Aus der Geschichte der Bahnhofstraße IX: Unterschied zwischen den Versionen

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Originaltext aus dem [[Herner Anzeiger]] vom 18. Januar [[1936]]. Abgeschrieben und mit neuen Überschriften versehen von Andreas Janik.
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[[Datei:Sassenhoff-Hotel-Bahnhofstraße-02.jpg|350px|thumb|Nach 1917]]
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==Dammstraße==
==Dammstraße==
[[Datei:Bahnhofstraße1958.jpg|250px|thumb|Um 1958]]
wohnte der Schumacher Friedrich Wietelmann. Das Grundstück gehörte zur Parzelle 12 der Flur "In der Koppenburg", die 1811 von [[Jasper (Familie)|Jasper]] am Steinweg erworben worden und dann an Hochstrate gt. Jasper übergegangen war. Von dem Wirt Friedrich Hochstrate ([[Cremers Hof]]) erwarb es [[1865]] der Schuhmacher Friedrich Wietelmann für 1580 Taler. Nach dem Attest des Amtmannes vom 1. 7. [[1869]] war darauf ein Wohnhaus und eine Scheune erbaut. (Der Kaufpreis beweist, daß diese Gebäude schon von Hochstrate errichtet waren.) Im Jahre [[1879]] ging das Besitztum auf den Kaufmann Heinrich Grimberg zu Bochum über, [[1884]] auf die unverehelichte Emma Frackmann und [[1888]] auf den Kaufmann Wilhelm Frckmann. Im Jahre [[1899]] wurde es an die Ehefrau des Kaufmanns Josef Weiskamp, Emma geb. Klasberg, und den Kaufmann Franz Knaden aufgelassen. [[1902]] an den Kaufmann Wilh. Frackmann zu Recklinghausen, [[1910]] an die Ehefrau des Buchhalters Friedrich Suberg, Anna geb. Frackmann. Das ursprüngliche Wohnhaus mit Scheune (die Scheune stand an der Dammstraße) war bereits 1877 durch ein anderes mit breiterer Straßenfront ersetzt. Die Scheune war verschwunden. Dafür erhielt das Wohnhaus  mit der Zeit zahlreiche An- undd Nebenbauten an der Dammstraße ([[1892]] als Dammstraße 8, 1, und 3 numeriert, heute Dammstraße 1 und 3). Ein Wohnungsanbau brannte [[1903]] ab, wurde aber sogleich wieder aufgebaut. Im Jahre [[1926]] wurde das alte Wohn= und Geschäftshaus an der Ecke, das ebenfalls durch die Tieferlegung der Bahnhofstraße betroffen und mit einer hohen Treppe versehen worden war, zu dem jetzigen Hause umgebaut.
wohnte der Schumacher Friedrich Wietelmann. Das Grundstück gehörte zur Parzelle 12 der Flur "In der Koppenburg", die 1811 von [[Jasper (Familie)|Jasper]] am Steinweg erworben worden und dann an Hochstrate gt. Jasper übergegangen war. Von dem Wirt Friedrich Hochstrate ([[Cremers Hof]]) erwarb es [[1865]] der Schuhmacher Friedrich Wietelmann für 1580 Taler. Nach dem Attest des Amtmannes vom 1. 7. [[1869]] war darauf ein Wohnhaus und eine Scheune erbaut. (Der Kaufpreis beweist, daß diese Gebäude schon von Hochstrate errichtet waren.) Im Jahre [[1879]] ging das Besitztum auf den Kaufmann Heinrich Grimberg zu Bochum über, [[1884]] auf die unverehelichte Emma Frackmann und [[1888]] auf den Kaufmann Wilhelm Frckmann. Im Jahre [[1899]] wurde es an die Ehefrau des Kaufmanns Josef Weiskamp, Emma geb. Klasberg, und den Kaufmann Franz Knaden aufgelassen. [[1902]] an den Kaufmann Wilh. Frackmann zu Recklinghausen, [[1910]] an die Ehefrau des Buchhalters Friedrich Suberg, Anna geb. Frackmann. Das ursprüngliche Wohnhaus mit Scheune (die Scheune stand an der Dammstraße) war bereits 1877 durch ein anderes mit breiterer Straßenfront ersetzt. Die Scheune war verschwunden. Dafür erhielt das Wohnhaus  mit der Zeit zahlreiche An- undd Nebenbauten an der Dammstraße ([[1892]] als Dammstraße 8, 1, und 3 numeriert, heute Dammstraße 1 und 3). Ein Wohnungsanbau brannte [[1903]] ab, wurde aber sogleich wieder aufgebaut. Im Jahre [[1926]] wurde das alte Wohn= und Geschäftshaus an der Ecke, das ebenfalls durch die Tieferlegung der Bahnhofstraße betroffen und mit einer hohen Treppe versehen worden war, zu dem jetzigen Hause umgebaut.


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== Bahnhofstraße 82==
== Bahnhofstraße 82==
Das nun folgende schmale und bedeutend niedrigere Haus K o t t f i e p e n (der Drogist Walter Kottsiepen erwarb es [[1932]]) ist erst vor einigen Jahrzehnten als Füllung der letzten hier vorhandenen Baulücke von dem Metzger Friedrich Seifert erbaut worden.
==Bahnhofstraße 80 bis 76==
Das dann folgende Grundstück umfaßt heute die Häuser von B e r n s  b i s  a n  d i e T o r e i n f a h r t  d e r  S c h a u b u r g. es gehörte nicht mehr zur Flur "In der Koppenburg", die mit Kottsiepers Grundstück aufhörte, sondern zu der Flur "Z w i s c h e n  d e n  B e e k e n". Von dieser war das erste Grundstück (eine Wiese und ein Acker) im Besitz des Kötters S c h l i n g e r m a n n von der [[Straßburger Straße]]. Der Ackersmann Diederich Schlingermann hatte eine Maria Cath. Petermann aus Baukau (heute [[Hof Koppenberg]]) geheiratet. Als diese [[1836]] starb und der Mann in 2. Ehe eine Anna Marg. Heiermann heiratete, wurden auf dem Grundstück besondere Vermögenssicherungen für die drei Kinder aus erster Ehe vermerkt. Auf Grund eines Kaufvertrages von [[1861]] wurde aber [[1874]] (unter Beibehaltung der Sicherungsvermerke) der Landwirt Heinrich W e u s t h o f f als Eigentümer eingetragen. Damals stand auf dem Grundstück bereits ein Wohnhaus (Bahnhofstraße 78) und zwar an der Stelle, wo heute das Kaufhaus Fischer sich befindet. Dieses Wohnhaus war im Bereich eines Ackerweges gebaut, der von der Bahnhofstraße auf die einst hinter der jetzigen Häuser gelegenen Wiesen führte. Der Weg ging etwas im Bereich des LAdenportals von Fischer ab. Das Haus ist schon vor [[1870]] erbau gewesen und hat bsi 1911 gestanden. als das jetzige große Kaufhaus Fischer errichtet wurde. Dieser Ackerweg hatte auch insofern Bedeutung, als die Wiese und der Acker nördlich von ihm Schlingermann, südlich von ihm Weusthoff gehörte. Weusthoff wurde, wie wir sahen, durch Erwerb des Schlingermannschen Grundbesitzes Eigentümer des Gesamtkomplexes. Dieser Gesamtkomplex ging [[1885]] an die Geschwister Sprick über, deren Eltern der Rendant Sprick und Dorothea Weusthoff gewesen waren. Im Jahre [[1893]] erhielt ihn der Kaufmann Heinrich Weustoff, der hete noch das Fischersche Haus besitzt.
==Bahnhofstraße 74 und 74a==
Als erster Nachbar entstand auf dem Gesamtgrundstück bzw. auf dem Weusthoffschen Urgrundstück kurz nach 1877 das Haus Bahnhofstraße 74 von P o t t b r o c k (jetzt leerstehender Großbau), das der Schuhmachermeister Heinrich Pottbrock errichtete. Später wurde es noch bis an die Toreinfahrt der Schauburg erbreitert (Nr. 74a), [[1905]] umgebaut und 1927/28 von den Kaufleuten August Pottbrock in Bad Driburg und Paul Schwarz in Herne durch den imposanten jetzigen Neubau ersetzt, der [[1934]] von der Allianz= und Stuttgarter Lebensversicherungs=AG. übernommen wurde. Um das Jahr [[1895]] war auch die Lücke zwischen dem alten Weusthoffschen und dem Pottbrockschen Haus durch das Haus
==Bahnhofstraße 76==
geschlossen worden, das heute noch Heinrich Weusthoff gehört. In ihm befindet sich unten ein Damenhutgeschäft und dahinter ein photographisches Atelier. Die Räume des Narod gehören zum Grundstück Bahnhofstraße 78.
==Bahnhofstraße 82==
Ungefähr zu gleicher Zeit mit dem erwähnten Pottbrockschen Hause (kurz nach 1877) enstand auf der anderen (nördlichen) Seite des alten Weusthoffschen Baues (Fischer) - ebenfalls durch eine Lücke davon getrennt - das Haus B a h n h o f s t r a ß e  8 2. Dieses erbaute der Metzger Friedrich S e i f e r t, der es noch durch ein schmales Nebenhaus nach Süden erweitern ließ. Im Jahre [[1922]] erwarb die offene Handesgesellschaft Sayn und Hüls das Besitztum. Es wurde noch im gleichen Jahre zwischen S a y n  u n d  H ü l s und dem Kaufmann Rudolf B e r n s geteilt. Das Seifertsche Gebäude wurde 1927/28 abgerissen. Sowohl Berns wie Sayn u. Hüls errichtetetn 1927/28 ihre jetzigen Neubauten.
Nach 1886 ist in der nun noch nicht besprochenen Lücke zwischen dem alten Seifertschen und dem Weusthoffschen Hause d a s  z w e i t e  H a u s  P o t t b r o c k entstanden, das heute noch vorhanden ist und in das die Firma Pottbrock zuletzt wieder zurückgekehrt ist. Es wurde von dem Kaufmann Heinrich Pottbrock erbaut, ging dann auf die Witwe Sophie, geb. Hartung über, 1927 auf die Witwe Fritz Koch, Amalie geb. Pottbrock in Bad Driburg, und [[1930]] auf dem Arzt Dr. med. Franz Koch in Tübingen.
Das war die Geschichte des alten Schlingermann-Weusthoffschen Besitzes. Daneben lag Ackerland von Conrad Cremer sr. Von dessen Erben, dem Landwirt [[Friedrich Cremer (1836-1920)|Friedrich Cremer]], kaufte im Jahre [[1867]]

Version vom 10. Juli 2015, 12:50 Uhr

Originaltext aus dem Herner Anzeiger vom 18. Januar 1936. Abgeschrieben und mit neuen Überschriften versehen von Andreas Janik.

Aus der Geschichte der Bahnhofstraße

Die östliche Seite vom Bahndamm bis zur Heinrichstraße


IX.

Als erstes Haus der östlichen Seite der Bahnhofstraße folgte dem Bahnkörper der Köln-Mindener Eisenbahn, in den 1846/47 ein Teil des von Schlenkhoff aus der Strünkeder "Koppenburg" erworbenen Ackerlandes (Parzelle 11) umgewandelt worden war ("zur Bahn vergraben" nannte man das) das heute noch stehende Haus

Bahnhofstraße 98,

das jetzt M a h r besitzt. Aus der Parzelle 11 kaufte der Wagenrangierer Gottl. Wilh. Schmidt 1867 das Grundstück für 337 Taler und erbaute darauf das Haus, es fiel aber 1879 bei der Subhastation an die Sparkasse der Aemter Herne und Wanne. Im Jahre 1884 wurde es für den Kaufmann Friedrich Bennekämper aufgelassen, von den erben ging es 1912 auf den Kaufmann Emil Mahr über. Ursprünglich war das Haus zweistöckig mit einer Treppe davor. Als aber die Unterführung gebaut und dazu die Bahnhofstraße tiefer gelegt wurde, ragte das Haus fast mit dem ganzen Kellergeschoß aus der Ecke hervor und wurde daher 1925 durch Tieferlegung des Erdgeschosses und Einfügung eines niedrigen Zwischengeschosses umgebaut.

Auf das Mahsche Haus folgte eine Baulücke, die 1897/98 nur teilweise durch das Hotel Sassenhoff an der Ecke der Dammstraße geschlossen wurde. Der Wirt Hermann Sassenhoff wollte zwar sein Hotel in diese Baulücke hinein erweitern, doch wurde daraus nichts. An der anderen Ecke der

Dammstraße

wohnte der Schumacher Friedrich Wietelmann. Das Grundstück gehörte zur Parzelle 12 der Flur "In der Koppenburg", die 1811 von Jasper am Steinweg erworben worden und dann an Hochstrate gt. Jasper übergegangen war. Von dem Wirt Friedrich Hochstrate (Cremers Hof) erwarb es 1865 der Schuhmacher Friedrich Wietelmann für 1580 Taler. Nach dem Attest des Amtmannes vom 1. 7. 1869 war darauf ein Wohnhaus und eine Scheune erbaut. (Der Kaufpreis beweist, daß diese Gebäude schon von Hochstrate errichtet waren.) Im Jahre 1879 ging das Besitztum auf den Kaufmann Heinrich Grimberg zu Bochum über, 1884 auf die unverehelichte Emma Frackmann und 1888 auf den Kaufmann Wilhelm Frckmann. Im Jahre 1899 wurde es an die Ehefrau des Kaufmanns Josef Weiskamp, Emma geb. Klasberg, und den Kaufmann Franz Knaden aufgelassen. 1902 an den Kaufmann Wilh. Frackmann zu Recklinghausen, 1910 an die Ehefrau des Buchhalters Friedrich Suberg, Anna geb. Frackmann. Das ursprüngliche Wohnhaus mit Scheune (die Scheune stand an der Dammstraße) war bereits 1877 durch ein anderes mit breiterer Straßenfront ersetzt. Die Scheune war verschwunden. Dafür erhielt das Wohnhaus mit der Zeit zahlreiche An- undd Nebenbauten an der Dammstraße (1892 als Dammstraße 8, 1, und 3 numeriert, heute Dammstraße 1 und 3). Ein Wohnungsanbau brannte 1903 ab, wurde aber sogleich wieder aufgebaut. Im Jahre 1926 wurde das alte Wohn= und Geschäftshaus an der Ecke, das ebenfalls durch die Tieferlegung der Bahnhofstraße betroffen und mit einer hohen Treppe versehen worden war, zu dem jetzigen Hause umgebaut.

Bahnhofstraße 90 bis 86

Der nun folgende große K n a d e n Bau ist erste 1927/28 anstelle eines anderen 1889 erbauten Hauses (mit Schlachthaus) entstanden. Auch die Wirtschaft (Bahnhofstraße 88) naben der Epa ist erst 1889 erbaut worden, wohl aber hatte das Grundstück bereits seine Geschichte. Es gehörte nämlich zu dem Grundstückskomplex E c k e B a h n h o f = u n d V i n c k e s t r a ß e, der, ebenso wie das Knadensche Grundstück, in der Hauptsache zur Parzelle 13 der Flur "In der Koppenburg" gehört hatte. Diese Parzelle, 2 Morgen 43 Ruten 50 Fuß groß, hatte 1811 bei der Strünkeder Versteigerung Vortmann für 2500 Taler Berliner Courant erstanden. Sie kam dann an die Eheleute Joh. Hrch. Gruthoff gt. Vortmann und Anna Elis. Vortmann und von diesen 1879 an den Oeconomen Friedr. Wilh. Cremer. Ein Teil wurde an Knaden verkauft, der südliche dagegen 1887 an den Kaufmann Wilhelm K a i s e r. Auf dem Kaiserschen Teil stand aber bereits 1877 ein kleines Wohnhaus (die heutige Ecke Leuschner). Zu diesem gesellte sich zwischen 1866 und 1889 das Nebenhaus Mühlenstraße 1 (mit dem ersten Haus durch einen Zwischenbau verbunden) und das Wohn- und Wirtshaus Bahnhofstraße 88, an das in der Folgezeit noch ein Saal gefügt wurde. Außerdem wurde noch das Haus Mühlenstraße 3 gebaut. Die sämtlichen Gebäude gehörten Wilhelm Kaiser, 1922 erhielt sie seine Witwe Emilie geb. Möller. Die Ecke wurde im Jahre 1899 abgebrochen und dafür das jetzige Gebäude als Neubau errichtet. Ein zum Hinterwohnhaus umgebautes Stallgebäude des Hauses Mühlenstraße 1 brannte 1903 ab.

Bahnhofstraße 84

Auf die Mühlen= und Vinkestraße werden wir später zurückkommen. Uns interessiert jetzt zunächst die andere Ecke der Bahnhof= und Vinckestraße, das Grundstück K ö s t e r. Es hatte zur PArzelle 14 der Flur "In der Koppenburg" gehört, die ebenso wie die Parzelle 12 Jasper am Steinweg erworben hatte. Der Auctionskomissar Friedrich Hülsmann kaufte im Jahre 1865 von dem Wirt Friedrich Hochstrate gt Jasper den Bauplatz - damals Acker oder Garten - für 584 Taler 10 Sgr. und erbaute darauf ein Wohnhaus mit Stallung. Die Witwe Hülsmann, Kath. geb. Lohmann, heiratete in zweiter Ehe den Auctionator Friedrich Koester. Im Jahre 1896 wurde das Besitztum an die Geschwister Heinrich und Mathilde Rensinghoff gt. Schlenkhoff aufgelassen, kam aber 1898 (als Wohn= und Geschäftshaus mit Anbau bezeichnet) an die Familie Köster zurück und zwar an den Kaufmann August Köster, dessen Erben es seit 1934 besitzen. Im Jahre 1914 ist das alte (Hülsmannsche)) Haus abgebrochen und durch den jetzigen Neubau ersetzt worden.

Bahnhofstraße 82

Das nun folgende schmale und bedeutend niedrigere Haus K o t t f i e p e n (der Drogist Walter Kottsiepen erwarb es 1932) ist erst vor einigen Jahrzehnten als Füllung der letzten hier vorhandenen Baulücke von dem Metzger Friedrich Seifert erbaut worden.

Bahnhofstraße 80 bis 76

Das dann folgende Grundstück umfaßt heute die Häuser von B e r n s b i s a n d i e T o r e i n f a h r t d e r S c h a u b u r g. es gehörte nicht mehr zur Flur "In der Koppenburg", die mit Kottsiepers Grundstück aufhörte, sondern zu der Flur "Z w i s c h e n d e n B e e k e n". Von dieser war das erste Grundstück (eine Wiese und ein Acker) im Besitz des Kötters S c h l i n g e r m a n n von der Straßburger Straße. Der Ackersmann Diederich Schlingermann hatte eine Maria Cath. Petermann aus Baukau (heute Hof Koppenberg) geheiratet. Als diese 1836 starb und der Mann in 2. Ehe eine Anna Marg. Heiermann heiratete, wurden auf dem Grundstück besondere Vermögenssicherungen für die drei Kinder aus erster Ehe vermerkt. Auf Grund eines Kaufvertrages von 1861 wurde aber 1874 (unter Beibehaltung der Sicherungsvermerke) der Landwirt Heinrich W e u s t h o f f als Eigentümer eingetragen. Damals stand auf dem Grundstück bereits ein Wohnhaus (Bahnhofstraße 78) und zwar an der Stelle, wo heute das Kaufhaus Fischer sich befindet. Dieses Wohnhaus war im Bereich eines Ackerweges gebaut, der von der Bahnhofstraße auf die einst hinter der jetzigen Häuser gelegenen Wiesen führte. Der Weg ging etwas im Bereich des LAdenportals von Fischer ab. Das Haus ist schon vor 1870 erbau gewesen und hat bsi 1911 gestanden. als das jetzige große Kaufhaus Fischer errichtet wurde. Dieser Ackerweg hatte auch insofern Bedeutung, als die Wiese und der Acker nördlich von ihm Schlingermann, südlich von ihm Weusthoff gehörte. Weusthoff wurde, wie wir sahen, durch Erwerb des Schlingermannschen Grundbesitzes Eigentümer des Gesamtkomplexes. Dieser Gesamtkomplex ging 1885 an die Geschwister Sprick über, deren Eltern der Rendant Sprick und Dorothea Weusthoff gewesen waren. Im Jahre 1893 erhielt ihn der Kaufmann Heinrich Weustoff, der hete noch das Fischersche Haus besitzt.

Bahnhofstraße 74 und 74a

Als erster Nachbar entstand auf dem Gesamtgrundstück bzw. auf dem Weusthoffschen Urgrundstück kurz nach 1877 das Haus Bahnhofstraße 74 von P o t t b r o c k (jetzt leerstehender Großbau), das der Schuhmachermeister Heinrich Pottbrock errichtete. Später wurde es noch bis an die Toreinfahrt der Schauburg erbreitert (Nr. 74a), 1905 umgebaut und 1927/28 von den Kaufleuten August Pottbrock in Bad Driburg und Paul Schwarz in Herne durch den imposanten jetzigen Neubau ersetzt, der 1934 von der Allianz= und Stuttgarter Lebensversicherungs=AG. übernommen wurde. Um das Jahr 1895 war auch die Lücke zwischen dem alten Weusthoffschen und dem Pottbrockschen Haus durch das Haus

Bahnhofstraße 76

geschlossen worden, das heute noch Heinrich Weusthoff gehört. In ihm befindet sich unten ein Damenhutgeschäft und dahinter ein photographisches Atelier. Die Räume des Narod gehören zum Grundstück Bahnhofstraße 78.

Bahnhofstraße 82

Ungefähr zu gleicher Zeit mit dem erwähnten Pottbrockschen Hause (kurz nach 1877) enstand auf der anderen (nördlichen) Seite des alten Weusthoffschen Baues (Fischer) - ebenfalls durch eine Lücke davon getrennt - das Haus B a h n h o f s t r a ß e 8 2. Dieses erbaute der Metzger Friedrich S e i f e r t, der es noch durch ein schmales Nebenhaus nach Süden erweitern ließ. Im Jahre 1922 erwarb die offene Handesgesellschaft Sayn und Hüls das Besitztum. Es wurde noch im gleichen Jahre zwischen S a y n u n d H ü l s und dem Kaufmann Rudolf B e r n s geteilt. Das Seifertsche Gebäude wurde 1927/28 abgerissen. Sowohl Berns wie Sayn u. Hüls errichtetetn 1927/28 ihre jetzigen Neubauten.

Nach 1886 ist in der nun noch nicht besprochenen Lücke zwischen dem alten Seifertschen und dem Weusthoffschen Hause d a s z w e i t e H a u s P o t t b r o c k entstanden, das heute noch vorhanden ist und in das die Firma Pottbrock zuletzt wieder zurückgekehrt ist. Es wurde von dem Kaufmann Heinrich Pottbrock erbaut, ging dann auf die Witwe Sophie, geb. Hartung über, 1927 auf die Witwe Fritz Koch, Amalie geb. Pottbrock in Bad Driburg, und 1930 auf dem Arzt Dr. med. Franz Koch in Tübingen.

Das war die Geschichte des alten Schlingermann-Weusthoffschen Besitzes. Daneben lag Ackerland von Conrad Cremer sr. Von dessen Erben, dem Landwirt Friedrich Cremer, kaufte im Jahre 1867