnet werden. Seither ist das Marienhospital Herne gemeinsam mit dem Bergmannsheil Bochum, dem Josefs-Hospital Bochum und dem Knappschaftskranken-Haus Bochum, Universitäts-Klinik im Rahmen des sogenannten Bochumer Modells.

Übernahme des Josefs-Hospitals

Im Herbst des Jahres 1978 schloss die Universitätsklinik Herne mit der Kirchengemeinde St. Peter und Paul eine Vereinbarung, die die Übernahme des in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Josefs-Hospitals zum 1.4.1979 vorsah. Dem Kuratorium war bewusst, dass eine Wiedergesundung nur durch eine Umstrukturierung im Rahmen des Bochumer Modells möglich sein würde. Nach erheblichen Investitionen wurde neben der Belegabteilung die Urologische, die Kinderchirurgische und die Medizinisch-Geriatrische Klinik eingerichtet und somit das Spektrum des Bochumer Modells erweitert. Die Bettenzahl erhöhte sich damit auf 724. Mit der Klinik II übernahm das Marienhospital auch die Krankenpflegeschule, die im Jahre 1966 gegründet wurde.


Standorte

Bilder

Weblinks

Verwandte Artikel

Quellen