Wilhelm Kiwit: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Person
[[Datei:Wilhelm Kiwit.jpg|200px|thumb|Wilhelm Kiwit, Foto: [[Bildarchiv der Stadt Herne]]]]
| Name      = Wilhelm Kiwit
'''Wilhelm Kiwit'''  (* [[31. Juli]] [[1883]] in Oberhausen; [[7. Dezember]] [[1959]] in Münster), Zentrum, Oberbürgermeister von Dezember 1926 bis April 1933
| Abkürzung  =  
| Bild      = Wilhelm Kiwit.jpg
| Bildbeschreibung    = <small>Wilhelm Kiwit, Foto: [[Bildarchiv der Stadt Herne]]</small>
| Geboren am = 31. Juli 1883
| Geboren in = Oberhausen
| Gestorben am = 7. Dezember 1959
| Gestorben in = Münster
| Friedhof=
| Beruf = Jurist
| Titel = Oberbürgermeister
| Letzte Adresse=
| erfasst    =
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'''Wilhelm Kiwit'''  (geboren am [[31. Juli]] [[1883]] in Oberhausen; gestorben am [[7. Dezember]] [[1959]] in Münster) war vom [[29. Dezember]] [[1926]] bis [[31. Dezember]] [[1933]] Oberbürgermeister der Stadt Wanne-Eickel.


Der erste Oberbürgermeister der neuen Stadt Wanne-Eickel regierte sieben Jahre. Eine tragische Gestalt unter den Stadtoberhäuptern in der Wanne-Eickeler Stadtgeschichte: Als die parteipolitisch zersplitterte Stadtversammlung den ehemaligen Zweiten Bürgermeister der Stadt Münster im Dezember 1926 wählte, gab es bereits Tumulte im Stadtparlament. 1933 entfernten die Nazis Kiwit mit dem lapidaren Satz aus dem Amt: "Sie brauchen nicht mehr zum Dienst erscheinen."
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Nach dem Abitur absolvierte Wilhelm Kiwit von [[1902]] bis [[1905]] ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Bonn, Münster und Berlin. Das Erste Juristische Staatsexamen legte Kiwit beim Oberlandesgericht Hamm mit dem Prädikat „gut“ ab. Vom [[20. Juli]] [[1905]] bis [[23. Juli]] [[1909]] war er als Gerichtsreferendar tätig beim Amtsgericht Bottrop, beim Landgericht Duisburg, bei der Staatsanwaltschaft Duisburg, bei einem Rechtsanwalt und Notar in Sterkrade (heute: Oberhausen-Sterkrade), beim Amtsgericht Oberhausen und beim Oberlandesgericht Düsseldorf. 1909 schließlich legte er erfolgreich das Zweite Juristische Staatsexamen ab.<br /><br />
== Leben ==
Die weiteren beruflichen Stationen waren:<br />
Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Bonn, Münster und Berlin trat Wilhelm Kiwit mit Ablegung des Zweiten Staatsexamen zum 16. Juli 1910 als Stadtassessor zunächst in den Dienst der Stadt Neuss. Bereits kurz darauf ließ er sich jedoch als Rechtsanwalt in Oberhausen nieder (17. Oktober 1910), bevor er während des Ersten Weltkriegs, zum 15. Dezember 1916, die Stellung des Kreissyndikus in Prenzlau übernahm. Weitere Dienststationen waren das Amt des Beigeordneten der Stadt Osterfeld (15. August 1917), des Bürgermeisters der Stadt Arnsberg (1. Juli 1919) und des 2. Bürgermeisters der Stadt Münster (26. April 1922) bevor er am 17. September 1926 zum Ersten Bürgermeister, der zum 1. April 1926 neu gebildeten Stadt Wanne-Eickel, gewählt wurde. Seit dem 29. Dezember 1929 führte er dort den Titel eines Oberbürgermeisters. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zum 21. September 1933 beurlaubt, fand Kiwit vom 19. September 1934 bis zu seiner Entlassung am 31. Mai 1936, auf Veranlassung der NSDAP, als Stadtkämmerer in Köln eine erneute Beschäftigung im öffentlichen Dienst.<ref>Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46). Biographisches Handbuch.</ref> Er schied als Nicht-Mitglied der NSDAP auf Grund des § 6 des Berufsbeamtengesetzes als Beigeordneter aus.<ref>Horst Matzerath: Köln in der Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. S. 153</ref> In der Folge arbeitete Kiwit als Verwaltungs- bzw. Stadtrechtsrat in Köln und erarbeitete als solcher Gedanken zur Stadtentwicklung unter besonderer Betrachtung einer Erweiterung des Stadtgebietes, die er 1939 in einer Denkschrift (s. Schriften) publizierte. Im Sommer 1943 bekräftigte er nochmals seine Ideen zur Stadterweiterung, um der zunehmend zerstörten Stadt auf diesem Weg die Wirtschafts- und Lebenskraft zu erhalten.<ref>Horst Matzerath: Köln in der Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. S. 240 f.</ref> Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Westdeutschland wurde Kiwit im Frühjahr/Sommer 1945 als 2. Beigeordneter der Stadt Bocholt eingesetzt. Anschließend war er vom 29. September 1945 bis zum 19. Februar 1946 zunächst Bürgermeister und in der Folge, bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand zum 31. Juli 1951, Stadtdirektor der Stadt Ahlen. Danach betätigte er sich als Rechtsanwalt für Verwaltungs- und Steuerrecht am Landgericht Münster. Wilhelm Kiwit war Mitglied der Zentrumspartei.<ref>Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46). Biographisches Handbuch.</ref>
10.02.[[1910]] bis 15.07.1910 Gerichtsassessor am Amtsgericht Oberhausen,<br />
 
16.07.1910 bis 15.10.1910 unbesoldeter Stadtassessor bei der Stadt Neuss,<br />
==Familie==
01.09.1910 bis 30.11.1910 amtlich bestellter Vertreter eines Rechtsanwaltes in Sterkrade(heute: Oberhausen-Sterkrade),<br />
Der Katholik Wilhelm Kiwit war verheirat mit Elisabeth geb. Becker, die 1925 in Münster mit der, gemeinsam mit Hermine Hilberg erstellten Arbeit „Über die Passivität der Metalle“ zur Dr. phil. promovierte. Ihr gemeinsamer Sohn ist der langjährige Oberkreisdirektor des Rhein-Sieg-Kreises, Walter Kiwit.<ref>Wer ist wer? Das Deutsche Who’s Who. Regionalausgabe Nordrhein-Westfalen. -Regionalband aus der XXXVI. Ausgabe 1997/98. Verlag Schmidt-Röhmhild, Essen 1997, ISBN 3-7950-2023-9, S. 295.</ref>
16.10.1910 bis 31.03.[[1915]] selbstständiger Rechtsanwalt in Oberhausen,<br />
 
15.12.[[1916]] bis 10.08.[[1917]] Syndikus des Kreises Prenzlau in der Uckermark,<br />
</div>
15.08.1917 bis 30.06.[[1919]] Beigeordneter in der Gemeinde Osterfeld (heute Stadtteil von Oberhausen),<br />
 
01.07.1919 bis 25.04.[[1922]] Bürgermeister der Stadt Arnsberg,<br />
== Schriften ==
26.04.1922 bis 28.12.[[1926]] Erster Beigeordneter und Zweiter Bürgermeister der Stadt Münster.<br /><br />
* ''Die Notwendigkeit einer höheren Aufwertung durch die Sparkassen.'' Denkschrift, Hrsg. Oberbürgermeister, Wanne-Eickel 1930.
Am 29. Dezember 1926 wurde Wilhelm Kiwit, als Mitglied der Deutschen Zentrumspartei, der erste Oberbürgermeister der am [[Stadtwerdung Wanne-Eickel|01. April 1926 gegründeten Stadt Wanne-Eickel]]. Vor dessen Amtsübernahme war der ehemalige Amtmann von [[Wanne]], [[Friedrich Wilhelm Karl Weiberg]], kommissarischer Bürgermeister von Wanne-Eickel. Wilhelm Kiwit war eine tragische Gestalt unter den Stadtoberhäuptern in der Wanne-Eickeler Geschichte: Als die parteipolitisch zersplitterte Stadtversammlung den ehemaligen Zweiten Bürgermeister der Stadt Münster im Dezember 1926 wählte, gab es bereits Tumulte im Stadtparlament. [[1933]] entfernten die Nazis Kiwit mit den lapidaren Worten "Sie brauchen nicht mehr zum Dienst erscheinen"  aus dem Amt. Am [[31. Dezember]] 1933 endete seine Zeit als Oberbürgermeister von Wanne-Eickel.<br /><br />  
* ''Das Recht des Altsparers: Kritische Betrachtungen über das Unrecht und die Ungesetzlichkeit der Bestimmungen über die Bildung eines Sparkassenausgleichsstockes. Wie wahrt der Altsparer seine auf Grund einer Individualaufwertung der Sparkassen sich ergebenden Rechte.'' Bouvet, Wanne-Eickel 1932.
Weitere berufliche Tätigkeiten im öffentlichen Dienst waren:<br />
* ''Die Stadt Köln als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt eines Raumes. Die Notwendigkeit der Erweiterung des Stadtgebietes von Köln.'' Köln 1939.
19.09.[[1934]] bis 31.05.[[1936]] Stadtkämmerer der Stadt Köln,<br />
15.04.[[1945]] bis 30.09.1945 Zweiter Bürgermeister, zugleich Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer der Stadt Bocholt,<br />
29.09.1945 bis 18.02.[[1946]] Bürgermeister der Stadt Ahlen,<br />
18.02.1946 bis 31.07.[[1951]] Stadtdirektor der Stadt Ahlen.<br /><br />
Daneben war Kiwit von [[1938]] bis [[1958]] in Köln als Anwalt für öffentliches Recht tätig.<ref>Stadtarchiv Herne, Aktenbestand Oberbürgermeister von Wanne-Eickel, Signatur: Best. 101 – 2 – A16. </ref><ref>2 Rathäuser - 22 Oberbürgermeister, Publikation der Stadt Herne, November 2002, Seite 18.</ref></div>


==Verwandte Artikel==
==Verwandte Artikel==
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==Quellen==
==Quellen==
'''Stadtarchiv Herne:
Bestand Oberbürgermeister
2 Rathäuser - 22 Oberbürgermeister, Publikation der Stadt Herne, November 2002'''
<references />
<references />



Aktuelle Version vom 22. Juni 2024, 22:25 Uhr

Wilhelm Kiwit
Wilhelm Kiwit.jpg

Wilhelm Kiwit, Foto: Bildarchiv der Stadt Herne

Geboren am: 31. Juli 1883
Geboren in: Oberhausen
Gestorben am: 7. Dezember 1959
Gestorben in: Münster
Beruf: Jurist
Titel: Oberbürgermeister
Letzte Änderung: 22.06.2024
Geändert von: Andreas Janik


Wilhelm Kiwit (geboren am 31. Juli 1883 in Oberhausen; gestorben am 7. Dezember 1959 in Münster) war vom 29. Dezember 1926 bis 31. Dezember 1933 Oberbürgermeister der Stadt Wanne-Eickel.

Nach dem Abitur absolvierte Wilhelm Kiwit von 1902 bis 1905 ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Bonn, Münster und Berlin. Das Erste Juristische Staatsexamen legte Kiwit beim Oberlandesgericht Hamm mit dem Prädikat „gut“ ab. Vom 20. Juli 1905 bis 23. Juli 1909 war er als Gerichtsreferendar tätig beim Amtsgericht Bottrop, beim Landgericht Duisburg, bei der Staatsanwaltschaft Duisburg, bei einem Rechtsanwalt und Notar in Sterkrade (heute: Oberhausen-Sterkrade), beim Amtsgericht Oberhausen und beim Oberlandesgericht Düsseldorf. 1909 schließlich legte er erfolgreich das Zweite Juristische Staatsexamen ab.

Die weiteren beruflichen Stationen waren:
10.02.1910 bis 15.07.1910 Gerichtsassessor am Amtsgericht Oberhausen,
16.07.1910 bis 15.10.1910 unbesoldeter Stadtassessor bei der Stadt Neuss,
01.09.1910 bis 30.11.1910 amtlich bestellter Vertreter eines Rechtsanwaltes in Sterkrade(heute: Oberhausen-Sterkrade),
16.10.1910 bis 31.03.1915 selbstständiger Rechtsanwalt in Oberhausen,
15.12.1916 bis 10.08.1917 Syndikus des Kreises Prenzlau in der Uckermark,
15.08.1917 bis 30.06.1919 Beigeordneter in der Gemeinde Osterfeld (heute Stadtteil von Oberhausen),
01.07.1919 bis 25.04.1922 Bürgermeister der Stadt Arnsberg,
26.04.1922 bis 28.12.1926 Erster Beigeordneter und Zweiter Bürgermeister der Stadt Münster.

Am 29. Dezember 1926 wurde Wilhelm Kiwit, als Mitglied der Deutschen Zentrumspartei, der erste Oberbürgermeister der am 01. April 1926 gegründeten Stadt Wanne-Eickel. Vor dessen Amtsübernahme war der ehemalige Amtmann von Wanne, Friedrich Wilhelm Karl Weiberg, kommissarischer Bürgermeister von Wanne-Eickel. Wilhelm Kiwit war eine tragische Gestalt unter den Stadtoberhäuptern in der Wanne-Eickeler Geschichte: Als die parteipolitisch zersplitterte Stadtversammlung den ehemaligen Zweiten Bürgermeister der Stadt Münster im Dezember 1926 wählte, gab es bereits Tumulte im Stadtparlament. 1933 entfernten die Nazis Kiwit mit den lapidaren Worten "Sie brauchen nicht mehr zum Dienst erscheinen" aus dem Amt. Am 31. Dezember 1933 endete seine Zeit als Oberbürgermeister von Wanne-Eickel.

Weitere berufliche Tätigkeiten im öffentlichen Dienst waren:
19.09.1934 bis 31.05.1936 Stadtkämmerer der Stadt Köln,
15.04.1945 bis 30.09.1945 Zweiter Bürgermeister, zugleich Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer der Stadt Bocholt,
29.09.1945 bis 18.02.1946 Bürgermeister der Stadt Ahlen,
18.02.1946 bis 31.07.1951 Stadtdirektor der Stadt Ahlen.

Daneben war Kiwit von 1938 bis 1958 in Köln als Anwalt für öffentliches Recht tätig.[1][2]

Verwandte Artikel

Quellen

  1. Stadtarchiv Herne, Aktenbestand Oberbürgermeister von Wanne-Eickel, Signatur: Best. 101 – 2 – A16.
  2. 2 Rathäuser - 22 Oberbürgermeister, Publikation der Stadt Herne, November 2002, Seite 18.