Bürgerschützenverein Holthausen 1857 e.V.: Unterschied zwischen den Versionen
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Der BSV Holthausen ist mit seinen 158 Jahren der älteste Schützenverein der Stadt Herne. | Der BSV Holthausen ist mit seinen 158 Jahren der älteste Schützenverein der Stadt Herne. [[1986]] erhielt der Verein die Sportplakette des Bundespräsidenten. | ||
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In dieser Festschrift ist die nachstehende Chronik enthalten, die von '''Werner Ruhte''' geschrieben wurde. | |||
==Holthausen - das Dorf zwischen den Städten== | |||
Die Geschichte der Holthauser Bürgerschützen ist eng verbunden mit der Gemeinde Holthausen, die in der Zeit um das Jahr [[1857]] noch die Bauernschaften Börsinghausen und Oestrich umfaßte und gerade einmal 293 Einwohner zählte. Der auch heute noch an vielen Stellen sichtbare dörfliche Charakter des kleinen Stadtteils im Herner Osten war in der Mitte des 19. Jahrhunderts sicher wesentlich stärker ausgeprägt. Dies untermauert zweifellos ein Blick in die berufliche Gliederung der damaligen Bevölkerung, deren wirtschaftliche Grundlage in der unmittelbaren oder mittelbaren Bearbeitung landwirtschaftlich genutzten Bodens lag. Die Statistik der Berufe führten so z.B. im Jahre [[1840]] 19 Landwirte und Kötter, 6 Tagelöhner sowie 3 Holzschuhmacher und 3 Schmiede an. | |||
Natürlich hat die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Industrialisierung auch in Holthausen, das seit [[1817]] zur Bürgermeisterei Castrop gehörte, [[1902]] mit den Gemeinden Sodingen und Börnig zum [[Amt Sodingen]] vereinigt und im Jahre [[1928]] in die Stadt Herne eingemeindet wurde, Spuren hinterlassen. Hierzu sei in Erinnerung gerufen, dass es [[1866]] zur Gründung der Zeche Erin in Castrop und [[1872]] zur Gründung der [[Zeche Mont-Cenis]] in Sodingen gekommen war. Sicherlich hat danach insbesondere die Gründung des Schachtes II der Zeche Mont-Cenis auf Holthauser Gebiet im Jahre [[1895]] eine wesentliche Änderung der Bevölkerungsstruktur mit sich gebracht. | |||
Der wirtschaftliche Aufschwung brachte natürlich auch auf anderen Gebieten Veränderungen. So mussten sich die Holthauser Schulkinder täglich nach Castrop begeben, bis 1872 in Holthausen die erste eigene Schule am südöstlichen Dorfeingang gebaut wurde. Bei dieser Schule, die vielen älteren Holthausern noch in guter oder eventuell auch weniger guten Erinnerung ist, handelte es sich um die [[1959]] abgebrochene “[[Cäcilienschule (Holthausen)|Cäcilienschule]]”. | |||
Die rasant wachsende Bevölkerung brachte natürlich auch steigende Schülerzahlen mit sich, wodurch der Neubau weiterer Schulen an der Gerther Grenze und an der heutigen [[Börsinghauser Straße]] sich als notwendig erwiesen. Die [[1818]] zu 93 % katholische Bevölkerung war [[1899]] zu 44 % evangelisch durchsetzt, so dass 1902 die evangelischen Kinder Holthausens ihre Lutherschule (später Schule Auf ́m Kolm) erhielten. | |||
Weiteres Zeugnis hierfür ist die am [[30. November]] [[1904]] eingeweihte Kirche von Sodingen an der [[Mont-Cenis-Straße]] mit der späteren Gründung der Kirchengemeinde Sodingen am [[1. Oktober]] [[1909]], die mit diesem Zeitpunkt aus der Kirchengemeinde Castrop ausgepfarrt wurde. Die Landgemeinde Holthausen, wie Holthausen in der Gründungsurkunde genannt wurde, gehörte damit nicht nur im staatlichen, sondern auch im kirchlichen Bereich zu Sodingen. Ein weiteres Stück Selbständigkeit, auf das die Holthauser Bürger stolz waren, ging verloren. | |||
Anders sah es dagegen für die Katholiken aus, die [[1908]] eine eigene Kirche, die Notkirche an der Mont-Cenis-Straße erhielten, die [[1932]] durch die [[St. Dreifaltigkeit (Herne)|Dreifaltigkeitskirche]] an der Börsinghauser Straße ersetzt wurde. | |||
Heute noch sehen die Holthauser ihren Stadtteil als “''Dorf zwischen den Städten''”, in dem es sich gut wohnen läßt, auch wenn die Anzahl der Bauernhöfe abgenommen, jedoch die Zahl der Gebäude und damit auch die Zahl der Einwohner stark zugenommen hat. | |||
Der Drang nach Selbständigkeit, nach etwas Eigenem, mag auch ein Grund dafür gewesen sein, weshalb es 1857 zur Gründung des Holthauser Schützenvereins gekommen war. | |||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* http://www.bsv-holthausen.de/ | * http://www.bsv-holthausen.de/ | ||
== | ==Lesen Sie auch== | ||
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== | ==Einzelnachweise== | ||
<references /> | <references /> | ||
[[Kategorie:Schützen]] | [[Kategorie:Schützen]] |
Version vom 20. März 2021, 07:44 Uhr
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Der BSV Holthausen ist mit seinen 158 Jahren der älteste Schützenverein der Stadt Herne. 1986 erhielt der Verein die Sportplakette des Bundespräsidenten.
Vom 1. - 3. September 2007 feierte der Schützenverein anlässlich des 150-jährigen Bestehens, das 28. Schützen - und Volksfest mit dem Königsvogelschießen am 19. August. Die Festschrift zu diesem Ereignis zeigte auf dem Deckblatt den Gründungsort des Vereins, das Bauernhaus Wiesche, wie es von der Herner Künstlerin Josefa Holthoff schon 1957 erstmals gestaltet worden war.
In dieser Festschrift ist die nachstehende Chronik enthalten, die von Werner Ruhte geschrieben wurde.
Holthausen - das Dorf zwischen den Städten
Die Geschichte der Holthauser Bürgerschützen ist eng verbunden mit der Gemeinde Holthausen, die in der Zeit um das Jahr 1857 noch die Bauernschaften Börsinghausen und Oestrich umfaßte und gerade einmal 293 Einwohner zählte. Der auch heute noch an vielen Stellen sichtbare dörfliche Charakter des kleinen Stadtteils im Herner Osten war in der Mitte des 19. Jahrhunderts sicher wesentlich stärker ausgeprägt. Dies untermauert zweifellos ein Blick in die berufliche Gliederung der damaligen Bevölkerung, deren wirtschaftliche Grundlage in der unmittelbaren oder mittelbaren Bearbeitung landwirtschaftlich genutzten Bodens lag. Die Statistik der Berufe führten so z.B. im Jahre 1840 19 Landwirte und Kötter, 6 Tagelöhner sowie 3 Holzschuhmacher und 3 Schmiede an.
Natürlich hat die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Industrialisierung auch in Holthausen, das seit 1817 zur Bürgermeisterei Castrop gehörte, 1902 mit den Gemeinden Sodingen und Börnig zum Amt Sodingen vereinigt und im Jahre 1928 in die Stadt Herne eingemeindet wurde, Spuren hinterlassen. Hierzu sei in Erinnerung gerufen, dass es 1866 zur Gründung der Zeche Erin in Castrop und 1872 zur Gründung der Zeche Mont-Cenis in Sodingen gekommen war. Sicherlich hat danach insbesondere die Gründung des Schachtes II der Zeche Mont-Cenis auf Holthauser Gebiet im Jahre 1895 eine wesentliche Änderung der Bevölkerungsstruktur mit sich gebracht.
Der wirtschaftliche Aufschwung brachte natürlich auch auf anderen Gebieten Veränderungen. So mussten sich die Holthauser Schulkinder täglich nach Castrop begeben, bis 1872 in Holthausen die erste eigene Schule am südöstlichen Dorfeingang gebaut wurde. Bei dieser Schule, die vielen älteren Holthausern noch in guter oder eventuell auch weniger guten Erinnerung ist, handelte es sich um die 1959 abgebrochene “Cäcilienschule”.
Die rasant wachsende Bevölkerung brachte natürlich auch steigende Schülerzahlen mit sich, wodurch der Neubau weiterer Schulen an der Gerther Grenze und an der heutigen Börsinghauser Straße sich als notwendig erwiesen. Die 1818 zu 93 % katholische Bevölkerung war 1899 zu 44 % evangelisch durchsetzt, so dass 1902 die evangelischen Kinder Holthausens ihre Lutherschule (später Schule Auf ́m Kolm) erhielten.
Weiteres Zeugnis hierfür ist die am 30. November 1904 eingeweihte Kirche von Sodingen an der Mont-Cenis-Straße mit der späteren Gründung der Kirchengemeinde Sodingen am 1. Oktober 1909, die mit diesem Zeitpunkt aus der Kirchengemeinde Castrop ausgepfarrt wurde. Die Landgemeinde Holthausen, wie Holthausen in der Gründungsurkunde genannt wurde, gehörte damit nicht nur im staatlichen, sondern auch im kirchlichen Bereich zu Sodingen. Ein weiteres Stück Selbständigkeit, auf das die Holthauser Bürger stolz waren, ging verloren.
Anders sah es dagegen für die Katholiken aus, die 1908 eine eigene Kirche, die Notkirche an der Mont-Cenis-Straße erhielten, die 1932 durch die Dreifaltigkeitskirche an der Börsinghauser Straße ersetzt wurde.
Heute noch sehen die Holthauser ihren Stadtteil als “Dorf zwischen den Städten”, in dem es sich gut wohnen läßt, auch wenn die Anzahl der Bauernhöfe abgenommen, jedoch die Zahl der Gebäude und damit auch die Zahl der Einwohner stark zugenommen hat.
Der Drang nach Selbständigkeit, nach etwas Eigenem, mag auch ein Grund dafür gewesen sein, weshalb es 1857 zur Gründung des Holthauser Schützenvereins gekommen war.
Weblinks
Lesen Sie auch
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- Börnig/Holthausen ist der grünste Stadtteil in Herne (WAZ 26.10.2014) (← Links)
- Heinrich Wilhelm Wiesche (← Links)
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- Die 4 Vereinsfahnen des Bürgerschützenvereins Holthausen 1857 e. V. (← Links)