Volkspark (Sodingen): Unterschied zwischen den Versionen
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Das Gelände auf dem Beimberg (siehe „[[Beimbergstraße]]“) wurde [[1910]] vom [[Amt Sodingen]] erworben und nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann (geboren 14. April 1870 in Waldbröl; gestorben 27. Oktober 1961) mit einem Kostenaufwand von rund 100.000 Mark zu einer „Volkserholungsstätte“ umgestaltet. | |||
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==Milchhäuschen== | ==Milchhäuschen== | ||
Die damals etwa 50 Morgen große Anlage bestand aus einem Buchenhochwald, Spielplätzen für die Jugend, zwei Sand- und Tummelplätzen für Kinder, Sportplätzen und dem neobarocken Erfrischungshäuschen, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden durften, daher auch "Milchhäuschen" genannt. | Die damals etwa 50 Morgen große Anlage bestand aus einem Buchenhochwald, Spielplätzen für die Jugend, zwei Sand- und Tummelplätzen für Kinder, Sportplätzen und dem neobarocken Erfrischungshäuschen, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden durften, daher auch "Milchhäuschen" genannt. | ||
[[Datei:Ehem. Amt Sodingen Josef Menne oJ.png|center|Ehemaliges Amt Sodingen. Werk von Josef Menne.]] | |||
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Anlässlich des 25. Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde die damals noch ''Kaiser-Wilhelm-Park'' genannte Anlage am 13. / 14. Juli 1913 eingeweiht. Der gleichzeitig eröffnete Aussichts- und Wasserturm, ein Werk des Essener Regierungsbaumeisters Alfred Fischer, erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Die technisch interessante Lösung des oktogonalen Wasserturms bestand darin, dass er zwei Wasserbassins besaß | |||
Anlässlich des 25. Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde die damals noch ''Kaiser-Wilhelm-Park'' genannte Anlage am 13. / 14. Juli [[1913]] eingeweiht. Der gleichzeitig eröffnete Aussichts- und Wasserturm, ein Werk des Essener Regierungsbaumeisters Alfred Fischer, erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Die technisch interessante Lösung des oktogonalen Wasserturms bestand darin, dass er zwei Wasserbassins mit 350 und 80 m³ Inhalt besaß, die für die Wasserversorgung der Schachtanlage Mont-Cenis benötigt wurden. Durch das obere führte mittig eine heute noch erhaltene, in den 1930er Jahren errichtete, Wendeltreppe auf die obere Aussichtsebene. 135 Stufen führen auf den 31,5 m hohen Turm, von dem man eine gute Sicht auf den Stadtbezirk Sodingen hat. | |||
Nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs erfolgte am [[2. Juni]] [[1919]] die Umbenennung in ''„Volkspark“''. | |||
Direkt am Fuß liegt der Sportplatz von Arminia Sodingen. | |||
Der Turm wurde in den Jahren [[2008]]/[[2009]] von innen und außen komplett renoviert. | |||
Der Volksparkturm kann: | |||
* Montags bis Freitags von 13 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit | |||
* Samstags, Sonntags, Feiertags ab 10 Uhr bis spätestens 17 Uhr | |||
besichtigt werden. | |||
* Der Schlüssel ist derzeit beim Fachbereich Stadtgrün, Frau Claudia Strüber, Friedhofsbüro, Südfriedhof, Trauerhalle, Tel. 02323 16-4236, gegen Vorlage eines Personalausweises abzuholen. <ref>Vielen herzlichen Dank an Klaus-Dieter Gülck für die Information</ref> | |||
==Restaurant== | ==Restaurant== | ||
In diesem Volkspark wollte die Kreisleitung Herne-Castrop-Rauxel der NSDAP von Ende 1943 an mit dem Bau eines sogenannten „Befehlsstollens“ beginnen. Wegen der allgemeinen Knappheit an Baumaterialien und Arbeitskräften verzögerte sich der Baubeginn auf April 1944. Die ursprünglichen Baupläne waren bis dahin stark reduziert worden. Doch obwohl die [[Zeche Mont-Cenis]] im Rahmen ihrer ebenfalls begrenzten Möglichkeiten beim Bau half, war der Befehlsstollen am Ende des zweiten Weltkriegs nicht fertig. Der Zugang sollte durch das am 1. Mai 1912 eröffnete Restaurant erfolgen. Dieses wurde am 9. November 1944 von einer Sprengbombe zerstört. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Am-Volkspark?OpenDocument&ccm=080068</ref> | In diesem Volkspark wollte die Kreisleitung Herne-Castrop-Rauxel der NSDAP von Ende [[1943]] an mit dem Bau eines sogenannten „Befehlsstollens“ beginnen. Wegen der allgemeinen Knappheit an Baumaterialien und Arbeitskräften verzögerte sich der Baubeginn auf April [[1944]]. Die ursprünglichen Baupläne waren bis dahin stark reduziert worden. Doch obwohl die [[Zeche Mont-Cenis]] im Rahmen ihrer ebenfalls begrenzten Möglichkeiten beim Bau half, war der Befehlsstollen am Ende des zweiten Weltkriegs nicht fertig. Der Zugang sollte durch das am [[1. Mai]] [[1912]] eröffnete Restaurant erfolgen. Dieses wurde am [[9. November]] [[1944]] von einer Sprengbombe zerstört. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Am-Volkspark?OpenDocument&ccm=080068</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 5. Juni 2024, 19:19 Uhr
Das Gelände auf dem Beimberg (siehe „Beimbergstraße“) wurde 1910 vom Amt Sodingen erworben und nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann (geboren 14. April 1870 in Waldbröl; gestorben 27. Oktober 1961) mit einem Kostenaufwand von rund 100.000 Mark zu einer „Volkserholungsstätte“ umgestaltet.
Milchhäuschen
Die damals etwa 50 Morgen große Anlage bestand aus einem Buchenhochwald, Spielplätzen für die Jugend, zwei Sand- und Tummelplätzen für Kinder, Sportplätzen und dem neobarocken Erfrischungshäuschen, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden durften, daher auch "Milchhäuschen" genannt.
Kaiser Wilhelm Turm
Anlässlich des 25. Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde die damals noch Kaiser-Wilhelm-Park genannte Anlage am 13. / 14. Juli 1913 eingeweiht. Der gleichzeitig eröffnete Aussichts- und Wasserturm, ein Werk des Essener Regierungsbaumeisters Alfred Fischer, erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Die technisch interessante Lösung des oktogonalen Wasserturms bestand darin, dass er zwei Wasserbassins mit 350 und 80 m³ Inhalt besaß, die für die Wasserversorgung der Schachtanlage Mont-Cenis benötigt wurden. Durch das obere führte mittig eine heute noch erhaltene, in den 1930er Jahren errichtete, Wendeltreppe auf die obere Aussichtsebene. 135 Stufen führen auf den 31,5 m hohen Turm, von dem man eine gute Sicht auf den Stadtbezirk Sodingen hat. Nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs erfolgte am 2. Juni 1919 die Umbenennung in „Volkspark“.
Direkt am Fuß liegt der Sportplatz von Arminia Sodingen.
Der Turm wurde in den Jahren 2008/2009 von innen und außen komplett renoviert.
Der Volksparkturm kann:
- Montags bis Freitags von 13 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit
- Samstags, Sonntags, Feiertags ab 10 Uhr bis spätestens 17 Uhr
besichtigt werden.
- Der Schlüssel ist derzeit beim Fachbereich Stadtgrün, Frau Claudia Strüber, Friedhofsbüro, Südfriedhof, Trauerhalle, Tel. 02323 16-4236, gegen Vorlage eines Personalausweises abzuholen. [1]
Restaurant
In diesem Volkspark wollte die Kreisleitung Herne-Castrop-Rauxel der NSDAP von Ende 1943 an mit dem Bau eines sogenannten „Befehlsstollens“ beginnen. Wegen der allgemeinen Knappheit an Baumaterialien und Arbeitskräften verzögerte sich der Baubeginn auf April 1944. Die ursprünglichen Baupläne waren bis dahin stark reduziert worden. Doch obwohl die Zeche Mont-Cenis im Rahmen ihrer ebenfalls begrenzten Möglichkeiten beim Bau half, war der Befehlsstollen am Ende des zweiten Weltkriegs nicht fertig. Der Zugang sollte durch das am 1. Mai 1912 eröffnete Restaurant erfolgen. Dieses wurde am 9. November 1944 von einer Sprengbombe zerstört. [2] [3]
Siehe auch
- Am Volkspark (← Links)
- Beimbergstraße (← Links)
- Kaiser Wilhelm Turm (← Links)
- Sodingen - Ein schöner Ortsteil (WAZ 31.08.2014) (← Links)
- Volkspark liegt in Börnig, der Südfriedhof in Sodingen (WAZ 01.09.2014) (← Links)
- 1913 (← Links)
- 1912 (← Links)
- 1919 (← Links)
- 1944 (← Links)
- Bei der Akademie (Monno) (← Links)
- 2. Juni (← Links)
- 13. Juli (← Links)
- 9. November (← Links)
- Freizeiterinnerungen (← Links)
- Videoprojekt vor Ort (← Links)
- Holthauser Friedhof (← Links)
- Turnverein Börnig-Sodingen 1889/90 e.V. (← Links)
- Was die hundertjährigen Karten von Herne uns erzählen Teil 5 (1928) (← Links)
Quellen
- ↑ Vielen herzlichen Dank an Klaus-Dieter Gülck für die Information
- ↑ "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
- ↑ http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Am-Volkspark?OpenDocument&ccm=080068