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Version vom 27. August 2016, 12:09 Uhr
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Der Hof Wiesmann lag in der Flur 4 genannt Altenhöfen direkt an der Landchaussee nach Bochum der heutigen Wiescherstraße (Haus Nr. 15). Mit den benachbarten Bauern Koppenberg und Breilmann und der gegenüber in der Flur II genannt Sodingen liegenden Hof Sehrbruch zuzüglich diverser Kotten, stellten sie eine fast eigenständige Bauernschaft dar. Wiesmann war mit Abstand der größte Hof.
Von Altersherr den Strünkede unterstellt, wurde es 1751 [1] verkauft. Im Hypothekenbuch sind die Änderungen (Direktlink zum Digitalisat) gut abzulesen. Ersteigt wurde es von einem Prediger Hasselkus.[2] Am 15. Juli 1767 kaufte es dann der Aufsitzer Diedrich Wiesmann.
Nachdem die angedachte Einrichtung eines bäuerlichen Heimatmuseums in den Gebäuden nicht zustande kam, ruinierte der 2. Weltkrieg das Haus zum einen durch einen Treffer direkt vor dem Hause und zum anderen durch das Umnutzen und Ausschlachten durch fremden Personen.
Auch der Erwerb des Hofes durch die Stadt Herne in den 1930ern konnte nicht verhindern, dass im April 1953 das Areal leergeräumt wurde.
Zeitschicht
Herner Nachrichten vom 28. November 1939
- Ein Stück Geschichte erlebt
- Es sah Hernes Stadtwerdung
- Hernes ältestes Bauernhaus als heimatkundliches Dokument
Trotz der stark vortgeschrittenen Industrialisierung unserer Heimatstadt hat sich noch eine stattliche anzahl Bauernhöfe bei uns erhalten. Sie ragen als Zeugen der rein bäuerlichen Vergangenheit Hernes in die Gegenwart, als wollten sie uns daran erinnern, daß es trotz höchster Technisierung nicht ohne Bauern geht.
Die Bauernhäuser unserer Stadt reichen bezüglich ihres Alters nicht über das 18. Jahrhundert hinaus, wenn auch die Bauerngeschlechter schon viele Jahrhunderte dort auf der Scholle wohnen. Die meisten Herner Bauerngeschlechter lassen sich dem Namen nach bis in das 15. Jahrhundert hinein nachweisen. Im 18. Jahrhundert erneuerten sämtliche Herner Bauern ihre Häuser. Ohne Zweifel wurden die neuen Häuser größer und "moderner" gebaut. Daran ist kein Zweifel, wie uns das aussehen und der Grundriß derselben beweist. Entgegen der jahrundertealten Gespflogenheit, nur einstöckige Häuser zu bauen, wurde im 18. Jahrhundert meist zweistöckige gebaut. Allerdings in dem Sinne, daß nur über dem bisherigen Wohnteil ein weiteres, wenn auch niederes Stockwerk eingebaut wurde. Seit alter Zeit reichte der Boden von einer Giebelspitze zur anderen, ohne daß über dem Wohnteil der Boden höher lag. Freilich ist der durchgehende Boden auch heute noch an den Herner Bauernhäusern vorhanden. In diesem Falle hat man die Mauern der Seitenwände höher gezogen, damit nach oben hin noch Platz für das zweite niedrige Stockwerk blieb.
So ungefähr sieht es auch in dem ältesten noch stehenden Bauernhaus von Herne aus, dem Hof Wiesmann. das Bauerngeschlecht der Wiesmanns wurde schon 1496 genannt. Das jetzt noch stehende Haus wurde im Jahre 1706 errichtet, es ist somit ungefähr 234 Jahre alt. Breit gelagert ruht das Dach auf den vier ständerreihen. Breit, lang und wuchtig steht das haus da, bereit, noch Jahrhunderte zu überdauern. Es ist eins der hervorragendsten bauernhäuser überhaupt und muß unter allen Umständen der Nachwelt erhalten bleiben! Einmal wird die Frage an uns herantreten, welches bauernhaus denn für immer erhalten bleiben soll und dann kann die Antwort nur lauten, daß hiefür der Hof wiesmann in Frage kommt, Glücklicherweise ist diese Frage noch nicht brennend, aber man kann einmal daran denken.
Weitere Berichte
- 11. April 1953: Der "Wiesmannsche Hof" wird jetzt eingeebnet (WAZ 1953)
Quelle
Stadtarchiv Herne Dokumentensammlung: Bauernhöfe und Kotten in Herne
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Anmerkungen
- ↑ Vgl.: Duisburger Intelligenz Zettel 1751
- ↑ Vermutlich: Johannes Hasselkus (* 30. Dezember 1709 in Lennep/Rheinland, Pfarrer in Do-Barop, † 28. April 1792 Dortmund. Quelle: http://www.kirche-do-suedwest.de/cms/index.php/kontakt/179-pfarrer-in-barop