Stadtrat Herne (1935-1945): Unterschied zwischen den Versionen

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==Mitglieder==
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Am 1. November 1935 wurde die alten [[Gemeinderat (1934-1935)|Stadträte]] erneut für 6 Jahre berufen, jedoch auf Grund des Krieges bis zu dessen Ende verlängert.<ref>a.a.O. S. 17</ref>  
Am 1. November 1935 wurde die alten [[Gemeinderat (1934-1935)|Stadträte]] erneut für 6 Jahre berufen, jedoch auf Grund des Krieges bis zu dessen Ende verlängert. Die Mitgliederliste:<ref>a.a.O. S. 17</ref> <ref>Adressbuch 1938 http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Datei:Herne-AB-1938.djvu&page=20&page=20</ref>
:stellv. Gauleter Stürtz
:stellv. Gauleter Stürtz
:Alfred Becher, Angestellter, [[Neustraße|Franz-Selbte-Straße]] 24
:Alfred Becher, Angestellter, [[Neustraße|Franz-Selbte-Straße]] 24

Version vom 15. Juni 2016, 23:56 Uhr

Am 1. April 1934 wurde die Deutsche Gemeindeordnung[1] verabschiedet, welche zum 1. Januar 1935 in Kraft trat. Schon kurz nach der Verabschiedung des Gesetzes verlagerte sich die gesammte städtische Arbeit innerhalb der Verwaltung, und zwar als reine Beamtenherrschaft mit starker Einflussnahme durch die NSDAP.
"In jeder Gemeinde mußte gemäß § 6 der Deutschen gemeindeordnung (DGO) ein Beauftragter der NSDAP vorhanden sein, der bei bestimmten [...] ein unmittelbares Mitwirkungsrecht hatte. [...] In Herne kamen offenbare Übergriffe des Kreisleiters [...] kaum vor; aber unter der Decke übte er einen weitgehenden Einfluß, insbesondere in allen Personalfragen, aus. Der Oberbürgermeister konnte sich dem nicht entziehen, sondern er mußte sich oft zähneknirschend fügen. [...] Die Einwirkung auf die Entscheidungen des Oberbürgermeisters geschah von zwei Seiten: einmal durch den Kreisleiter [...] und über den Gauleiter, dessen Stab in allen Dingen hineinregirte, wobei [...] der Regirungspräsident in Arnsberg immer mehr an Bedeutung verlor und zum Schluß zu einer reinen Staffage [...] herabsank. [...]Mit den Jahren erkannte man dann, daß eben das Ende des Rechtstaates gekommen war und daß Recht und Gesetz nichts mehr galten, selbst wenn sie von der NSDAP gesetzt waren, sondern nur noch der Wille des jeweiligen politischen Machthabers oft kleinsten Formats."[2]

Anzumerken ist bei der offiziellen Beschreibung der Zeit durch den damaligen Oberstadtdirektor Hermann Meyerhoff, das er in der hier angegebenen Zeitspanne (seit 1927) als zweiter Bürgermeister und Stadtkämmerer fungierte. Wie er zu den Machthaber stand und wie hoch sein Einfluss auf Entscheidungen wirklich wahr, ist bis heute unklar.

Mitglieder

Am 1. November 1935 wurde die alten Stadträte erneut für 6 Jahre berufen, jedoch auf Grund des Krieges bis zu dessen Ende verlängert. Die Mitgliederliste:[3] [4]

stellv. Gauleter Stürtz
Alfred Becher, Angestellter, Franz-Selbte-Straße 24
Baier (ausgeschieden vor 1938)
Karl Boldt, Kaufmann, Adalbertstraße 18, 1938 Amt für Kommunalpolitik NSDAP[5]
Bongardt (ausgeschieden vor 1938)
August Buchholz, Reichsbahnsekretär, Freiligrathstraße 5, 1938 Amt für Beamte NSDAP
Friedrich Bubbenhorn, Bergrat, Schaeferstraße 24
Karl Döbbermann, Wäschereibesitzer, Steinweg 10
Dr. Dustmann (ausgeschieden vor 1938)
Ernst Eckey, Drogist, Bochumer Straße 39
Ewert (ausgeschieden vor 1938)
F. Grümer, (ausgeschieden vor 1938) 1938 Kreisschullungsleiter NSDAP
Otto Hotzel, Bergwerksdirektor, Mont-Cenis-Straße 346
Wilhelm Hütte, Angestellter, Bismarckstraße 4
Gustav Jöllenbeck, Bauunternehmer, Siepenstraße 20
Heinrich Knapp [jun.], Sattlermeister, Bahnhofstraße 1
August Korbel, Schlosser, Gräffstraße 43
August Köster, Kaufmann, Bahnhofstraße 84
Hermann Kracht, Oberstudienrat, Siepenstraße 10
Heinrich Krug, Angestellter, Bochumer Straße 121
Hugo Krumbholz, Angestellter, Adolf-Hitler-Platz 6
Karl Kruska, Bergmann, Am Kricken 6
Florenz Lammert, Amtsgerichtsrat, Bismarckstraße 101, Rechtsamt NSDAP
Heinz Lappe, Standartenführer, Bochumer Straße 45
Erich Middendorf, Bürovorsteher, Shamrockring 6
Niewiesch (ausgeschieden vor 1938)
Eduard Nordmann, Büroangestellter, Jean-Vogel-Straße 4, 1938 Kreisorganisations- und Kreispropagandaleiter NSDAP
Ernst Oellrich, Fabrikbesitzer, Goethestraße 102a
Fritz Pflüger, (ausgeschieden vor 1938), 1938 Ortsgruppenleiter Herne-Sodingen NSDAP, Beirat der Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel
dr. med. Wilhelm Reckendorf, Arzt, Gutenbergstraße 19
Dr.Römer, (ausgeschieden vor 1938)
Scheunemann, (ausgeschieden vor 1938)
Emil Schulte-Kulkmann, Bauer, Juliastraße 10
Hugo Sohn, Kriminalsekretär a.D., Bochumer Straße 59
Werner Still, Kaufmann, Markgrafenstraße 1
Karl Tillessen, Bergwerksdirektor, Shamrockring 20
Reinhard Tischmann, Dreher, Mont-Cenis-Straße 63
Otto von Velsen (ausgeschieden vor 1938)
Friedhelm Wessel, Bergmann, Rudolfstraße 36
Heinrich Wilde, Bergmann, Mulvanystraße 35, 1938 Deutsche Arbeitsfront Herne-Mitte
Franz Winter, Dachdeckermeister, Bochumer Straße 108


Dutch Änderung der Hauptsatzung vom 19. Juni und 30. August 1935 wurden als leitende Beamte der Oberbürgermeister, der Bürgermeister, 2 hauptamtliche Beigeordente (davon 1 Stadtbaurat) und 4 ehrenamtliche Beigeordnete festgesetzt. Am 11. September 1935 kam noch als besoldeter Beigeordneter der Gesundheitsamtsleiter hinzu.[6]

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Quellen und Anmerkungen