Kanalstraße (Börnig) / Weichselstraße
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Historie
- Vor 1907 Kanalstraße
- 11. Mai 1928 Weichselstraße
- 18. Mai 1976 Einbeziehung in Sodinger Straße
Historie
Die ehemalige Straße, die unter Anschluss an der verlängerten Sodinger Straße am 18. Mai 1976 ihren Namen annahm, führte ehemals vom Dorf Börnig bis nach Pöppinghausen. Durch den Kanalbau des Stichkanals des Dortmund-Ems-Kanal wurde der Weg unterbrochen. Er erhielt dann den Straßennamen "Kanalstraße".
Hier befanden sich u.a. Werkswohnungen der Zeche Friedrich der Große und ganz am nördlichen Ende der Hof Sowa.
Die Straße kreuzt die Köln-Mindener Eisenbahn wie die Westfälische Emschertalbahn .
Bekanntmachung. Der durch den Bahnhofsumbau Herne fortfallende Privatweg nördlich der Station Börnig wird am 17. Juli auf etwa 360 Meter von der Kanalstraße nach Westen zu aufgehoben. Den Anliegern bleibt durch Freimachung des Geländes für den späteren Seitenweg die Zufahrt zu ihren Grundstücken erhalten. Sodingen, den 10. Juli 1911."[1]
Hier gab es im Haus Nr. die Wirtschaft "Johannisburg" vom Wirt Breidenbroich, dem die Häuser Nr. 48 - 52 gehörten.
Vor dem Kriege erwarb die Gewerkschaft FdG den durch Bodensenkungen versumpften Bereich "Börniger Schlan" genannt, der 1915 trockengelegt wurde. Die Kanalstraße wurde dann im Jahre 1926/27 in Richtung Schadeburgstraße ausgebaut und Kanalisiert.
Ebenfalls 1926 wurde westlich der Straße (hinter dem jetzigen Haus Nr. 551) auf Höhe der Häuser des Wirtes Breidenbroich der zweite Fußballplatz des VFB Börnig 1918 e.V. angelegt.
Die Straße wurde nach der Eingemeindung Sodingens 1928 nach dem Fluss Weichsel benannt, da es in Herne bereits eine Kanalstraße am Stichkanal gab und gibt..
"Die Weichsel (kaschubisch und polnisch Wisłaⓘ/? [ˈvʲiswa], tschechisch Visla, lateinisch Vistula) ist ein 1048 Kilometer langer und für europäische Verhältnisse weitgehend unregulierter und naturbelassener Strom. Er ist der längste Fluss in Polen und zudem der längste in die Ostsee mündende Fluss. Das Einzugsgebiet umfasst auch Teile der Slowakei, Belarus’ und der Ukraine. Der längste Gewässerlauf in ihrem Flusssystem sind die 1213 Flusskilometer von der Quelle des Westlichen Bug bis zur Ostsee."
In den 1920er Jahren wurden im Deutschen Reich Straßen nach der Weichsel benannt, um an die verlorenen Gebiete im Osten nach dem Versailler Vertrag zu erinnern und den Anspruch auf diese Regionen symbolisch aufrechtzuerhalten.
Allerdings bekam die Straße einen schlechten Ruf, da an und auf dem Sportplatz des VFB ein Obdachlosenasyl eingerichtet wurde. Reste der Siedlung wurden nach 1998 abgebrochen. Eine Beispielbelegung:
Am 1. Oktober 1954 waren im Obdachlosenasyl an der Weichselstraße in 9 Baracken mit 121 Räumen 378 Personen untergebracht, darunter 150 Kinder bis zum Alter von 14 Jahren.
Literatur
- Heide Amthor–Zeppenfeld: „Asozial“ - ein unheilbarer Geburtsfehler? Herner Schüler engagieren sich an der Weichselstraße. In: Herne - unsere Stadt - 01 / 1975 S. 5-7
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