Hotel Schlenkhoff
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Das Hotel Schlenkhoff, ehemals an der Ecke Bahnhofstraße / Viktor-Reuter-Straße gelegen, war zu seiner Zeit das erste Haus am Platze. Heute steht dort das Medienhaus Herne.
Leo Reiners schrieb über das Gebäude: "Das Hotel Schlenkhoff dürfte 1876 entstanden sein. Das Grundstück gehörte zu dem von der Schauburg bis zur Marienstraße reichende Grundbesitz von Schlenkhoff, der die Flurbezeichnung "Am Süllwinkel" trug. Von den Geschwistern Mathilde und Heinrich Rensinghoff gt. Schlenkhoff ging das Hotelgrundstück 1875 auf den Oeconomen Ludwig Rensinghoff gt. Schlenkhoff über, der es mit Wohn= und Restaurationsgebäude, Kegelhalle und Kutscherstube bebaute. Im Jahre 1898 erwarb es der Wirt Ludwig Grothaus, der es umbauen und erweitern ließ. Kegelhalle und Kutscherstube wurden abgebrochen und es entstand der Saal, außerdem wurde das Haus um den nördlichen Teil, in dem sich unten die Harmonieräume befinden, erweitert. Im Jahre 1906 kaufte Emil Hasse das Besitztum. Er ließ den Grothausschen Saal abbrechen und dafür den jetzigen Saalanbau errichten."[1]
Der Pächter dieses Hotels lautete Mertens. Eine Bekanntmachung in der Emscher Zeitung vom 28. April 1880 erläutert:
"Bekanntmachung. Der Landwirth L. Schlenkhoff von hier beabsichtigt auf seinem Grundstück Flur 2, Nr. 696/70 der Steuergemeinde Herne einen Saal an das von dem Hotelier Carl Merttens bewohnte Haus zu errichten. Es wird dies gemäߧ 16 des Gesetzes vom 25. August 1876 hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß die Ansiedlung von den Eigenthümern, Nutzungs=Gebrauchsberechtigten und Pächtern der benachbarten Grundstücke innerhalb einer Präclusivfrist von 21 Tagen bei dem Unterzeichneten Einspruch erhoben werden kann, wenn der Einspruch sich durch Thatsachen begründen läßt, welche die Annahme rechtfertigen, daß die Ansiedlung den Schutz der Nutzungen benachbarter Grundstücke aus dem Feld= oder Gartenland, aus der Forstwirthschaft, oder Jagd, oder Fischerei gefährden werde Herne, den 26. April 1880. Die Polizei=Verwaltung: Schaefer."[2]
Die Nähe zum Bahnhof Herne und an Straßenkreuzungen die zu den Zechen auf Herner Gebiet führten, bildete einen perfekten Raum für Sitzungen von Vereinen, Verbänden und Gemeindeversammlungen.
Der Namensgebene Gastwirt und Hotelier war Ludwig Schlenkhoff (1839-1912). 1897 errichtete der nunmehrige Besitzer Ludwig Grothaus im Herbst Winter 1896 auf dem alten Grundstück mit Garten das bekannte Hotel. Das beste Haus zur besten Zeit. Sogar elektrisches Licht war vorhanden. Die Stadtgründung kam und im Saal des Hauses fand die Feier zur Amtseinführung des Bürgermeisters statt. Viele Sitzungen der städtischen Gremien tagten dort, bis das neue Rathaus 1912 genügend Sitzungsräume bot.
HOTEL SCHLENKHOFF KOMMT UNTER DEN HAMMER
EINST DIE BERÜHMTESTE GASTSTÄTTE IM REVIER
Erinnerung
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Die ältere Jugend der Herner und Sodinger vergnügte und belustigte sich beim Tanz, dessen Grundschritte sie meistens bei der berühmt/berüchtigten Lehrerin Amada im Hotel Schlenkhoff an der Bahnhofstraße erlernt hatten und nachfolgend in den Tanzlokalen bei Cramer und Blome in Sodingen und in Herne bei Anlauf und Stemberg sowie bei Veranstaltungen in der Westfalenschänke, im Hotel Goldsaal und im Kolpinghaus an der Neustraße vervollständigten, sich aber auch dem Karneval zuwandten und dabei auch feste Beziehungen knüpften. |
Wert wird auf 400 000 bis 500 000 DM geschätzt / Einschneidende Fluchtlinien
Man muß es bedauern, daß das Hotel Schlenkhoff an der Bahnhofstraße morgen zur Versteigerung gelangt. Es verbindet sich mit ihm ein Stück Stadtgeschichte. Seine Glanzzeit war, als die "Kohlen- und Schlotbarone" des Ruhrreviers sich hier ihr Stelldichein gaben, um zu feiern, aber auch um wichtige Absprachen zu treffen. Wie heute die Autos hintereinander parken - bzw. nicht parken dürfen -, so stand damals Kutsche hinter Kutsche in der Wilhelmstraße, wie früher die Viktor-Reuter-Straße hieß. Nach dem Weggang von Walter Sailer, der jetzt in Berlin am Zoo das große Haus der Dortmunder Unionbrauerei leitet, ging es mehr und mehr bergab. Da half der gute Wille allein nicht mehr. Die Zahl der Übernachtungen ging erheblich zurück. Die Reisenden zogen es vor, die Großzentren Essen, Düsseldorf oder Dortmund aufzusuchen, zumal die Entfernungen mit dem Wagen und dank günstiger Zugverbindungen nicht mehr erheblich sind.
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Quellen
???