Missglückte Operation 1898

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Indiana Tribüne, Volume 21, Number 138, Indianapolis, Marion County, 5. Februar 1898

"Von traurigen Folgen begleitet war eine Operation, die im Krankenhause zu Herne an einem Manne vorgenommen werden musste, der eine gefährliche Verletzung durch einen Schuss in den Unterleib erhalten hatte. Die Operation nahm etwa vier bis fünf Stunden in Anspruch. Während dessen ist, wahrscheinlich durch die starke Lichteinwirkung eine Zersetzung des Chloroforms vor sich gegangen, die eine Chlorvergiftung der beiden operierenden Ärzte und mehrerer Krankenschwestern zur Folge hatte. Eine der Schwestern ist gestorben, die anderen sind weniger erkrankt und befinden sich wieder wohl; der leitende Arzt Dr. May liegt schwer erkrankt darnieder, während der assistierende Arzt Dr. Feldmann nur an einem vorübergehen den leichten Unwohlsein gelitten hat. Prof. Löbker und Dr. Aretz aus Bergmannsheil in Bochum wurden herbeigerufen, um die Behandlung des erkrankten Arztes zu leiten. Der Operierte ist am Tage nach der Operation gestorben. " [1]

Anmerkungen

Sanitätsrat Dr. med. Theodor May (geb. 10. Mai 1869 in Nordhausen, gest. 21. April 1940 in Bonn), Arzt (Chirurg), wohnte 1899 auf der Bahnhofstraße 63, 1926 im Hause Schaeferstraße 10. Oberarzttätigkeit im Knappschaftskrtankenhaus Bochum, Leitender Anstaltsarzt des Marienhospitals Herne von 1897 bis zum 1. April 1927. Umzug nach Bonn.
Sanitätsrad Dr. med. Wilhelm Feldmann, prak. Arzt, Steinweg 8 (geb. 06. August 1860 in Herne, gest. 03. Januar 1937 in Herne) entstammt einer alten Herner Familie. Seine Eltern waren Heinrich Friedrich Feldmann und Catharina Möllenhoff.[2]. Verheiratet war er mit Martha Weusthoff. Er studierte in Würzburg Medizin und leistete im Bayerischen Infanterie Regiment Nr. 9 seinen Wehrdienst. 1892 eröffnete er seine Praxis in Herne und war 42 Jahre als prak. Arzt und seit der Jahrhundertwende als Knappschaftsarzt tätig. 1914-1918 leitete er als Stabsarzt das Lazarett im Kolpinghaus Herne. 1935 übergab er die Praxis an seinen Sohn HFW Feldmann. Er wurde am 6. Januar 1937 auf dem Südfriedhof beigesetzt.[3][4]

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Quellen