Otto Hotzel
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Otto Hotzel (geboren am 22. November 1899 in Dortmund, gestorben am 2. Februar 1955) war ein Direktor der Zeche Mont-Cenis in Herne.
Leben
Hontzel besuchte zwischen 1906 und 1910 die Volksschule um bis zur Erlangung des Abiturs 1918 das Städt. Gymnasium seiner Heimatstadt Dortmund zu besuchen. An der Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg erhielt er am 11. Oktober 1923 seinen Abschluss zum Dipl.-Bergingenieur. Die zweite Staatsprüfung absolvierte er beim Handelsministerium (Abtl. Bergbau) und erhielt den Titel eines Bergassessors.
Aufnahme des Staatsdienstes. Als Bergreferendar war er in Oberschlesien, und in Halle beschäftigt worden. anschließend ging er nach Dortmund.
- 1929 Beurlaubt worden sind: [...] der Bergassessor Hotzel vom 1. Juli ab auf sechs Monate zur Übernahme einer Stellung bei der Vereinigte Stahlwerke A. G., Bergbaugruppe Dortmund.[1]
- Im Januar 1931 geht er als Betriebsinspektor auf die Zeche Erin nach Castrop-Rauxel.
- Im Oktober 1933 Der bisher als Betriebsinspektor auf der Zeche Erin beschäftigte Bergassessor Hotzel ist aus den Diensten der Vereinigte Stahlwerke A. G. ausgeschieden und anstelle des in den Grubenvorstand berufenen Bergwerksdirektors Bergassessor H. Meyer in die Verwaltung der Gewerkschaft der Steinkohlenzeche Mont Cenis eingetreten. [2] (Techn. Direktor)
1934 wird er Mitglied im BUV Herne-Sodingen, dem Evgl. Männer Gesangsverein und dem Sauerländischen Gebirgsverein Herne, sowie 1935 dem SC Westfalia.
1935 wird er Mitglied der NSDAP (Mitg. Nr. 3576478). 1937 wird er Leiter des Reichskolonialbundes für Herne und Castrop-Rauxel.
Am 14. Juni 1938[3] tritt er in den NSDAP geprägten Stadtrat Hernes ein.
Im November 1944 wechselt er in die Waldenburger Bergwerks Gesellschaft.
Otto Hotzel war 1930 dem Stahlhelm beigetreten und 1936 in die SA überführt. Der ‚Entnazifizierungs-Hauptausschuß Kohlenbergbau Essen‘ entschied am 16.6.1948: Kategorie V „Kein Aktivist. Völlig entlastet“.
Bei der Entscheidung könnte ein „strenger Verweis“ des Kreisgerichts Herne/Castrop vom 7.9.1944 eine Rolle gespielt haben. Hotzel hatte einen talentierten russischen Kriegsgefangenen, als dieser bei ihm zu Hause eingesetzt war, gebeten ein Bild von ihm zu zeichnen und ihm dafür einige Zigaretten geschenkt.
Auf diesen Verweis bezog sich Hotzel noch einmal in einem Brief an den ‚Prüfungsausschuss für den Ruhrbergbau‘ in Essen vom 16. 6.1948. Es ging um seinen Antrag auf Erteilung einer allgemein gültigen Arbeitserlaubnis. Sein hohes Einkommen in der Kriegszeit führte er dabei „ausschließlich auf .. fachliche Leistungen und Erfahrungen im Bergbau“ zurück. Seine ‚Leistungen‘ in Bezug auf den Einsatz der Zwangsarbeiter spielten im ganzen Verfahren nie eine Rolle. Auf der Zeche Constantin ist er nicht mehr in Erscheinung getreten.
Wohnort
Archive/Dokumente
- DIGIPORA Portrait (gesprerrt bis 2085!)
- Bergbau-Archiv Bochum - Fried. Krupp Bergwerke AG, Essen[4]
- 20 / 2878 Allgemeiner Schriftwechsel mit Bergwerksdirektor Bergassessor O. Hotzel [[[Zeche Vereinigte Constantin der Große|Gewerkschaft Constantin der Große]]] 1941 – 1942
- Enthält u.a.: Bewachung der Kriegsgefangenen; Selbstkosten bei der Verpflegung ausländischer Arbeitskräfte; Unfälle in Ausländerschichten bei der Gewerkschaft Constantin der Große; Einsatz italienischer Arbeitskräfte; Arbeitsverweigerung italienischer Arbeiter der Gussstahlfabrik; Anschreiben und Fragebogen der Bezirksgruppe Steinkohlenbergbau Ruhr zur Beschäftigung italienischer Arbeitskräfte
- 20 / 2879 Allgemeiner Schriftwechsel mit Bergwerksdirektor Bergassessor O. Hotzel [Gewerkschaft Constantin der Große] 1942 – 1943
- Enthält u.a.: Angaben zur Anzahl der von 1941 bis 1943 beschäftigten ausländischen Arbeitskräfte; Kosten des Transports und der Lagerunterbringung der sowjetischen Arbeitskräfte; Einsatz militärinternierter Italiener sowie Verpflegung italienischer Arbeitskräfte; Regelung des Schichtverdienstes der ausländischen Arbeitskräfte; Anforderung von Baracken; Bedarf an Abbauhämmern für den Einsatz sowjetischer Kriegsgefangener; Leistungsergebnisse und Kosten beim Einsatz sowjetischer Arbeitskräfte
- 20 / 2880 Allgemeiner Schriftwechsel mit Bergwerksdirektor Bergassessor O. Hotzel, später mit Bergwerksdirektor Bergassessor Karl-August Müller-Klönne 1944 – 1945
- Enthält u.a.: Abgänge italienischer Arbeiter und Kriegsgefangener, 1944; Übersicht über die Zusammensetzung der Tagesbelegschaft der Zechen Constantin der Große und Mont-Cenis, 1944; Kapazitäten der Barackenunterkünfte; statistische Übersicht über die Zu- und Abgänge ausländischer Arbeiter in den Monaten Juni, Juli und Aug. 1944 sowie über den Belegschaftseinsatz bei der Gewerkschaft Constantin der Große am 15.03.1945
- Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland - NW 1035 / SBE Sonderauschuss Bergbau NW 1035, Nr. 4193
Verwandte Artikel
Quellen
- ↑ Glückauf - Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. 65 Jg., Nr. 28, 13. Juli 1929, S. 980.
- ↑ Glückauf - Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. 69 Jg., Nr. 40, 7. Oktober 1933, S. 956.
- ↑ Herner Anzeiger vom 15. Juni 1938. Online auf Zeitpunkt.nrw
- ↑ Vgl.: Menne/Farrenkopf (2004) S. 83 ff.