Hof Trimbusch: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Januar 2018, 10:05 Uhr

Hof Trimbusch
Trimbuschs Hof.jpg
Stadtbezirk: Herne-Mitte
Ortsteil: Sodingen
Kartengitter: H3
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Letzte Änderung: 12.01.2018
Geändert von: Baukauer
Erinnerungen
(WAZ-Bild: Küchler)

Haus Trimbuschhof wird abgerissen
Ein weiteres Stück Alt-Herne verschwindet. Mittwoch begannen Bauarbeiter mit dem Abbruch des Bauernhauses Trimbuschhof auf dem Industriegelände. Hier sollen in Kürze neue Industriebetriebe angesiedelt werden. Pie Familie "Trymbuß" wird erstmals 1542 in Urkunden erwähnt. Damals wurde sie zu einer besonderen Landessteuer, der „Türkensteuer", herangezogen. Später wurde aus Trymbuß der Name Trimpen und dann Trimbusch. Das jetzt dem Abbruch verfallene Gebäude stammt aus dem vorigen Jahrhundert. Mit ihm verschwindet der Rest eines der ältesten Bauernhöfe unserer Stadt. [1]

Die Straße Am Trimbuschhof ist benannt nach dem Hof Trimbusch in der alten Gemarkung „Westervöhde“, Gemarkung Horsthausen, Flur II, genannt Esche.

Bereits in der Schatzung von 1645 des märkischen Amtes Bochum wird in Sodingen „Trimbusch“ erwähnt. Von 1876 bis 1897 übte der Landwirt Georg Trimbusch das Amt des Gemeindevorstehers in Horsthausen aus.

Im November 1926 kaufte die Stadt Herne von dem Landwirt Heinrich Trimbusch dessen gesamten Grundbesitz mit sämtlichen darauf stehenden Gebäuden zum Preis von 385.000 Reichsmark (Preis je Morgen: 4.000 Reichsmark). Trimbusch blieb für die Dauer von zehn Jahren Pächter. Mit dem 1. November 1936 endete dieses Pachtverhältnis.

Am 20. April 1936 wurde in der Dezernentenbesprechung der Beschluss gefasst, der Verkauf des Trimbusch-Hofes zum Preis von 1.800 Reichsmark je Morgen an die „Bergmannssiedlung Herne“ solle angestrebt werden. Zu diesem Rechtsgeschäft kam es jedoch nicht. Am 8. Mai 1950 beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herne die Festsetzung der Fluchtlinien für die verlängerte Vinckestraße zwecks Aufschließung des Industriegeländes „Trimbuschhof“.

In den folgenden Jahren errichteten hier mehrere Firmen ihre Produktionsstätten. Für die Erschließung und Belegung des Geländes zwischen 1950 und 1963 wurde ein Betrag von knapp 1,4 Millionen DM aufgewendet.[2] [3] [4]

Alter Bauernhof verschwindet
Trimbuschhof wird im Zuge der Erweiterung des Industriegeländes abgebrochen

Seit dem Jahre 1951, als man auf dem von der Stadt erworbenen Trimbuschhof begann, ein Industriegelände anzulegen, stand es fest, daß auch die Hofgebäude unmittelbar in der Nähe des Horsthauser Friedhofes einmal der Spitzhacke zum Opfer fallen mühten. Der Zeitpunkt ist nun gekommen. Am Montag begannen Arbeiter der Firma Xionna damit, die Scheune und die daran anschlieflenden Wirtschaftsgebäude niederzulegen.

Die Scheune war im Jahre 1865 aus Backsteinen erbaut worden und hatte im Kriege durch Bomben gelitten. Sie war aber wiederhergestellt und hätte noch manches Jahr benutzt werden können. Das Wohnhaus selbst befindet sich in einem viel schlechteren Zustand. Es sollte ebenfalls jetzt abgerissen werden und die darin wohnenden Personen sollten bereits am 1. Februar ausziehen. Da aber die Stadt in dem Hause noch Materialien liegen hat, die im Augenblick noch nicht anderweit unterzubringen waren, bleibt das Wohnhaus noch kurze Zeit stehen.

Industriegelände seit 1950

Im Jahre 1950 wurde seitens des Tiefbauamtes begonnen, hier an der Castroper Straße ein Industriegelände anzulegen. 350 000 DM wurden in diesem ersten Jahre für die Anlage ausgegeben. Dann ruhte die Angelegenheit, um 1952 weitergeführt zu werden, jedoch wurden in diesem Jahre nur 60 000 DM dafür aufgewandt. Erst im Jahre 1954 folgte der weitere Ausbau mit Kosten in Höhe einer halben Million DM. Inzwischen haben sich zahlreiche Firmen dort angesiedelt und wenn man zunächst auch unkte, daß das Geld vertan sei, so hat man sich doch inzwischen davon überzeugen können, daß hier wichtige Industriewerke sich ansiedelten.

Die Nachfrage nach weiterem Gelände hielt an, weshalb man sich entschloß eine Erweiterung in Angriff zu nehmen, wofür im Haushalt 1955 420 000 DM und 1956 450 000 DM zur Verfügung gestellt wurden. Das ganze Industriegelände ist 180 000 qm oder 18 Hektar groß. Belegt sind einschließlich Gleisanlagen davon bis jetzt 13 Hektar, so daß für neue Ansiedlungen noch 5 Hektar verfügbar sind bzw. in nächster Zeit verfügbar werden. Für die Anlage der Erweiterung waren umfangreiche Erdarbeiten notwendig. Das Gelände lag erheblich tiefer und so mußten große Mengen Erde, nachdem der Mutterboden entfernt worden war, angekippt werden. Zur Zeit ist diese Arbeit noch im Gange. Zum Teil ist aber die Erweiterung schon fertig und nier erheben sich an einer Stelle schon die Binder für eine neue Halle der Metallpapierwarenfabrik Benkert.

Auch Straßenarbeiten

Zugleich werden auch die notwendigen Straßen angelegt. Im Augenblick schachtet ein Bagger die Fortführung der Straße „Am Trimbuschhof" aus, von der da; Stück Horsthauser bis Hohenrodtstraße bereits fertig ist. Die Straße wird entlang dem Horsthauser Friedhof in das Industriegelände führen. [5]

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

Stadtarchiv Herne: Ordner Bauernhöfe und Kotten in Herne.
  1. Westdeutsche Allgemeine Zeitung Nr. 58 vom 9. März 1961
  2. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  3. Borgmann 1936, S. 32
  4. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Am-Trimbuschhof?OpenDocument&ccm=080068
  5. Ruhr Nachrichten Nr. 33 vom 8. Februar 1957