Kreishandwerkerschaft Wanne-Eickel

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
ehemaliges Haus des Handwerks
KH-WE-HdH-NB-1968-Ausschnitt.jpg
Auch bekannt als: Ruhr-Apotheke
Kammerspielchen
Erwähnung: 1950-2013
Letze Änderung: 30.04.2017
Geändert von: Thorsten Schmidt
Die Karte wird geladen …
1. Fenster "Gib uns unser täglich Brot" von Edmund Schuitz aus dem Jahr 1954. Bleiverglasung 2,50 x 4,00 m. [1]
2. Fenster "Gib uns unser täglich Brot" von Edmund Schuitz aus dem Jahr 1954. Bleiverglasung 2,50 x 4,00 m. [1]
Meister, Geselle und Lehrling - Darstellung aus dem 15. Jahrhundert. Schliff- und Klebetechnik von Edmund Schuitz 1954. [1]
Fenster zum Innenhof im Treppenaufgang. 0,8 x 4,00 Meter. Nach einem Entwurf der Remscheider Grafikerin Gisela Besch von 1954. [1]

1863 wurde in Eickel die "Handwerker-Gesellen-Lade" gegründet, die auch Meister aufnahmen.[2] In Eickel gründete sich im Jahr 1875 ein Handwerkerverein, jedoch ohne die Rechte einer Selbstverwaltung wie die Innungen. 1886 firmierte der oben genannten Handwerker-Gesellen-Lade zur Gesamtinnung für beide Ämter mit dem Obermeister Friedrich Rabeneck und seinem Nachfolger Wilhelm Grönegres. [3] Die ersten Innungen schlossen sich um 1890 für beide Ämter zusammen, schon 36 Jahre bevor die Stadt Wanne-Eickel gegründet wurde.

  • 1890 / 28. Mai 1899 Maler-Innung - Obermeister Ludwig Schmidt - Wanne[4]
  • 1890 / 1900 Herrenschneider-Innung - Obermeister Joachim Riethmüller - Eickel
  • 1890 / 1900 Fleischer- Innung - Obermeister Friedrich Stein - Wanne

Die offiziellen Organisationen befanden sich für den Kreis Gelsenkirchen, zudem die Ämter Wanne und Eickel gehörten, in der Handwerksorganisation Gelsenkirchens.

  • 15. Oktober 1900 Dachdecker-Innung
  • 1902 Schuhmacher-Innung
  • 30. März 1903 Tischler-Innung
  • 1905 Bäcker-Innung
  • Februar 1905 Klempner-Innung
  • 15. Oktober 1909 Schmiede-Innung
  • 18. Februar 1924 Uhrmacher-Innung

Ein Innungsausschuss wurde 1904 gegründet. Langjähriger Leiter wurde Joachim Riethmüller (1904-1913 u. 1915-1919). Das Handwerksamt als Verwaltungsorganisation der vorher ehrenamtlich geführten Organisation nahm am 1. November 1919 ihre Arbeit an der Hauptstraße 190 auf.

1920 gründeten die Handwerker eine eigene "Gewerbebank", die "allerdings leider zweimal Pleite ging"[5]

Am 28. Mai 1927 wurde das "Gildenhaus" an der Ecke Hauptstraße/Am Bahndamm bezogen. Verlegt wurde die Geschäftsstelle 1931 zur Freisenstraße 5. Die Innungskrankenkasse wurde am 1. April 1933 begründet. Im selben Jahr begann die Gleichschaltung und der Verlust der Selbstständigkeit. Aus dem Handwerksamt wurde die Kreishandwerkerschaft Wanne-Eickel. Das Führerprinzip wurde ab Oktober 1934 durchgesetzt und unter der Leitung des Fleischermeisters Anton Planckermann gestellt.

Die Geschäftsstelle wechselte 1936 in die Amtmann-Winter-Straße 5 wurde dann aber von 1937 bis 1945 aus Herne mit verwaltet.

Der erste Oberbürgermeister Neuhaus beauftragte 1945 den Bauunternehmer August Morick mit der Neugründung der KH Wanne-Eickel. Zum ersten Kreishandwerksmeister wurde am 25. April 1946 Malermeister Wilhelm Wirth gewählt, welcher bis zu seinem Tode 1962 im Amt war.

Ein eigenes Haus für das Handwerk in Wanne-Eickel zu erwerben wurde 1947 beschlossen. Anfänglich verhandelte man über das ev. Vereinshaus an der Claudiusstraße, was jedoch die Kosten gesprengt hätte. Als neues Haus setzte sich 1949 das ehem. Hotel "Fürst Bismarck" an der Ecke Haupt-/ Gerichtsstraße durch, welches angekauft und als "Haus des Handwerks" am 30. April 1950 feierlich eröffnet wurde. 1953 erfolgte der Um- und Anbau an der Gerichtsstraße 1. Mit der neuen Stadt Herne wurde auch der Wunsch Wirklichkeit das Wanne-Eickeler Handwerk mit dem Herner und Castrop-Rauxeler zu vereinen. Mit der Stadt Herne wurde am 1. Januar 1975 die jetzige Kreishandwerkerschaft gegründet.

Bis 2002 wurden die Räume des Haus des Handwerks verpachtet, dann standen diese 7 lange Jahre leer. Nach großen Umbaumaßnahmen - u.a. entstand im ersten Obergeschoss ein Theatersaal mit 160 Plätzen - eröffnete im November 2009 Christian Stratmann einen Ableger des Mondpalastes, die ´Kammerspielchen´. Damit war der alte Name Geschichte. 2013 entschloss sich die Kreishandwerkerschaft Herne das Objekt zu verkaufen.

Bei den Umbauarbeiten wurden die wertvollen und einzigartigen Fenster, die der Künstler Edmund Schuitz geschaffen hatte, zerstört. Die beiden Fenster trugen den Titel „Gib uns unser täglich Brot” und waren 2,50 x 4,00 Meter groß.

Die Glasfenster mit den Innungszeichen wurden wieder aufgefunden und der Kreishandwerkerschaft Herne zu treuen Händen übergeben.

Ebenfalls zerstört wurde das 80 Zentimeter breite und 4 Meter hohe Innenfenster von der Remscheider Grafikerin Gisela Besch, das die Firma Grönegräs 1954 für den Treppenaufgang fertigte.

Fotos der Glasfenster mit Zunftzeichen

[1]

Literatur

Archiv

  • Archiv der Kreishandwerkerschaft

Verwandte Artikel

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Fotos von Ingeborg Müller - Schuitz 2011
  2. Hegler 1903 S. 238
  3. Hegler 1903 S. 239
  4. Hegler 1903 S. 239
  5. Archiv der Kreishandwerkerschaft